Verkauf im Kundenauftrag: Was bedeutet das?
Steht im Inserat „Verkauf im Kundenauftrag“, solltest Du aufmerksam werden. Denn: Hinter der Formulierung könnte eine Betrugsmasche stecken. Lies hier mehr dazu.
Was bedeutet „wird im Kundenauftrag verkauft“?
Beim „Verkauf im Kundenauftrag“ tritt ein Händler als Vermittler zwischen Dir und dem Besitzer auf. Das bedeutet: Du kaufst beim Händler das Auto einer Privatperson. Er wickelt den Verkauf ab, steht aber nicht als Verkäufer im Vertrag – und ist somit kein Vertragspartner.
Für private Anbieter ist ein Verkauf im Kundenauftrag einfach. Denn der Händler kümmert sich um Besichtigungstermine, Vertrag und Übergabe. Außerdem sind die Verhandlungserfahrung und das Kunden-Netzwerk des Händlers sehr nützlich – besonders für eher unerfahrene Privatverkäufer. Auch der Autohändler profitiert vom sogenannten „Vermittlerverkauf“: Bei erfolgreichem Verkauf erhält er eine Provision.
Damit beim Autokauf und -verkauf alles glattläuft: Das sind gängige Betrugsmaschen und so schützen sich Käufer vor ihnen.
Damit ein Händler ein Fahrzeug im Kundenauftrag verkaufen kann, muss der Kunde tatsächlich Eigentümer des Fahrzeugs sein. Nicht zulässig ist es, wenn Kunden als sogenannte „Strohmänner“ eingesetzt werden. Dies ist der Fall, wenn ein Händler angibt, dass er ein Fahrzeug im Kundenauftrag für eine Privatperson verkauft, um die Gewährleistung auszuschließen, obwohl das Fahrzeug tatsächlich dem Händler gehört.
Anders sieht es aus, wenn der Händler Deinen Pkw beim Verkauf im Kundenauftrag in Zahlung nimmt. Dabei verrechnet er den Wert Deines alten mit dem Kaufpreis Deines neuen Autos. Er agiert dann als Zwischenhändler und muss sich als solcher an die Gewährleistungspflicht halten. In diesem Fall liegt die geldliche Verantwortung beim Händler – nicht beim Privateigentümer. Und das bedeutet, dass der Vermittlerverkauf unzulässig ist.
Warum ist der Verkauf im Kundenauftrag für Kunden nicht empfehlenswert?
Für Käufer hat der Autoverkauf im Kundenauftrag einen Nachteil: Es besteht keine Gewährleistung. Tritt nach dem Kauf ein Mangel am Auto auf, wie Federbruch oder ein Getriebedefekt, muss der Käufer ihn auf eigene Kosten beheben lassen. Der Verkäufer zahlt dagegen nichts. Meistens besteht auch kein Rückgaberecht beim Verkauf im Kundenauftrag. Das bedeutet, dass Du bei Schäden am Auto nicht vom Vertrag zurücktreten und das Auto zurückgeben kannst.
Du möchtest ein Auto vom Vermittler kaufen – trotz fehlender Garantie und Gewährleistung beim Verkauf im Kundenauftrag? Dann gehe wie folgt vor:
- Schritt eins: Lass den Wagen vor dem Kauf gründlich von einem Sachverständigen prüfen. Er kann abschätzen, ob in nächster Zeit Schäden – und damit auch Reparaturkosten – entstehen könnten.
- Schritt zwei: Versuche zu erreichen, dass die Gewährleistung nicht ausgeschlossen wird. Denn zwischen Privatpersonen finden die gesetzlichen Regelungen zum Gewährleistungsrecht nur dann keine Anwendung, wenn dies ausdrücklich zwischen Käufer und Verkäufer vereinbart wird.
- Schritt drei: Prüfe, ob sich der Kaufpreis verhandeln lässt. Macht der Händler direkt ein Angebot und spricht sich nicht vorher mit dem Eigentümer ab, ist Vorsicht geboten – auch, wenn der Preis verlockend ist. Der Grund: Es scheint, als ob der Händler selbst das finanzielle Risiko trägt. Er tritt dann als Zwischenhändler auf, was einen Verkauf im Kundenauftrag ausschließt.
