Was kostet der Bau einer Garage?
Die eigene Garage vorm Haus schützt das Auto nicht nur vor Wind und Wetter. Sie bewahrt es auch vor Diebstahl, Einbruch und Vandalismus und bietet Platz für Winterreifen, Werkzeug und anderen Kleinkram. Wer eine Garage bauen möchte, sollte sich allerdings auch über die Kosten im Klaren sein.
Carport oder Garage? Spielt das Geld nicht die entscheidende Rolle, so ist die eigene Garage vor dem Haus stets die beste Lösung. In der Stadt bieten sich auch Tiefgaragenstellplätze an. Sie werden allerdings immer wieder von Einbrechern oder Vandalen heimgesucht, die unter Umständen große Schäden an den geparkten Fahrzeugen anrichten können. Wer also auf dem eigenen Grundstück eine Garage errichten kann, sollte dies tun. Am Beispiel einer Einzelgarage mit den Standardmaßen 6 x 3 x 2,50 Meter (Länge x Breite x Höhe) erklären wir, welche Kosten für welchen Garagentyp auf dich als Bauherren zukommen.
Die Baukosten einer Garage im Überblick (*)
Stahlgarage | Stahlgarage mit Putz | Holzgarage | Fertiggarage aus Beton | Gemauerte Garage | |
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Fundament: Material | 0 Euro | 540 – 720 Euro | 540 – 720 Euro | 540 – 720 Euro | 540 – 720 Euro |
Fundament: Baukosten | 0 Euro | 720 – 900 Euro | 720 – 900 Euro | 720 – 900 Euro | 720 – 900 Euro |
Fundament: Statiker | 0 Euro | 500 Euro | 500 Euro | 500 Euro | 500 Euro |
Garage: Baumaterial | 900 – 2.500 Euro | 2.000 – 3.500 Euro | 1.600 – 3.000 Euro | 5.500 – 6.500 Euro | 1.100 – 2.500 Euro |
Garage: Baukosten | 300 – 500 Euro | 300 – 500 Euro | 300 – 500 Euro | 0 Euro | 6500 – 7.000 Euro |
Gesamtkosten | 1.200 – 3.000 Euro | 4.060 –6.120 Euro | 3.660 – 5.620 Euro | 7.260 – 8.620 Euro | 9.360 – 11.620 Euro |
(* alle Preise zzgl. gesetzl. MwSt.)
Die einzelnen Kostenpunkte beim Garagenbau
Das Fundament
Für stabile Garagenkonstruktionen ist immer ein Fundament aus Beton erforderlich. Ausnahmen bilden lediglich die leichten, günstigen Garagen aus Stahlblech (und natürlich Carports), die bereits auf einem befestigten Untergrund sicher stehen können. Die Dicke des Fundaments hängt unter anderem von der späteren Belastung ab und sollte zu Beginn der Planung von einem Statiker ermittelt werden. Die Fläche des Fundaments entspricht mindestens der Fläche der späteren Garage. In unserem Beispiel sind das 18 Quadratmeter. Neben dem nötigen Aushub (die Unterkante des Fundaments muss 80 Zentimeter unterhalb der Geländehöhe liegen) müssen noch eine Verdichtung des Bodens, die Ausbringung einer Sand- und Kiesschicht sowie die Anfertigung einer Holzschalung für den Betonguss berücksichtigt werden. Die Materialkosten für ein Fundament betragen zwischen 30 und 40 Euro pro Quadratmeter. Für unsere Garage wären das also 540 bis 720 Euro. Hinzu kommen die Baukosten in Höhe von 40 bis 50 Euro pro Quadratmeter zuzüglich 500 Euro für den Statiker. In summa sind also 1.760 bis 2.120 Euro für das Fundament einer 18 Quadratmeter großen Garage fällig.
Materialkosten
Die Kosten für das Baumaterial hängen von der Art und Größe der Garage ab. In unserem Fall planen wir für eine Einzelgarage ohne Elektroinstallationen (kein Licht, Bedienung des Garagentors per Hand), Isolierungen oder Wasseranschluss. Im unteren Preissegment bewegen sich unverputzte und verputzte Garagen aus Stahlblech. Bei letzteren tragen die Außenwände (auf Wunsch auch die Innenwände) witterungsresistenten Putz, sodass sie von massiven, gemauerten Garagen auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden sind. Für diese Garagentypen sind im Durchschnitt Preise zwischen 900 und 3.500 Euro zu zahlen. Wer mauern lassen möchte, muss mit Materialkosten in Höhe von 1.100 bis 2.500 Euro rechnen.
Im mittleren Preissegment liegen Holzgaragen, die sich in der Gestaltung oftmals wohltuend von den simplen, schuhschachtelartigen Stahlgaragen unterscheiden. Das Garagentor ist mit verschiedenen Roll- oder Klappmechanismen zu haben. Für solche Konstruktionen werden zwischen 1.600 und 3.000 Euro fällig.
