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VW Beetle dreiviertel-frontansicht dynamisch
Quelle: Volkswagen AG
Käfer-Remake mit moderner Technik: Der VW Beetle/New Beetle hat viele Fans

Bei Volkswagen pflegt man die automobile Tradition. Der VW Bulli wird seit 70 Jahren gebaut, wenngleich in stetig modernerer Ausführung. Und der Käfer? Nicht ganz so lange krabbelt er in Wolfsburg vom Band. Dafür legt VW vor 20 Jahren eine hübsche Retro-Version auf. Frühe Exemplare haben bereits Youngtimer-Status.

Außen Nostalgie, innen moderne Golf-Technik

New Beetle (Typ 9C) heißt das süße Ding, das 1998 auf den Markt kommt. Beim Anblick werden VW-Freunde nostalgisch. Mit den frei stehenden Kotflügeln, den angedeuteten Trittbrettern und den geschwungenen Karosserielinien sieht der New Beetle aus wie ein Remake des legendären Käfers, der eigentlich VW Typ 1 hieß. Der ist mit über 21,5 Millionen Fahrzeugen eines der meistverkauften Autos der Welt – nach dem noch erfolgreicheren VW Golf.

Golf ist ein wichtiges Stichwort, denn der New Beetle und auch sein ab 2011 gebauter, schlicht Beetle genannter Nachfolger basieren technisch auf dem kompakten Bestseller. Beim New Beetle ist es seinerzeit die A4-Plattform von Golf 4, Audi A3 und Skoda Octavia. Beim Beetle die PQ35-Plattform des Golf 5.

VW Beetle Cabrio
VW Beetle Cabrio
VW Beetle Cabrio

Im Sommer 2019 stellt VW die Produktion ein. Auf mobile.de ist der offene Beetle noch zu haben.

Front- statt Heckantrieb

Der klassische Heckmotor des Käfers hat dadurch schon beim New Beetle keine Chance. Frontantrieb heißt es bei dem Retro-Modell, dafür muss man sich aber auch mit keiner antiquierten Pendelachse wie beim Käfer herumschlagen. Rost ist dank verzinkter Bleche auch kein Thema. Käfer-Fahrer können da nur neidisch werden: Unendlich viele VW Typ 1 wurden aus dem Verkehr gezogen, nachdem der HU-Prüfer mit dem Schraubendreher durch zerbröselte Schweller oder Vorderachsen gestochen hatte.

Wenn der luftgekühlte Boxer-Motor beim Käfer losknattert, werden Liebhaber schwach. Sportfreunde weniger: Viel passiert bei 34 bis 50 PS nicht. Der New Beetle hat dagegen schon im Basismodell mit 1,6 Litern 100 PS. Ähnlich viel Leistung bietet die Dieselvariante. Zudem stehen ein 1,8-Turbo-Benziner mit 150 PS sowie ein V-Fünfzylinder mit 170 PS zur Auswahl.

Spitzenmodell wird 2001 der New Beetle RSi (für RennSport Injection). Das Sondermodell hat einen 3,2-Liter-Motor mit 224 PS unter der Haube. Mit sechs Zylindern und 225 km/h Spitze ist er der Über-Retro-Käfer. Auf 250 Exemplare limitiert, ist der New Beetle RSi heute schon ein begehrter Klassiker – mit entsprechendem Preis: Gepflegte Exemplare kosten bei mobile.de um die 50.000 Euro.

VW Beetle dreiviertel-heckansicht
Quelle: Volkswagen AG
Wie beim VW Käfer gibt es auch unter Beetle-Fahrern viele Tuning-Fans

Die Beetle-Power macht jeden Käfer-Fahrer neidisch

Doch es geht deutlich günstiger, wenn es nicht unbedingt ein RSi sein muss. Okay, die 100 PS im 1,6 sind vielleicht etwas schnöde. Wer es sportlicher mag, kann auch mit einem New Beetle Turbo oder einem 2.3 V5 auf seine Kosten kommen. Gerade der Fünfzylinder hat seine Fans, der Motor klingt schön kernig und hängt prima am Gas. Und satte 170 PS – so viel Power hatte man im alten Käfer allenfalls als Rallyepilot zur Verfügung.

