Mercedes SLK und SLC im Vergleich
Der Mercedes SLK wurde mit dem Facelift zum SLC. Sonst änderte sich wenig an dem kleinen Roadster. Lohnt sich die Modellpflege trotzdem? Ein Vergleich.
Als Mercedes 2016 das Facelift des Mercedes SLK auf den Markt brachte, änderte sich gar nicht so viel. Vieles hatte Daimler schon vorab getan, um den kleinen Roadster zu erneuern. Ein paar neue Motoren, neue Getriebe und einige technische Details gab es bereits zum Modelljahr 2015. Mit dem Facelift folgte noch etwas mehr davon und eine leicht geänderte Optik. Vor allem aber änderte das zweisitzige Blechdach-Cabrio den Namen. Aus dem SLK wurde der SLC.
Sollten Autokäufer auf der Suche nach einem kleinen, wendigen Roadster also nach dem Mercedes mit dem C im Namen suchen oder darf es auch das alte K sein? Wir haben verglichen.
Mercedes SLC: Neuer Basismotor im Roadster
Zwei gravierende Änderungen betreffen die Motorenpalette: Mit der Modellpflege führt Mercedes eine neue Basismotorisierung ein. Der SLC 180 holt 156 PS (115 kW) aus einem nur 1,6 Liter kleinen Turbobenziner. Vorher ging es beim 200er los. Neues Topmodell wird zum Facelift der Mercedes-AMG SLC 43 mit 367 PS aus einem 3,0-Liter-V6, dessen Leistung 2018 auf 390 PS stieg.
Alle anderen Motoren wurden schon angefasst, als der SLC noch SLK hieß. Zum Mai 2015 wurde der 1,8-Liter-Vierzylinder im SLK 200er durch einen 2,0-Liter-Motor ersetzt. Die Leistung blieb mit 184 PS (135 kW) gleich, das Drehmoment stieg geringfügig auf 300 Newtonmeter. Außerdem lieferte Mercedes den SLK 200 optional mit einer neuen Neungang-Automatik aus. Zuvor mussten sieben Gänge reichen oder das Sechsgang-Handschaltgetriebe. Außerdem erfüllt der Motor seither die Abgasnorm Euro 6d-Temp und verbraucht laut Norm 0,4 Liter weniger.
Ebenfalls bereits zum Modelljahr 2015 ersetzte Mercedes den SLK 250 mit dem SLK 300. Mit der größeren Zahl wuchs der Hubraum von 1,8 auf 2,0 Liter, die Leistung stieg von 204 auf 245 PS, das Drehmoment um 60 Newtonmeter auf 370 Nm. Entsprechend fährt und sprintet der 300er schneller. Für Handarbeiter entfiel die Option auf das manuelle Sechsgang-Getriebe, SLK und SLC 300 wurden stets mit 9-Gang-Automatik ausgeliefert.
Das gleiche Schicksal traf den 250 CDI, der ab Mai 2015 als 250 d firmierte und ebenfalls ausschließlich mit 9G-Tronic kam. Vorher gab es Handschalter und 7G-Tronic. Auch hier sank der Verbrauch erheblich. Euro 6d-Temp schafft der Diesel allerdings nicht, sondern nur Euro 6.
Zum SLC-Facelift viele neue Kleinigkeiten
Vom neuen Basisbenziner und dem neuen AMG-Modell abgesehen, leistete Mercedes vor allem Feinarbeit am SLC. Er gehört weiterhin zu den Roadstern mit vergleichsweise viel Platz fürs Gepäck. Mit offenem Dach passen 225 Liter rein, geschlossen sogar 335 Liter. Wenig für die meisten Kompaktwagen aber viel für ein Cabrio.
Eine kleine, praktische Änderung führt Mercedes jedoch ein: Während der SLK sich nur öffnen ließ, wenn man vorher die Kofferraumabtrennung in die passende Position klappte, erledigt er SLC den Trick von ganz alleine, wenn nichts im Weg liegt und beim entsprechenden Extra das Kreuzchen gemacht wurde.
