Reifen: Sommerreifen, Winterreifen, Ganzjahresreifen
Egal wie sicher oder sportlich ein Auto ausgelegt ist: Ohne Reifen geht es nicht. Er ist die einzige Verbindung zur Straße und damit eines der wichtigsten Teile am Auto. An dieser Stelle findest Du alles Wissenswerte rund um den Reifen: Was die verschiedenen Angaben auf der Flanke bedeuten, welche Größen es gibt, wie man sie wechselt und wie man Reifen einlagert. Darüber hinaus beschäftigen sich Artikel im mobile.de Magazin mit Winterreifen, Ganzjahresreifen und Sommerreifen.
- Sommer-, Winter- und Allwetterreifen
- Das Wichtigste in Kürze
- Reifen richtig lesen
- Reifengrößen: Was all die Zahlen bedeuten
- Der richtige Reifendruck
- Wie alt dürfen Reifen sein?
- Geschwindigkeitsklassen und Höchstgeschwindigkeit
- Reifenfreigabe: Was bedeutet das?
- Welchen Reifendruck brauche ich?
- Was ist ein Reifendruckkontrollsystem?
- Reifenwechsel oder Räderwechsel? Wo liegt der Unterschied?
- Räderwechsel: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Reifenwechsel: Die einzelnen Arbeitsschritte
- Reifen-Einlagerung: Wo und wie?
- Reifen lagern gerne dunkel, trocken und kühl
- Können Reifen repariert werden?
- Reifenreparatur: Was kostet das?
- Runderneuerte Reifen: Was ist das?
- Runderneuerte Reifen: Vor- und Nachteile
- Altreifen-Entsorgung
- Schrottplatz, Recyclinghof oder Wertstoffhof
- Was passiert mit alten Reifen?
Bordsteinkanten, Schlaglöcher und manchmal hohes Tempo – Autoreifen müssen viel aushalten. Veränderungen des Profils, der falsche Luftdruck oder gealterte und deswegen verhärtete Gummimischungen beeinflussen das Fahrverhalten und können zum Sicherheitsrisiko werden. Aus diesem Grund müssen Reifen regelmäßig kontrolliert werden. Dazu gehört es, das Alter der Reifen und die Profiltiefe zu prüfen. Außerdem sollten Reifen zur Saison passen. Wer am Reifen spart, spart in der Regel am wichtigsten Sicherheitsfeature. Schließlich sind die Reifen der einzige Kontakt zur Fahrbahn.
Sommer-, Winter- und Allwetterreifen
Am sichersten und für alle Wetterlagen gerüstet fahrt ihr mit je einem Satz Winterreifen und Sommerreifen. Beide Reifentypen sind Spezialisten auf ihrem Gebiet und sorgen für die optimale Bodenhaftung in der entsprechenden Jahreszeit.
Alle Infos und Testergebnisse zu Winterreifen
Winterreifen verfügen über eine weichere Gummimischung mit einem höheren Anteil an Naturkautschuk. Ihr Profil ist gröber mit schrägen Lamellen und einzelnen Profilblöcken in der Mitte der Lauffläche. So können sie sich auch bei Schnee und Glätte in den Asphalt krallen und für den nötigen Halt sorgen. Zu erkennen sind Winterreifen an einer Schneeflocke, eingerahmt von einer Berg-Silhouette (Alpine-Symbol), oder an dem M+S-Symbol an der Seite des Reifens.
Du suchst Sommerreifen? Im verlinkten Text findest Du alle Infos und Testergebnisse. Sommerreifen enthalten weniger Kautschuk und besitzen eine härtere Gummimischung. Ihr Profil besteht in der Regel aus mehreren parallel verlaufenden Rillen. Da Winterreifen zwingend mit dem Alpine- oder dem M+S-Symbol gekennzeichnet sein müssen, gilt bei Sommerreifen das Ausschlussprinzip. Hat der Reifen kein Symbol an der Flanke, handelt es sich um ein Sommermodell, das in den warmen Monaten die größte Sicherheit bietet und langsamer verschleißt als weichere Winterreifen.
