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Umweltzone im Straßenverkehr
Quelle: picture alliance
In Deutschland gibt es aktuell fast 60 Umweltzonen. Die Grenzen der Umweltzone markieren Straßenschilder, und zwar Durchfahrtverbotszeichen mit dem Wort „Umwelt“ in der Mitte

In den meisten größeren Städten gibt es sie inzwischen, die Umweltzone. Wer dort mit dem Pkw fahren möchte, benötigt eine Umweltplakette, auch Feinstaub-Plakette genannt. Doch wer bekommt sie eigentlich und warum? Und wer stellt die Plakette aus? Umweltzonen richten deutsche Städte seit 2007 ein. Das Einfahrverbot für besonders schmutzige Autos soll die Bewohner in Städten vor hoher Luftbelastung, damals vor allem mit Feinstaub, schützen.

Pkw mit besonders hohem Schadstoffausstoß müssen also in der Regel draußen bleiben. Wer mit dem Auto in einer Umweltzone fahren will, muss am Fahrzeug gut sichtbar eine sogenannte Umweltplakette anbringen. Sie dokumentiert, dass das Auto in der Umweltzone fahren (und parken!) darf. Die Plakette existiert in den Farben Rot, Gelb und Grün. Die unterschiedlichen Farben stehen für verschiedene Schadstoffnormen, die das Auto erfüllt und sollen dem Ordnungsamt und der Polizei die Kontrollen erleichtern. Die Behörden dürfen Bußgelder verhängen, wenn jemand ohne oder mit einer unpassenden Plakette in einer Umweltzone angetroffen wird.   

So muss die Plakette angebracht werden 

Grundsätzlich besteht keine Pflicht, die Plakette fest am Auto anzubringen. Außerhalb von Umweltzonen erfüllt sie keine Funktion. Innerhalb der Umweltzone muss die Plakette jedoch fest im rechten unteren Bereich der Frontscheibe angebracht sein. Und zwar so, dass sie sich beim Ablösen zerstört.

Zwar können Autos praktisch auch ohne oder mit unpassender Umweltplakette in die Umweltzone einfahren. Stellen Polizei oder Ordnungsamt das fest, kann allerdings ein Bußgeld von 100 Euro fällig werden. Noch deutlich schlechter als keine Plakette wäre eine gefälschte Umweltplakette. Hier drohen wegen Urkundenfälschung Geld- oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu 5 Jahren. 

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Woran erkenne ich eine Umweltzone?

In Deutschland gibt es aktuell fast 60 Umweltzonen. Die meisten davon befinden sich in Innenstädten. Es gibt viele kleinere aber auch einige große Umweltzonen. Die größte deutsche Umweltzone befindet sich im Ruhrgebiet und setzt sich aus 13 Städten zusammen. Auf der Internetseite des Umweltbundesamts findet sich eine Übersichtskarte über alle Umweltzonen in Deutschland. 

Die Grenzen der Umweltzone markieren Straßenschilder, und zwar Durchfahrtverbotszeichen mit dem Wort „Umwelt“ in der Mitte. Darunter stehen auf einem Zusatzschild die Plaketten, die für eine Einfahrt zulässig sind. Die Einfahrt mit einer roten Plakette ist inzwischen in ganz Deutschland untersagt. Inzwischen wird fast überall eine grüne Plakette verlangt. Nur in Neu-Ulm existiert noch eine Umweltzone der Stufe 2, die ein Befahren mit gelber Plakette erlaubt. In allen anderen deutschen Umweltzonen gilt Stufe 3 und damit die grüne Plakette. 

Wer erhält welche Umweltplakette? 

Auch, wenn rote und gelbe Plaketten also nicht mehr wirklich sinnvoll sind: Einige ältere Fahrzeuge können sie dennoch bekommen. Wie sehen die Stufen Aus?

  • Keine Plakette: Diesel-Pkw bis Abgasnorm Euro 1, Benziner ohne G-Kat, teilweise Benziner mit älteren G-Kat (Schadstoffklasse 1)
  • Rote Plakette: Schadstoffklasse 2. Diesel Euro 2, Euro 1 mit Partikelfilter
  • Gelbe Plakette: Schadstoffklasse 3. Diesel mit Euro 3
  • Grüne Plakette: Schadstoffklasse 4. Benziner ab Euro 1 oder besser, Diesel ab Euro 4 (ggf. Euro 3 mit Partikelfilter), Elektroautos 
grüne Umweltplakette
Quelle: picture alliance
Eine Umweltplakette muss beantragt werden. Neben den Zulassungsbehörden sind technische Überwachungsvereine wie TÜV oder Dekra ausstellungsberechtigt

Die Zuordnung zur Emissionsklasse finden Autofahrer in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) mit der unter Punkt 14.1 hinterlegten Emissions-Schlüsselnummer. Die letzten beiden Ziffern informieren über die Zugehörigkeit zu den Schadstoffklassen Euro 1, 2, 3, 4, 5 oder 6.

