So bekommst Du e-Up, Mii electric und Citigo e iV für unter 10.000 Euro
Als Neuwagen sind die E-Autos VW e-Up, Skoda Citigo e iV und Seat Mii electric ausverkauft. Wie Du sie gebraucht mit Förderung bekommst, steht hier.
Der Schritt in die Elektromobilität war noch nie so einfach. Das Angebot an Modellen wächst, die Reichweiten steigen und die Preise sinken nicht zuletzt dank Prämien von bis zu 9.000 Euro. So werden insbesondere Klein- und Kleinstwagen mit Elektroantrieb erschwinglich. Das Elektrotrio VW e-Up, Skoda Citigo e iV und Seat Mii electric ist so gefragt, dass die Hersteller einen Bestellstopp verhängt haben. Doch es gibt noch Möglichkeiten, schnell an einen e-Up, Citigo e iV oder Mii electric zu kommen. Und zwar für weniger als 10.000 Euro. Was Du beachten musst, um an die Förderung zu kommen, und was die kleinen Stromer auszeichnet, liest Du in unserem Ratgeber.
Ohne Wartezeit zum elektrischen Kleinwagen, Überblick
- VW e-Up, Skoda Citigo e iV und Seat Mii electric nur noch gebraucht erhältlich
- Förderung für Gebrauchtwagen an bestimmte Voraussetzungen geknüpft
- Staat und Hersteller zahlen 7.500 Euro Elektroprämie
- Elektrische Kleinstwagen ideal für Stadt und Pendelstrecke
Die Bestellzahlen für e-Up, Citigo e iV und Mii electric waren so hoch, dass das Werk in Bratislava in der Slowakei nicht mehr mit der Produktion hinterherkam. Ob die kleinen Stromer noch mal als Neuwagen ins Programm finden? Skoda beantwortet das für den Citigo e iV klar mit nein. Die Tschechen arbeiten ihr Kontingent ab und nehmen das Auto nicht wieder ins Programm, wie ein Sprecher auf Nachfrage bestätigt.
Bei Seat sieht die Planung anders aus. Die spanische Volkswagen-Marke geht davon aus, ab 2021 wieder Bestellungen entgegennehmen zu können. Wann genau, ist offen. Man hoffe, den Mii möglichst zeitnah wieder ins Programm nehmen zu können. VW plant genauso. Auch der e-Up soll 2021 wieder bestellbar sein, so ein Sprecher. Allzu spät im Jahr 2021 darf das jedoch nicht passieren. Die aktuelle Förderung gibt es nur für Autos, die spätestens am 31. Dezember 2021 zugelassen werden.
In 3,5 Sekunden beschleunigt der Stadt-Flitzer von 0 auf 50 km/h.
Einstweilen bleibt der Gebrauchtwagen. Denn auch gebrauchte Elektromobile werden mit der derzeit gültigen Förderrichtlinie bezuschusst. Zwar nicht mit dem vollen Fördersatz von 9.000 Euro. Doch auch mit der leicht reduzierten Elektroprämie von 7.500 Euro ergeben sich für junge Gebrauchte Preise um 10.000 Euro.
Welche Gebrauchtwagen bekommen die Elektroprämie?
Nicht jeder Gebrauchtwagen qualifiziert sich für die Elektroprämie, die inzwischen Innovationsprämie heißt. Der Staat knüpft die Förderung an diverse Voraussetzungen. Der Vorbesitzer darf noch keine Prämie für das Fahrzeug erhalten haben. Außerdem muss das Auto aus erster Hand stammen, es muss also die Zweitzulassung sein. Die erste Zulassung wiederum muss nach dem 4. November 2019 erfolgt sein. Es darf maximal 12 Monate zugelassen gewesen sein, einen bestimmten Kilometerstand nicht überschreiten und nicht zu teuer sein. Hier die Voraussetzungen für den Erhalt der Elektroprämie im Überblick:
- Erstzulassung nach dem 4. November 2019 oder später (auch andere EU-Staaten gelten)
- Das Auto darf höchstens 12 Monate erstzugelassen gewesen sein.
- Die maximale Laufleistung darf 15.000 Kilometer nicht überschreiten.
- Der Gebrauchtwagenpreis darf maximal 80 Prozent des Neuwagen-Listenpreises betragen.
Nach dem Kauf gelten weitere Regelungen. So muss das Auto innerhalb Deutschlands für mindestens sechs Monate auf den Antragsteller zugelassen werden. Der Kauf darf nicht anderweitig gefördert werden und der Antrag auf Förderung muss spätestens 12 Monate nach der Zweitzulassung gestellt werden. Formalien also, die leicht zu befolgen sind.