Ganzjahres- oder Allwetterreifen sind ein Kompromiss aus Sommer- und Winterreifen. Sie eignen sich für Menschen, die wenig Auto fahren oder in einer Gegend wohnen, in der selten Schnee liegt. So können sie sich die Zeit und das Geld für den Reifenwechsel zwei Mal pro Jahr sparen. Ganzjahresreifen müssen genau wie Winterreifen mit dem Alpine- oder dem M+S-Symbol markiert sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Reifen müssen passen: zum Auto und zur Saison
- Der richtige Reifendruck erhöht die Sicherheit und reduziert den Verschleiß
- Reifenwechsel ist etwas anderes als Räderwechsel
- Altreifen dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden
Reifen richtig lesen
Winterreifen erkennst Du am Alpine-Symbol an der Flanke. Es zeigt eine Schneeflocke in einem Bergpiktogramm. Ältere Winterreifen können das M+S-Symbol tragen. Dieses steht für Mud and Snow, also für Matsch und Schnee. Sommerreifen besitzen weder das eine noch das andere Zeichen. Hier gilt also das Ausschlussprinzip, denn die Symbole sind für Winter- und Ganzjahresreifen Pflicht.
Reifengrößen: Was all die Zahlen bedeuten
Die Zahlen an der Reifenflanke beschreiben die Größe und die Eigenschaften des Reifens. Ein Beispiel für einen gängigen Kleinwagen-Reifen ist die Größe 185/65 R15 T. Hierbei steht die erste Zahl für die Breite in Millimetern, die zweite für das Verhältnis von Höhe und Breite in Prozent. Der Buchstabe beschreibt die Bauart. R steht dabei für Radial, D für Diagonal. Danach folgt der Felgendurchmesser in Zoll, dann der Index für die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Steht vor dem letzten Buchstaben eine Zahl, beschreibt sie die Tragfähigkeit.
Beispiele für gängige Reifengrößen
Reifengröße | Fahrzeuggröße |
---|---|
175/65 R14 T | Kleinwagen |
185/65 R15 H | Kleinwagen |
195/65 R15 V | untere Mittelklasse |
205/55 R16 V | untere Mittelklasse |
215/65 R16 C | Kleintransporter und Vans |
225/40 R18 | untere Mittelklasse |
235/55 R17 | Mittelklasse-SUV und Vans |
Der richtige Reifendruck
Der optimale Halt von Reifen hängt nicht nur vom Reifenprofil, der Profiltiefe und dem Alter des Gummis ab, sondern auch vom richtigen Reifendruck. Ist der zu niedrig, rollt der Reifen meist nur über die äußeren Flanken ab. Die mittlere Lauffläche hat dann keinen Kontakt zur Straße. Bei einem zu hohen Reifendruck bläht sich der Reifen wie ein Ballon auf und rollt nur über die Mittelfläche. Die äußeren Flanken haben keinen Kontakt zur Straße. In beiden Fällen sinkt die Haftung, der Bremsweg wird länger. Zudem verschleißt der Reifen schneller.
Zwischen 1972 und April 2016 liefen über 7,5 Millionen 5er vom Band.
Eine regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks an der Tankstelle sollte für alle Autofahrer selbstverständlich sein. Ein normaler Reifen kann im Laufe von drei Monaten 0,1 bar verlieren. Experten raten Autofahrern zu einer Kontrolle bei jedem Tankvorgang, also nach rund 600 Kilometern, oder aber alle zwei Wochen.
Wie alt dürfen Reifen sein?
Eine rechtliche Altersbeschränkung für Reifen gibt es nicht. Allerdings empfehlen Experten vom ADAC, einen Sommerreifen höchstens zehn und einen Winterreifen nicht länger als acht Jahre zu fahren. Das muss nicht zwingend an der Abnutzung liegen. Auch Reifen von Fahrzeugen, die wenig bewegt werden, sollten nach diesen Zeiträumen ausgetauscht werden. Grund: Die Gummimischung verhärtet im Laufe der Jahre.
Wie alt ein Reifen ist, erkennst Du in der Regel an der Flanke des Gummis. Das Herstellungsdatum ist als vierstellige Nummer in der DOT-Nummer eingeprägt. Sie besteht aus drei Blöcken. Für das Produktionsdatum ist der dritte Ziffernblock relevant.
