Wallbox fürs Elektroauto: Förderung, Auswahl, Kosten
E-Auto-Fahrer brauchen eine Lademöglichkeit. Wallboxen werden vom Staat gefördert. Vor Auswahl sind einige Fragen zu klären.
Staat und Hersteller fördern den Kauf eines Elektroautos mit bis zu 9.000 Euro. Das macht die sonst teuren Stromer zu vernünftigen Angeboten. Doch wer Elektroauto fahren will, sollte laden können. Für zuhause bietet sich die Installation einer eigenen Wallbox an. Damit lädt man schneller als über die Haushaltssteckdose und stellt sicher, dass das heimische Netz nicht überlastet wird. Und: Auch für die Wallbox gibt es Geld vom Staat. Bis zu 900 Euro werden zugeschossen. Welche Wallbox die richtige für Dich ist und was es sonst zu beachten gibt, steht hier.
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Welche Wallboxen werden gefördert?
Nicht jede beliebige Wallbox wird staatlich gefördert. Die Geräte müssen einige Voraussetzungen erfüllen, um sich für den Zuschuss zu qualifizieren. So muss die Ladestation über eine Ladeleistung von 11 kW verfügen. Ein stärkeres Gerät darf es auch sein, dann muss die Leistung jedoch auf 11 kW eingestellt werden. Diese Normalladeleistung kann im Gebrauch gegebenenfalls gedrosselt werden. Zudem können nicht alle Elektroautos sie ausnutzen, die Wallbox muss jedoch dafür ausgelegt sein.
Damit die Umwelt profitiert, stellt der Gesetzgeber bestimmte Anforderungen an den genutzten Strom. Er muss aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Eine eigene Photovoltaik-Anlage könnte beispielsweise die grüne Energie bereitstellen. Es genügt jedoch, einen Liefervertrag über Ökostrom bei einem der gängigen Anbieter abzuschließen.
Ebenfalls wichtig: Die Wallbox muss intelligent steuerbar sein. Das bedeutet, sie muss mit dem Stromnetz kommunizieren können. Nur so lassen sich die Ladeleistung anpassen oder der Ladevorgang zeitlich steuern. Die für die Förderung zuständige Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) führt online eine Liste, in der alle förderfähigen Wallboxen aufgeführt werden.
Die Auswahl an förderfähigen Modellen ist groß
Die KfW führt aktuell rund 140 Hersteller, die förderfähige Wallboxen herstellen. Viele davon bieten unterschiedliche Modelle an, einige mehr als ein halbes Dutzend mit unterschiedlichen Merkmalen. Unter den Wallboxanbietern sind auch einige Autohersteller. Volkswagen etwa, genau wie die VW-Tochtermarken Skoda und Seat. Honda ist dabei, Toyota und Lexus oder PSA (Citroën/Peugeot/Opel). Dazu gibt es Modelle von Autozulieferern, Energieversorgern und Ladenetzbetreibern.
Welche Ladestation darf es sein? Die Auswahl fällt schwer, der erste Weg kann aber durchaus zum Hersteller des zu ladenden Elektroautos führen. Denn die Autohersteller bieten ihre Geräte zusammen mit dem Kauf eines E-Autos in der Regel zu günstigen Konditionen an.
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Intelligente Ladesäulen können mehr
Die Anforderung an die Intelligenz der Wallbox durch die KfW bezieht sich auf zwei Aspekte: Die Ladesäule muss in der Lage sein, die Ladeleistung situationsgerecht und zeitabhängig zu steuern. „Dumme“ Ladestationen können das nicht, sie laden unabhängig vom Netzzustand stets mit maximal möglicher Ladeleistung. Auch dann, wenn das Netz aktuell besonders belastet ist. Das kann zu Problemen führen.
Mit dynamischem Lastmanagement werden Ladeleistung und Ladezeit an die Situation am Standort angepasst. Je mehr Elektroautos in der Nachbarschaft geladen werden, desto wichtiger wird eine derartige Steuerung. Sie sorgt für Netzstabilität.
