VW Golf 8 (ab 2019) Kaufberatung: Motoren, Preise, Angebot
Erfolgreicher Dauerläufer: Der Golf 8 kommt mit breiter Motorenpalette, aber nur zwei Karosserieformen. Jedoch muss VW bereits mehrere Rückrufe starten.
- Der VW Golf 8 in Kürze
- Maße und Karosserieformen des VW Golf 8
- Infotainment und Bedienung im VW Golf 8
- Motoren und Getriebe im VW Golf 8
- VW Golf 8 (ab 2019) gebraucht kaufen: Zuverlässigkeit, Probleme, Rückrufe
- VW Golf 8 Empfehlungen: Welcher Golf ist der beste?
- Der beste Motor im VW Golf
- VW Golf 8: Ausstattungen und Extras
- VW Golf 8 gebraucht: Angebot auf mobile.de
Seit 1974 heißt Volkswagens Allzwecklösung: Golf. Der Zulassungskönig funktioniert in der Stadt wie auf der Autobahn gleich gut und leistet sich nur wenige Schwächen. Das Motto: Damit machst Du nichts falsch. Seit 2019 fährt er in achter Generation sparsamer, digitaler und vernetzter als je zuvor. Alles, was Du dazu wissen musst, steht hier.
Der VW Golf 8 in Kürze
- VW Golf: Generation 8 seit 2019
- Als Fünftürer und Variant; kein Sportsvan, kein Cabrio
- Diesel, Benzin, Erdgas, Mild- und Plug-in-Hybride
- Golf GTI, GTE, GTD, R mit sportlichem Anspruch
- Solide Basisausstattung, teure Ausstattungspolitik
Maße und Karosserieformen des VW Golf 8
Nach Experimenten mit verschiedenen Karosserieformen gibt es den Golf 8 nur noch als Fünftürer (Kofferraum: 380 Liter) oder Variant (Kofferraum: 611 Liter). An anderer Stelle setzt VW auf Vielfalt: Fünf verschiedene Antriebskonzepte stehen in der Golf-Preisliste. Ihn treiben Benziner, Diesel, Mild-Hybride, Plug-in-Hybride oder ein Erdgasmotor an. Mehr Auswahl bietet kein anderes Auto.
Interessant: Der VW Golf 8 gehört zu den kleinen Autos seiner Klasse. Verglichen mit seinem Vorgänger legt er zwar ein paar Zentimeter zu. Mit 4,28 Metern (Golf 8) bzw. 4,63 Metern Länge (Golf 8 Variant) unterbietet er die Konkurrenten von Seat, Skoda und Ford.
Weil VW den Raum gut ausnutzt, sitzen trotzdem vier Erwachsene bequem im Golf 8. Der Kombi bietet hinter den Vordersitzen mehr Platz: VW streckt den Radstand um sechseinhalb Zentimeter und vergrößert damit die Beinfreiheit im Fond. Reihe zwei fühlt sich im Variant also bequemer an. Für Familien ist der Kombi ohnehin die erste Wahl.
Infotainment und Bedienung im VW Golf 8
Alle Varianten des Golf sollen sich moderner anfühlen. Deshalb streicht VW die meisten Knöpfe in der Konsole und verlagert die Funktionen in einen Touchscreen. Berührungsempfindliche Flächen vor dem Display ersetzen in den meisten Golf 8 die Drehregler für Temperatur und Lautstärke. Vor der ersten Fahrt sollte man sich mit dem System vertraut machen, die Wischflächen sind nicht beleuchtet. Das stört bei der Bedienung.
Eine Alternative zur Displayflut bietet VW nicht an. Selbst im Basismodell simuliert ein Bildschirm die Instrumente. Mit besserer Ausstattung kommen zusätzliche Anzeigeoptionen und ein Head-up-Display dazu. Tipp: Wenn ein aufwendiges Infotainment auf der Prioritätenliste weit unten steht, langt im Golf 8 das Basisradio mit der Option „App-Connect“. Dann verbindet er sich über die Standards Apple CarPlay und Android Auto mit dem Smartphone und spiegelt viele Programme – zum Beispiel die Navi-App Google Maps. Ein teures, eingebautes Navi wird überflüssig.
Die Speerspitze der Zulassungsstatistik: Der Bestseller aus Wolfsburg geht in die achte Generation.
