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Quelle: Audi/Volkswagen
Audi A3 und VW Golf 8 teilen sich die Plattform

Das erfolgreichste Auto in der Kompaktklasse? VW Golf. Gut 40 Prozent aller Zulassungen im Segment gehen auf den Wolfsburger. Danach kommt eine ganze Weile nichts. Konkurrenten hat er trotzdem viele. Einige stammen aus dem eigenen Konzern: Der Audi A3 Sportback fährt mit gleicher Plattform und verwandter Technik.

Beide Autos starten derzeit in eine neue Generation. Beim Golf ist es die achte, beim A3 Baureihe vier. Die Modellzyklen laufen beinahe parallel. Audi A3 und VW Golf teilen sich unter dem Blech jedes Bauteil, das sich modular gestalten lässt. Im VW-Konzern ist das eine ganze Menge.

Aber wo liegen die Unterschiede zwischen VW Golf 8 und Audi A3? Wer kann mehr, welcher ist praktischer, günstiger, klüger? Wir haben die Kompakten, ihre Ausstattungen, Motoren und Preise verglichen und sagen Dir, wo Stärken und Schwächen liegen.

Audi A3 8Y und VW Golf 8 im Überblick

  • Kompaktmodelle mit gleichem Baukasten und ähnlichen Maßen
  • Fast identische Motorenpalette
  • Digitale Innenräume in beiden Autos
  • Audi A3 mit mehr Schaltern im Cockpit
  • Deutlicher Preisvorteil für den VW Golf 8
Audi A3 Sportback
Audi A3 Sportback
Audi A3 Sportback

Mehr als zwei Drittel der A3-Verkäufe entfallen auf die fünftürige Sportback-Variante.

VW Golf 8 und Audi A3: Die Maße im Vergleich

Beide Autos gehören zu den Kurzen im Kompaktsegment. Der Golf misst 4,28 Meter in der Länge, der Audi 4,34 – macht eine Differenz von sechs Zentimetern. Ein Teil davon ist Kosmetik. Etwa zwei Zentimeter wirken sich auf den Innenraum aus: Audi gönnt dem A3 etwas mehr Radstand als VW dem Golf. Zudem ist der A3 minimal breiter und flacher als der VW.

Was bedeutet das für den Platz? Beim Kofferraum herrscht Gleichstand. Beide verstauen unter der Hutablage maximal 380 Liter – genauso viel wie ihre jeweiligen Vorgänger. Audi will im neuen Modell mehr Platz für Schultern und Ellenbogen der Passagiere geschaffen haben. Außerdem sind die Vordersitze tiefer eingebaut, um die Kopffreiheit zu verbessern. Golf und A3 nutzen beide ihren Bauraum gut aus und transportieren zur Not vier große Erwachsene.

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Quelle: Audi/Volkswagen
Der A3 ist etwas flacher und um etwa sechs Zentimeter länger als der Golf 8

Funktionale Unterschiede möchte der Konzern offenbar nicht zulassen. Niemand soll sich für einen Golf entscheiden, weil er in einen A3 nicht hineinpasst. Was anders ist, lässt sich messen, aber kaum spüren. Ein Unentschieden im Platzangebot – mit leichtem Vorteil für den Golf wegen seiner kürzeren Karosserie. Obwohl sechs Zentimeter nur in den seltensten Fällen über einen Parkplatz entscheiden.

Innenraum und Infotainment von Audi A3 und VW Golf 8

Bei der Bedienung gehen Golf 8 und Audi A3 ebenfalls ähnliche Wege. Im Golf ist das Touch-Prinzip längst angekommen. Das Infotainmentsystem steuert bereits seit Generation sieben viele Funktionen über die Berührungen des Fahrers. Audi stellt erst jetzt vom Dreh-Drücksteller auf der Mittelkonsole auf die Steuerung durch Tippen und Wischen um. Beide nutzen dafür den gleichen Baukasten, die Systeme sind aber unterschiedlich aufgebaut.

