Die TÜV-Plakette richtig lesen
Die TÜV-Plakette findest Du am hinteren Kennzeichen Deines Fahrzeugs. Lies hier, welche Daten genau Du der Plakette entnimmst.
Einen TÜV-Stempel gibt es nicht, dafür aber eine Plakette. Welche Informationen man von der HU-Plakette ablesen kann, erfährst Du hier – die TÜV-Plakette im Detail erklärt.
Wozu dient die TÜV-Plakette?
Die TÜV-Plakette erhalten Fahrzeuge nach der bestandenen Hauptuntersuchung (HU). Sie wird daher umgangssprachlich HU-Plakette genannt. Da seit 2010 ist die Abgasuntersuchung Teil der Hauptuntersuchung ist, gibt es seit dem nur noch eine einzige TÜV-Plakette. Zuvor waren es zwei: eine für die Haupt- und eine weitere für die Abgasuntersuchung. Aktuell bekommst Du die Plakette alle zwei Jahre bei der HU. Es gibt jedoch Ausnahmen:
- Neuwagen: Sie müssen erst drei Jahre nach der Erstzulassung zur Prüfung.
- Wohnmobile über 3,5 Tonnen: Bei ihnen ist die Hauptuntersuchung einmal im Jahr fällig.
Besteht ein Fahrzeug die TÜV-Prüfung, erhält es anschließend die Plakette. Dafür muss es in einem technisch einwandfreien Zustand sein. Bei etwaigen Schäden, wie abgefahrenen Reifen oder Rissen in der Windschutzscheibe, besteht das Fahrzeug die Untersuchung nicht. Dann musst Du es für eine weitere Prüfung ausbessern – und die erneute Untersuchung kostet extra. Auch auf ein falsch eingestelltes Abblendlicht oder Autoteile und Zubehör mit Verfallsdatum wie Verbandkästen haben die Prüfer ein Auge und beanstanden diese, wenn nötig.
In der Regel erfassen TÜV-Mitarbeiter kleinere Mängel nur im Protokoll und vergeben die TÜV-Plakette dennoch. Die Verantwortung liegt jetzt beim Fahrzeughalter: Er rüstet nach und beseitigt die protokollierten Schäden eigenständig. Ab Erhalt ist die Plakette 24 Monate lang gültig und zeigt darüber hinaus an, wann die nächste Hauptuntersuchung fällig ist.
Die nächste Hauptuntersuchung steht an? Bereite Dein Fahrzeug darauf vor, denn bei einem gepflegten Wagen wird weniger beanstandet.
Wie liest man die TÜV-Plakette?
Bei der TÜV-Plakette sind drei Dinge entscheidend:
- Zahl in der Mitte
- Oben mittig stehende Zahl
- Farbe der Plakette
Für die meisten Autofahrer sind lediglich die Zahlen von Bedeutung. Die Zahl in der Mitte der HU-Plakette zeigt in zweistelliger Form das Jahr der nächsten Hauptuntersuchung an. Ist sie beispielsweise im Jahr 2023 fällig, steht auf der Plakette eine 23. Die Zahl, die oben am Rand platziert ist, steht für den Monat der Untersuchung. Siehst Du dort eine Eins, solltest Du Dein Fahrzeug im Januar zur HU bringen. Damit Du die TÜV-Plakette besser lesen kannst, sind die Zahlen am äußeren Rand von schmalen, schwarzen Strichen voneinander abgegrenzt.
Die Zahlen elf und zwölf, also November und Dezember, sind am Innen- und Außenrand mit dicken schwarzen Balken auf der TÜV-Plakette umrahmt. Sie dienen einer schnelleren Orientierung. Der Monat, in dem die Hauptuntersuchung fällig ist, ist so aus einigen Metern Entfernung sichtbar. So kannst Du die TÜV-Plakette einfach vom Auto ablesen, auch wenn Du Dich nicht direkt davor befindest.
