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Mann steht vor einem Auto und schaut auf einen Fahrzeugschein.
Quelle: Picture Alliance
Alle zwei Jahre muss das Auto zur Hauptuntersuchung - Neuwagen erstmals nach drei Jahren. Wer den Termin verschläft, muss bei einer Fahrzeugkontrolle mit einem Bußgeld rechnen

Bei einer Hauptuntersuchung (HU) wird das Fahrzeug alle zwei Jahre (bei Neuwagen nach dem dritten Jahr) auf seine Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit hin überprüft. Umgangssprachlich sagen viele Autofahrer dazu TÜV oder TÜV-Prüfung. Zu der HU zählt auch die Abgasuntersuchung (AU), die im gleichen Rhythmus durchgeführt wird. Dabei wird das Abgasverhalten des Verbrennungsmotors gemessen. 

Was wird bei der HU geprüft?

Ganz gleich, ob TÜV, Dekra, GTÜ, KÜS oder andere Prüforganisationen: Die Sachverständigen prüfen jedes Fahrzeug nach verschiedenen Bauteilen. Bei der Kombi-Prüfung von Abgasuntersuchung (AU) und Hauptuntersuchung (HU) wird in der Regel zuerst das Abgasverhalten  untersucht. 

HU-Vorabcheck

Manche Kfz-Werkstätten bieten einen Vorabcheck vor der Hauptuntersuchung an. Bei dieser Vorprüfung sollen mögliche Defekte erkannt und behoben werden. Dadurch sparen sich Autofahrer Zeit und Geld, da eine eventuelle Wiedervorstellung entfällt. Es gibt aber auch Werkstätten, die ahnungslosen Kunden unnötige Reparaturen aufschwatzen, mit der Begründung, sie seien HU-relevant. Gut gewartete Fahrzeuge, die vorschriftsmäßig und regelmäßig inspiziert werden, haben das nicht nötig. Denn bei einer Inspektion werden meist nach Wartungsplan die sicherheitsrelevanten Bauteile kontrolliert.

TÜV-Prüfer kontrolliert mit einer Taschenlampe den Radkasten eines Autos.
Quelle: Picture Alliance
HU und AU kosten bei Pkw bis 3,5 Tonnen etwa 110 Euro

Was kann ich selbst vor dem HU-Termin kontrollieren?

Du musst nicht unbedingt Dein Auto vor dem HU-Termin von einer Kfz-Werkstatt kontrollieren lassen. Wenn Du Dir etwas Zeit nimmst, kannst Du schon viele relevante Punkte selbst überprüfen.

  • Reifen. Kontrolliere das Profil. Das muss mindestens 1,6 Millimeter betragen, die Reifen sollten nicht einseitig abgefahren sein. 
  • Beleuchtungsanlage. Standlicht, Fahrlicht, Abblendlicht, Fernlicht, Blinker, Bremslicht und die Nebelschlussleuchten müssen einwandfrei funktionieren. Auch die richtige Einstellung der Scheinwerfer wird kontrolliert. 
  • Hupe. Die Hupe muss einwandfrei funktionieren
  • Sicherheitsgurte. Sie dürfen weder verdreht noch eingerissen sein, der Abroller muss funktionieren, leichtgängig sein und auf starken Zug stoppen. 
  • Steinschlag: Im Sichtfeld des Fahrers dürfen weder ein Steinschlag noch Risse vorhanden sein. Auch die Spiegel müssen eine gute Sicht ermöglichen. 
  • Ölverlust. Verliert Dein Auto Öl, sieht es schlecht aus mit der Plakette. Motor und Getriebe dürfen kein Öl verlieren.
  • Rost: Ein bisschen Rost ist nicht schlimm, bei starken Durchrostungen, vor allem an den Schwellern und am Unterboden, sieht der Prüfer rot. 
  • Achsgelenke. Die Lenkung muss einwandfrei funktionieren. Wenn Du auf einer schlechten Straße oder Kopfsteinpflaster ein Poltern hörst, sind meist die Gelenke ausgeschlagen. Hörst Du nichts, ist in der Regel alles in Ordnung. 
  • Bremsen. Bremst Dein Auto normal, ist alles okay. Zieht Dein Auto beim Bremsen zu einer Seite, ist wahrscheinlich diese Seite verschlissen. Kontrolliere auch die Bremsscheiben nach Riefen, sowie die Beläge auf ihre Dicke. Das kannst Du sehen, indem Du die Lenkung zu einer Seite voll einschlägst. 
  • Kennzeichen. Die Autokennzeichen müssen fest montiert und gut lesbar sein. 
  • Vollständigkeit. Verbandskasten (Haltbarkeitsdatum prüfen), Warndreieck und Warnweste gehören immer ins Auto. 