Motoren und Getriebe im VW Golf 8
Die größte Stärke des Golf ist sein vielfältiges Motorenangebot. Das beginnt mit einem 90 PS Benziner, die kräftigste Variante (Golf R) leistet 320 PS. Dazwischen liegen die meisten aktuell relevanten Antriebsformen. Einen reinen Elektro-Antrieb bietet VW nicht an. Diese Aufgabe übernimmt der VW ID.3.
Im Golf 8 setzt VW unverändert den TDI-Dieselmotor ein, mit 115, 150 oder 200 PS (GTD). Alle reinigen ihre Abgase aufwendig mit doppelter AdBlue-Einspritzung. Probleme mit einem zu hohen Stickoxid-Ausstoß wie bei Golf 5 und Golf 6 sollen nie wieder vorkommen. Die Motoren im Golf 8 gelten als sauber. Das kostet. Für die Selbstzünder im Golf 8 bezahlen Kunden zwischen 3.000 bis 4.300 Euro Aufpreis. So lohnt sich der TDI nur für Langstreckenfahrer, die den Golf lange behalten wollen.
Vergleichbare Benziner im Golf 8 verbrauchen kaum mehr Sprit als die Diesel. VW baut 1,0-Liter-Dreizylinder mit 90 und 110 PS sowie 1,5-Liter-Vierzylinder mit 130 und 150 PS in die Volumenmodelle. In Kombination mit Automatik (DSG, ab 110 PS, Aufpreis: ca. 2.700 Euro) werden sie zu Mild Hybriden mit sanfter, elektrischer Unterstützung und erweiterter Start-Stopp-Automatik. Sie müssen einige Kilometer später an die Tanke als die Handschalter.
Als sparsame und umweltfreundliche Alternative bietet VW den Golf 8 TGI mit Erdgasantrieb an. Er kommt mit 17,3 Kilogramm CNG rund 400 Kilometer weit. Danach überbrücken neun Liter Benzin im Notfall die Strecke bis zur passenden Zapfsäule. Die Kraftstoffkosten liegen bei weniger als fünf Euro pro 100 Kilometer. Nachteil: Die Erdgastanks verkleinern den Kofferraum auf 291 (Golf TGI) bzw. 430 Liter (Golf TGI Variant).
Interessant für Dienstwagenfahrer, die zum Arbeitsplatz pendeln: Plug-in-Hybride lassen sich pauschal mit 0,5 Prozent versteuern. Im Golf gibt es Teilzeitstromer in zwei Leistungsstufen, beide mit identischer Mechanik und unterschiedlicher Abstimmung. Der Golf 8 eHybrid leistet 204 PS, der Golf GTE 245 PS. Sie fahren ungefähr 50 Kilometer weit rein elektrisch und schaffen mit 150 Benzin-PS lange Strecken. Bei ihnen schrumpft der Kofferraum sogar noch etwas mehr auf 272 Liter.
Als Golf GTI, GTI Clubsport oder Golf R wird der Kompakte sportlich. Die GTI-Derivate fahren mit 245 bzw. 300 PS, Frontantrieb und traditionellen Details. Der Golf R kommt mit 320 PS, Allradantrieb und Drift- Modus. Besonders vernünftig sind diese Varianten nicht. Aber sie machen eine Menge Spaß. Hier alle Motoren in der Übersicht:
Modell | Motor | Leistung | Getriebe | Verbrauch |
---|---|---|---|---|
Golf 8 1.0 TSI | 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner | 90 PS (66 kW) | Fünfgang-Schaltgetriebe | 4,5 l/100 km |
Golf 8 1.0 TSI bzw. TSIe | 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner | 110 PS (81 kW) | Sechsgang-Schaltgetriebe oder Siebengang-Automatik (DSG) | 4,3-4,6 l/100 km |
Golf 8 1.5 TSI bzw. TSIe | 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner | 130 PS (96 kW) | Sechsgang-Schaltgetriebe oder Siebengang-Automatik (DSG) | 4,7-4,9 l/100 km |
Golf 8 1.5 TSI bzw. TSIe | 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner | 150 PS (110 kW) | Sechsgang-Schaltgetriebe oder Siebengang-Automatik (DSG) | 4,5-5,0 l/100 km |
Golf 8 2.0 TDI | 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel | 115 PS (85 kW) | Sechsgang-Schaltgetriebe oder Siebengang-Automatik (DSG) | 3,5 l/100 km |
