Das bedeuten die Warnleuchten im Auto
Am Armaturenbrett eines Autos befinden sich viele Kontrolllampen. Auf welche davon Du als Autofahrer sofort reagieren solltest, erklären wir hier.
„Wenn beim Capri die rote Lampe vom Ölstand blinkt“, dichtete einst der Kabarettist Dieter Krebs auf die Melodie des Schlagers „Capri-Fischer“. Der Scherz kam nicht bei allen Autofahrern an. Besonders nicht bei Besitzern des Ford Capri, einem zwischen 1968 und 1986 gebauten Sportcoupé. Der Capri ist längst ein seltener Oldtimer. Die Lampe mit dem Ölstand gibt es jedoch nach wie vor. Und mit ihr viele weitere Leuchten. Die Zahl der Warnsymbole im Auto ist eher gestiegen, denn moderne Fahrzeuge verfügen über sehr viele elektronische Assistenzsysteme. Generell befindet sich viel Elektronik an Bord. Ein Großteil davon wird über eine Kontrollleuchte abgesichert.
Nicht immer, wenn eine Lampe leuchtet, ist etwas kaputt. Viele Kontrollleuchten dienen lediglich der Information. Sie sind hilfreich, denn sie informieren den Fahrer über den Zustand seines Autos. Nur so kann er seinen Pflichten gemäß der Straßenverkehrsordnung nachkommen. Dazu gehört etwa das korrekte Verwenden von Fernlicht- oder Blinker, auf deren Funktion Kontrollleuchten hinweisen.
Die Motorkontrollleuchte teilt dem Fahrer zudem mit, wenn die Umwelt mehr als notwendig belastet wird. Leuchtet sie, ist unter Umständen etwas mit der Verbrennung oder der Abgasnachbehandlung nicht in Ordnung. Bei sicherheitskritischen Systemen im Auto schreibt der Gesetzgeber die Information des Fahrers per Warnleuchte sogar vor. Fallen ABS, ESP oder der Spurhalteassistent aus, muss das dem Fahrer im Cockpit angezeigt werden.
Nach Aktivieren der Zündung, also dem Stellen des Schlüssels in Position zwei, leuchten am Armaturenbrett alle optischen Warnsignale auf. Das dient der Kontrolle, dass die Leuchten tatsächlich funktionieren. Nach dem Starten des Motors, entweder über einen Startknopf oder das Bewegen des Zündschlüssels kurz in Position drei, müssen alle Leuchten erlöschen. Leuchtet also bei laufendem Motor noch eine Warnleuchte, besteht Handlungsbedarf. Die vom Gesetzgeber vorgegebenen Kontrollleuchten sind im Typgenehmigungsverfahren normiert. Jeder Hersteller entscheidet jedoch selbst, wie er die Symbolik im Cockpit grafisch umsetzt. Die genaue Bedeutung steht in der Bedienungsanleitung des jeweiligen Fahrzeugs.
Amerikanisches Lebensgefühl für die deutsche Vorstadt. 1968 stellt Ford den Capri vor.
Ampel-Systematik für Kontrollleuchten im Auto: Übersicht
- Blaue Leuchten, etwa die Fernlichtanzeige, dienen der Kontrolle.
- Grüne Lampen, etwa für das Abblendlicht, dienen der Information des Fahrers und drücken keine Unregelmäßigkeit oder Gefahr aus.
- Gelbe Kontrolllampen sprechen eine Empfehlung aus, die Technik zu kontrollieren. Beispiele sind die ABS- oder die Motorkontrollleuchte.
- Rote Warnleuchten erfordern die sofortige Aufmerksamkeit und eine Reaktion des Fahrers. Wenn möglich, sollte das Auto sofort gestoppt werden, damit der Fahrer der Warnung auf den Grund gehen kann. Beispiel: eine rot leuchtende Ölkanne. Dann fehlt dem Motor ausreichend Schmiermittel.
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Das bedeuten die gelben Warnlampen im Auto
Die gelben Kontrolllampen bedeuten also keine unmittelbare Gefahr. Sie zeigen, von wenigen Ausnahmen (siehe unten) abgesehen, jedoch an, dass in Kürze eine Wartung erfolgen sollte. Das bedeuten die Symbole und diese Schritte musst Du unternehmen:
- Zapfsäule: Tankfüllstand niedrig, demnächst tanken.
- Temperaturanzeige mit Wellen: Kühlwassertemperatur steigt und ist bald zu hoch.
