Plug-in-Hybride: Diese Modelle bekommen 2022 noch Förderung
Die staatliche Förderung für Plug-in-Hybride gibt es nur noch bis Ende 2022. Diese Modelle bekommen den Umweltbonus.
- Förderung für Plug-in-Hybride: Wie lange noch?
- Förderung für Plug-in-Hybride 2022: Voraussetzungen
- Wie hoch ist die BAFA-Förderung für Plug-in-Hybride 2022?
- Unterschied zwischen Umweltbonus und Innovationsprämie
- Wo kann man die Förderung für PHEV beantragen?
- Förderung für Plug-in-Hybride 2022: Lieferzeiten beachten
- Förderung für Plug-in-Hybride 2022: Modell-Liste
- Umweltbonus für Elektroautos ab 2023
Jetzt heißt es schnell sein: Für Plug-in-Hybride soll die staatliche Förderung Ende des Jahres 2022 auslaufen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kündigte im April 2022 an, dass die Kaufprämien für Plug-in-Hybride gestrichen werden sollen. Der Grund? Laut ADAC werden die Zwitter aus E-Auto und Verbrenner meist nicht so genutzt, wie es vorgesehen ist. Viele Fahrer von Plug-in-Hybriden sparen sich das logistisch herausfordernde Laden des Akkus und fahren auch in der Stadt nur mit Benzin oder Diesel. Auf diese Weise stoßen die Plug-ins laut Umweltbundesamt jedoch mehr CO₂ aus als reine Verbrenner. Schließlich haben sie eine schwere Batterie an Bord, deren Transport zusätzlichen Sprit schluckt.
Förderung für Plug-in-Hybride: Wie lange noch?
Umweltschutzverbände wie der NABU befürworten das geplante Subventions-Aus für Plug-in-Hybride zum 31.12.2022. Dabei hat die Technik – richtig genutzt – einen großen Vorteil: Im Alltag sind Plug-in-Hybride sparsam mit Strom unterwegs. Geht es in den Urlaub oder auf Geschäftsreise, wird der Verbrennungsmotor zugeschaltet. So sind auch weite Strecken ohne Ladestopps möglich. Die Zulassungszahlen für Plug-in-Hybride zeigten zuletzt, dass die Technologie beim Verbraucher gut ankommt. Trotzdem sehen Experten die Zukunft in reinen Elektroautos. Zum einen sind sie günstiger. Zum anderen werden die Stromer immer alltagstauglicher. Denn die Reichweite der E-Autos steigt. Zugleich wird das Netz an Ladestationen immer dichter – in Deutschland, aber auch in vielen anderen europäischen Ländern.
Mit dem voraussichtlichen Aus der staatlichen Förderung werden Plug-in-Hybride noch teurer, als sie es aktuell schon sind. Experten vermuten daher, dass die PHEV-Technologie („Plug-in hybrid Electric Vehicle“) ab 2023 nur noch für eine kleine, finanzstarke Käuferschicht attraktiv sein wird. Schon jetzt rechnet sich der Einbau von zwei aufeinander abgestimmten Motoren für die Hersteller erst ab der Kompaktklasse. Preisbewusste Kleinwagenkäufer würden die PHEV-Technologie kaum zahlen wollen – Plug-in-Hybrid-Kleinwagen gibt es daher nicht. Hersteller sprechen deswegen oft von einer „Brückentechnologie“, die Käufern den Einstieg in die E-Mobilität erleichtern soll.
Förderung für Plug-in-Hybride 2022: Voraussetzungen
2022 haben Käufer eines Plug-in-Hybriden noch die Chance, sich ihren Neuwagen oder jungen Gebrauchten vom Staat subventionieren zu lassen. Dafür muss der Plug-in-Hybrid folgende Voraussetzungen erfüllen: Ein maximaler CO₂-Ausstoß von 50 Gramm pro Kilometer oder eine rein elektrische Mindestreichweite von 60 Kilometern.
