VW E-Up im Test: Preise, Reichweite, Lieferzeit
Mit der erhöhten Umweltprämie wird der VW e-Up preislich hochinteressant. Wie es sich mit dem kleinen Elektroauto im Alltag lebt, liest Du in unserem Test.
- Der VW e-Up 2020 im Überblick
- VW e-Up im Test: Kofferraumvolumen, Platzangebot |Kofferraumvolumen, Platzangebot, Abmessungen
- Innenraum, Verarbeitung, Materialien im VW e-Up |Innenraum, Verarbeitung, Materialien
- VW e-Up: Infotainment, Radio, Bedienung |Infotainment, Radio, Bedienung
- Assistenzsysteme und Sicherheit im VW e-Up | Assistenzsysteme und Sicherheit
- VW e-Up: Reichweite, Motor, Antrieb, Verbrauch | Reichweite, Motor, Antrieb, Verbrauch
- VW e-Up Test: Fahrverhalten, Fahrwerk, Lenkung |Fahrverhalten, Fahrwerk, Lenkung
- VW e-Up Test: Fazit, Preis, Ausstattung und Kosten |Fazit, Preis, Ausstattung und Kosten
- VW e-Up: Technische Daten
Kleinstwagen wie der VW Up bedeuten Basis-Mobilität. Ihr Einsatz ist meist auf die Stadt beschränkt. Deshalb eignen sie sich prima als Elektroauto, wären da nicht die hohen Kosten. Denn Kleinstwagen müssen günstig sein. Der VW e-Up kostet laut Preisliste knapp 22.000 Euro. Das ist viel Geld für ein Auto dieser Klasse. Doch die Elektroprämie von mittlerweile 9.000 Euro senkt den Preis. Damit wird der VW e-Up zum günstigsten Up im VW-Programm und damit richtig interessant.
Zwei Wochen Alltag mit dem kleinen Stromer zeigen: Elektromobilität funktioniert. Wenn die Ladeinfrastruktur stimmt. So wie in Berlin zum Beispiel. Alles, was Du über den Alltag mit dem VW e-Up wissen musst, steht in unserem Test.
Der VW e-Up 2020 im Überblick
- Elektrischer Kleinstwagen mit fünf Türen
- Effizienter Elektroantrieb, geringer Verbrauch
- 32,3 kWh großer Akku, bis zu 300 km Reichweite
- Gute Verarbeitung, clevere Innenraum-Lösungen
- Passable Platzverhältnisse
- Unkompliziertes, spaßiges Fahrverhalten
- Weitere Motoren: 1,0-Liter-Benziner (60 PS) und Erdgasversion (68 PS)
- VW e-Up Preis: ab 21.975 Euro, abzgl. Elektroprämie
- VW e-Up Lieferzeit: Aktuell (07/2020) um die neun Monate
In 3,5 Sekunden beschleunigt der Stadt-Flitzer von 0 auf 50 km/h.
VW e-Up im Test: Kofferraumvolumen, Platzangebot |Kofferraumvolumen, Platzangebot, Abmessungen
Manchmal freut man sich über die kleinen Dinge. Dinge wie den e-Up, der mit 3,60 Metern Länge so klein ist, dass man blitzschnell einen Parkplatz findet. Mit seiner Breite von 1,65 Metern schlüpft er ohne Stress durch Lücken, die anderen Autofahrern Schweiß auf die Stirn treiben. Übersichtlich ist der kleine VW e-Up ebenfalls. Vorne endet er, wo man ihn nicht mehr sehen kann, das kantige Heck lässt sich ebenfalls gut einschätzen. Unser e-Up im Test war sogar mit einer ziemlich überflüssigen Rückfahrkamera ausgerüstet. Nun ja.
Das Platzangebot im Innenraum ist in Relation zur Außenlänge passabel. Auf der Rückbank mag man keine Stunden verbringen, auch wenn es ginge. Das Kofferraumvolumen fällt mit 251 Litern akzeptabel aus. Wasserkisten passen hinter die Rückbank, unter dem doppelten Boden im Kofferraum gibt es ein überraschend tiefes Fach. Die Batterie findet vollständig unter den Vorder- und Rücksitzen Platz, sodass der Kofferraum im Vergleich zum Benziner nicht schrumpft. Bis zu 959 Liter passen maximal ins Auto.
