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Jeep Wrangler (Serie)

Alle Modelle mit Tests, Daten, Preisen und Kosten

Oldschool, eckig und heiß geliebt: Vor allem die Tatsache, dass der Wrangler seine Wurzeln im 1941 erstmals auf die grobstolligen Räder gestellten Willys MB als einem der ersten Großserien-Geländewagen hat, macht ihn zum Kultobjekt. Als einziges Modell im Portfolio von Jeep gilt er als noch waschechter Geländewagen – gegenüber dem SUV-Virus scheint er nahezu resistent. Nahezu, denn auch der Wrangler löst einen gewissen Komfortanspruch ein, was sich vor allem mit den häufig aufgelegten Sondermodellen zeigt, die über Lederpolster oder Parksensoren verfügen. Aktuell gibt es ihn klassisch als Zweitürer, aber auch in einer gelängten Version mit vier Türen. Doch rustikal ist der Wrangler immer geblieben. Der Grund dafür: der nach wie vor verbaute Leiterrahmen.

„Hochfrequente Facelifts sind dem Wagen fremd“

Neu ab
57.990 €
Gebraucht ab
7.490 €
Leasing ab
620 €

Daten

Der Offroader ist als Zweitürer mit vier Sitzen sowie als viertüriger Fünfsitzer Unlimited verfügbar. Die Fahrzeuglängen betragen 4,22 Meter und 4,75 Meter, damit ist der Wrangler kein so handlicher Geländewagen mehr, wie er es einmal war. Der Allradantrieb wurde im Laufe der Jahre dagegen verfeinert und bietet in der teuersten Wrangler-Version Rubicon drei Differenziale. Die Wattiefe beträgt 762 Millimeter, kurze Überhänge sorgen für gute Böschungswinkel. Anfangs ein Leichtgewicht, wiegt der Wrangler mittlerweile mindestens 1,8 Tonnen, sein Stauraum variiert zwischen 142 und 935 Litern, die Anhängelast zwischen 1,0 und 2,2 Tonnen. Unter der Haube arbeitet ein 3,6-Liter-V6 mit 284 PS und 347 Nm, der den Koloss auf bis zu 180 km/h bringt. Der Verbrauch liegt je nach Ausführung bei bestenfalls 11,0 Litern Super (CO2-Ausstoß: 256 g/km). Alternativ sorgt ein Vierzylinder-Turbodiesel für Vortrieb, der aus 2,8 Litern 200 PS zieht, über 460 Nm verfügt und mindestens 9,0 Liter nach Norm schluckt (CO2-Ausstoß: 231 g/km). Die Verarbeitungsqualität im Innenraum ist mäßig, die Karosserie eher unübersichtlich.

  • Mäßige Verarbeitung
  • Hoher Verbrauch
  • Gutes Platzangebot

Test

Auch Tester betrachten den Wrangler als amerikanische Ikone – und machen das am klassischen Design, den historischen Wurzeln oder aber auch Merkmalen wie den nach wie vor vorhandenen Bügelverschlüssen der Motorhaube fest. Manches Detail ist aber auch einfach unpraktisch wie etwa das sehr umständliche Cabrioverdeck. Positiv hervorgehoben wird das Platzangebot, vor allem im Unlimited. Und natürlich die Geländeeigenschaften, die allerdings zur Folge haben, dass sich das Auto auf der Straße ebenfalls eher grob fährt, wenngleich das Kurvenverhalten immerhin als unproblematisch gilt. Die Motoren sind kräftig, müssen dies angesichts des Fahrzeuggewichts und der relativ hohen Anhängelast aber auch sein. Der Verbrauch der Aggregate ist jedoch vergleichsweise hoch.

  • Sehr gute Geländeeigenschaften
  • Hohe Anhängelast
  • Hoher Verbrauch

Preise

Aktuell liegt der preisliche Einstieg für den Zweitürer bei 36.900 Euro, dafür gibt es den Diesel mit 200 PS. Wer den V6-Benziner mit 284 PS möchte, muss mindestens 41.900 Euro einplanen. Je 3000 Euro Aufpreis kostet der Unlimited. Immer an Bord sind zwei Airbags, Bordcomputer, Geländeuntersetzung oder Tempomat. Beim Unlimited kommen elektrische Fensterheber und geteilt umlegbare Rücksitze hinzu. Immer als extra berechnet (teils als Ausstattungsmerkmale der höheren Versionen Sahara und Rubicon) werden: Bluetooth-Schnittstelle, Zentralverriegelung, Lederlenkrad oder ein Hardtop sowie die Sitzheizung. Die Garantie beträgt zwei Jahre.

  • Moderater Einstiegspreis
  • Nur zwei Jahre Garantie
  • Recht umfangreiche Serienausstattung

Serienbeschreibung

Natürlich zehrt auch der Wrangler vom Image, das allein mit dem Markennamen „Jeep“ mitschwingt, das wie Tesa beim Klebeband oder Tempo beim Taschentuch als ein Synonym steht: hier für Kletterkünste. Während der Urahn Willys MB für militärische Zwecke 1941 in die Massenproduktion ging, fiel der Startschuss für den Wrangler als zivilem Geländegänger mit Hang zum Lifestyle 1987, als Chrysler als neuer Eigentümer der Mark Jeep die Modellreihe einführte - übrigens drei Jahre, nachdem der größere Cherokee zur eigenständigen Modellreihe wurde. Zuvor hatte Jeep zu Renault und davor zu AMC gehört.