Sind die dicken Balken beispielsweise am unteren Rand zu sehen, liegt die Zahl sechs ganz oben. Die Hauptuntersuchung steht entsprechend im Juni an. Auch die Farben der TÜV-Plaketten informieren über den nächsten Termin zur Hauptuntersuchung. Sie wechseln sich jährlich ab.
HU-Plakette: Was bedeuten die Farben?
Die TÜV-Plakette gibt es in den sechs Farben Blau, Gelb, Braun, Rosa, Grün und Orange. Sie wiederholen sich nach sechs Jahren in genau dieser Reihenfolge. Wozu aber noch farblich kennzeichnen, wenn doch schon die Zahl in der Mitte das Jahr anzeigt?
Die Antwort: Die Farbe ist aus der Entfernung schneller erkennbar und daher für Polizei und das Ordnungsamt bei Kontrollen ein wichtiger Hinweis. So sehen sie auch bei vorbeifahrenden Fahrzeugen, ob der TÜV abgelaufen ist und können bei Bedarf umgehend eingreifen. Anhand der Tabelle kannst Du ablesen, welche Farben den kommenden Jahren zugeordnet sind. 2023 werden die TÜV-Plaketten beispielsweise in Rosa herausgegeben.
Braun | Rosa | Grün | Orange | Blau | Gelb |
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2022 | 2023 | 2024 | 2025 | 2026 | 2027 |
2028 | 2029 | 2030 | 2031 | 2032 | 2033 |
2034 | 2035 | 2036 | 2037 | 2038 | 2039 |
2040 | 2041 | 2042 | 2043 | 2044 | 2045 |
Die Hauptuntersuchung ist Pflicht und kostet im Durchschnitt 110 Euro. Lies hier, wodurch die Kosten ansteigen können.
Warum ist das richtige Lesen der TÜV-Plakette so wichtig?
Die TÜV-Plakette zeigt Dir den genauen Zeitraum für die Hauptuntersuchung an – und das ist wichtig, denn diese ist gesetzlich vorgeschrieben. Ein Fahrzeug mit abgelaufenem TÜV stellt eine Gefahr für die allgemeine Fahrsicherheit dar. Schließlich kann der Wagen einen Schaden haben, von dem Du eventuell nichts weißt, beispielsweise dünne Bremsbeläge.
Diese und eine Reihe anderer Autoteile schützen Dich und alle anderen Beteiligten im Straßenverkehr. Deswegen überprüft der Fachmann sie bei der Hauptuntersuchung gründlich. Ignorierst Du den Termin, droht ein Bußgeld. Wie hoch dieses ausfällt, hängt davon ab, wie lange man den Termin nicht wahrnimmt:
- Bis zu vier Monate: 15 Euro
- Bis zu acht Monate: 25 Euro
- Mehr als acht Monate: 60 Euro und zwei Punkte in Flensburg
Der nächste Termin zur Hauptuntersuchung ist zusätzlich in Deinem Fahrzeugschein vermerkt. Ist das Datum erreicht, muss das Fahrzeug zur Hauptuntersuchung in eine Prüfinstitution. Das muss nicht zwangsläufig der TÜV sein: DEKRA, GTÜ oder FSP sind ebenfalls anerkannte Anlaufstellen.
Achtung: Überschreitet man den angesetzten Zeitraum, kommt zusätzlich zu dem Bußgeld noch eine höhere Prüfgebühr hinzu. Denn ab zwei Monaten Verzug ist die sogenannte „erweiterte Hauptuntersuchung“ fällig – und die ist 20 Prozent teurer. Ist das Fahrzeug nach dem fälligen Datum in einen Unfall verwickelt, trägst Du unter Umständen eine Teilschuld. Das gilt auch, wenn Du nicht selbst der Unfallverursacher bist. Deshalb: Kurz auf draufschauen, TÜV-Plakette lesen und rechtzeitig zur Hauptuntersuchung – das spart Geld und Ärger.