Geschwindigkeitsklassen und Höchstgeschwindigkeit
Der Reifengeschwindigkeitsindex gibt an, für welche Höchstgeschwindigkeiten Reifen zugelassen sind. Ist der Reifendruck korrekt, garantiert der Hersteller bis zu diesem Limit einen problemlosen Dauerbetrieb.
A1 | 5 km/h |
---|---|
A2 | 10 km/h |
A3 | 15 km/h |
A4 | 20 km/h |
A5 | 25 km/h |
A6 | 30 km/h |
A7 | 35 km/h |
A8 | 40 km/h |
B | 50 km/h |
C | 60 km/h |
D | 65 km/h |
E | 70 km/h |
F | 80 km/h |
G | 90 km/h |
J | 100 km/h |
K | 110 km/h |
L | 120 km/h |
M | 130 km/h |
N | 140 km/h |
P | 150 km/h |
Q | 160 km/h |
R | 170 km/h |
S | 180 km/h |
T | 190 km/h |
U | 200 km/h |
H | 210 km/h |
V | 240 km/h |
VR | > 210 km/h |
W | 270 km/h |
ZR | > 240 km/h |
Y | 300 km/h |
(Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.)
Reifenfreigabe: Was bedeutet das?
Reifen sind ein wichtiges Sicherheitsmerkmal und müssen zwingend zum Fahrzeug passen. Aus diesem Grund gibt es die sogenannte Reifenfreigabe. Sie soll verhindern, dass etwa ein viel zu kleiner oder zu schwacher Reifen auf ein großes SUV montiert wird. Die Reifenfreigabe beinhaltet die Reifengröße ebenso wie die Bauart, die Tragfähigkeit und die zulässige Höchstgeschwindigkeit.
Welche Reifengröße erlaubt ist, steht in den Fahrzeugpapieren. Der bis Herbst 2005 ausgestellte Fahrzeugschein führt unter den Punkten 20 bis 23 die zulässigen Dimensionen. Unter Punkt 33, den Bemerkungen, können weitere Informationen zu den erlaubten Reifen stehen wie z. B. Fabrikatsbindungen. Seit 2000 sind diese für Pkw allerdings aufgehoben und die Hersteller geben lediglich noch Empfehlungen.
Bei neueren Fahrzeugen heißt der Fahrzeugschein Zulassungsbescheinigung Teil I. Dort stehen unter den Punkten 15.1 bis 15.3 die zugelassenen Dimensionen. Eventuelle Änderungen oder weitere Informationen sind unter Punkt 22 vermerkt. In der Zulassungsbescheinigung Teil II sind sie ebenfalls zu finden.
Die dort aufgeführten Reifengrößen können ohne Bedenken montiert werden, sofern keine weiteren Einschränkungen vorgeschrieben sind. Neben diesen Dimensionen genehmigen Prüfstellen wie TÜV, GTÜ, Dekra und KÜS oft noch weitere Größen. Oder Du schaust in das sogenannte Certificate of Conformity (CoC). Hier sind ebenfalls weitere erlaubte Reifengrößen vermerkt. Montierst Du einen Auto-Reifen, der im CoC steht, solltest Du eine Kopie dieses Dokuments als Nachweis im Auto deponieren. Oder Du lässt Dir die montierten Reifen nachträglich in den Fahrzeugschein eintragen. Das kostet allerdings Gebühren.
Die Auswahl im CoC ist Dir nicht groß genug? Dann kannst Du auch eine Reifenfreigabe beantragen. Dies ist jedoch aufwendig und kostet Geld. Denn eine Umrüstung geht nur mit einem Kfz-Gutachter oder Kfz-Sachverständigen.
Welchen Reifendruck brauche ich?
Den richtigen Reifendruck findest Du in der Reifendruck-Tabelle der Betriebsanleitung Deines Autos. Meist steht er auch in der Innenseite des Tankdeckels oder am Türrahmen der Fahrertür. Dort sind die verschiedenen Drücke für Vorder- und Hinterräder angegeben, in der Regel für zwei Beladungszustände: leer und voll beladen. Experten wie die des ADAC raten zu einem leicht erhöhten Druck von 0,2 bar über dem angegebenen Wert. Komforteinbußen sind bei einem erhöhten Reifendruck nicht zu spüren. Allenfalls reduziert sich der Verbrauch.
