Diese Autos werden 2021 Youngtimer
Genau wie Oldtimer lassen sich auch Youngtimer mit speziellen Tarifen versichern. Wir sagen, worauf Du dabei achten musst – und welche Autos sich lohnen.
Jedes Auto braucht eine Versicherung. Für alte Fahrzeuge greifen dabei einige Besonderheiten. Als Oldtimer gelten Autos, die mindestens 30 Jahre alt und gepflegt sind. Sie erhalten ein H-Kennzeichen, mit dem sie eine hubraumunabhängige Kfz-Steuer von 191,73 Euro im Jahr zahlen.
Youngtimer heißen Fahrzeuge, die älter als normale Gebrauchtwagen sind, aber weniger als 30 Jahre auf dem Blech haben. Eine genaue Altersbegrenzung existiert nicht, meist liegt sie zwischen 20 und 30 Jahren. Die Fahrzeuge genießen zwar keine Steuervergünstigung. Allerdings bieten einige Versicherungen besondere Youngtimer-Tarife an. Vorteil: Die Prämien liegen niedriger als bei einer normalen Kfz-Versicherung. Die konkrete Summe richtet sich meist nach dem Wert des Autos.
Versicherungen bieten spezielle Youngtimer-Tarife an
Große Versicherungsanbieter wie ADAC, Allianz, Axa, Belmot, OCC, LVM, Württembergische und Zurich verlangen vor Vertragsabschluss meist ein Kurz- oder Wertgutachten. Außerdem muss der Mindestwert in der Regel 4.000 Euro, bei manchen Anbietern auch 6.000 Euro betragen. Nur dann ist der Abschluss eines Youngtimer-Tarifs möglich.
Viele Assekuranzen verlangen vom Halter ein weiteres Alltagsauto. Außerdem darf je nach Anbieter der Youngtimer nicht permanent auf der Straße parken. Auch Einsätze als Dienstwagen oder Laufleistungen von mehr als 9.000 Kilometern pro Jahr sind bei einigen Anbietern Ausschlusskriterien. Über die konkrete Höhe der Prämie entscheiden dann Details wie das Alter der Fahrer, die Parksituation und die versicherten Schäden. Beim Versicherungsschutz gehört die Haftpflichtversicherung zur Pflichtversicherung, Teil- oder Vollkasko lassen sich optional abschließen.
Diese Autos werden 2021 Youngtimer
- BMW 7er E65
- Ford Fiesta 02
- Skoda Superb 1
- Mercedes SL R230
- Opel Speedster
- VW Passat W8
- Jaguar X-Type
Autos, die vor 2001 gebaut wurden, lassen sich ab 2021 als Youngtimer versichern. Als Stichtag zählt bei allen Fahrzeugen in der Regel nicht das Baujahr, sondern der Tag der ersten Zulassung. Wir nennen euch die spannendsten und coolsten Modelle, die 2021 Youngtimer werden.
BMW 7er E65
Was für ein Heck. Mit der Bangle-Kofferraumklappe, benannt nach dem damaligen BMW-Designer Chris Bangle, bricht der E65 deutlich mit seinem filigranen Vorgänger. Groß und dick steht der 7er auf den Reifen, bietet dafür aber viel Platz, Luxus und erstmals das Bedienkonzept iDrive. Ab November 2001 verkauft BMW den Siebener. Als Antrieb dienen Benziner mit sechs, acht oder zwölf Zylindern, bei den Dieseln mit sechs oder acht Zylindern. Die Leistung reicht von 218 bis 445 PS.
Probleme bereiten beim 7er das Automatikgetriebe, die Elektrik und Elektronik. Bei der Testfahrt solltest Du alle Schalter ausprobieren und darauf achten, dass die Kontrolllämpchen im Cockpit ausgehen. Außerdem solltest Du die Kanten der Karosserie genau auf Rost untersuchen – hier ist der 7er anfällig. Gut Gepflegte sind eher selten. Rund 50 Fahrzeuge sind zum Jahreswechsel bei mobile.de inseriert, die Preise beginnen bei 15.000 Euro.
