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Nissan

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Nissan war einst für seine funktionellen Klein- und Kompaktwagen bekannt. Doch seit der Allianz mit Renault stehen neben Micra und Pulsar auch originelle SUVs mit auf dem Programm der Japaner. Vor allem der Crossover Qashqai und der kleine Kombi Juke sind in Deutschland beliebt. Eine weitere Kernkompetenz von Nissan sind seit vielen Jahren Sportwagen. Der 370Z ist die jüngste Ausgabe der legendären Z-Reihe, den GT-R gibt es sogar als Motorsportausgabe zu kaufen. Mit dem Leaf hat das Unternehmen außerdem das weltweit erfolgreichste Elektroauto entwickelt.

Markenbeschreibung

Nissan gehört mit Toyota und Honda zu den drei großen japanischen Fahrzeugherstellern. Der Grundstein des Unternehmens wird 1911 gelegt mit der Gründung des Vorläufers Kaishinsha Motorcar Works durch Masujirō Hashimoto.


Mit Werken und Absatzmärkten in aller Welt ist Nissan spätestens seit den 1980er Jahren ein Weltunternehmen.

Die Anfänge von Nissan

1914 erscheint der erste Pkw namens DAT. Die drei Buchstaben stehen für die drei Investoren Den, Aoyama und Takeuchi. Doch der Wagen ist kein großer Verkaufserfolg. Die Firma konzentriert sich deswegen auf die subventionierte Fertigung von Nutzfahrzeugen für die Armee. 1926 erfolgt die krisenbedingte Fusion mit dem Lkw-Bauer Jitsuyō Motors zur DAT Automobile Manufacturing Co., Ltd.

Angelehnt an das amerikanische Vorbild Austin 7 erscheint 1930 mit dem Datson 10 wieder ein kleiner Pkw. Die Typenbezeichnung kommt aus dem Englischen und meint “Sohn von DAT”. “Son” bedeutet im japanischen aber auch “Nachteil” oder “Verlust” - ein böses Omen. Als ein Taifun 1931 das Werk zerstört, erfolgt nach dem Wiederaufbau sicherheitshalber die Umbenennung in Datsun - eine englische Anspielung auf Japan als das Land der aufgehenden Sonne. Der Datsun 11 ist das erste Modell mit dem neuen Namen.

Im selben Jahr wird das Unternehmen vom Automobilzuliefer Tobata Casting übernommen. Dessen Besitzer, Yoshisuke Aikawa, hat bereits 1928 die Unternehmens-Holding Nihon Sangyō gestartet. An der Börse firmiert diese unter dem Kürzel Ni-San. 1933 kommt es zur Fusion der beiden Firmen unter der Bezeichnung Jidōsha Seizō, 1934 dann zur Umbenennung in den noch heute gültigen Namen Nissan Motor Co., Ltd.

Die kleinen Datsuns sind in den 1930er Jahren bei den Japanern beliebt. Mit Ausbruch des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs 1937 produziert Nissan jedoch wieder hauptsächlich Lastwagen und Busse für militärische Zwecke. Durch den Zweiten Weltkrieg kommt 1943-1945 die Fahrzeugproduktion dann nahezu zum Erliegen. Pkws verlassen erst wieder ab 1947 in geringen Stückzahlen die Werke.

 

Der Aufstieg zum internationalen Konzern

In den 1950er Jahren beginnt der Aufstieg von Nissan zum internationalen Automobilkonzern. Zur Hilfe kommt dem Unternehmen dabei die Erfahrung aus der Produktion von Militärfahrzeugen. Das führt zu einem ersten großen Verkaufserfolg ab 1951 mit einem Geländewagen mit 6-Zylinder-Motor, Allradantrieb und 85 PS: dem Nissan Patrol. Der 1957 eingeführte und in bestimmten Varianten später auch als Bluebird bezeichnete Datsun 210 erweist sich als ein weiterer Publikumsliebling. Mit der Übernahme der Prince Motor Company 1966 werden auch deren schon länger gebaute Mittelklassewagen wie Skyline oder Gloria ins Portfolio von Nissan eingegliedert.

1969 erblickt mit dem Datsun 240Z ein echter Renner das Licht der Welt. Der günstige Sportwagen ist so begehrt, dass Nissan mit der Produktion zeitweise nicht mehr hinterher kommt. Die Z-Reihe gilt heute mit rund 1,65 Millionen hergestellten Fahrzeugen als erfolgreichste Sportwagenserie aller Zeiten. Mit dem Nissan 370Z findet sich auch heute noch ein Z im der Fahrzeugpalette der Japaner wieder.

Die 1970er Jahre sind geprägt von Ölkrisen. Nachgefragt werden vom Käufer deswegen eher sparsame und kleinere Modelle. Nissan liegt mit seinen Datsuns da gerade richtig. Vor allem der Datsun Sunny erzielt zu der Zeit enorm hohe Verkaufszahlen, ein entfernter Vorgänger vom heutigen Tiida.

Durch Werke und Absatzmärkte in aller Welt ist Nissan spätestens seit den 1980er Jahren ein Weltunternehmen. Mit dem Prairie erscheint 1981 der weltweit erste Mittelklasse-Van, ein Vorläufer des Serena. 1984 wird die Datsun-Marke eingestellt und durch die Bezeichnung Nissan ersetzt. Erst ab 2013 tragen Fahrzeuge wie der Datsun Go oder Datsun on-DO wieder den Traditionsnamen. Allerdings vorerst nicht in Westeuropa, Nordamerika oder Japan. Mit der Luxusmarke Infiniti wagen sich die Japaner ab 1989 vor allem in den USA verstärkt ins Hochpreissegment. Aber auch der Mittelklassewagen Primera wird in den USA zeitweise in dieser Premiumklasse vermarktet.

Nissans Stärke: Kleinwagen und die Kompaktklasse

Ausgelöst durch eine japanische Finanzkrise gerät Nissan Anfang der 1990er Jahre in eine Krise. Eine Allianz mit Renault soll das angeschlagene Unternehmen wieder auf die Beine bringen. Ab 1999 kooperieren die beiden Hersteller miteinander. Nissan beginnt zunächst Kleintransporter der Franzosen unter der eigenen Marke zu verkaufen. Der Renault Trafic erscheint beispielsweise auch als Nissan Primestar. Aber auch Kleinwagen wie der Nissan Micra und der Renault Clio nutzen zukünftig die gleichen Plattformen.

Heute bietet der Konzern weltweit eine Vielzahl von Fahrzeugen in allen Segmenten an. Die alte Stärke des Unternehmens in der Kleinwagen- und Kompaktklasse ist mit Note, Micra und Pulsar weiterhin vertreten. In Europa sind vor allem SUVs mittlerweile sehr beliebt. Allen voran der zwischen dem Kompaktwagen Tiida und dem siebensitzigen Kombi-SUV X-Trail positionierte Qashqai. Seit 2007 dominiert der Crossover auf Kompaktwagen-Basis hierzulande die Verkäufe von Nissan. Aber auch das kleine SUV Juke erfreut sich seit 2010 großer Beliebtheit.

Seit 1986 fertigt Nissan die Geländewagen Pathfinder und den Pickup Navara. Beide Fahrzeuge werden mittlerweile in der vierten Generation gebaut. Neben dem 370Z hat Nissan mit dem Coupé GT-R außerdem einen weiteren Sportwagen im Programm. Der Nissan Leaf ist sogar das erfolgreichste Elektroauto der Welt. Seit 2010 wird die Limousine verkauft.