Golf 8 2.0 TDI | 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel | 150 PS (110 kW) | Sechsgang-Schaltgetriebe oder Siebengang-Automatik (DSG) | 3,7 l/100 km |
Golf 8 GTD | 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel | 200 PS (147 kW) | Sechsgang-Schaltgetriebe oder Siebengang-Automatik (DSG) | 4,4 l/100 km |
Golf 8 TGI | 1,5-Liter-Vierzylinder-Erdgasmotor | 130 PS (96 kW) | Siebengang-DSG | 4,1 kg/100 km |
Golf 8 1.4 TSI eHybrid | 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner, Elektromotor (Plug-in-Hybrid) | 204 PS (150 kW) | Sechsgang-Automatik (DSG) | 0,9 l und 13,8 kWh/100 km |
Golf 8 GTE | 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner, Elektromotor (Plug-in-Hybrid) | 245 PS (180 kW) | Sechsgang-Automatik (DSG) | 1,5 l und 16,6 kWh/100 km |
Golf 8 GTI | 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner | 245 PS (180 kW) | Sechsgang-Schaltgetriebe oder Siebengang-Automatik (DSG) | 6,5 l/100 km |
Golf 8 GTI Clubsport | 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner | 300 PS (221 kW) | Siebengang-Automatik (DSG) | 6,6 l/100 km |
Golf 8 R | 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner | 320 PS (245 kW) | Siebengang-Automatik (DSG) | 7,0 l/100 km |
VW Golf 8 (ab 2019) gebraucht kaufen: Zuverlässigkeit, Probleme, Rückrufe
Es ist noch zu früh, um beim Golf 8 über Zuverlässigkeit zu sprechen. Sein Vorgänger gibt allerdings Hinweise: Die Generationen 7 und 8 teilen sich Plattform, einige Fahrwerksteile und sogar manche Motoren. Gut möglich, dass der Achter langfristig ähnliche Stärken und Schwächen zeigt wie sein Vorgänger. Kinderkrankheiten an der Mechanik wie falsch verlegte Kondenswasserleitungen sind nicht zu erwarten.
Rundum ausgereift zeigt sich der Golf 8 dennoch nicht. In gut eineinhalb Jahren Produktion veranlasst VW bereits mehrere Rückrufe. Kurz nach dem Marktstart müssen rund 15.000 Golf wegen eines Software-Fehlers im Notrufsystem in die Werkstatt. Einige hundert Golf mit 1.0 TSI-Motor benötigen Nachbesserungen an den Einspritzventilen. Und: Bei Modellen mit Baujahr 2020 wurde falsch geschweißt, die Bremspedalplatte kann sich lösen. Freiwillig bessert VW ab Januar 2021 zudem das Infotainmentsystem von Golf vor August 2020 nach. Die Autos bekommen eine neue Software und zum Teil ein neues Steuergerät. Der Wechsel dauert einen Tag, VW stellt für den Zeitraum einen Ersatzwagen. Das Infotainment-Update ist eine freiwillige Serviceaktion, weil die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt ist.
Was die Mechanik angeht, besteht kein Grund zur Sorge. Der TÜV sagt über den Vorgänger: Nur die wenigsten Golf 7 weisen in den ersten sieben Jahren ernsthafte Mängel auf. Er verhält sich stets besser als der Klassendurchschnitt. Achsen und Bremsen können Ärger machen, fallen aber nicht sonderlich auf. Für die kommenden Jahre erwarten wir keine nennenswerten technischen Defekte am Golf 8.
Allerdings kennen wir bereits einige Kompromisse. VW will mit dem Golf 8 Geld sparen und streicht einige Details, die im Golf 7 noch selbstverständlich sind. Dazu gehören die Haubenlifte – im neuen Auto hält eine altmodische Stange die Klappe offen. Außerdem fehlen ein Ablagefach am Fahrerknie und Kleiderhaken im Fond. Schade, dass das Sparen so offensichtlich beim Kunden ankommen muss.
Trotz seines jungen Alters hat der Golf 8 schon seinen ersten Rückruf hinter sich. Im Sommer 2020, kurz nach dem Marktstart, steigt der Notrufassistent aus. VW stoppt die Auslieferung und bessert bei 15.008 Autos in Deutschland nach.