Für die Antragstellungen bis zum 31.12.2021 galt noch eine rein elektrische Mindestreichweite von 40 Kilometern. Das genügt mittlerweile nicht mehr für die Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Doch Achtung: Nur wer seinen Plug-in-Hybriden 2022 noch zugelassen bekommt, kann die staatliche Förderung beantragen.
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Wie hoch ist die BAFA-Förderung für Plug-in-Hybride 2022?
Mit welchem Betrag die Anschaffung eines Plug-in-Hybrids 2022 bezuschusst wird, hängt vom Netto-Listenpreis des Basismodells ab. Fahrzeuge, die unter 40.000 Euro kosten, werden stärker bezuschusst als solche, die zwischen 40.000 und 65.000 Euro kosten. Käufer teurerer Plug-in-Hybride bekommen gar keine Förderung. Der Grund: Die Regierung geht davon aus, dass Abnehmer von so teuren Modellen keine finanzielle Unterstützung vom Staat benötigen.
In jedem Fall muss das Fahrzeug mindestens sechs Monate lang gehalten werden, um förderfähig zu sein. Das bedeutet: Wurde das Fahrzeug gefördert, darf man es frühestens nach einem halben Jahr weiterverkaufen. Die Gesamtförderung setzt sich dabei aus zwei Bausteinen zusammen: erstens dem „Umweltbonus“ (der zu gleichen Teilen von den Herstellern und vom Staat getragen wird) und zweitens der staatlichen „Innovationsprämie“ (in gleicher Höhe wie der Bundesanteil am Umweltbonus).
Fahrzeugtyp | Netto-Listenpreis Basismodell | Bundesanteil (verdoppelt) | Herstelleranteil (netto) | Gesamtförderung (netto) |
---|---|---|---|---|
Plug-in-Hybrid | bis 40.000 € | 4.500 € | 2.250 € | 6.750 € |
Plug-in-Hybrid | über 40.000 € bis 65.000 € | 3.750 € | 1.875 € | 5.625 € |
Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Unterschied zwischen Umweltbonus und Innovationsprämie
Den Umweltbonus gibt es bereits seit 2016. Er wurde eingeführt, um die Verbreitung von Elektroautos zu fördern. Der Umweltbonus setzt sich aus einem Bundesanteil und einem Herstelleranteil zusammen. Um Autokäufer in der Corona-Krise finanziell zu entlasten, wurde der Bundesanteil ab Juni 2020 um die „Innovationsprämie“ aufgestockt. Damit hat sich der Bundesanteil am Umweltbonus verdoppelt. Die erhöhte Förderung bekommen alle nach dem 3. Juni 2020 zugelassenen Elektroautos sowie bestimmte Plug-in-Hybride und Wasserstoffautos. Auch junge Gebrauchtwagen profitieren von der doppelten Förderung. Allerdings nur, wenn sie erstmalig nach dem 4. November 2019 zugelassen wurden, die Erstzulassung nicht gefördert wurde und die Zweitzulassung nach dem 3. Juni 2020 erfolgte.
Wo kann man die Förderung für PHEV beantragen?
Autokäufer können den Antrag für die Förderung ihres PHEV online auf der Website des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen. Allerdings ist nicht jeder Plug-in-Hybrid 2022 noch förderfähig. Schon vor dem Kauf sollten man darum prüfen, ob das gewünschte Modell für den staatlichen Zuschuss infrage kommt. Auf den Seiten des BAFA gibt es hierfür ein PDF-Dokument mit dem Namen „Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge“. Darauf sind alle Modelle vermerkt, die 2022 die BAFA-Förderung bekommen. Ab Seite 38 im Dokument sind die Plug-in-Hybriden aufgelistet, die vom Umweltbonus profitieren. Auf den Seiten des Ministeriums gibt es außerdem eine Checkliste mit Fördervoraussetzungen für Neu- und Gebrauchtwagen.