VW streicht die meisten Knöpfe im Golf-Cockpit. Einige Touch-Flächen steuern noch Funktionen (Licht) oder greifen auf Untermenüs zu (Klima, Fahrprofile). Touch-Slider ersetzen die Drehregler für Lautstärke und Temperatur. Das sieht sauber aus, zeigt aber Nachteile in der Bedienung. Zumal der Golf zum Marktstart noch mit Softwareproblemen kämpft. Das zeigt sich auch in unserem Alltagstest des Golf 8.

Der A3 wird ebenfalls betont digital. Audi hält dennoch an einigen klassischen Reglern fest. Für die Lautstärke gibt es ein Drehrad am Lenkrad und eine Multifunktionstaste auf der Mittelkonsole, die Klimaanlage behält ihre Tasten. Wichtige Fahrzeugfunktionen ebenfalls. Es scheint, als ob Audi an dieser Stelle ein besseres Maß findet. Was der serienmäßige Touchscreen im Armaturenbrett leistet, hängt von der Ausstattung ab.

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Quelle: Audi/Volkswagen
Im Audi A3 und im VW Golf 8 schaut der Fahrer auf einen digitalen Instrumententräger

Beide Modelle kommen serienmäßig mit digitalen Instrumenten. Sie lassen sich konfigurieren und bieten viele Ansichten an. Nur bei Audi gibt es optional ein größeres Display hinter dem Tacho mit zusätzlichen Funktionen. Ein echtes Head-up-Display, das auf die Frontscheibe projiziert, ist in Golf und A3 verfügbar. Auf ersten Bildern wirkt der Audi-Innenraum hochwertiger. Die aufgesetzten Lüftungsdüsen werden bereits kontrovers diskutiert. Dennoch hat er im Innenraum optische Vorteile.

Ähnliche Motorenpaletten bei VW Golf 8 und Audi A3 8Y

Unter den Hauben der kompakten Konzernbrüder arbeitet prinzipiell die gleiche Technik. Entsprechend ähneln sich die Motorpaletten stark, auch wenn beide Marken zum Start in andere Schubladen des Regals greifen. VW führt im Konfigurator aktuell zwei 2,0-Liter-Diesel (115 PS, 150 PS) und zwei 1,5-Liter-Benziner (130 PS, 150 PS) auf. Audi hat den kleineren Benziner noch nicht im Programm.

Der Golf startet langfristig mit einem 1,0-Liter-Benziner mit 90 PS. Audi überspringt diese Stufe und fängt bei 110 PS an. Ab hier sind die Motoren weitgehend identisch: Sie leisten 110, 130 und 150 PS. Die Selbstzünder sind 115, 150 und 200 PS stark. Plug-in-Hybride verfügen in beiden Autos über 204 bzw. 245 PS. Die sportlichen Verbrenner leisten bei VW 245 PS (Golf GTI) bzw. 333 PS (Golf R), bei Audi 310 PS (Audi S3) bzw. ungefähr 400 PS (Audi RS3). Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Offiziell bestätigt ist bisher nur der Golf GTI.

Die Volumenbenziner bekommen elektrische Unterstützung: Startergeneratoren steuern ein paar kW zum Vortrieb bei und sorgen dafür, dass die Verbrenner oft stillstehen. Das spart Sprit. Voraussetzung ist in beiden Autos ein Doppelkupplungsgetriebe. VW baut die Technik an Motoren mit 110, 130 und 150 PS. Audi bietet sie nur für die Benziner mit 110 und 150 PS an.

Die Antriebspaletten sind in kleinem Rahmen an den Anspruch der Marken angepasst. Audi steigt höher ein und bietet mehr Power, VW konzentriert sich mehr auf den Verbrauch. Beide Hersteller bieten alternative Antriebe an. Ein klares Unentschieden im Motoren-Bereich.

Walter Schneider GmbH und Co. KG
Walter Schneider GmbH und Co. KG
Der VW Golf VIII

Die Speerspitze der Zulassungsstatistik: Der Bestseller aus Wolfsburg geht in die achte Generation.

