Wendekreis beim Auto: Wie er die Fahreigenschaften beeinflusst
Welchen Einfluss hat der Wendekreis und was sind die Vorteile eines Pkw mit kleinem Spurkreis – vor allem im Stadtverkehr? Hier erhältst Du die Antworten.
Was ist der Wendekreis beim Auto?
Der Wendekreis beim Auto ist der Kurvenradius, den ein Fahrzeug für eine 360-Grad-Drehung bei vollem Lenkeinschlag benötigt. Dieser Durchmesser wird am äußersten Bauteil und in Metern gemessen. Das bedeutet: Der Wendekreis des Fahrzeugs definiert das Äußerste der Kurve. Je nach Modell unterscheiden sich die Wendekreise von Autos teils um mehrere Meter. Möchte man einparken oder wenden, ist ein Fahrzeug mit kleinerem Wendekreis handlicher – denn es benötigt weniger Raum.
Der Wendekreis eines Autos ist von mehreren Faktoren abhängig:
- Radstand
- Freigängigkeit im Radhaus
- Reifenbreite
- Lenkgeometrie
Denkst Du über den Kauf eines SUVs nach, befürchtest aber, dass es beim Wenden in engeren Straßen schwierig werden könnte? Das ist nicht zwangsläufig so. Denn auch große Fahrzeuge der Oberklasse haben teilweise einen kleinen Wendekreis. Der durchschnittliche Wendekreis für Pkw liegt bei zehn bis zwölf Metern. Laut § 32d der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) sind höchstens 12,5 Meter Wendekreis für die Straßenzulassung eines Fahrzeugs erlaubt. Der Grund: Dieser maximale Wendekreis von Pkw wird bei der Planung von neuen Parkplätzen, Tiefgaragen und Straßen berücksichtigt. Daher ist es grundsätzlich möglich, mit allen Fahrzeugen im Straßenverkehr und Parkhäusern zu rangieren.
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Was sind die Vorteile eines kleinen Wendekreises?
Autos mit kleinem Wendekreis wie viele Kleinstwagen sind im Handling grundsätzlich unkomplizierter als größere Fahrzeuge. Das bedeutet: Der Pkw kann auf der Fahrbahn innerhalb kürzester Zeit und auf kleinstem Raum umdrehen. Dadurch lässt sich das Auto leichter einparken, da Du aufgrund des hohen Lenkeinschlags weniger am Lenkrad kurbeln musst. Das ist beispielsweise in engen Parkhäusern von Vorteil. Ebenso lässt sich ein Fahrzeug mit kleinem Wendekreis einfacher wenden – besonders praktisch beim U-Turn in schmalen Straßen. Ein weiterer Pluspunkt: Ist der Wendekreis eines Autos klein, kann man mit ihm besser in Kurven ein- oder an Hindernissen vorbeifahren.
Wendekreis für ein Auto berechnen: So geht's
Möchte man den Wendekreis eines Autos berechnen, ist der Durchmesser wichtig. Denn je kleiner der Durchmesser des Wendekreises, desto wendiger ist das Fahrzeug.
Die Berechnungsformel für den Wendekreis:
Radstand x 2 / Sinus des maximalen Winkels, den die Räder einschlagen
Der Radstand ist der Abstand zwischen der vorderen und der hinteren Radachse. Dieser Abstand ist bei jedem Fahrzeug verschieden. Wie groß der Radstand und der maximale Winkel der Räder bei Deinem Fahrzeug sind, erfragst Du bei einer Werkstatt oder dem Hersteller.
Es gibt auch Möglichkeiten, um den Wendekreis eines Fahrzeugs zu messen.
Option 1:
Messe beispielsweise den Wendekreis einer Linkswende. Dafür gehst Du so vor:
- Schritt 1: Markiere bei links eingeschlagenen Rädern die vordere rechte Fahrzeugecke auf dem Boden.
- Schritt 2: Fahre anschließend eine Kurve, bis das Fahrzeug parallel zur ursprünglichen Position steht.
- Schritt 3: Messe den Abstand zwischen den zwei Punkten und erhalte so den Durchmesser.
Option 2:
Auf sandigem Untergrund oder Schnee kannst Du ebenso den Wendekreis des Autos nachmessen. Schlage auch hier die Räder nach links ein und fahre eine Kurve. Auf Sand oder Schnee hinterlassen die Reifen eine Spur. So kannst Du den Durchmesser ohne Markierungen nachmessen – und den Wendekreis unkompliziert ermitteln.
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Warum ist der Wendekreis wichtig?
Der Wendekreis eines Pkw ist im Fahralltag wichtig, denn er ist entscheidend dafür, wie leicht oder schwer der Wagen händelbar ist. Bei schmalen Einfahrten zu Wohnhäusern oder Garagen, wie es oft in Städten der Fall ist, reicht der Platz für ausschweifende Wendemanöver nicht aus. Fährt man ein Fahrzeug mit kleinem Wendekreis, kann man es auch in engen Straßen und bei dichter Besiedlung einfacher wenden. Wer häufiger mit dem Auto in der Stadt unterwegs ist, kennt die Herausforderungen, die durch parkende Autos oder Lieferfahrzeuge auf der Fahrbahn entstehen. Mit einem Fahrzeug mit kleinem Spurkreis weichst Du ihnen sicher aus.
Oft gibt es im städtischen Umfeld nur wenige und zudem schmale Parkflächen. Kleinwagen sind in der Regel wendiger. So handelst Du den Stadtverkehr beispielsweise mit einem Kompakt-SUV, der einen kleinen Wendekreis hat, grundsätzlich leichter. Möchtest Du hingegen im Gelände richtig aufs Gas drücken und Dich bei Kreisfahrten austoben? Auch dann ist ein Fahrzeug mit kleinem Wendekreis von Vorteil. Durch einen hohen Lenkeinschlag lässt sich ein Geländewagen mit kleinem Wendekreis einfacher handhaben – für komfortablen Fahrspaß.