Fertiggaragen aus Beton bewegen sich im obersten Preissegment. Hier ist mit Ausgaben zwischen 5.500 und 6.500 Euro zu rechnen.
Kosten für die Montage oder den Bau
Einfache Stahlgaragen und Garagen aus Holz können versierte Heimwerker selbst aufstellen und dadurch Montagekosten in Höhe von 300 bis 500 Euro sparen. Davon sollte man bei den komplexeren Stahlgaragen mit Putz allerdings absehen, bei denen stets eine Reihe von Anpassungsarbeiten beim Errichten nötig ist. Außerdem bleibt bei der Montage durch den Anbieter auch dessen Gewährleistungspflicht im Schadensfall erhalten.
Fertiggaragen aus Beton werden per Lastwagen angeliefert und mit einem Kranwagen auf das vorbereitete Fundament gesetzt. Hier fallen dann statt der Montagekosten oftmals Lieferungskosten bis zu 1.000 Euro an. Sehr teuer ist das Mauern einer Garage vor Ort. Für den Bau, die Dacheindeckung, das Verputzen und das Streichen können schnell Kosten von 6.500 bis 7.000 Euro entstehen.
Was ist sonst noch zu beachten?
Bauvorschriften
Bei der Errichtung eines Carports oder einer Garage muss die Ausführung den örtlichen Vorgaben angepasst werden. Zwar braucht man für die Gebäude nicht immer eine aufwendige Baugenehmigung wie beim Haus. Das heißt aber nicht, dass Eigentümer überall auf ihrem Grundstück eine Garage aufstellen dürfen. Der lokal geltende Bebauungsplan kann zum Beispiel die Dachform des Carports oder der Garage bestimmen, einen Standort auf dem Grundstück vorschreiben oder die Abstände an den Grenzen des Grundstücks regeln. Hält sich ein Bauherr nicht an die geltenden Vorgaben, kann es teuer werden. Dann muss er seine Garage unter Umständen wieder abreißen. Eigentümer sollten deshalb vor dem Bau unbedingt mit der zuständigen Baubehörde sprechen. Je nach Bundesland sind das die Stadt- und Gemeindeverwaltung, die Landkreisverwaltung oder das Bezirksamt.
Garagenverordnung
Die Garagenverordnung, kurz GaVO, GarVO oder GaStellV genannt, beinhaltet Vorschriften zum Bau und zum Betrieb von Garagen. Danach ist eine Garage ausschließlich für die Lagerung von Autozubehör und das Abstellen des Fahrzeugs vorgesehen. Die Nutzung der Garage als Übungsraum für eine Band oder für andere Hobbys ist dementsprechend untersagt. Ebenfalls nicht erlaubt ist es, in der Garage Reparaturen am eigenen Fahrzeug durchzuführen. Denn für Werkstätten gelten besondere umwelttechnische Richtlinien.
In der Garage dürfen ausschließlich Gegenstände, die zum Auto gehören, gelagert werden. Dazu zählen zum Beispiel Reifen, Dachgepäckträger oder Werkzeug. Bei der Lagerung von Gefahrstoffen muss vor allem der Brandschutz beachtet werden. In Kleingaragen dürfen dennoch bis zu 200 Liter Dieselkraftstoff und bis zu 20 Liter Benzin in dicht verschlossenen und bruchsicheren Behältern aufbewahrt werden.
Auswahlkriterien neben dem Preis
Die gemauerte Garage ist zwar teuer, aber dennoch die beste Lösung, wenn das Finanzielle beim Bau keine entscheidende Rolle spielt. Ihre Gestaltung lässt sich gut an die des Hauses anpassen und verspricht damit immer die harmonischste Baulösung. Ästhetisch überzeugend sind auch viele Typen von Holzgaragen. Sie haben zudem den Vorteil, dass sie zumeist in Eigenregie aufgebaut werden können. Im Vergleich zwischen den klassischen Fertiggaragen und Stahlgaragen mit Putz bieten letztere, sowohl preislich als auch qualitativ, meist das interessantere Angebot. Die Resistenz gegen Witterungseinflüsse ist bei beiden gleich. Bauherren, die finanziell sehr eingeschränkt sind und lediglich einen einfachen Wetterschutz für das Auto benötigen, finden in der einfachen Stahlgarage mit einem einfachen Garagentor das günstigste Angebot. Diese Variante benötigt in der Regel auch keine Baugenehmigung.
Checkliste für die Garagenplanung
- Ist auf meinem Grundstück Platz für eine Garage?
- Benötige ich eine Baugenehmigung?
- Ist die Garage nur als Stellplatz gedacht oder für mehr?
- Wie viele Autos sollen hineinpassen?
- Benötige ich eine Isolierung, Strom- oder Wasseranschluss?
- Bin ich handwerklich versiert?
- Was darf die Garage kosten?
- Habe ich mehrere Angebote mit Sorgfalt verglichen?