Was ist ein Reifendruckkontrollsystem?
Es gibt verschiedene Reifendruckkontrollsysteme. Sie alle eint, dass sie den Fahrer bei einem Druckverlust eines oder mehrerer Reifen warnen. Die Bedienung ist denkbar einfach. Lediglich bei einem Reifenwechsel oder beim Tausch von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt muss einmalig der korrekte Reifendruck an allen Reifen eingestellt und das System kalibriert werden. Das funktioniert bei den meisten Fahrzeugen über das Bediensystem.
Reifenwechsel oder Räderwechsel? Wo liegt der Unterschied?
Fachbetriebe unterscheiden den Reifenwechsel vom Räderwechsel. Beim Räderwechsel wird ein Satz Kompletträder, also Reifen, die bereits auf Felgen montiert sind, gegen einen anderen getauscht. Fachleute nennen das Umstecken. Reden Laien vom Reifenwechsel, meinen sie in der Regel genau dieses Umstecken. Doch beim eigentlichen Reifenwechsel, der auch Reifenmontage oder Reifenummontage genannt wird, werden die Reifen von den Felgen genommen und neue aufgezogen.
Diese Reifenmontage lassen die meisten Autofahrer nicht saisonal vornehmen, denn sie besitzen oft zwei komplette Radsätze für ihr Auto – einen für den Winter, einen für den Sommer. Das ist anfangs zwar teurer, weil zwei Felgensätze angeschafft werden müssen. Aber im Laufe der Zeit amortisiert sich die Ausgabe.
Das vollverzinkte Audi Coupé übernimmt die Technik seines Vorgängers . Der Hersteller feilt lediglich an der Optik.
Arbeitsaufwand und Kosten für Reifenwechsel und Räderwechsel unterscheiden sich enorm. Den Räderwechsel, das Umstecken, hat eine Fachwerkstatt vergleichsweise schnell erledigt. Es fallen auch keine Materialkosten an. Da die Konditionen von Werkstatt zu Werkstatt variieren, lohnt sich ein Preisvergleich. In der Regel sollte der saisonale Austausch aller vier Räder nicht mehr als 20 bis 30 Euro kosten.
Der Reifenwechsel inklusive Montage und Wuchten kann hingegen rund 100 Euro kosten. Je nach Region können die Preise für Radwechsel oder Reifenmontage stark variieren. Beachte: Faktoren wie das Material – Alufelge oder Stahlfelge – sowie die Reifengröße können den Preis beeinflussen. Weitere Kosten fallen an, wenn Du beispielsweise einen Reifensatz einlagerst, entsorgst oder neue Reifen benötigst.
Räderwechsel: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Der Wechsel von fertig aufgezogenen Reifen oder Kompletträdern gehört zu den wenigen praktischen Handgriffen, die Autofahrer an ihrem Fahrzeug noch selbst vornehmen. Elementar für einen erfolgreichen Räderwechsel ist ein stabiler Wagenheber, am besten ist ein Modell mit Hydraulik. Um das Fahrzeug abzusichern, benötigst Du einen Unterstellbock; für die Schrauben und Bolzen, ein Radkreuz sowie einen Drehmomentschlüssel. Auch eine Drahtbürste sollte in greifbarer Nähe liegen. Die Betriebsanleitung Deines Autos gibt Auskunft darüber, wo der Wagenheber an den Schwellern angesetzt werden darf.
Das Auto sollte auf ebenem Boden ohne Gefälle parken. Um das Fahrzeug gegen Wegrollen zu sichern, muss die Handbremse angezogen und der erste Gang eingelegt werden. Beim Automatikgetriebe stellst Du den Gangwahlhebel auf „P“.
Sofern vorhanden, werden jetzt die Radkappen abgezogen. Dann löst Du mit dem Radkreuz die Radmuttern oder Radbolzen und zwar je um eine Viertel Umdrehung. Danach wird das Auto aufgebockt. Dabei ist es wichtig, dass Du den Wagenheber ausschließlich an den dafür vorgesehenen Aufnahmepunkten ansetzt. Die Montagehöhe ist erreicht, wenn das abzunehmende Rad wenige Zentimeter über dem Boden schwebt.