Wann ist mein nächster HU-Termin?

Den nächsten Termin zur Hauptuntersuchung findest Du in Deinem Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) und auf deinem hinteren Nummernschild. Im Kreis der farbigen Plakette steht das Jahr, der Monat steht ganz oben als Zahl. Also 10 steht für Oktober. 

Wie lange kann ich den HU-Termin überziehen?

Wenn Du es nicht rechtzeitig zur Hauptuntersuchung geschafft hast, fährt Dein Auto ohne gültige HU-Plakette durch die Gegend. Grundsätzlich besteht dann zwar nach wie vor Versicherungsschutz für Dein Auto. Bei einem Unfall kann es aber sein, dass Deine Versicherung das Fahrzeug als nicht verkehrstüchtig einstuft und Du auf dem Schaden sitzen bleibst. Das passiert dann, wenn die Versicherung dem Fahrzeughalter ein grob fahrlässiges Verhalten unterstellt. So, als ob der Autofahrer weiß, dass sein Auto nicht mehr verkehrstüchtig ist und dennoch mit ihm fährt. 

Eine Person klebt eine Plakette auf das Nummernschild eines Autos.
Quelle: Picture Alliance
Der nächste Prüftermin ist an der Plakette ablesbar. In der Mitte steht das Jahr, oben der Monat

Wie viel kostet eine HU?

Die Kosten für eine HU richten sich nach Anbieter wie TÜV, Dekra, KÜS und GTÜ und nach Fahrzeug. Für ein Auto bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, im TÜV-Jargon mehrspuriges Kfz genannt, zahlst Du für die Hauptuntersuchung nach §29 StVZO 56,60 Euro Gebühren. Die Kombination von HU und Abgasuntersuchung (AU) kostet 113,40 Euro, für ein Motorrad zahlst du 67,10 Euro. Bei KÜS und Dekra zahlst Du rund 110 Euro für HU und AU. Die Preise variieren je nach Bundesland. Manche Kfz-Werkstattketten bieten HU und AU für weniger als 90 Euro an. Wenn Du ein einwandfreies Auto hast, kannst Du auch dahin fahren. Bei älteren Fahrzeugen solltest Du vorsichtig sein, da oftmals ein „Reparaturvorschlag“ mit der HU-Plakette einhergeht. 

Welche Papiere werden für eine HU gebraucht?

Damit Du eine HU durchführen lassen kannst, benötigt der Prüfer die Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein). Wenn Du Anbauteile an Deinem Fahrzeug montiert hast, die nicht in den Papieren eingetragen sind, benötigst Du dafür eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE).

Checkliste vor der TÜV-Prüfung

•    Ölverlust
•    Wirkung der Bremsen sowie Verschleißzustand von Belägen und Bremsscheiben
•    Lenkungsspiel
•    Sichtverhältnisse bei Scheiben und Spiegel
•    Blendfreie Einstellung und Funktionsfähigkeit der Beleuchtung
•    Einwandfreier Zustand der Achsen, Aufhängungen, tragenden Teile des Unterbodens
•    Elektrik wie Hupe und Scheibenwischer
•    Reifenzustand
•    Dichtheit von Auspuff- und Kraftstoffanlage
•    Funktion elektronischer Assistenzsysteme
 

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