Wichtig für das gewünschte Modell: Der Gebrauchtwagenpreis muss stimmen. Die Obergrenze von 80 Prozent bezieht sich auf den Brutto-Listenpreis des Neuwagens inklusive Sonderausstattung. Allerdings darf man den Eigenanteil des Herstellers inkl. MwSt. noch davon abziehen. Der liegt netto bei 2.500 Euro, mit 16 Prozent MwSt. also bei 2.900 Euro. Ergeben sich dann mehr als 80 Prozent des Nettolistenpreises, sollte nachverhandelt werden. Ein Rechenbeispiel:
- Ein Händler inseriert einen VW e-Up Style EZ 05/2020 mit 4.500 km für 21.900 Euro.
- Der Listenneupreis des e-Up Style (ohne Sonderausstattung) liegt zum April 2020 bei 23.000 Euro.
- Damit liegt der Gebrauchtpreis bei rund 95 Prozent des Neupreises. Abzüglich 2.900 Euro Herstelleranteil liegt er bei 19.100 Euro und beträgt immer noch rund 83 Prozent des Neupreises. Das Auto wäre nicht förderfähig.
- Allerdings stecken zusätzliche Extras im Wert von gut 2.100 Euro im Fahrzeug (CCS-Ladedose, Rückfahrkamera, Metallic-Lack etc.). Der Nettolistenpreis des Neuwagens inklusive Sonderausstattung lag bei gut 25.100 Euro. Der Gebrauchtwagenpreis beträgt somit 76 Prozent des Neuwagenpreises. Das Fahrzeug wird gefördert, der Staat schießt seinen Anteil in Höhe von 5.000 Euro zu. Der e-Up wechselt – ohne weitere Preisverhandlung – für 14.100 Euro den Besitzer.
Als Interessent eines gebrauchten Elektroautos solltest Du also nachvollziehen können, ob der Preis im Sinne der Förderrichtlinie „stimmt“. Dafür musst Du den Brutto-Neupreis des Fahrzeugs kennen. Der Händler kann und sollte ihn belegen. Und das möglichst noch vor der Besichtigung. Nur dann lässt sich abschätzen, ob es Sinn ergibt, sich das Elektroauto anzugucken. Schließlich können schon wenige Euro Nachlass über einen Kaufpreisunterschied von 7.500 Euro entscheiden. Für die Verhandlungen ein schlagendes Argument.
Flott und leise rollt er über die Straße: Sein Elektromotor leistet 83 PS. Das Raumangebot des Citigo ist großzügig
VW Up, Skoda Citigo und Seat Mii: Angebot und Preise auf mobile.de
Das Angebot an unseren drei Wunschkandidaten fällt nicht besonders üppig aus. Knapp 290 Inserate finden wir Mitte Oktober 2020, die theoretisch förderfähig sein könnten: Erstzulassung ab 2019, maximal 15.000 Kilometer Laufleistung, höchstens ein Vorbesitzer. Einige müssen wir aussortieren, weil ihre Erstzulassung vor dem Stichtag 4. November 2019 liegt.
Wir filtern nach Händlerfahrzeugen, weil Autos aus privater Hand mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits gefördert wurden. Doch auch so ist nicht in jedem Fall sicher, dass noch niemand die Elektroprämie in Anspruch genommen hat. Ein Häkchen bei „Tageszulassung“ und eins bei „Vorführfahrzeug“ sollte ausschließlich förderfähige Autos auswerfen. Es bleiben rund 120 Inserate.
Die Preise starten bei etwa 17.000 Euro und steigen dann schnell in Regionen um 20.000 Euro. Darüber kann es wegen der 80-Prozent-Grenze mit der Förderung langsam knapp werden.
Das können VW e-Up, Skoda Citigo e iV und Seat Mii electric
Bei den meisten inserierten Autos handelt es sich um Skoda Citigo, Seat Mii sind am seltensten. Doch im Grunde darf einem die Marke egal sein. Die drei Stromer sind technisch baugleich. Optisch unterscheiden sie sich nur wenig durch Front, Heck und Logos voneinander.