Neben diesen drei Punkten gibt es noch weitere Dinge, die beim Verkauf im Kundenauftrag als Käufer wichtig sind.
Tipps für Käufer beim Verkauf im Kundenauftrag
Du hast Dein Traumauto bei einem Händler entdeckt, der als Vermittler auftritt? Dann sei aufmerksam bei der Vertragsabwicklung. Wichtig ist es, den Kaufvertrag sorgfältig zu lesen.
Prüfe als Erstes, wer im Vertrag beim Verkauf im Kundenauftrag als Vertragspartner steht: der Händler oder eine andere Person? Ist es eine Privatperson, muss der Händler den Käufer von sich aus darüber informieren. Verschweigt er diese Information, möchte er eventuell etwas verheimlichen.
Auch Formulierungen wie „Bastlerauto“, „Schrottauto“ oder „Autokauf unter Ausschluss der Gewährleistung“ können auf einen Betrugsversuch hinweisen. Manche Händler versuchen mit diesen Begriffen die Gewährleistung zu umgehen. Doch das ist unzulässig.
Was deckt eine Garantie ab, wie lange ist sie gültig und inwiefern unterscheidet sie sich von einer Gewährleistung?
Neben dem Kaufvertrag sind auch Werkstattrechnungen und HU-Berichte sehr aufschlussreich. Lass sie Dir zeigen, bevor Du den Vertrag unterschreibst. Liegen sie dem Händler nicht vor, sieh es als Warnzeichen. Das kann darauf hindeuten, dass der Händler frühere Unfallschäden vertuschen möchte.
Zu guter Letzt gilt: Wenn alle Unterlagen seriös wirken, Du aber trotzdem ein komisches Gefühl hast, hör auf Deinen Bauch. Investiere lieber mehr Zeit und suche nach einem anderen Auto. So schützt Du Dich davor, dass Du einen überteuerten Unfallwagen kaufst.
Alternativen zum Verkauf im Kundenauftrag
Du möchtest ein Auto verkaufen, aber die Variante „Verkauf im Kundenauftrag“ ist Dir zu riskant? Nutze eine Online-Plattform wie mobile.de – und profitiere von diesen Vorteilen:
- Volle Kontrolle: Du verhandelst direkt mit potenziellen Kunden – und vermeidest, dass Du an einen betrügerischen Vermittler gerätst.
- Seriöser Verkauf: Du erreichst Kaufinteressenten, die ein Autoverkauf im Kundenauftrag abschreckt.
- Keine Zusatzkosten: Eine Anzeige erstellst Du schnell und kostenlos vom Sofa aus. Gleichzeitig sparst Du Geld für den Vermittlungsvertrag mit einem Händler.
- Große Reichweite: Mit Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt im Internet erreicht Dein Inserat monatlich Millionen von Nutzern.
- Kein Verkaufszwang: Du verkaufst Dein Auto nur, wenn Du zufrieden mit dem Angebot des Käufers bist.
Auf mobile.de können Eigentümer ihr Auto sowohl an eine Privatperson als auch an einen Händler verkaufen. Bei der ersten Option erstellst Du selbst das Inserat. Anschließend nehmen potenzielle Kunden Kontakt zu Dir auf – und Du vereinbarst mit ihnen Besichtigungen und Probefahrten. Hast Du einen Käufer gefunden, verkaufst Du das Auto zum Top-Preis.
Wer seinen Gebrauchten innerhalb von 24 Stunden verkaufen möchte, wählt am besten die zweite Option – den sogenannten Direktverkauf an einen Händler. Dabei ermittelst Du als Erstes online den Wert des Autos. Im nächsten Schritt begutachtet ein Fachmann den Wagen vor Ort. Schon kannst Du das Auto an eine mobile.de-Ankaufstation verkaufen.