Förderung für Plug-in-Hybride 2022: Lieferzeiten beachten
Wer sich heute für den Kauf eines förderfähigen Plug-in-Hybriden entscheidet, kann trotzdem nicht fest davon ausgehen, dass er den Zuschuss vom BAFA bekommt. Denn fast alle Hersteller kämpfen aktuell mit Lieferschwierigkeiten. Autokäufer müssen sich darum auf Wartezeiten von bis zu einem Jahr einstellen. Der Haken daran: Ausschlaggebend für die BAFA-Förderung ist das Datum, an dem das Auto auf den Halter zugelassen wurde. Eine Förderung für ihren Plug-in-Hybrid bekommen Käufer also nur, wenn das Zulassungsdatum vor dem 31. Dezember 2022 liegt. Wer die staatliche PHEV-Förderung 2022 noch mitnehmen möchte, sollte darum ein Fahrzeug wählen, für das der Hersteller eine Liefergarantie bis Ende des Jahres gibt.
Förderung für Plug-in-Hybride 2022: Modell-Liste
Um verunsicherten Kunden die Entscheidung für einen Plug-in-Hybriden zu erleichtern, haben mehrere Hersteller Liefer- oder Prämiengarantien ausgesprochen – den Schwierigkeiten bei der Halbleiterbeschaffung sowie in der Logistik durch Corona-Krise und Ukraine-Krieg zum Trotz. Viele japanische Hersteller – darunter Toyota, Suzuki und Mitsubishi – bieten zwar keine Garantien an, verweisen aber auf kurze Lieferzeiten von fünf bis sechs Wochen. Auf Nummer sicher geht, wer ein Fahrzeug wählt, das bereits im Autohaus oder beim Händler auf dem Parkplatz steht. Die folgenden Neuwagen, die über mobile.de verkauft werden, profitieren 2022 noch vom Umweltbonus für Plug-in-Hybride. Diese Tabelle listet ihre wichtigsten technischen Daten auf.
Plug-in-Hybride, die 2022 Förderung bekommen – eine Auswahl
Modell | Leistung | Elektrische Reichweite (WLTP) laut Hersteller | Beschleunigung | Batteriekapazität |
---|---|---|---|---|
BMW X1 xDrive25e | 131–178 PS | 47–52 km | 7,3 s | 8,82 kWh |
Cupra Formentor | 204/245 PS | 67 km | 7,0 s | 12,8 kWh |
Hyundai Tucson | 265 PS | 62 km | 8,2 s | 13,8 kWh |
Kia Sorento | 265 PS | 68 km | 8,7 s | 13,8 kWh |
Kia Niro | 183 PS | 58 km | 9,6 s | 11,1 kWh |
Toyota RAV4 | 306 PS | 75 km | 6 s | 18,1 kWh |
Renault Captur | 158 PS | 54 km | 10,1 s | 9,8 kWh |
Mitsubishi Eclipse Cross | 188 PS | 45 km | 10,9 s | 13,8 kWh |
Alle genannten Modelle sind als Neuwagen verfügbar und kommen für die staatliche Förderung 2022 noch infrage. Wurde die Erstzulassung nicht gefördert, kannst Du auch einen jungen Gebrauchten fördern lassen. Hier findest Du Angebote von Händlern in Deiner Nähe.
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Umweltbonus für Elektroautos ab 2023
Am 13. April 2022 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bekannt gegeben, dass die Förderung ab 2023 umgestaltet werden soll. Dann sollen nur noch solche Fahrzeuge subventioniert werden, die nachweislich das Klima schützen. Darunter fallen Plug-in-Hybriden aus Sicht des BMWK nicht mehr. Der Grund: Es ließe sich nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand feststellen, wie oft Hybrid-Besitzer tatsächlich elektrisch fahren. Übrigens wird auch die Förderung für reine Elektroautos schrittweise zurückgefahren: Zunächst reduziert sich der Bundesanteil 2023 von aktuell maximal 6.000 auf 4.000 Euro, 2024 und 2025 dann auf 3.000 Euro.