Nun drehst Du die Radmuttern des Rads komplett heraus. Bei der letzten solltest Du aufpassen, dass Dir das Rad nicht entgegenfällt. Bevor das neue Rad ans Auto kommt, solltest Du mit der Drahtbürste Schmutz von der Radnabe entfernen. Beim Aufstecken ist zu beachten, dass die Laufrichtung des Reifens stimmt. Eine Angabe dazu findet sich auf der Reifenflanke. Weil die Pneus auf den Antriebsrädern höher beansprucht werden, sollte achsweise getauscht werden: Autoreifen, die in der Vorsaison vorn montiert waren, wandern nach hinten und umgekehrt.
Jetzt nimmst Du erneut das Radkreuz und ziehst alle Radmuttern ohne große Kraftanstrengung an. Dann lässt Du den Wagenheber herab, bis der Reifen gerade auf dem Boden aufsteht, und nimmst den Drehmomentschlüssel zur Hand. Mit ihm ziehst Du die Muttern über Kreuz fest. Das dazu vorgeschriebene Anzugsdrehmoment befindet sich in der Auto-Betriebsanleitung. Es nicht zu überschreiten, ist deshalb wichtig, weil vor allem Alufelgen oft Schaden davontragen, wenn man die Muttern zu fest anzieht.
Die abmontierten Räder sollten liegend und trocken eingelagert und für die nächste Saison mit Kreide markiert werden. Üblich ist „VR“ für „vorne rechts“, „HL“ für „hinten links“ und so weiter. Zum Schluss kontrollierst Du den Reifendruck an den frisch montierten Reifen und füllst, falls notwendig, Luft nach. Wichtig auch: nach rund 50 Kilometern Fahrt mit den montierten Rädern noch mal die Muttern kontrollieren. Es kann vorkommen, dass sie sich lösen – dann müsste der Drehmomentschlüssel noch mal ran.
Seit dem 1. November 2012 müssen alle neu gebauten Fahrzeuge ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) besitzen. Seit dem 1. November 2014 dürfen Neuwagen ohne RDKS nicht mehr verkauft werden. Es besteht aber keine Pflicht zur Nachrüstung, auch wenn es bei modernen Autos sinnvoll ist.
Bei älteren Fahrzeugen lässt sich ein Reifendruckkontrollsystem einfach nachrüsten. Der Autofachhandel bietet ebenso Lösungen an wie manche Händler im Netz. Die Nachrüstlösungen kosten meist weniger als 100 Euro und sind schnell zu installieren.
Reifenwechsel: Die einzelnen Arbeitsschritte
- Schritt: Das benötigte Werkzeug zurechtlegen
- Schritt: Fahrzeug arretieren, Felgen säubern
- Schritt: Radmuttern lösen und Wagen anheben
- Schritt: Radmuttern rausdrehen und Räder abziehen
- Schritt: Neues Rad aufsetzen
- Schritt: Radmuttern festziehen und Auto herunterlassen
- Schritt: Reifen markieren und Luftdruck prüfen
Reifen-Einlagerung: Wo und wie?
Vor der Einlagerung der Reifen lohnt es sich, deren Zustand zu prüfen. Haben die Laufflächen oder die Flanken Beschädigungen? Steinchen oder andere Partikel (etwa Glas oder Holz) müssen aus dem Profil entfernt werden. Mit Reifen, die nicht mehr die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern aufweisen oder gar beschädigt sind, darfst Du nicht mehr fahren. Tausche sie also umgehend aus. Auch das fortschreitende Lebensalter und die damit nachlassende Materialqualität können ein Grund sein, Reifen auszuwechseln: Sind die Reifen älter als acht Jahre, gehören sie nicht mehr ans Auto!
Sind die Reifen in Ordnung und können in der nächsten Saison wieder genutzt werden, sollten sie gereinigt werden. Hierfür geeignet sind milde Reinigungsmittel oder einfach lauwarmes Wasser. Danach lässt Du die Reifen an der Luft trocknen.