Einen beinahe noch taufrischen New Beetle 2.3 V5 bietet ein Händler bei Stuttgart auf mobile.de an. Bei dem Flitzer in Reflexsilber-Metallic handelt es sich um das Sondermodell „Sport Edition“, das es ab 2001 nur beim 1.8 Turbo und beim 2.3 V5 gab. Zu den Ausstattungsextras gehören unter anderem Sport-Ledersitze, eine Doppelrohr-Auspuffanlage, 17-Zoll-Alus mit 225er-Breitreifen sowie die Bremsanlage des New Beetle RSi.

Weiterer Pluspunkt des 2.3 V5 aus Baden-Württemberg: Der Wagen ist laut Anzeige erst originale 104.000 Kilometer gelaufen. Das HU-Siegel will der Händler vor dem Verkauf frisch machen lassen. Seine Preisvorstellung: 5.900 Euro.

Fünfzylinder bietet Fahr- und Hörgenuss

Das erscheint preiswert für einen Youngtimer, mit dem man heute noch manchen Konkurrenten im Ampelrennen abhängen kann. Auch unter Golf-Fahrern hat der 2.3 V5 viele Freunde. Er bietet zwar nicht die Leistungsexplosion eines 150-PS-Turbos und ist trotz der 20 Mehr-PS etwas langsamer im Antritt. Dafür erfreut der V5 mit feinem heiserem Klang und fährt bis zu 211 km/ schnell. Auch auf kurvigen Landstraßen macht der New Beetle Spaß, die Lenkung ist präzise, das ESP-Programm greift nicht zu früh ein.

Das New Beetle Cabriolet wird 2003 vorgestellt. Auch der offene Retro-Käfer lehnt sich optisch stark an seinen berühmten Vorgänger an – etwa mit dem Verdeck, das geöffnet auf dem kugeligen Blechkleid aufliegt. Der Nachteil: Die Sicht nach hinten wird so versperrt.

Die Modellpflege 2005 bringt für Coupé und Cabriolet flachere Kotflügel, neu gestaltete Stoßfänger und ovale Scheinwerfer. Die Golf-4-Technik bleibt bis zum Modellwechsel 2010 erhalten, obwohl der neue Golf 5 bereits 2003 erscheint.

2011 kommt der neue Beetle mit Golf-V-Technik

2011 kommt der mit Spannung erwartete Nachfolger des New Beetle auf den Markt. Volkswagen nennt den Typ 5C nur noch schlicht Beetle. Der Retro-Look bleibt bei dem Käfer-Enkel erhalten – etwa wegen der Schweller im Trittbretter-Stil und der weit ausgestellten Kotflügel. Das ausladende Blechkleid hat wie schon beim Vorgänger seinen Preis: Im Innenraum kommt der Beetle nur auf Kleinwagen-Größe. Der Kofferraum ist mickrig und schwer zugänglich.

Technisch basiert der Beetle nun auf dem Golf 5, was die Motoren einschließt. Daher bekommen auch Beetle-Fahrer Probleme, als 2015 der VW-Abgasbetrug bekannt wird. Der Konzern muss eingestehen, Millionen Diesel-Fahrzeuge der Motorenreihe EA189 manipuliert zu haben, um bessere Emissionswerte vorzutäuschen. Im Beetle ist der EA 189 ebenfalls an Bord – und zwar in den Modellen 1.6 TDI (105, später 110 PS) und 2.0 TDI (140, später 150 PS).

Tomm Automobile
Tomm Automobile
Der VW New Beetle

Der VW New Beetle ist ein Retro-Käfer mit moderner Technik aus dem Golf.

Dieselgate betrifft auch Beetle-Fahrer

Auch betroffene Beetle-Besitzer müssen daher zum Software-Update in die Werkstatt. Von den Fahrleistungen her sind die Selbstzünder an sich eine gute Wahl. Insbesondere der große 2.0 TDI mit sechs Gängen (optional mit DSG) macht im Beetle Freude. Die 150-PS-Version (ab 2014) kommt mit 340 Newtonmetern fast auf das gleich starke Drehmoment wie das Benziner-Topmodell, der 2.0 TSI.

