Vergleich: VW Passat B8 (seit 2014) gegen Škoda Superb III (seit 2015)
Es geht um Platz und Verhältnisse: Škoda Superb Combi und VW Passat Variant bieten im Fond mehr, als ihr Segment verheißt. Die Mittelklasse-Kombis im Vergleich.
- Škoda Superb Combi und VW Passat Variant: Platzangebot, Kofferraum | Variant gegen Combi: Platzangebot, Kofferraum
- VW Passat und Škoda Superb: Antriebe, Motoren, Getriebe | Antriebe, Motoren, Getriebe
- Passat B8 und Superb III: Plug-in-Hybride GTE und iV | Plug-in-Hybride: Passat GTE und Superb iV
- VW Passat GTE und Škoda Superb iV: Infotainment und Assistenz | Infotainment und Assistenz
- Škoda Superb und VW Passat: Preise als Neu- und Gebrauchtwagen | Neu und gebraucht auf mobile.de
Pragmatismus verpflichtet. Zu Gepäckraum-Dimensionen weit oberhalb des Durchschnitts im Segment. Und zu Außenabmessungen an der Vorstufe zur nächstgrößeren Fahrzeugklasse. In der Mittelklasse liefern die Kombi-Varianten von Volkswagen Passat und Škoda Superb diese Mischung aus Preis- und Nutzwert. Doch in Details, in Motor-, Innen- und Kofferraum trennt die Konzern-Brüder mit demselben technischen Unterbau einiges.
Was die jeweils größten Kombis der Marken unterscheidet, was sie verbindet? Und welcher dieser Mittelklässler bei Preis, Platz und Antriebsvielfalt vorne liegt? Das klären wir hier.
Kein anderer Mittelklasse-Kombi bietet so viel Platz wie der Škoda Superb.
Škoda Superb Combi und VW Passat Variant: Platzangebot, Kofferraum | Variant gegen Combi: Platzangebot, Kofferraum
Beim Škoda Superb spiegelt das Volumen des Kofferraums nicht annähernd seine Dimension wider. Denn mit 660 bis 1.950 Liter geht der größte Škoda als Alternative zu höherpreiseigen Modellen der oberen Mittelklasse durch. Und als Gegenangebot zu höher bauenden Mittelklasse-SUVs. Laut Hersteller-Datenblatt fasst kein gängiger Kombi mehr. Bei aufrechten hinteren Lehnen bietet der Passat zumindest ähnlich viel Platz: 650 Liter langen für Reisegepäck allemal. Als Refugium kleinerer Gegenstände dienen zwei lange Seitenfächer – über die ein Superb Combi nicht verfügt.
Bei umgeklappten Sitzlehnen gerät der Vergleich zur klaren Angelegenheit für den Superb. Dem Passat mit Kombi-Heck fehlen 170 Liter auf den Konzern-Bruder, 1.780 Liter passen in den Mittelklasse-Volkswagen.
Raumvorteil für den Superb auch in Sitzreihe zwei: Im Passat sitzen Fond-Passagiere bequem, keine Frage. Aber der Škoda hat Kniefreiheit auf Oberklasse-Niveau. Doch vorne bietet der Volkswagen großen Fahrern die bequemere Sitzposition. Dem Superb fehlen ein paar Zentimeter Verstellbereich nach unten. Außerdem stattet Volkswagen den Passagierraum mit nobleren Materialien aus.
Wohlgemerkt: Die Plug-in-Hybridversionen Passat GTE und Superb iV fassen etwas weniger als Modelle mit reinem Verbrenner-Strang. Dem VW raubt die Traktionsbatterie im Heckbereich 167 Liter, dem Škoda 150 Liter (dazu später mehr).
Der Variant ist die meistgebaute Passat-Variante.
VW Passat und Škoda Superb: Antriebe, Motoren, Getriebe | Antriebe, Motoren, Getriebe
Volkswagens 4,71 Meter langer Passat und Škodas 4,86 Meter langer Superb basieren beide auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) des Volkswagen-Konzerns. Theoretisch könnten sich Passat und Superb das gesamte Antriebsportfolio teilen. In der Praxis zieht der Konzern Grenzen. Der große Diesel mit 240 PS und 350 Newtonmetern fehlt im Superb. Untergeordnete Versionen des 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesels finden in die Motorräume beider Marken. Konkret besteht in den 2019 gelifteten Passat und Superb die Wahl zwischen einer 190 und einer 150 PS starken Version des großen Selbstzünders. Als Einstiegs-Diesel fungiert ein 1,6-Liter-Vierzylindermotor mit 120 PS.
Einstieg mit 150 PS, Top-Modell mit 272 PS: An Beginn und Ende des Benziner-Portfolios stehen bei Superb und Passat dieselben Aggregate. Doch zwischen dem 1,5-Liter-Vierzylinder-Basismotor und dem leistungsstärksten reinen Verbrenner mit 2,0 Litern aus vier Zylindern bietet Volkswagen eine Zwischenstufe: eine 190 PS starke Version des 2,0-Liter-Motos. Im Superb-Programm gibt es sie nicht.
Ab 190 PS besteht in beiden Modellen die Chance auf Allrad, oberhalb von 150 PS kommen Passat und Octavia mit alternativlosem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe statt der Sechsgang-Automatik.