Der VW Golf 8 Variant mit verlängertem Radstand und minimal größerem Kofferraum fährt komfortabel und angenehm.
VW Golf 8 Empfehlungen: Welcher Golf ist der beste?
Der beste Motor im VW Golf
Welcher Antrieb zum Golf 8 passt, hängt von seinem Einsatzzweck ab. So viel vorab: Die Benziner bieten den besten Kompromiss für alle, die viele unterschiedliche Strecken fahren. Mit 110 PS ist der Kompakte angemessen motorisiert. Im Golf 8 Variant (oder wenn sich das Auto flotter bewegen soll) dürfen es gern 130 PS sein. Wir empfehlen das Doppelkupplungsgetriebe mit dazugehöriger Mild-Hybrid-Funktion. Der Alleskönner heißt also: VW Golf 1.5 TSI eHybrid.
Für Langstreckenfahrer bieten die Diesel in den Golf 8 TDI und im Golf 8 GTD einen allgemeinen, aber wichtigen Vorteil: Weil in einem Liter Diesel mehr Energie steckt als in einem Liter Benzin, verbrauchen die Selbstzünder weniger Kraftstoff. Im Golf ist das relevant, weil VW bei den frontgetriebenen Golf das Tankvolumen auf 45 Liter verkleinert. Wer viel unterwegs ist und wenig halten will, fährt mit dem Diesel also besser. Unsere Wahl: VW Golf 2.0 TDI mit 150 PS und Handschaltung – das Automatik-Getriebe sparen wir uns auf der Langstrecke, weil der Diesel damit nicht zum Mildhybrid wird.
Alles andere ist offensichtlich: GTI, GTI Clubsport und R kauft man, um Spaß zu haben, die Plug-in-Hybride für den Steuervorteil und die teilweise sehr niedrigen Leasingraten. Unsere Favoriten: Golf 8 GTI mit Automatik (mehr braucht es nicht) und Golf 1.4 TSI eHybrid. Der Erdgas-Antrieb im Golf bleibt eine Randerscheinung. Dabei verdient er einen genaueren Blick. Mit keinem Golf fährst Du günstiger pro Kilometer.
VW Golf 8: Ausstattungen und Extras
Ein einfacher Golf hat nichts mehr von der Schlichtheit früherer Modelle. Klimaautomatik und Radio sind serienmäßig dabei. Mit optionaler Handy-Kopplung via „App-Connect“ liefert das Smartphone Soundtrack und Navigation. Schlecht: Fast alles, was im Golf 8 neu und modern ist, lässt sich für den Basis-Golf erst gar nicht konfigurieren. Außerdem deckelt VW die Leistung der Einfach-Gölfe auf 115 PS. Doppelkupplungsgetriebe („DSG“, die Automatik im Golf) sind in der Basis nicht verfügbar – ein Golf zum Fahren eben, aber nicht zum Genießen.
Die Ausstattung „Life“ bietet praktische Extras (Parkpiepser, Handy-Ladeschale, App-Connect, Armlehne vorn). Optional sind Assistenz, Infotainmentsysteme, bequemere Sitze und besseres Licht verfügbar, außerdem die meisten Komfort-Extras. Diese Linie stellt den besten Kompromiss dar und ist unser Tipp für den Kauf. Der Golf „Style“ bietet nur wenige Vorteile. Die „R-Line“ verkleidet den Golf zum Sportler.
VW Golf 8 gebraucht: Angebot auf mobile.de
Mit 110 PS, wenigen Tausend Kilometern Laufleistung und solider Ausstattung kosten die günstigsten Golf-8-Exemplare (Stand: Dezember 2020) rund 19.000 Euro – also 1.000 Euro weniger als das schwächere Basismodell laut Liste. Tipp: Frühe Autos haben zum Teil ein Navigationssystem serienmäßig an Bord, weil das normale Radio später fertig wurde.
Für das kommende Jahr erwarten wir ein schnell wachsendes Angebot. Schon jetzt werden auf mobile.de Neufahrzeuge deutlich unter Listenpreis angeboten. Die günstigsten kosten 16.000 Euro. In der passenden Konfiguration bleibt der Golf, was er immer war: ein Auto für jedermann. Er lohnt sich allemal.