Innenraum, Verarbeitung, Materialien im VW e-Up |Innenraum, Verarbeitung, Materialien
Hartplastik ist das dominierende Material in der Kleinstwagenklasse. Das ist völlig in Ordnung, wenn die Verarbeitung stimmt. Im getesteten VW e-Up tut sie das. Die Oberflächen überstehen den Drucktest ohne Knarzen und Knacken, die Knöpfe und Schalter des Infotainments wirken solide. Die Klavierlack-Einsätze sehen nett aus. Eine große, lackierte Zierfläche hellt den Innenraum auf. Das optionale Lederlenkrad (335 Euro) fühlt sich gut an.
Die Stoffbezüge der Integralsitze (Sitze mit integrierter Kopfstütze) wirken etwas günstig. Wobei sie vorne immerhin ein Rautenmuster tragen, das hinten fehlt. An den Türen guckt viel lackiertes Blech durch, das sich im Testwagen geschickt der Zierfläche anpasst und kaum negativ auffällt. Wie gesagt: Kleinstwagen eben, doch im Vergleich zu vielen Konkurrenten wirkt der Up wertig.
Auf Basis des Golf 7 gebaut, erkennt man den e-Golf an den C-förmigen Tagfahrleuchten.
VW e-Up: Infotainment, Radio, Bedienung |Infotainment, Radio, Bedienung
Der Fahrer blickt im e-Up auf einen klassischen analogen Instrumententräger. Zukunft sieht anders aus. Doch im Verbund mit dem kleinen Display für den Bordcomputer in schlichtem Monochrom zeigt er alles an, was man wissen muss. Also das Nötigste: Geschwindigkeit, Reichweite, Verbrauch. Das rechte Rundinstrument zeigt unnötig groß den Batterieinhalt an. Das linke, ob man sparsam fährt, mit ordentlich Power oder gerade rekuperiert.
Statt eines großen Infotainmentsystems mit Navi gibt es ein kleines ohne. Darüber sitzt eine praktische, aber etwas klapprige Halterung fürs Handy auf dem Armaturenbrett. Wenn man einmal die Knöpfe dafür gefunden hat, lässt sich das Handy einspannen. Ein USB-Anschluss hinten am Sockel sorgt dafür, dass der Saft nicht ausgeht. Wer mag, lädt die passende e-Up-App „maps + more“ herunter. Sie findet Ladestationen und macht das Handy zur Infotainment-Zentrale sowie zum erweiterten Bordcomputer. Zwei Bildschirme lassen sich mit den gewünschten Menüfunktionen belegen. Der Zugriff erfolgt wahlweise über den Touchscreen des Handys oder – praktischer – über die Radiotasten des serienmäßigen Audiosystems. Das funktioniert reibungslos und intuitiver als manches Einbau-Infotainment. Mehr braucht man nicht.
Dazu fungiert das Smartphone mit der App als Lademanager. So lassen sich Abfahrtzeiten vorplanen und der e-Up noch während des Ladevorgangs vorklimatisieren. Das muss nicht mal bei jedem Ladevorgang neu konfiguriert werden. Es lassen sich Tage, Uhrzeiten und Standorte spezifizieren. Wer also weiß, dass er regelmäßig an bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten lädt, muss sich nur einmal um die Programmierung kümmern. Eine tolle Lösung.
Assistenzsysteme und Sicherheit im VW e-Up | Assistenzsysteme und Sicherheit
Serienmäßig bietet der e-Up wenig Unterstützung beim Fahren. Von einem Spurverlassenswarner abgesehen gibt es keine aktiven Sicherheitssysteme. Immerhin: Per „maps + more” warnt der e-Up, wenn man zu schnell fährt – falls im Kartenmaterial das korrekte Tempolimit hinterlegt ist. Dass er die Fußgänger nicht besonders gut schützt, beschert ihm bei der letzten Prüfung durch EuroNCAP im Jahr 2019 magere drei Sterne – das ist für Kleinstwagen allerdings nicht ungewöhnlich.