Ein Vorreiter seiner Zeit. Die Optik überzeugt auf Anhieb nicht - umso mehr begeistert der 7er BMW mit seiner fortschrittlichen Technik.
Ford Fiesta 02
Mit der sechsten Generation des Fiesta änderte Ford sein Design grundlegend. Statt Rundungen bietet das neue Modell viele Ecken und Kanten. Noch heute wirkt das modern. Anfangs gibt es den Fiesta nur als Fünftürer, dafür aber mit modernen und sparsamen Motoren ab 60 PS, der Diesel bekommt einen Turbo, leistet anfangs 68 PS. Eine gute Wahl ist heute noch der 1,4-Liter-Benziner mit 80 PS. Er treibt den Fiesta sportlich an und passt gut zum straff abgestimmten Fahrwerk.
Im Vergleich zu anderen Kleinwagen des Jahrgangs hat der Fiesta weniger Probleme mit Rost, dafür aber mehr mit gebrochenen Fahrwerksfedern, gerissenen Handbremsseilen und defekten Getrieben. Bei den Dieselmotoren brennen gerne die Kopfdichtungen durch, bei den Benzinern Zündkabel und Zündspulen.
Dennoch: Die Verarbeitungsqualität ist bei dem Modell insgesamt in Ordnung. Außerdem gibt es gut erhaltene Fiesta schon ab 1.500 Euro. Bei mobile.de finden sich im Dezember 2020 etwa 100 Inserate.
• zuverlässig
• fairer Preis
• sportliches Fahrwerk
Skoda Superb 1
Der Superb leitet bei Skoda eine Trendwende ein. Die tschechische VW-Tochter gilt seitdem nicht mehr als der Billigheimer unter den Konzernmarken, sondern baut gute, große und günstige Fahrzeuge. Wie den Superb. Die Limousine bietet dank zehn Zentimeter längerem Radstand zum VW Passat deutlich mehr Fußraum als dieser und kostet weniger. Für den Antrieb sorgen die VW-Motoren aus dem Konzernbaukasten, vor allem Vierzylinder, aber auch ein 2,8-Liter-V6. Als Gebrauchtwagen gibt es den Tschechen nur selten. Wer einen findet, sollte zuschlagen.
Vorher müssen Interessenten aber unbedingt alle elektrischen Funktionen am Auto überprüfen. Einstiegsbeleuchtung und Deckenlampe verweigern im Laufe der Jahre gern mal den Dienst. Sind die defekt, hat wahrscheinlich das Komfortsteuergerät eine Macke. Rost kennt der Superb nur an wenigen Kanten wie der Heckklappe.
Kein anderer Mittelklasse-Kombi bietet so viel Platz wie der Skoda Superb.
Mercedes SL R230
Der R230 löste den legendären R129 ab: Beim SL der sechsten Generation ändert Mercedes fast alles. Optisch unterscheidet sich der Roadster vom Vorgänger an den vier Fast-Rundscheinwerfern, dem elektrisch klappbaren Stahldach und den breiten Rückleuchten. Im Vergleich zum Vorgänger zeichneten die Designer die Karosserie runder. Als Antrieb dienen Motoren mit sechs, acht und zwölf Zylindern. Beliebtes Modell ab 2001: Der SL 500 mit V8 und 306 PS. Gute Pflege und Wartung dankt das Triebwerk mit langer Haltbarkeit.
Interessenten sollten bei Autos, die das ganze Jahr lang gefahren wurden, bei Radhäusern und Kanten nach Rost schauen. Beim mehrmaligen Öffnen und Schließen des Dachs empfiehlt sich zudem ein Blick auf die Dichtungen. Auch die Zuziehhilfe des Kofferraums und die Dämpfer des aktiven Fahrwerks, die den SL dann absinken lassen, gehen mit der Zeit häufig kaputt. Aktuell sind knapp 50 Mercedes SL R230 bei mobile.de inseriert (Stand: Dezember 2020). Die Preise beginnen bei etwa 15.000 Euro.
Beliebtes Modell ab 2001: Der SL 500 mit V8 und 306 PS. Gute Pflege und Wartung dankt das Triebwerk mit langer Haltbarkeit.