Passat B8 und Superb III: Plug-in-Hybride GTE und iV | Plug-in-Hybride: Passat GTE und Superb iV
Einen Passat mit Plug-in-Hybrid gibt es erstmals 2015, den Superb mit Stromanschluss baut Škoda seit Ende 2019. In beiden elektrifizierten Varianten steckt derselbe Antrieb. Škoda und VW koppeln einen 1,4-Liter-Turbobenziner mit 156 PS mit einem 115 PS (85 kW) starken Elektromotor. Eine Systemleistung von 218 PS geht an das einzig verbliebene Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe der Baureihen (interne Bezeichnung „DQ400e“). Insgesamt drei Kupplungen regulieren die Kraftübertragung an die Vorderräder, eine elektrifizierte Allradvariante gibt es zu keinem der beiden Mittelklasse-Pragmatiker des VW-Konzerns.
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Das Akku-Paket speichert in beiden Autos bis zu 13 Kilowattstunden Energie – theoretisch genug für 56 Kilometer rein elektrische Reichweite. Oder für die Boost-Funktion, wenn der Verbrenner Unterstützung vertragen kann. Die kumulierte Kraft langt in beiden Fällen, trotz des erhöhten Gewichts. Gut 1,7 Tonnen wiegen beide Modelle mit Elektro-Strang, rund 100 Kilo mehr als reine Verbrenner-Varianten mit Frontantrieb.
In der Stadt rein elektrisch, auf der Autobahn mit Verbrenner-Unterstützung: Seit 2014 fährt der Passat als GTE-Modell teil-elektrisch.
VW Passat GTE und Škoda Superb iV: Infotainment und Assistenz | Infotainment und Assistenz
Beide Kombis bieten große Monitore und umfangreiche Fahrassistenz. Im Passat besteht die Option auf digitale Instrumente und ein Head-up-Display seit dem Start der B8-Baureihe. Škoda reicht das virtuelle Cockpit nach, die Facelift-Variante von 2019 kommt auf Wunsch mit Screen anstelle der analogen Rundinstrumente.
In beiden Autos misst das größte Navi-Display 9,2 Zoll in der Diagonale. Die Systeme kommen mit DVD-Player und SD-Karten-Slots, binden Smartphones mit den üblichen Standards ein und können Handys induktiv laden. Haptische Knöpfe fehlen den Geräten. Leichter Vorteil für Škoda: Der Lautstärkeregler am Lenkrad arbeitet mit einem Drehrad, im Passat mit Tasten.
Bei den Fahrassistenten bietet der Passat geringfügig mehr. Beide Modelle bieten optional vor-autonome Systeme von Adaptiv-Tempomat bis Lenkassistent. Außerdem leisten Škoda und VW Unterstützung beim Parken und der Überwachung des toten Winkels. Unterschiede bringt die Anhängekupplung: Im Passat gibt es für alle Varianten einen Anhängerassistenten und 360°-Bilder, die sich aus mehreren Kameras berechnen. Škoda offeriert diese Features nur für die Plug-in-Variante.
2017 frischt Škoda den Octavia auf. Deutlichstes Erkennungsmerkmal sind die geteilten Frontscheinwerfer.
Škoda Superb und VW Passat: Preise als Neu- und Gebrauchtwagen | Neu und gebraucht auf mobile.de
Volkswagen bietet den Passat Variant ab knapp 31.400 Euro an. Škoda schreibt für den Superb Combi mindestens 29.600 Euro in die Preisliste. Bis hierhin: Doppelter Vorteil für Škoda, denn das acht Zentimeter längere Auto unterbietet hier den kürzeren Ableger. Dafür richtet Volkswagen den Innenraum behaglicher ein. Der Mittelklasse-VW kommt mit weniger Plastik und höherem Ausstattungsumfang als der Škoda.
Das gilt für die Basis-Linien – und hält sich bis zur technisch aufwendigsten Variante: So startet der teilelektrische Superb iV in der Ausstattungsvariante „Ambition“ (ab 41.516 Euro), also serienmäßig mit Klimaautomatik, automatisch abblendendem Spiegel, 16-Zoll-Alufelgen, digitalem Radioempfang und Multifunktionslenkrad. Der große Bordcomputer sowie Elemente zur Steuerung und Überwachung des Hybridantriebs gehören im iV mit dazu. Im Passat GTE (ab 44.703 Euro) stecken sie genauso. Außerdem zählen ab Werk 17-Zöller, LED-Scheinwerfer, Drei-Zonen-Klima, ein Navi und eine Wechselstrom-Ladedose zum Umfang.
Auf mobile.de werden mehr als 10.000 VW Passat B8 Variant und über 3.200 Škoda Superb III Combi angeboten – allesamt fahrbereit und mit gültiger HU (Stand: November 2020). Frühe Modelle des Passat starten bereits unterhalb von 8.000 Euro. Klammert man Langläufer (etwa aussortierte Taxis) aus, kommt man immer noch für fünfstellige Summen zum Mittelklasse-VW mit Kombi-Heck. Erste Exemplare der aktuellen Superb-Generation starten im Bereich knapp oberhalb von 10.000 Euro. Sowohl beim Passat Variant als auch beim Superb Combi tragen die preislich attraktivsten Modelle einen Vernunfts-Diesel im Motorraum. Also entweder einen 150 PS oder einen 120 PS starken Selbstzünder. Aggregate, die toll zum Zugang dieser Mittelklasse-Kombis passen: Der ist pragmatisch, im besten Sinn – und mit entscheidenden Unterschieden in Details.
Modell | VW Passat | Škoda Superb |
---|---|---|
Länge | 4.733 mm | 4.862 mm |
Breite | 1.832 mm | 1.864 mm |
Höhe | 1.516 mm | 1.477 mm |
Radstand | 2.786 mm | 2.840 mm |
Gewicht | 1.570 mm | 1.611 mm |
Kofferraumvolumen | 650 – 1.780 Liter | 660 und 1.950 Liter |
Basispreis | 31.400 Euro | 29.600 Euro |
Škoda Superb IV vs. VW Passat GTE - Galerie
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