Für Kompletträder – also Reifen mit Felgen – gilt zudem: Der Reifendruck sollte um 0,5 bar erhöht werden, denn eingelagerte Reifen verlieren während der Lagerungszeit Druck. Anschließend werden die Räder ihrer vorherigen Position am Fahrzeug entsprechend markiert. Dann steckst Du jeden Reifen in eine lichtdichte Reifenschutzhülle, wie sie im Fachhandel erhältlich ist. Alternativ leisten aber auch schwarze, entsprechend große Müllsäcke gute Dienste.
Reifen lagern gerne dunkel, trocken und kühl
Egal, ob Du die Reifen in der Garage oder im Keller lagerst – der Lagerraum muss bestimmte Kriterien erfüllen, wenn die Reifen die kommenden Monate gut geschützt überstehen sollen. Dabei spielen Temperatur und Lichtverhältnisse eine große Rolle. Die Gummimischungen moderner Reifen mögen es am liebsten dunkel, trocken und kühl. Ideal ist ein Temperaturbereich zwischen fünf und 15 Grad. Direkte Sonneneinstrahlung oder der Kontakt mit Ölen oder Lösungsmitteln sind hingegen schädlich für die Reifen.
Es macht für die Lagerung einen deutlichen Unterschied, ob es sich um Reifen oder Kompletträder mit Felgen handelt. Während Reifen nebeneinanderstehend in die Sommer- oder Winterpause gehen sollten, müssen Kompletträder übereinandergestapelt werden. Das kann direkt auf dem Boden oder auch auf einem Felgenbaum geschehen.
Mit dem Facelift 2017 wird der Ford Ecosport deutlich hochwertiger.
Ein letzter Tipp: Stehende Reifen sollten alle vier bis sechs Wochen Rad für Rad ein Stück weitergedreht werden. Damit wird gewährleistet, dass sich der gelagerte Reifen nicht zu einem „Ei“ verformt.
Können Reifen repariert werden?
Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) können nerven, denn oft spielen die Sensoren verrückt und schlagen grundlos Alarm. Dennoch solltest Du jeder Warnung nachgehen. Bei Schäden am Reifen ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen. Ohne das Warnsystem wird der Schaden meist erst so spät entdeckt, dass der Reifen bereits weiter beschädigt wurde. Denn bis zum pannenfreien Reifen dauert es noch einige Jahre.
Ob es sich lohnt, den Reifen zu reparieren, oder der Fahrer doch in einen neuen Reifen investieren sollte, muss ein Fachmann entscheiden. Laut Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) dürfen beispielsweise Stichverletzungen bis sechs Millimeter an den Laufflächen behoben werden. Schäden an Reifenflanke, -schulter oder -wulst, wo der Reifen auf das Felgenbett trifft, dürfen nicht repariert werden. Von jeglicher Reparatur sind auch Hochgeschwindigkeitsreifen ausgeschlossen, die für 240 km/h und mehr zugelassen sind. Bis der Autofahrer die Werkstatt erreicht, sollte er eingefahrene Schrauben oder Nägel auf keinen Fall eigenmächtig entfernen.
Reifenreparatur: Was kostet das?
Kann man den Schaden in der Werkstatt reparieren lassen, ist dies gegenüber dem Neukauf nicht nur die günstigere, sondern auch die umweltfreundlichere Methode. Innerhalb von rund zwei Stunden ist der Reifen bei üblichen Einfahrschäden wieder fit. Bei der Reparatur kommt Kalt- oder Heißvulkanisation zum Einsatz: Die Stelle wird mit Rohgummi ausgefüllt und mit einer Vulkanisierlösung verschweißt. Die Kosten für das Flicken eines Nagellochs beispielsweise liegen zwischen 15 und 40 Euro.
Runderneuerte Reifen: Was ist das?
Alte oder abgefahrene Reifen gehören nicht auf die Achse. Doch nur weil das Profil nicht mehr gut genug ist, muss nicht der gesamte Reifen auf den Müll. Schließlich hat das Gerüst des Reifens, die sogenannte Karkasse, in der Regel keinen Schaden genommen.
