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Eine Frau sucht einen Pkw über eine Carsharing-App.
Quelle: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose
Für Flexible und Wenigfahrer kann Carsharing eine gute Alternative sein.

Carsharing: Was bedeutet das?

Ein eigenes Auto zu besitzen, ist praktisch und bequem, doch nicht immer lohnt sich die Investition. Wer bei der Wahl seiner Verkehrsmittel lieber flexibel bleiben möchte oder nur ab und zu ein Auto benötigt, für den ist Carsharing eine gute Alternative. Hinter dem Begriff Carsharingverbirgt sich nichts anderes, als dass mehrere Menschen sich ein Auto teilen. Das Fahrzeug ist nicht im Besitz eines einzelnen, sondern gehört dem Carsharing-Anbieter. Dieser bietet Fahrzeuge gegen Bezahlung für die kurzfristige Nutzung an. Vorteilhaft: Anders als beim Leasing sind beim Carsharing bereits sämtliche Nebenkosten wie Versicherung, Werkstatt und TÜV enthalten – auch Sprit- oder Stromkosten.

Wer sich für Carsharing entscheidet, kann bei den meisten Anbietern zwischen unterschiedlichen Fahrzeuggrößen wählen. Brauchst Du ein Fahrzeug für Deinen Möbeleinkauf oder möchtest Du spontan zum Ausflug ins Grüne aufbrechen? Vom Kleinwagen über Limousinen bis zum Transporter steht insbesondere in Großstädten eine vielfältige Fahrzeugauswahl zur Verfügung. Kaum verwunderlich, dass Carsharing sich seit Jahren zunehmender Beliebtheit erfreut. Knapp 3,5 Millionen Kunden haben sich bereits bei Carsharing-Anbietern registriert. Laut Bundesverband CarSharing wird die gemeinschaftliche Fahrzeugnutzung außerdem aktuell an 935 Orten in ganz Deutschland angeboten (Stand: 01.01.2022) – Tendenz steigend.

So funktioniert Carsharing

Von der Anmeldung bis zur Buchung des Fahrzeugs sind beim Carsharing nur wenige Schritte notwendig:

Schritt 1: Registrieren

Um Carsharing nutzen zu können, ist ein eigener Account beim jeweiligen Anbieter notwendig. Melde Dich daher vorab online auf der Seite des Carsharing-Anbieters Deiner Wahl an. Neben Kontaktdaten wie Name und E-Mail-Adresse gibst Du Deine bevorzugte Bezahlmethode an. Du legst außerdem fest, ob Du einen Rahmenvertrag mit oder ohne Selbstbeteiligung mit dem Unternehmen abschließt. Je nach Anbieter werden auch Führerscheindaten abgefragt. Bei einigen Anbietern ist außerdem eine Anmeldegebühr ab 10 Euro fällig.

Schritt 2: Autos finden

Welche Fahrzeuge zur freien Verfügung stehen,ist über die App oder die Anbieter-Website ersichtlich. Dort kannst Du Dir auch direkt den Standort der Autos in Deiner Nähe anzeigen lassen. Beim stationsbasierten Carsharing stehen die Autos auf festen Parkplätzen oder in bestimmten Bereichen von Straßenzügen. Kunden holen die Fahrzeuge am Standort ab und bringen sie auch dorthin wieder zurück. Autos sind bereits im Vorfeld und im Vergleich preisgünstig buchbar. Beim Free-floating-Modell stehen die Fahrzeuge irgendwo innerhalb des definierten Geschäftsbereichs. Sie dürfen nach der Fahrt flexibel überall dort abgestellt werden, wo ein freier Platz zu finden ist. Diese Flexibilität lassen sich Anbieter bezahlen. Free-floating ist im Vergleich teurer, aber auch flexibler.

