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Bei Neuwagen geben Autohersteller oft eine zusätzliche Garantie über die Gewährleistung hinaus
Quelle: Picture Alliance
Welche Häkchen ein Neuwagenkäufer in der Optionsliste setzt, hat nicht nur Einfluss auf den Kaufpreis, sondern auch auf den späteren Wiederverkaufswert

Als wäre die Wahl der richtigen Extras nicht schon Qual genug. Wer sich beim Neuwagenkauf durch die Optionsliste arbeitet, sollte nicht nur nach den eigenen Vorlieben und dem Budget handeln. Denn wo die Häkchen gesetzt werden, beeinflusst nicht nur den Kaufpreis, sondern auch den Verkaufspreis, wenn der Wagen auf dem Gebrauchtmarkt landet. Manches gehört schon beim Kleinwagen an Bord, andere Ausstattungsextras müssen nur in höheren Segmenten auf die Liste. In jedem Fall gilt: Wer zu wenige oder die falschen Extras wählt, schmälert unter Umständen den Wiederverkaufswert.

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Die falsche Farbe kann teuer werden

Beim Bewertungsspezialisten Schwacke kennt man sich mit falschen Extras aus. Andreas Geilenbrügge, der Leiter der Schwacke-Fahrzeugbewertung, sagt: „Es gibt tatsächlich Ausstattungselemente, in der Regel spezielle Individualisierungen und allen voran spezielle Farben und Polster, die den Wiederverkauf erheblich behindern.“ Die meisten Optionen, die beim Neukauf angekreuzt werden, erhöhen den Wert jedoch eher. Gebrauchtwagenkunden freuen sich, wenn die richtigen Extras an Bord sind und sind bereit, mehr Geld dafür auszugeben. „Der Restwert, der einer Option beigemessen wird, ist dabei stark abhängig davon, ob es sich um eine sehr nützliche oder begehrte Option handelt im Zusammenhang mit dem jeweiligen Fahrzeugsegment.“, so Geilenbrügge.

In der Kompaktklasse hält der Experte beispielsweise folgende Ausstattungen für unverzichtbar, will man einen möglichst hohen Verkaufspreis erzielen:

  • Navigationssystem
  • Klimaautomatik
  • Sitzheizung
  • Freisprecheinrichtung
  • Metalliclackierung
Renault Espace
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Zusätzlich sollte ein Grundstock an Sicherheitshelfern an Bord sein, beispielsweise eine Einparkhilfe, Tempomat und Totwinkelwarner. Elektrische Sitze, eine Rückfahrkamera oder Schieb- bzw. Panoramadach dürfen gerne an Bord sein und erhöhen unter Umständen die Bereitschaft beim Käufer, den Handel zu besiegeln. Für essentiell hält Geilenbrügge die Extras aber nicht.

Als gute Faustregel für einen hohen Restwert nennt Martin Weiß, Leiter Fahrzeugbewertung der Deutschen Automobil Treuhand (DAT), folgendes: Was in der Mittelklasse üblicherweise zum Serienumfang gehöre, sollte in der Kompaktklasse als Extra an Bord genommen werden. Dann sei der Neuwagen nach einigen Jahren als Gebrauchter noch immer attraktiv. Ledersitze, hochentwickelte Assistenzsysteme oder schmückende Zierteile aus Echtholz seien hingegen verzichtbar.

Dabei gilt es laut Weiß zu beachten: „Sonderausstattungen verlieren mit der Zeit prozentual stärker an Wert als das Basisfahrzeug.“ Und Ausstattungsdetails, die nicht zum Segment des Fahrzeugs passen, verlieren noch stärker an Wert als ein gängiges Extra, sagt Weiß.

Wiederkaufswert 02
Quelle: Volkswagen AG

Ledersitze im Kleinwagen werden zum Kostengrab

Ledersitze seien hierfür ein gutes Beispiel. Das Extra kostet leicht deutlich mehr als 1.000 oder sogar 2.000 Euro. Während die Tierhaut in der oberen Mittelklasse für gute Marktgängigkeit fast obligatorisch sei, ist die Bereitschaft der Kunden kleinerer Segmente gering, zusätzlich Geld dafür auszugeben. Außer bei Premiummarken bekomme man von der vierstelligen Investition auf dem Gebrauchtwagenmarkt kaum noch etwas zurück, sagt auch Andreas Geilenbrügge.

Anders sieht es bei Extras wie Navigationssystem, Klimaautomatik und Sitzheizung aus. Diese Ausstattungselemente erzielen quer über alle Segmente einen soliden Mehrwert, so Geilenbrügge. Außerdem nennt er Matrix-LED-Scheinwerfer als Extra mit gutem Verhältnis des Restwerts im Verhältnis zum ehemaligen Neupreis. Andererseits könnten begehrte, aber teure Ausstattung für Verkäufer auch zum Ärgernis werden. Weil der Kundenkreis mit passendem Budget kleiner ist, könnten längere Standzeiten die Folge sein.

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Wer heute einen Neuwagen kauft, sollte zudem auf Extras Wert legen, die derzeit im Kommen sind. „An Ihnen zeigt sich schnell, ob ein Fahrzeug noch modern wirkt“, sagt DAT-Fahrzeugbewerter Weiß. Dazu gehören Konnektivitäts-Extras, sowie moderne Assistenzsysteme und aktuelle Beleuchtungstechnik. LED-Scheinwerfer sind daher Xenon oder gar Halogenlampen vorzuziehen.

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