Ausstattung und Preise: Navi im Golf 8 vorerst serienmäßig

A3 und Golf sind vergleichbar große Autos mit weitgehend identischen Antrieben. Audi liegt im Innenraum vorn. Beim Preis kann der A3 nicht mithalten: Der Golf kostet mit dem kleinen Diesel und manuellem Getriebe 26.680 Euro. Audi ruft für die gleiche Konfiguration im A3 29.900 Euro auf. Eine Differenz von gut 3.200 Euro.

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Quelle: Audi/Volkswagen
Die Volumenbenziner beider Modelle statten Audi und VW jeweils mit Startergeneratoren aus

Auf den ersten Blick sieht die Basis bei Audi schicker aus. VW baut 15-Zoll-Stahlfelgen an den Basis-Golf, Audi steckt 16-Zöller aus Aluminium an die Achsen. Mehr Funktionalität bietet dennoch im Golf: Derzeit gibt es ein Online-Navi („Discover Pro“) und die Smartphone-Standards Android Auto sowie Apple CarPlay serienmäßig bei VW. Das ändert sich langfristig, VW hat für die Basis einen kleineren Monitor (8,25 Zoll) und ein Radio angekündigt. Diese Konfiguration ist aber noch nicht verfügbar.

Abgesehen davon geht es in beiden Autos recht ähnlich zu. Vier Türen, Klimaanlage, LED-Lampen, Multifunktionslenkrad, digitale Instrumente und ein großer Touch-Bildschirm sind serienmäßig vorhanden. Außerdem bauen die Hersteller ein Multifunktionslenkrad und einige Assistenzsysteme ein, darunter den Kommunikationsstandard „Car2X“. Damit können die Fahrzeuge untereinander Daten austauschen und vor Gefahrensituationen warnen.

Der leichte Vorsprung beim Kapitel Innenraum reicht dem Audi nicht, um den Preisvorteil des Golf 8 einzuholen. Obwohl VW noch mit Kinderkrankheiten kämpft, gewinnt der Golf den ersten konzerninternen Vergleich. Sobald VW nur noch das Basis-Infotainment einbaut, könnte der Abstand zumindest schrumpfen.

Audi A3 8Y vs. VW Golf 8: Technische Daten

ModellVW Golf 2.0 TDIAudi A3 2.0 TDI
Motor2,0-Liter-Turbodiesel2,0-Liter-Turbodiesel
Leistung115 PS (85 kW) b. 2.750-4.050 U/min115 PS (85 kW) b. 2.750-4.050 U/min
Drehmoment300 Nm b. 1.600-2.500 U/min300 Nm b. 1.600-2.500 U/min
AntriebSechsgang-Schaltgetriebe, FrontantriebSechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb
0-100 km/h10,2 s10,1 s
Geschwindigkeit202 km/h206 km/h
Verbrauch (NEFZ)3,5 l/100 km3,5-3,6 l/100 km
CO2-Ausstoß (NEFZ)91 g/km92-96 g/km
Länge4.284 mm4.343 mm
Breite1.789 mm1.816 mm
Höhe1.456 mm1.449 mm
Radstand2.619 mm2.636 mm
Kofferraumvolumen380-1.237 Liter380-1.200 Liter
Gewicht1.380 kg1.420 kg
Basispreisab 26.680 Euro29.900 Euro

Audi A3 und VW Golf 8 im Fotovergleich - Bildergalerie

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Quelle: Audi/Volkswagen
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Die Wolfsburger verlangen für den Golf mindestens 26.680 Euro. Der A3 startet höher. Unter 29.900 Euro geben die Ingolstädter den A3 nicht heraus
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Audi A3 und VW Golf 8 teilen sich die Plattform
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Die Volumenbenziner beider Modelle statten Audi und VW jeweils mit Startergeneratoren aus
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Der A3 ist etwas flacher und um etwa sechs Zentimeter länger als der Golf 8
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Im Audi A3 und im VW Golf 8 schaut der Fahrer auf einen digitalen Instrumententräger
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Beim Platz im Innenraum schenken sich die Kontrahenten nichts. In beiden Kompakten fahren vier Erwachsene bequem mit
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Bei umgeklappter Rückbank lädt der Golf mit 1.237 Litern etwas mehr ein als der Audi A3
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