Der hat den Zweiliter-Turbo vom Golf GTI unter der Haube und kommt zunächst auf 200 PS (280 Newtonmeter Drehmoment), ab 2014 dann auf 220 PS (350 Nm). Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Benzinern bietet wohl der 1.4 TSI mit 160 PS (später 150 PS). Dessen Technik ist bewährt, im Verbrauch zeigt er sich genügsam. Dennoch stehen ausreichend Leistungsreserven auch für flottes Fahren zur Verfügung.

Käufer der zweiten Beetle-Generation sind Cabrio-Fans. Gut drei Viertel der Kunden entscheiden sich für die offene Version. Das geschlossene Coupé nimmt VW daher 2017 vorzeitig aus dem Programm. Das Cabriolet wird noch bis 2019 weiterproduziert.

VW Beetle dreiviertel-heckansicht in Malibu Beach
Quelle: Volkswagen AG
Das schicke VW Beetle Cabriolet wird 2003 nachgereicht

Fazit

Eine pauschale Kaufempfehlung fällt bei dem VW Beetle schwer. Die Palette reicht bei mobile.de vom beinahe frisch geschlüpften VW Beetle R-Line Cabrio von 2018 für knapp 40.000 Euro bis zum 20 Jahre alten New Beetle Custom Car mit Chiptuning, Sportfahrwerk und Soundanlage für ein Viertel des Geldes.

Fahrspaß bieten beide Beetle-Generationen, wenn die Motorisierung sowie Wartung und Pflege passen. Raumangebot und Alltagstauglichkeit sind dagegen begrenzt. Wer auf modernes Infotainment und Assistenzsysteme Wert legt, muss selbst beim neueren Beetle Abstriche machen, denn seine Golf-5-Basis ist längst nicht mehr taufrisch. All das sind aber Klagen auf hohem Niveau: Beim VW Käfer gibt es gar keine Fahr-Assistenzsysteme, nur Bremse und Lenkrad. Dafür teilt die Legende mit seinen Enkeln Beetle und New Beetle ein wichtiges Komfortextra: die Blumenvase auf dem Armaturenbrett.

Technische Daten VW New Beetle 2.3 V5 (2000 bis 2005)

ModellVW New Beetle 2.3 V5
Motor Fünfzylinder-Benziner
Hubraum 2.324 cm³
Leistung 170 PS (125 kW)
Drehmoment 220 Nm bei 3.300 U/min
Getriebe Fünfgang-Schaltgetriebe
0-100 km/h 8,7 s
Geschwindigkeit 211 km/h
Verbrauch ca. 9,0 l/100 km
Leergewicht 1.327 kg
Länge 4.129 mm
Breite 1.721 mm
Höhe 1.498 mm
Radstand 2.515 mm

Der VW Beetle in Bildern

VW Beetle dreiviertel-frontansicht dynamisch
VW Beetle Frontansicht
VW Beetle dreiviertel-frontansicht
VW Beetle CAD Modell
VW Beetle Instrumententräger
VW Beetle Cockpit
VW Beetle frontansicht
VW Beetle dreiviertel-heckansicht in Malibu Beach
VW Beetle R-Line dreiviertel-frontansicht
VW Beetle Cabrio in Malibu Beach
VW Beetle dreiviertel-heckansicht
VW Beetle versammlung
Quelle: Volkswagen AG
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Käfer-Remake mit moderner Technik: Der VW Beetle/New Beetle hat viele Fans
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1998 kommt der VW New Beetle auf den Markt
Quelle: Volkswagen AG
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Die optische Anlehnung an den Käfer ist beim VW Beetle nicht zu übersehen
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Technisch setzt das Remake des Käfers auf zeitgemäßen Frontantrieb
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Der Tacho des VW Beetle reicht bis 260 km/h: Davon können Käfer-Fahrer nur träumen
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Im Cockpit bietet der Beetle/New Beetle moderne Komfort- und Sicherheitsfeatures
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Zunächst gibt es den New Beetle nur geschlossen als Coupé
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Das schicke VW Beetle Cabriolet wird 2003 nachgereicht
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Der neue VW Beetle auf Golf-V-Basis kommt 2011
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Das Beetle-Cabriolet ist besonders populär, hier die Final-Edition-Version kurz vor Produktionsende
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Wie beim VW Käfer gibt es auch unter Beetle-Fahrern viele Tuning-Fans
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Heute eint Käfer- und Beetle-Liebhaber eine eingefleischte Liebhaber-Szene
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