Der Zoe stromert schon länger über die Straßen. Das Angebot an Gebrauchtwagen ist dementsprechend groß.
VW e-Up: Reichweite, Motor, Antrieb, Verbrauch | Reichweite, Motor, Antrieb, Verbrauch
Eher selten im Kleinstwagen: der Motor des e-Up. Auf der Vorderachse sitzt ein 61 kW (83 PS) starker Elektromotor, der 212 Newtonmeter mobilisiert. Die moderate Leistung erlaubt E-Auto-typische Ampelstarts, bei denen man auf den ersten Metern kräftig motorisierte Mittelklasse-Kombis versägt. So wieselt man mit dem kleinen Stromer flott und zügig durch den Verkehr, freut sich über das spontane Ansprechen und die herrlich unkomplizierte, direkte Übersetzung. Dass der Sprintwert von 11,9 Sekunden bis Tempo 100 eher mau klingt? Geschenkt, im Stadtverkehr zählen die ersten 50 km/h.
Dort saugt der e-Up selbst bei flotter Fahrt nur wenig Strom aus dem 32,3 kWh großen Akku. Den kombinierten Stromverbrauch laut Norm von 12,7 kWh/100 km unterbieten wir leicht. Zwischen 8 und 9 kWh auf 100 Kilometer zeigt der Bordcomputer je nach Verkehr und Fahrweise an. Klar, der Normverbrauch kalkuliert die Ladeverluste ein, der Bordcomputer nicht. Doch was zählt, ist am Ende, wie viel Reichweite sich aus der Batterie holen lässt. Zwischen 180 und 260 Kilometer verspricht VW als „praxisnahen“ Wert. Wir kommen bei guten Bedingungen (um die 20 Grad Außentemperatur, Heizung und Klimaanlage aus) locker auf mehr als 300 Kilometer.
Bei höheren Außentemperaturen und laufender Klimaanlage schrumpft die Reichweite jedoch massiv. Dem VW e-Up fehlt eine stromsparende Wärmepumpe für die Klimatisierung. Einmal sehen wir eine Differenz von 45 Kilometern im Bordcomputer. Da parkt der e-Up in der Sonne, der Innenraum ist mollig aufgeheizt. Die Klimaanlage stellen wir auf 22 Grad. Nach kurzer Fahrt relativiert sich der Wert etwas, die vorausberechnete Reichweite steigt wieder. Dennoch: Eine Wärmepumpe würde bei gleicher Batterie deutlich höhere Reichweiten erlauben, und zwar im Winter ebenso wie im Sommer.
Natürlich steigt der Verbrauch des e-Up mit zunehmender Geschwindigkeit erheblich. Auf der Autobahn, wenn gleichmäßige, flotte Fahrt kaum Gelegenheit zur Rekuperation lässt, genehmigt sich der e-Up schon bei konstanten 100 km/h gut doppelt so viel Strom wie im Stadtverkehr. Damit sinkt die Reichweite schon unter 200 Kilometer. Mit zunehmendem Tempo wird es wegen des steigenden Luftwiderstands schlimmer. Immerhin: Im Vergleich zu hochbeinigen SUVs fährt der e-Up sparsamer, weil windschlüpfiger.
VW e-Up Test: Fahrverhalten, Fahrwerk, Lenkung |Fahrverhalten, Fahrwerk, Lenkung
VW stimmt den e-Up überraschend gut ab. Der Testwagen fällt mit 1.235 Kilo Gewicht leicht aus für ein Elektroauto, aber schwer für einen Kleinstwagen. Trotzdem federt der e-Up gut kontrolliert über Polter-Asphalt und rollt annehmbar über scharfe Kanten. Man spürt, was unter den Rädern los ist, wird davon jedoch nicht genervt. Dazu passt die Lenkung, die mit guter Gewichtung und annehmbarer Direktheit in den Stadtverkehr passt.