Jeep Wrangler (Vorderansicht - schräg)
Der Jeep Wrangler - Offroad-Feeling aus den USA.
Jeep Wrangler (Seitenansicht)

Wie das bei Urgesteinen, zu denen man den Wrangler unter den Geländegängern mittlerweile zählen kann, so ist, ticken die Uhren langsamer. Hochfrequente Facelifts und technische Revolutionen sind dem anfangs 3,86 Meter langen Wagen fremd. Angeboten wurde der YJ mit einem Vierzylinder-Motor, aber auch einem Sechszylinder-Vergasermotor, der seine Kraft aus 4,2 Litern Hubraum generierte, später wurden beide durch Einspritzer ersetzt. Die Leistungsspanne war 121 bis 184 PS. Eine technische Neuerung in Sachen Fahrwerk gab es ebenfalls 1991, als Jeep die Blattfedern an der Starrachse gegen Schraubenfedern ersetzte. Der letzte Jeep Wrangler YJ lief 1995 vom Band.

Der Nachfolger TJ wurde 1996 erstmals produziert und kam im gleichen Jahr auf den Markt, äußerlich leicht modernisiert und ähnlich motorisiert. Es blieb bei den typischen Jeep-Merkmalen mit kräftigen Stoßfängern und weit ausgestellten Radhäusern sowie den senkrechten Streben im Kühlergrill.

 

Langlebig aber durstig

Dem Hinterachsantrieb konnte die Vorderachse bei Bedarf im Gelände zugeschaltet werden. Der 2,5-Liter-Vierzylinder kam auf 118 PS, galt als schwächlich und durstig, der 4,0-Liter-Sechszylinder war kräftig und galt als besonders langlebig – Rost war allerdings nach wie vor kein Fremdwort. Dafür legte der Hersteller bei der Sicherheitsausstattung nach und baute serienmäßig immerhin zwei Airbags ein (noch heute der Standard!). Auch Antiblockiersystem und Seitenaufprallschutz kamen in die Baureihe.

Als Indiz für den zunehmenden Gebrauch von Geländegängern im Alltagsverkehr können Komfort- und Show-Extras wie Klimaanlage, Breitreifen auf Leichtmetallfelgen, Radhausverbreiterungen in Wagenfarbe oder das höhenverstellbare Lenkrad dienen, die je nach Ausführung verfügbar waren.

Den Reihensechser konnten Kunden auch mit einem Dreigang-Automatikgetriebe ordern. 2003 ersetzte Jeep den kleinen Benziner durch einen 143 PS starken Vierzylinder. Der 2.4-er leistete fast 20 Prozent mehr als der Vorgänger, begnügte sich aber mit rund 7 Prozent weniger Sprit, was einen Wert von 10,4 Liter bedeutete. Das leichte Facelift für die ganze Modellreihe bedeutete äußerlich aber wiederum nur äußerst dezente Retuschen, die dem Charakter des Wrangler nichts anhaben konnten.

 

Nach dem Rubicon kommt der Unlimited

Im Reigen der Modellvarianten mischte ganz neu der Rubicon mit, der bei der Geländetauglichkeit eine Schippe drauflegte. Er bekam eine spezielle Geländereduktion sowie zusätzliche Achssperren und größere Offroad-Reifen. Eher als geländegängiges Freizeitfahrzeug geht dagegen gestern wie heute das Einstiegsmodell Sport durch.

Zehn Jahre nach dem TJ kam zur Detroit Motor Show 2006 der JK, die aktuelle Generation – wie der Vorgänger war er ein Zweitürer, maß jetzt aber 4,22 Meter. Hinzu gesellte sich der auf 4,75 Meter gelängte Viertürer Wrangler Unlimited. Er gilt als Pionier viertüriger Geländewagen-Cabrios.

Als Antrieb des Wrangler JK fungierten anfangs V6-Motoren mit 199 PS und 284 PS sowie ein 2,8-Liter-Diesel mit 177 PS und 200 PS sowie Partikelfilter. Die beiden stärkeren Versionen sind nach wie vor im Programm. Je nach Antrieb wird über sechs Gänge per Hand oder fünf Gänge automatisch geschaltet.

 

Der Wrangler als Jeep-Pionier in Sachen Elektrifizieurung

Erhältlich sind verschiedene Hardtops und Cabriodächer, darunter ein mehrteiliges Hardtop, das entweder den vorderen oder hinteren Fahrgastraum zum Frischluftbereich macht – oder beide. Der serienmäßige Allradantrieb hat fürs Grobe ein Geländeuntersetzung und Verteilergetriebe in petto.

Für das Modelljahr 2011 hübschte Jeep den Innenraum auf, brachte ein Multifunktionslenkrad und bessere Materialien. Das 2014 angepreiste Sondermodell Indian Summer rüstete der Hersteller mit dunkelbraunen Lederpolstern, 18-Zoll-Leichtmetallrädern sowie optionalen Parksensoren oder einer Sitzheizung auf.

Ab der Version Sahara gehören elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung, elektrisch klappbare und beheizbare Spiegel sowie ein leistungsstarkes Soundsystem genauso zur Standardausrüstung wie seit jeher der Allradantrieb. Tempomat und Klimaautomatik sind ebenso serienmäßig an Bord.

Aktuell steht das Modell JK vor seiner Wachablösung: Für 2018 wird sein Nachfolger erwartet – und übernimmt offenbar eine Pionierfunktion: Als erster Jeep soll er einen Hybrid-Antrieb bekommen.

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