Vorsicht ist beim VW e-Up geboten. Den führt VW bereits seit 2013 im Programm, zunächst jedoch mit kleiner Batterie (16,4 kWh Kapazität) für nur 130 Kilometer Reichweite. Erst das im September 2019 vorgestellte Modell fährt mit großem Akku (32,3 kWh). Die elektrische Reichweite beträgt laut WLTP-Norm rund 260 Kilometer. Bei Fahrzeugen mit Erstzulassung nach dem Stichtag 4. November 2019 handelt es sich fast ausschließlich um solche mit großem Akku, doch das ist kein Automatismus. Nach Batteriekapazität zu filtern, hilft nicht weiter, da viele Verkäufer sie nicht angeben. Ein Blick auf die angegebene Leistung kann Aufschluss geben: Der e-Up mit großer Reichweite leistet 61 kW (83 PS), der andere 60 kW (82 PS). Skoda Citigo e iV und Seat Mii electric verfügen stets über die große Reichweite. Die Marken führen ihre elektrischen Kleinstwagen erst seit der Überarbeitung im Programm.
83 PS leistet der Elektromotor im Seat Mii electric. Damit ist er der stärkste bislang angebotene Mii.
VW e-Up, Skoda Citigo e iV und Seat Mii electric: Reichweite, Ladeleistung, Fahrverhalten
Alle drei Modelle fahren spritzig, unkompliziert und wendig. Sie machen vor allem im Stadtverkehr Freude. 212 Newtonmeter Drehmoment stehen aus dem Stand zur Verfügung, an der Ampel flitzt man damit den meisten Mittelklasse-Limousinen davon.
Sparsam sind die Kleinstwagen ebenfalls. Im Stadtverkehr, wo sie beim Verzögern viel Leistung zurück in die Batterie speisen, lassen sich Verbräuche von 10 bis 12 kWh/100 km herausfahren. Je nach Verkehrssituation und Schwere des rechten Fußes. Reichweiten von mehr als 300 Kilometern stellen folglich kein Problem dar. Wer gemütlich auf der Landstraße rollt, etwa im täglichen Pendelverkehr, kommt ähnlich weit. Für höhere Geschwindigkeiten und weite Strecken auf der Autobahn eignen sich die Stromer weniger.
Geladen wird an Schnellladesäulen mit Gleichstrom mit maximal 40 kW Leistung. Dafür muss allerdings die CCS-Ladedose an Bord sein. Die gehörte bei VW e-Up und Seat Mii electric nicht immer zur Serienausstattung. Beim Skoda Citigo e iV schon. Fehlt sie, lädt der Akku höchstens mit 7,2 kW Leistung. Dann vergehen rund 5,5 Stunden für eine volle Ladung, entweder an einer Wallbox oder an einer öffentlichen Ladesäule. Wer daheim laden kann oder ausschließlich in der Stadt unterwegs ist, kann damit auskommen. Wir empfehlen jedoch ein Auto mit Schnellladefunktion. Man weiß ja nie, wo es einen hin verschlägt.
Hier findest Du einen ausführlichen Alltagstest zum VW e-Up
VW e-Up, Seat Mii electric, Skoda Citigo e iV: Technische Daten
Modell | VW e-Up | Seat Mii electric | Skoda Citigo e iV |
---|---|---|---|
Motor | Synchronmaschine, permanenterregt | Synchronmaschine, permanenterregt | Synchronmaschine, permanenterregt |
Leistung | 61 kW (83 PS) | 61 kW (83 PS) | 61 kW (83 PS) |
Drehmoment | 212 Nm | 212 Nm | 212 Nm |
Antrieb | Eingang, Frontantrieb | Eingang-Frontantrieb | Eingang, Frontantrieb |
Geschwindigkeit | 130 km/h | 130 km/h | 130 km/h |
0-50 km/h | 3,9 s | 3,9 s | 3,9 s |
0-100 km/h | 11,9s | 12,3 s | 12,3 s |
Stromverbrauch | 12,7 kWh/100 km | 12,7 kWh/100 km | 12,9-12,8 kWh/100 km |
Akkukapazität | 32,3 kWh (36,8 kWh brutto) | 32,3 kWh (36,8 kWh brutto) | 32,3 kWh (36,8 kWh brutto) |
Reichweite (WLTP) | 260 km | 251-259 km | 253-258 km |
Ladeleistung AC | 7,2 kW | 7,2 kW | 7,2 kW |
Ladeleistung DC | 40 kW | 40 kW | 40 kW |
Länge | 3.600 mm | 3.556 mm | 3.597 mm |
Breite | 1.645 mm | 1.645 mm | 1.645 mm |
Höhe | 1.507 mm | 1.481 mm | 1.481 mm |
Radstand | 2.417 mm | 2.421 mm | 2.422 mm |
Kofferraumvolumen | 251-959 l | 251-923 l | 250-923 l |
Gewicht | 1.235 kg | 1.235 kg | 1.235-1.265 kg |