Opel Speedster
Heute kaum vorstellbar, aber Opel baute eine Zeit lang tatsächlich reine Spaßautos. Wie den Speedster, einen Roadster mit Targa-Dach, Mittelmotor und mindestens 147 PS. Mit dem Leergewicht von nur 945 Kilogramm hat der Vierzylinder leichtes Spiel und lädt eher zum Heizen als zum Cruisen ein. Sehr straffes Fahrwerk, direkte Lenkung und kurze Schaltwege passen zur Karosserie. Der Speedster basiert auf der Lotus Elise und stammt auch aus dem britischen Lotus-Werk.
Zu den typischen Schwachstellen des Speedster zählen defekte Kabelbäume, undichte Scheinwerfer und hoher Ölverbrauch. Bei welligen Karosserieteilen oder sehr breiten Spaltmaßen heißt es Finger weg – wahrscheinlich handelt es sich um einen Unfallwagen. Sieben Modelle werden zum Jahreswechsel bei mobile.de angeboten, die Preise liegen bei knapp 20.000 Euro.
Mit dem Speedster hatte Opel ein paar Jahre lang einen wahren Roadster im Programm.
VW Passat W8
Der VW Passat W8 gleicht dem berühmten Wolf im Schafspelz. Unter die Haube der vermeintlich kreuzbraven Familienkutsche haben die Ingenieure irgendwie einen vier Liter großen Achtzylinder-Motor mit 275 PS gequetscht, die Kraft wird über alle vier Räder verteilt. Der neue Motor liefert ein Drehmoment von 370 Newtonmetern und bringt den Passat auf 250 km/h Spitze. Wer einen gepflegten W8 findet, sollte ihn sofort kaufen und abstellen. Denn dieser Antrieb ist ein Exot in dem Modell.
Rost tritt beim Passat dank Vollverzinkung selten auf. Aber die Spaltmaße sollten Interessenten genau untersuchen, ebenso wie Kotflügel, Radläufe, Schweller und Türunterkanten. Probleme bereiten beim W8 die Steuerkette und die Nockenwellenversteller. Die Kette muss nach gut 100.000 Kilometern gegen eine neue getauscht werden, sonst wird sie zu lang. Auch Wasserpumpe, Radlager und Motorsteuergeräte machen gelegentlich Ärger. Interessenten sollten daher auf einen einwandfreien Lauf achten. Die vier Modelle, die im Dezember 2020 bei mobile.de angeboten werden, kosten jeweils weniger als 5.000 Euro. Bei einigen Anbietern schließt das eine Versicherung als Youngtimer aus.
Volkswagen verpasst dem Passat die Coupé-Silhouette. Das "CC" im Namen steht für "Comfort Coupé".
Jaguar X-Type
Der X-Type sollte Jaguar vor gut 20 Jahren aus der Krise retten. Die Rede war vom „Alles-oder-nichts-Modell“. Es wurde eher nichts, denn die Nähe zum Konzern-Bruder Ford Mondeo war zu offensichtlich. Dabei sollte ein Allradantrieb den Abstand zum frontangetriebenen Mondeo vergrößern, im Innenraum feines Leder den Unterschied markieren. Trotzdem ist der X-Type kein schlechtes Auto: Er bietet britisches Understatement für kleines Geld und sogar einen Sechszylinder-Motor mit 2,5 und 3,0 Litern Hubraum.
Ganz ohne Fehler kommt der X-Type nicht aus. Die Motoren markieren gerne ihr Revier und werden undicht, das Automatikgetriebe verweigert häufig bei 100.000 Kilometern seine Arbeit. Mit der Zeit werden die Gummilager der Achsen spröde und müssen getauscht werden – bei der Probefahrt sollten Interessenten daher auf Knackgeräusche achten. 30 Gebrauchte werden für kleines Geld (ab 1.500 Euro) bei mobile.de zum Kauf angeboten (Stand: Dezember 2020).
Der Jaguar X-Type bietet britisches Understatement für kleines Geld und sogar einen Sechszylinder-Motor mit 2,5 und 3,0 Litern Hubraum.