Schritt 3: Buchen

Ein Fahrzeug zu buchen, kann abhängig vom Anbieter auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Neben der Buchung über die Smartphone-App, können Fahrzeuge auch über die Website oder teilweise über eine Telefonzentrale gebucht werden. Wer bei der Buchung eine Chipkarte erhalten hat, kann mit ihr auch das Fahrzeug öffnen. Eine weitere Methode ist die Türöffnung per App. Das Smartphone wird vor eine Scaneinheit gehalten, sodass die Tür aufspringt. Die Autoschlüssel findest Du in der Regel innerhalb des Fahrzeugs. Nur bei wenigen Anbietern werden sie außerhalb des Wagens in einem Schlüsseltresor hinterlegt.

Schritt 4: Bezahlen

Die Bezahlung erfolgt in der Regel per Abbuchung vom Konto. Auch Kreditkartenzahlung ist möglich. Grundsätzlich erhält der Kunde direkt im Anschluss an die Fahrt eine Rechnung per Mail. Was Carsharing kostet, kann allerdings variieren. Abgerechnet wird nach zwei verschiedenen Abrechnungsmodellen: Entweder richten sich die Kosten nach den gefahrenen Kilometern oder nach den genutzten Minuten. Anbieter Miles verlangt beispielsweise aktuell 89 Cent pro Kilometer. Bei DriveNow wird minutengenau abgerechnet. Die Preise fürs Carsharing sind außerdem abhängig vom Fahrzeugtyp und starten ab 19 Cent die Minute. Für Fahranfänger können weitere Kosten hinzukommen.

Wann lohnt sich Carsharing?

Ob sich Carsharing als Alternative zum eigenen Auto rechnet, hängt entscheidend davon ab, wie oft und wie regelmäßig ein Fahrzeug benötigt wird. Für gelegentliche Fahrten zum Einkaufen oder für spontane Ausflüge kann sich das Gemeinschaftsauto durchaus lohnen. Die Faustformel: Wer bis zu 10.000 km im Jahr fährt, spart mit Carsharing gegenüber dem Autokauf Geld. Ein wenig Flexibilität müssen Kunden allerdings mitbringen, da freie Fahrzeuge in der näheren Umgebung nicht garantiert sind. Daher eignet sich Carsharing auch weniger gut, wenn Du täglich zu festen Uhrzeiten auf ein Auto angewiesen bist.

Blick auf die Verkaufsfläche eines Autohauses.
Blick auf die Verkaufsfläche eines Autohauses.
Das kosten Autos im Unterhalt

Ob sich Carsharing lohnt oder ein eigenes Auto günstiger ist, hängt neben der Kilometerleistung auch von den Unterhaltskosten ab.

Welche Vor- und Nachteile hat Carsharing?

Ein Auto flexibel nutzen, ohne sich um Wartung und Versicherung einen Kopf machen zu müssen: Carsharing hat viele Vorteile. In der Regel sind Carsharing-Fahrzeuge nicht älter als vier Jahre. Neben einer modernen Ausstattung verfügen die Autos über neueste Assistenzsysteme und spritsparende Motoren. Sie sind somit sicherer und effizienter als durchschnittliche Privatfahrzeuge. Mit circa zehn Prozent liegt der Anteil an E-Carsharing in Deutschland zudem vergleichbar hoch – weit über dem internationalen Durchschnitt. Wer den Service nutzt, fährt daher oft ressourcenschonender. Carsharing wird außerdem bewusster genutzt. Die Leihautos werden in der Regel nur dann gebucht, wenn wirklich ein Fahrzeug gebraucht wird.

Ein weiterer Vorteil von Carsharing ist die Flexibilität bei der Fahrzeugauswahl – vom Kleinwagen für den Einkaufsbummel bis zum Transporter für den Möbelkauf. Nachteilig ist allerdings, dass kein Anspruch auf ein Fahrzeug besteht. Wer beispielsweise ein Auto für die Fahrt zur Arbeit benötigt, kann sich nicht darauf verlassen, dass immer ein Auto in der Nähe frei ist. In Großstädten wie Berlin ist das in der Regel weniger problematisch. In Kleinstädten und im ländlichen Raum ist die Zahl der Anbieter und der verfügbaren Fahrzeuge allerdings gering. Hier gibt es bisher nur eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten.