Komfortabler wird das Öffnen des Dachs in weiterer Hinsicht: Der SLK ließ nur im Stand die Sonne rein, beim SLC muss man zwar im Stand mit dem Öffnen beginnen. Doch man darf jetzt schon losfahren, während die Mechanik noch arbeitet. Bis zu 40 km/h darf der SLC schnell werden, Das Öffnen dauert insgesamt 20 Sekunden.
Im Innenraum hat Mercedes nur Details geändert. Der Automatikwählhebel ist jetzt der gleiche wie im großen Bruder SL und sitzt weiterhin auf der Mittelkonsole, nicht am Lenkrad wie bei den meisten anderen Mercedes-Modellen. Das Infotainmentsystem modernisiert Mercedes, die Mittelkonsole ändert sich kaum.
Wer Wert legt auf ein adaptives Fahrwerk mit unterschiedlichen Modi, findet das erst nach dem Facelift im Roadster, also im SLK. Das gleiche gilt für einige Sicherheitsassistenten, den aktiven Bremsassistenten und das LED-Licht. Das gibt es seit der Modellpflege optional und mit der Fähigkeit, den Gegenverkehr aus dem Lichtkegel zu nehmen, damit er nicht geblendet wird.
SLC oder SLK: Keine Frage des Facelifts
Mit dem SLC kamen also einige Neuerungen in den Roadster, die durchaus den Ausschlag geben können. Wenn man auf die speziellen Extras Wert legt - und ein entsprechendes Modell auf dem Markt findet. Insgesamt lässt der SLC den SLK nicht alt aussehen. Grill, Frontschürze und Scheinwerfer ändern sich, doch Laien dürften Schwierigkeiten haben, die Modelle auseinanderzuhalten.
Wichtiger sind Änderungen, die überwiegend bereits vor der Modellpflege eingeführt wurden. Die modernen Turbobenziner mit der aktuellen Abgasnorm etwa. Die lohnen vor allem dann, wenn sie mit der hervorragend arbeitenden Neungang-Automatik gekoppelt sind. Die senkt den Verbrauch und erhöht insgesamt den Schaltkomfort.
Davon abgesehen aber, sollte Vor- oder Nach-Facelift nicht den Ausschlag geben. Der kleine Mercedes-Roadster macht in jedem Fall Spaß, egal ob er SLK oder SLC heißt. Aber nicht mehr lange. Derzeit bietet Mercedes ihn neu unter anderem als “Final Edition” an. Der Roadster läuft bald aus. Ob es einen Nachfolger gibt, ist ungewiss.
Technische Daten Mercedes SLC (2019)
Modell | SLC 180 | SLC 200 | SLC 300 | AMG SLC 43 |
---|---|---|---|---|
Motor | 1,6-Liter-Turbobenziner | 2,0-Liter-Turbobenziner | 2,0-Liter-Turbobenziner | 3,0-Liter-Turbobenziner |
Leistung | 156 PS | 184 PS | 245 PS | 390 PS |
Drehmoment | 250 Newtonmeter | 300 Newtonmeter | 370 Newtonmeter | 520 Newtonmeter |
Getriebe | 6-Gang, manuell (9G-Tronic) | 6-Gang, manuell (9G-Tronic) | 9G-Tronic | 9G-Tronic |
Höchstgeschwindigkeit | 226 km/h (223 km/h) | 240 km/h (237 km/h) | 250 km/h | 250 km/h |
Beschleunigung | 7,9 s (8,1 s) | 7,0 s (6,9 s) | 5,8 s | 4,7 s |
Verbrauch | 6,3 l/100 km | 6,9 l/100 km | 6,9 l/100 km | 8,1 l/100 km |
Länge | 4.130 mm | 4.130 mm | 4.130 mm | 4,13 m |
Breite | 1.810 mm | 1.810 mm | 1.810 mm | 1,81 m |
Höhe | 1.300 mm | 1.300 mm | 1.300 mm | 1,3 m |
Basispreis | 41.537 Euro | 40.882 Euro | 47.457 Euro | 61.059 Euro |