Das Geräuschniveau allerdings wird zuweilen unangenehm. Vor allem auf Kopfsteinpflaster oder Schlagloch-Pisten poltert es gehörig von der Vorderachse. Manchmal in regelrecht unangenehmer Frequenz. Doch bei gut 80 Prozent der Fahrt gibt es wenig zu meckern.
Der emissionsfreie Flitzer für die Stadt.
VW e-Up Test: Fazit, Preis, Ausstattung und Kosten |Fazit, Preis, Ausstattung und Kosten
VW bietet zwei Ausstattungsvarianten des e-Up an. Die Basis startet laut Preisliste bei 21.975 Euro, der e-Up Style liegt mit 23.000 Euro einen guten Tausender darüber. Dafür gibt es: 15-Zoll-Alufelgen statt der Stahlräder in 14 Zoll, in Wagenfarbe lackierte Seitenschweller, verdunkelte Scheiben hinten, Ambientebeleuchtung, eine andere Zierfläche und Sitzmittelbahnen mit Rautenmuster. Also: alles verzichtbar. Funktionale Vorteile bietet Style nicht, die Basisversion genügt.
An Extras empfehlen wir: die CCS-Ladedose (625 Euro) für alle, die öfter an einer Schnellladesäule Strom tanken. Wer stets zu Hause lädt oder an der 11-kW-Säule in der Nachbarschaft, profitiert nur wenig vom Gleichstrom-Laden. Maximal 40 kW Ladeleistung sind möglich, was für die Ladung von 0 bis 80 Prozent rund eine Stunde bedeutet. Trotzdem: Für die Option auf weitere Wege und für den Wiederverkaufswert sollte die CCS-Dose an Bord sein.
Außerdem gefällt uns das Multifunktionslenkrad in Leder für 335 Euro. Es wertet den Innenraum merklich auf und vereinfacht die Bedienung. Alles andere ist serienmäßig an Bord. Auf das Assistenzpaket mit Tempomat kann man unserer Ansicht nach verzichten, da Überlandfahrten ohnehin nicht zum Kerngeschäft des e-Up gehören.
Daher muss man nur wenig zum Preis von knapp 22.000 Euro addieren, darf aber eine Menge abziehen. Der Staat unterstützt mit 6.000 Euro, der Hersteller mit einem Anteil von 3.000 Euro. Mit ein bisschen Verhandlungsgeschick dürfte man einen VW e-Up für wenig mehr als 10.000 Euro bekommen. Ein guter Preis für einen neuen, gut ausgestatteten Kleinstwagen, der alles kann, was man in der Stadt braucht. Aus unserer Sicht ist der e-Up der beste Up, den VW anbietet. Und der günstigste: Die Verbrenner starten bei mehr als 13.000 Euro. Einziger Haken: Wer jetzt einen e-Up bestellt, wartet aktuell (07/2020) üblicherweise bis Anfang März 2021 auf die Auslieferung. Viele Händler geben sogar eine Lieferzeit von um die neun Monate oder noch länger an.
VW e-Up: Technische Daten
Modell | VW e-Up (2020) |
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Motor | permanenterregter Synchronmotor |
Leistung | 61 kW (83 PS) |
Drehmoment | 212 Nm |
Antrieb, Getriebe | Frontantrieb, 1-Gang-Automatik |
0-100 km/h | 11,9 s |
Geschwindigkeit | 130 km/h |
Stromverbrauch (Norm) | 2,7 kWh/100 km |
Stromverbrauch Test | 8,7 kWh/100 km |
CO2-Ausstoß | 0 g/km |
Batteriekapazität | 32,3 kWh |
Reichweite | 260 km |
Ladeleistung | bis zu 40 kW (DC) |
Ladedauer (0-80 %) | 1 Stunde (DC, 40 kW) |
Länge | 3.600 mm |
Breite | 1.645 mm |
Höhe | 1.507 mm |
Radstand | 2.417 mm |
Kofferraumvolumen | 251-959 l |
Gewicht | 1.235 kg |
Preis VW e-Up | 21.975 Euro |
Preis des Testwagens | 25.480 Euro |