Wurde auf einer gebrauchten Karkasse ein neues Profil aufgetragen, ist der Reifen offiziell runderneuert. Das spart Geld, Material und schont die Umwelt. Bei Nutzfahrzeugen, Flugzeugen oder auch im Motorsport sind runderneuerte Reifen üblich. Auch Pkw-Reifen könnten mithilfe der Runderneuerung ein zweites Leben erhalten. Doch aufgrund des großen Angebots an billigen Reifen etwa aus China ist die Nachfrage nach runderneuerten Reifen massiv gesunken. Hinzu kommen hohe gesetzliche Sicherheitsvorschriften für runderneuerte Pkw-Reifen, aufgrund derer sich das Geschäft kaum lohnt. Der ADAC hat aus diesem Grund die Tests von runderneuerten Reifen vor einigen Jahren eingestellt.
Runderneuerte Reifen: Vor- und Nachteile
Die Vorteile:
- Günstig
- Umweltfreundlich
Die Nachteile
- Laute Geräusche
- Teilweise schlechte Testergebnisse auf Schnee
- Unterschiedliche Karkassen können das Fahrverhalten beeinflussen
Altreifen-Entsorgung
Am einfachsten werden Autofahrer ihre alten Reifen los, wenn sie sie beim Reifenkauf beim Händler lassen. Viele Reifenhändler nehmen die alten Reifen kostenfrei entgegen und kümmern sich um eine fachgerechte Entsorgung. Beim Reifenkauf im Internet sieht das anders aus. Die neuen Reifen müssen auf Felgen aufgezogen werden, in der Regel bei einem Reifenhändler. Der nimmt die alten Reifen gegen eine Entsorgungsgebühr von 5 bis 20 Euro entgegen und lässt sie recyceln. Eine Altreifenentsorgung mit Felge ist meistens teurer. Wenn Du in der Garage längst vergessene Altreifen findest und diese entsorgen musst, ist der Reifenhändler die erste Wahl. Gegen einen kleinen Preis pro Reifen kümmert er sich um die fachgerechte Entsorgung.
Schrottplatz, Recyclinghof oder Wertstoffhof
Wem die Gebühr für eine Altreifenentsorgung beim Reifenhändler zu hoch ist, kann sie auch bei einem Wertstoffhof, Recyclinghof, Entsorger, Schrottplatz oder einer Verwertungsanlage abgeben. Je nach Stadt und Gemeinde kostet das allerdings Gebühren. Ein Vergleich zwischen den verschiedenen Einrichtungen lohnt sich auf jeden Fall. Manche Verwertungsbetriebe nehmen die Altreifen kostenlos entgegen, um die alten Autoreifen rundzuerneuern.
Je nachdem, in welchem Zustand die gebrauchten Reifen sind, kannst Du sie auch noch verkaufen. Bei Auktions- oder Onlineplattformen erzielen gebrauchte Reifen in fahrbarem Zustand oft gute Preise. Seit 2003 gibt es strenge gesetzliche Auflagen für die Entsorgung von Altreifen: Seitdem dürfen sie nicht einfach auf einer Deponie lagern, sondern müssen recycelt werden. Schon gar nicht dürfen Altreifen im Hausmüll oder Sperrmüll entsorgt, verbrannt oder vergraben werden. Bei einer illegalen Entsorgung oder Lagerung droht ein Bußgeld.
Was passiert mit alten Reifen?
Gut erhaltene Gebrauchtreifen werden wiederverwertet oder runderneuert. Die meisten Reifen gehen aber in den Export. Alle anderen Reifen landen in einer Schredderanlage, in der sie grob in handtellergroße Stücke zerkleinert werden. Anschließend mahlt eine weitere Anlage diese Stücke zu Granulat. Metallreste lassen sich mithilfe eines Magneten vom Kunststoff trennen. Zum Schluss bleibt ein reines Gummigemisch übrig, das entweder zu anderen Materialien verarbeitet oder komplett verheizt werden kann.
Granulat aus der Altreifenentsorgung findet unter anderem Verwendung für Dämmstoffe, Straßen- oder Bodenbeläge für Sporthallen und Spielplätze oder Kunstrasen für Golf- und Sportplätze. Wegen des großen Heizwerts (9,0 kWh/kg) eignet sich das Granulat als Brennstoff für Heizkraftanlagen. Bei mehr als 1.000 Grad Celsius verbrennen die Reifen in Brennöfen, ohne Schadstoffe freizusetzen, und werden in Energie umgewandelt. Eine gute Möglichkeit, Altreifen wiederzuverwerten.