Pkw mit Ottomotoren erhalten bereits ab der Schadstoffklasse Euro 1 oder besser die grüne Plakette, Dieselfahrzeuge benötigen mindestens Euro 4. Die Abgasnorm Euro 4 ist seit dem 1. Januar 2006 Pflicht für neu zugelassene Autos. Wenn Dein Auto nach diesem Stichtag erstmals zugelassen wurde, wird es also in der Regel problemlos die grüne Plakette erhalten.

Wichtig: Auch Elektroautos, die lokal keine Schadstoffe ausstoßen, benötigen für die Einfahrt in die Umweltzone eine grüne Plakette. Dies gilt auch dann, wenn sie mit einem E-Kennzeichen als Elektroauto gekennzeichnet sind. Das ist nicht ganz konsistent, denn Oldtimer, die mit einem H-Kennzeichen gekennzeichnet sind, benötigen keine Umweltplakette. Auch Motorräder sind von der Plaketten-Pflicht befreit.

Was ist mit ausländischen Autos?

Autos, die im Ausland zugelassen sind, benötigen für die Einfahrt in eine deutsche Umweltzone ebenso eine Umweltplakette wie in Deutschland zugelassene Autos. Obwohl alle Länder der EU die dort zugelassenen Autos nach den gleichen Abgasnormen einteilen, ist die grüne Plakette eine deutsche Regelung. In EU-Ländern wie Italien oder Frankreich zugelassene Autos haben daher meist keine Umweltplakette. Wer mit einem im Ausland gemeldeten Auto in eine deutsche Umweltzone einfahren will, muss also eine Umweltplakette kaufen. Die gibt es gegen Vorlage der Zulassungsbescheinigung in Werkstätten, bei Prüfstellen von TÜV, Dekra, GTÜ oder KÜS sowie im Internet. Die Plakette kostet rund 5 Euro.

Achtung: Auch im Ausland existieren Umweltzonen, für die bei der Einfahrt mit einem deutschen Pkw eine spezielle Plakette benötigt wird, die es in Deutschland nicht gibt. Ein Beispiel ist die französische “Crit’Air”, die im Großraum Paris sowie in den Städten Annecy, Chambéry, Grenoble, Lille, Lyon, Straßburg und Toulouse benötigt wird.

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Was ist die “blaue Plakette”?

Eine blaue Plakette wird verstärkt seit 2017 diskutiert, um Fahrzeuge mit niedrigem Stickoxidausstoß zu kennzeichnen. Diese könnte die Einfahrt in spezielle Diesel-Fahrverbotszonen gestatten. Diese könnten beispielsweise alle Benziner ab Euro 4 (Grenzwert: 80 mg/km NOx) erhalten, ebenso Diesel ab Euro 5 (180 mg/km) oder Euro 6 (80 mg/km). Dafür sind auch verschiedene blaue Plaketten im Gespräch. Ebenso wird eingewandt, dass erst Diesel der Abgasnorm Euro 6d-Temp den Grenzwert von 80 mg/km auch verlässlich im Straßenverkehr einhalten. Eine Entscheidung darüber, ob und für welche Autos eine blaue Plakette kommt, gibt es bisher nicht.

Wie bekommt man die Plakette?

Eine Umweltplakette muss extra beantragt werden. Neben den Zulassungsbehörden sind auch technische Überwachungsvereine wie KÜS, GTÜ, TÜV oder Dekra ausstellungsberechtigt. In einigen deutschen Städten wird eine Online-Bestellung angeboten. Ein Preisvergleich kann sich lohnen, denn die Preispanne für eine Umweltplakette reicht von 5 bis 20 Euro. Meist bringt die Werkstatt sie am Auto an, in der das Auto ohnehin gewartet wird.

Auf dem Kennzeichenfeld der Plakette wird das Kfz-Kennzeichen eingetragen und die Plakette anschließend in die Windschutzscheibe geklebt. Die Plakette ist an das aktuelle Kennzeichen des Fahrzeugs gebunden. Ändert sich bei einem Besitzerwechsel - etwa beim Gebrauchtfahrzeugkauf - das Kennzeichen, muss anschließend der neue Besitzer auch eine neue Plakette besorgen, sofern er in eine Umweltzone einfahren will. 

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