Carsharing: die Vor- und Nachteile auf einen Blick

Vorteile

  •  All inclusive-Buchung, keine Anschaffungskosten
  • Preisgünstiger (bis zu 10.000 km/jährlich)
  • Moderne Fahrzeuge
  • Verschiedene Fahrzeugtypen
  • Effizienter und ressourcenschonender

Nachteile

  • Keine dauerhafte Verfügbarkeit
  • Teurer (über 10.000 km/jährlich)
  • Carsharing-Angebot im ländlichen Raum nur eingeschränkt verfügbar

Für wen ist Carsharing geeignet?

Für folgende Personengruppen kann Carsharing eine gute Alternative sein:

  • Für Autofahrer, die keinen Wert auf ein eigenes Auto legen, aber dennoch ab und zu ein Fahrzeug nutzen möchten
  • Für Personen, die nicht zwingend zu einem bestimmten Zeitpunkt und regelmäßig auf ein Fahrzeug angewiesen sind
  • Für Wenigfahrer, die im Jahr deutlich weniger als 10.000 km fahren

Welche Carsharing-Anbieter gibt es?

Carharing-Anbieter gibt es mittlerweile so einige auf dem Markt. Bekannte Größen sind neben Miles, ShareNow, WeShare und stadtmobil unter anderem Cambio, Flinkster und Sixt Share. Vor allem in größeren Städten ab 50.000 Einwohnern sind sie vertreten. Ob ein bestimmter Anbieter auch an Deinem Wohnort verfügbar ist, kannst Du auf der Website des Bundesverbandes CarSharing herausfinden. Unabhängig davon, ob Du Carsharing zeitweise oder längerfristig nutzen möchtest: Um einen Anbieter zu finden, der Deinen Vorlieben entspricht, achte bei der Auswahl auf Abrechnungs- und Buchungsmodalitäten wie auch auf die Fahrzeugflotte.

Ein silberner Pkw einer Carsharing-Flotte fährt durch eine urbane Kulisse.
Ein silberner Pkw einer Carsharing-Flotte fährt durch eine urbane Kulisse.
Was kostet Carsharing?

Je nach Anbieter können sich die Kosten für Carsharing stark voneinander unterscheiden. Ein Vergleich ist absolut sinnvoll.

Was ist der Unterschied zwischen Carsharing und Auto-Abo?

Carsharing und Auto-Abo unterscheiden sich in erster Linie durch die Verfügbarkeit des Fahrzeugs. Während Du beim Carsharing das Auto in der Regel nur für eine kurze Zeit ausleihst und darauf angewiesen bist, dass Dein Wunschauto frei ist, hast Du mit einem Auto-Abo jederzeit Zugriff auf das Fahrzeug. Denn anders als beim Carsharing wird das Auto nicht mit anderen geteilt. Ob sich ein Auto-Abo lohnt, hängt somit unter anderem vom Nutzungsverhalten ab. Wer ein Auto für regelmäßige Fahrten benötigt, ist daher mit einem Auto-Abo besser bedient. Da die Abos preislich sehr unterschiedlich ausfallen können, lohnt sich auch beim Auto-Abo ein Anbieter-Vergleich.

Die Autos können in der Regel von drei bis zwölf Monaten gebucht werden. Die monatliche Gebühr, die abhängig vom Automodell und Mietzeitraum höher oder niedriger ausfällt, enthält zudem bereits alle Kosten fürs Auto – mit Ausnahme von Sprit und Strom. Um Reparaturen, Reifenwechsel oder TÜV müssen sich Kunden nicht kümmern. Das Rundum-sorglos-Paket bietet in der Regel kurze Kündigungsfristen. Der Umstieg auf ein anderes Fahrzeugmodell ist daher kurzfristig möglich.

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