- Reifen mit Ausrufezeichen: Reifendruck weicht vom voreingestellten Wert ab. Reifendruck kontrollieren und Reifendruck-Kontrolle kalibrieren. Kann auch nach einem Reifenwechsel auftauchen. Dann ebenfalls Reifendruck prüfen und System kalibrieren.
- Auto mit Schleuderspuren: ESP wird aktiv, vorsichtig fahren.
- Kreis mit mittigem ABS-Zeichen: ABS aktiv oder defekt, vorsichtiger fahren bzw. bei Dauerleuchten Werkstatt aufsuchen.
- Luftsack vor Passagier: Airbag defekt, Werkstatt aufsuchen.
- Kreis mit kleinen Strichen drum herum: Bremsbeläge verschlissen, Werkstatt aufsuchen.
- Lampenschirm mit Strichen rechts: Nebelschlussleuchte ist eingeschaltet. Das ist in Deutschland erst bei einer Sicht von unter 50 Metern erlaubt.
- Filter mit Auspuffblende: Dieselpartikelfilter ist verstopft, muss eventuell getauscht werden.
- Tachometer mit Pfeil: Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat) aktiv.
- Glühfaden: Bei Dieselmotoren ist das ein Zeichen fürs Vorglühen der Glühkerzen kurz vor dem Start.
Das bedeuten die roten Warnleuchten im Auto
Wenn eine rote Lampe im Auto leuchtet, muss unmittelbar gehandelt werden. Anderenfalls ist entweder rechtlich die Verkehrssicherheit nicht gegeben oder es droht ein technischer Defekt. Das bedeuten im Auto die Symbole mit sofortigem Handlungsbedarf:
- Ölkanne auf Wellen: niedriger Motorölstand, sofort kontrollieren und Öl nachfüllen.
- Ölkanne auf rotem Grund: Motorölstand oder Öldruck zu niedrig. Öl nachfüllen.
- Motor ohne oder mit Blitz: Probleme mit Motor oder Motorsteuerung. Werkstatt aufsuchen.
- Temperaturanzeige mit darunterliegenden Wellen: Motor ist überhitzt, zu wenig Kühlwasser. Motor abkühlen lassen.
- Batterie mit Plus- und Minus-Zeichen. Batterie zu schwach. Spannung prüfen und nachladen oder Generator überprüfen.
- Kreis mit Ausrufezeichen eingeklammert: angezogene Handbremse, geringer Bremsflüssigkeitstand, abgefahrene Beläge bis auf den Träger. Beläge und Flüssigkeitsstand kontrollieren.
- Anschnallgurt: Passagiere nicht angeschnallt.
Was tun, wenn eine Warnleuchte leuchtet?
Wenn eine Symbolleuchte im Armaturenbrett aufflammt, solltest Du in der Regel sofort handeln. Je länger Du mit einem möglichen Defekt fährst, desto stärker kann das betroffene Bauteil beschädigt werden. Nicht bei jedem Leuchtsignal musst Du aber sofort stehen bleiben und einen Pannendienst rufen oder alternativ direkt in die Werkstatt fahren.
In einigen Fällen ist es klar: Leuchtet die gelbe Zapfsäule, verfügt das Auto in der Regel noch über einige Dutzend Kilometer Reichweite. In den meisten Regionen ist das genug, um die nächste Tankstelle zu erreichen. Leuchtet eine schwarze Ölkanne auf rotem Grund auf, genügt es meist, rund einen Liter des passenden Motoröls nachzufüllen. Daher ist es sinnvoll, stets einen Liter des korrekten Öls im Kofferraum mitzuführen.
Leuchtet die Warnanzeige für die Kühlflüssigkeit, besteht ebenfalls Handlungsbedarf. Andernfalls kann der Motor überhitzen. Befindet sich zu wenig Kühlflüssigkeit im System, kannst Du Flüssigkeit über den Ausgleichbehälter nachfüllen. Allerdings nicht bei heißem Motor, da das Kühlsystem unter Druck steht und Du Dich beim Öffnen des Ausgleichbehälters verbrühen kannst. Daher ist es ratsam, den Motor abzustellen und abkühlen zu lassen, auch wenn es vielleicht eine Stunde dauert.
Signalisiert hingegen eine orangefarbene Motorkontrollleuchte, dass etwas mit dem Motor nicht stimmt, fährst Du am besten direkt in die Werkstatt. Die kann mithilfe eines Analysesystems herausfinden, wo das Problem genau liegt. Und erst danach kannst Du wieder in Ruhe und Sicherheit weiterfahren.