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Der VW Golf bleibt ein VW Golf: Der Kompaktwagen guckt grimmiger, behält aber seine Proportionen bei
Quelle: Volkswagen
Der VW Golf bleibt ein VW Golf: Der Kompaktwagen guckt grimmiger, behält aber seine Proportionen bei

Es ist ein wichtiges Jahr für VW. Auf der IAA debütierte der ID.3, das erste reine Elektroauto der Marke, das von Anfang an als solches konzipiert wurde. Jetzt folgt die neue Generation des Golf, seit Jahrzehnten das meistverkaufte Modell. Kurz vor der Premiere des Kompakten zeigt der Hersteller erste Skizzen und Renderings von Karosserie und Cockpit. Wir erklären, was sie bedeuten.

Schon vor den Zeichnungen war abzusehen: Besonders stark wird sich der VW Golf nicht verändern. Zu viel Mut könnte Traditionskunden abschrecken, Proportionen und ein Großteil der Form bleiben erhalten. Das haben schon diverse Erlkönige bestätigt, die in verschiedenen Tarnstufen im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs sind.

Golf 8: Neues Modell mit alten Proportionen

Dass sich trotzdem etwas ändert, zeigen nun die Skizzen. Die Lampen des Golf 8 werden flacher und bekommen eine gerade Oberkante. Ein neues Schürzendesign lässt die komplette Front breiter erscheinen. Dieser Punkt ist tatsächlich neu, auf Testfahrten fuhren die Prototypen stets mit Stoßfängern im alten Design.

Von lieb zu grimmig: Der VW Golf scheint von Generation zu Generation die Augenbrauen etwas mehr zu senken
Quelle: Volkswagen
Von lieb zu grimmig: Der VW Golf scheint von Generation zu Generation die Augenbrauen etwas mehr zu senken

VW verlängert die Oberkante der Scheinwerfer optisch über ein Element im Kotflügel und mit einer harten Kante in der Flanke. Die sitzt nun auf der Höhe der Türgriffe, nicht mehr darunter. Zudem gibt es neue Falze in der Haube und frische Formen im unteren Bereich der Türen. Es bleibt allerdings beim kleinen Dreiecksfenster vor den Außenspiegeln.

Bei Skizzen und Renderings neigen Hersteller generell zum Übertreiben. Der Golf 8 wirkt auf seinen ersten Bildern zu flach und zu breit, zudem fällt das Dach sehr stark ab. Vermutlich überzeichnet VW hier, was am Serienmodell nur mit einem Kennerblick zu erahnen ist. Die Darstellung als Viertürer dürfte allerdings bedeuten, dass es keinen Golf 8 mit drei Türen geben wird.

Die achte Generation Golf wird digital

Im Innenraum des VW Golf tut sich optisch mehr. Das Armaturenbrett weicht von der üblichen Form und Aufteilung ab. Die Lüftungsschlitze in der Mitte rutschen nach unten und werden flacher, dafür wandert der Infotainment-Bildschirm nach oben. Er befindet sich also im Sichtbereich des Fahrers, aber nicht mehr so gut in der Reichweite seiner rechten Hand. Zusätzlich zur Touch-Bedienung wird es voraussichtlich eine umfangreiche Sprachsteuerung geben.

Im VW Golf 8 gibt es nur noch wenige Tasten und Knöpfe. Die Steuerung läuft über Berührungen und Sprache
Quelle: Volkswagen
Im VW Golf 8 gibt es nur noch wenige Tasten und Knöpfe. Die Steuerung läuft über Berührungen und Sprache

Schon im Golf 7 hielt sich die Anzahl der Knöpfe in Grenzen. Im Golf 8 reduziert VW erneut. Die Bedienung der Klimaanlage übernimmt der Touchscreen, für die Steuerung des Lichts gibt es ebenfalls eine Touch-Einheit. Die Anordnung der Tasten am Multifunktionslenkrad wirkt vertraut, sie sind aber flacher gebaut.

Auf der Mittelkonsole verbleiben nur wenige echte Knöpfe. Sie steuern die Warnblinkanlage und rufen Menüs für Fahrmodus, Assistenzsysteme, Parkhelfer und die Klimaanlage auf. Der Schalthebel erhält einen neuen Look. Blinde Flächen für potenzielle autonome Systeme (wie beim VW Touareg) sind nicht zu entdecken.

Motoren im VW Golf 8: Mild-Hybride, Golf GTI, Golf R

Mit Hinweisen auf die Technik geht VW sparsam um. Das gerenderte Cockpit-Bild deutet auf einen Benzinmotor hin – keine große Überraschung. Schließlich hat der Hersteller an anderer Stelle längst bestätigt, dass es bei klassischen Verbrennern bleibt. Die erhalten aber Unterstützung von Elektromotoren und werden zu Mild-Hybriden.

Das Golf-Cockpit im Wandel: vom spartanischen Armaturenbrett im VW Golf 1 zum großen Display im VW Golf 8
Quelle: Volkswagen
Das Golf-Cockpit im Wandel: vom spartanischen Armaturenbrett im VW Golf 1 zum großen Display im VW Golf 8

Mit dem Golf 8 kommt das zusätzliche 48-Volt-Bordnetz in der VW-Kompaktklasse an. Mindestens zwei Motorentypen will der Hersteller sanft hybridisieren: Die Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und die 1,5-Liter-Vierzylinder werden in ihrer neusten Generation („EA211 Evo“) sparsamer und komfortabler. Dieselmotoren bleiben ebenfalls im Programm – es gibt sie ja auch im kleineren VW Polo.

Der E-Golf fliegt aus dem Programm, dafür gibt es schließlich den VW ID.3. Aber der Golf GTE bleibt in Generation 8 wohl erhalten. Golf 8 GTD und Golf 8 GTI wird es ebenfalls geben, ein Golf 8 R steht ebenfalls auf dem Plan. Allerdings müssen Fans weiterhin auf den VR6-Motor verzichten. Im VW Golf 8 gibt es maximal vier Zylinder.

Neuer VW Golf mit den Maßen des Vorgängers

Genaue Details lassen sich aus Skizzen und bisher veröffentlichten Informationen nicht herausfiltern. Voraussichtlich entspricht der Golf 8 in Länge, Breite und Radstand ziemlich genau seinem Vorgänger. Leistungsstufen und Antriebsform werden ebenfalls niemanden überraschen: Es bleibt beim Frontantrieb und manuellen Getrieben, Allrad und Doppelkupplungsgetriebe kommen gegen Aufpreis. Neben dem fünftürigen Hatchback wird es wieder einen Golf Variant geben.

VW wird vor allem die digitalen Fähigkeiten des Kompakten verbessern. Vernetzung und Assistenz stehen generell weit vorn in den Lastenheften. Der Golf muss hier Maßstäbe setzen, denn neben seinem elektrischen Bruder darf er auf keinen Fall alt aussehen. Beim Marktstart bekommt er sogar einen kleinen Vorsprung: Der Golf 8 kommt im Dezember 2019 zu den Händlern. Den ID.3 erwarten wir erst Mitte 2020.

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