Doch „Intelligenz“ bringt weitere Vorteile mit sich. So lässt sich die Wallbox unter Umständen in ein Smart-Home-Netzwerk integrieren. Außerdem lässt sich der Stromverbrauch besser kontrollieren und abrechnen. Insbesondere für Dienstwagen spielt das eine Rolle. Üblicherweise kosten intelligente Wallboxen nur wenige hundert Euro mehr als solche, die nicht vernetzt sind. Dabei müssen die intelligenten Funktionen nicht mal genutzt oder freigeschaltet werden. Nur technisch angelegt sein müssen sie.
Wallboxen und ihre Ladelesitung
Je nachdem, ob eine Wallbox ein-, zwei- oder dreiphasig lädt, und mit wie viel Ampere Stromstärke, variiert die Ladeleistung. Die schwächsten Ladestationen schaffen mit 2,7 kW kaum mehr als eine Haushaltssteckdose. Dreiphasig mit 32 Ampere abgesichert, sind bis zu 22 kW möglich. Damit wäre ein Akku mit 22 kWh Kapazität in einer Stunde voll (ohne Berücksichtigung von Ladeverlusten).
Wallboxen mit 22 kW werden allerdings nicht gefördert. Um den Zuschuss zu erhalten, dürfen sie maximal 11 kW leisten. Schnellere Geräte müssen auf 11 kW gedrosselt werden. Der Fachbetrieb, der die Wallbox installiert hat, muss dies bestätigen.
Wer also ein Elektroauto fährt, dass die 22 kW an Drehstrom (dreiphasiger Wechselstrom) voll ausnutzen kann, lädt trotzdem nur mit 11 kW. Das betrifft allerdings aktuell nur sehr wenige Modelle, viele laden sogar langsamer oder nur optional mit 11 kW. Theoretisch wäre in so einem Fall keine 11-kW-Säule nötig, eine schwächere Wallbox täte es auch. Da die jedoch nicht gefördert wird, kommt die stärkere 11 kW Wallbox im Zweifel trotzdem günstiger. Außerdem ist man damit zukunftssicher unterwegs, falls ein neues E-Auto mit 11 kW Ladeleistung angeschafft wird.
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Der richtige Stecker und das Ladekabel
In Europa hat sich der Typ 2 Stecker als Standard durchgesetzt. Man findet ihn an den meisten öffentlichen Wechselstrom-Ladesäulen. Er ist rund mit abgeflachter Oberseite und verfügt über sieben Pole. Einige ältere Modelle laden über einen Typ 1 Stecker, der ähnlich aussieht, aber nur über fünf Pole verfügt.
Empfehlenswert sind Wallboxen mit integriertem Ladekabel. Das vereinfacht die Handhabung zuhause, weil man das Auto direkt anstöpseln kann. Außerdem kann ein Ladekabel fürs öffentliche Laden unterwegs stets im Kofferraum bleiben. So kann man es nicht vergessen.
Das kostet eine Wallbox
Günstige, förderfähige Wallboxen gibt es schon ab 450 Euro im Handel. Wer mehr Ausstattung wünscht, ein spezielles Design oder eine Ladestation mit einer Authentifizierungsmöglichkeit gegen unbefugte Benutzung, kann aber auch 1.600 Euro oder mehr ausgeben. Die Installationskosten muss man hinzuaddieren. Die hängen im Einzelnen von den Gegebenheiten vor Ort ab. In der Regel dürften die 900 Euro Förderbetrag jedoch ausgeschöpft sein. Müssen sie auch. Denn wer weniger als 900 Euro für Wallbox und Installation ausgibt, bekommt gar keine Förderung.
Zu beachten ist: Die Förderung gilt pro Ladepunkt, nicht pro Wallbox. Wer ein Gerät mit zwei Anschlüssen installiert, bekommt also zwei Mal 900 Euro Fördergeld – wenn die Gesamtkosten bei mindestens 1.800 Euro liegen. Liegen sie darunter, schießt die KfW nur 900 Euro zu. Drei Ladepunkte werden mit 2.700 Euro gefördert, wenn sie 2.700 Euro kosten. Sparsamkeit lohnt sich also nur in engen Grenzen.
Vorführwagen werden von Händlern meist zur Ausstellung oder für Probefahrten genutzt.