Toyota Yaris Cross SUV 2020: Bilder, Daten, Hybrid, Marktstart
Toyota stellt sein City-SUV vor: Der Yaris Cross kommt ohne kryptisches Buchstaben-Kürzel, aber mit Hybridantrieb und Allrad-Option. Hier sind erste Details.
Toyota verfügt über ein weitgehend vollständiges Europa-Programm: Kleinst- und Kleinwagen, Kompaktklasse, Mittelklasse, dazu zwei SUVs, zwei Nutzfahrzeuge, sogar ein Sportcoupé bieten die Japaner an. Nur im Boom-Segment der Mini-SUVs gähnt bislang Leere. Das ändert sich: 2021 startet mit dem Yaris Cross ein 4,18 Meter kurzes SUV, natürlich mit Hybridantrieb, durchaus überraschend auch mit Allrad-Option.
Das Wichtigste in Kürze
- Mini-SUV auf Basis des neuen Toyota Yaris
- 4,18 Meter Außenlänge, variabler Kofferraum
- Hybridantrieb mit 116 PS und weniger als 90 g/km CO2-Emissionen
- Marktstart 2021, Produktion in Frankreich
Mit der Namensgebung überraschen die Japaner. Yaris Cross klingt, als handele es sich um eine Modellvariante des Kleinwagens Yaris, nicht um ein deutlich größeres, eigenständiges Modell. Immerhin erscheint der Name eingängiger als die Buchstaben-Kürzel C-HR oder RAV4, mit denen Toyota bisher seine SUVs benennt.
Der Zusatz GRMN steht für "Gazoo Racing Meister of Nürburgring".
Karosserie und Raumangebot des kleinen Yaris-SUVs
Im Grunde verteilt Toyota den bisherigen Yaris auf zwei Modelle. Das auslaufende Modell fällt für einen Kleinwagen ausgesprochen geräumig aus, bietet aber wenig Sportlichkeit. Der neue Yaris 2020 gerät durchtrainierter und knapper. Wer mehr Raum benötigt, findet ihn im Toyota Yaris Cross.
Der setzt auf einen bulligen SUV-Look. In eckigen Radhäusern mit Plastikverkleidung sitzen bis zu 18 Zoll große Räder. Der Kühlergrill steht steil, das Heck verspricht einen großen Kofferraum. Dennoch: im Vergleich zum größeren C-HR setzt Toyota auf ein ruhigeres, weniger polarisierendes Design. Mehr Mainstream, bessere Erfolgsaussichten. Dieses SUV erschreckt niemanden.
Der Toyota Yaris Cross teilt sich die Plattform mit dem nächsten Toyota Yaris, gerät aber 24 Zentimeter länger, verfügt über drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit und neun Zentimeter mehr Höhe. Der Radstand bleibt mit 2,56 Metern gleich. Ein exaktes Kofferraumvolumen nennen die Japaner noch nicht. Es wird deutlich über dem des Yaris liegen (284 l). Der Yaris Cross verfügt außerdem über mehr Variabilität: Der Ladeboden ist höhenverstellbar, die Rückbank teilt sich im Verhältnis 40:20:40. Hinzu kommt eine elektrische Heckklappe, die per Fuß-Wedeln geöffnet werden kann.
Toyota Yaris Cross: Innenraum und Cockpit
Im Cockpit gerät das Yaris-SUV dem Yaris ähnlich: wertig, aber pragmatisch. Das Armaturenbrett, die Mittelkonsole und die Einbauten gleichen denen im Yaris weitgehend. Toyota kleidet den Innenraum also mit genarbtem Hartplastik aus. Hier und da verteilt Toyota zusätzliche Zierflächen, etwa eine Klavierlack-Blende unterhalb des Infotainment-Screens. Da das SUV kaum breiter baut als der Kleinwagen, gibt es auch hier nur wenig Ablagemöglichkeiten in der Mittelkonsole. Klar: Beim Raumangebot übertrifft das SUV den Kleinwagen deutlich.
Assistenz und Infotainment: Sicheres SUV
Sein Sicherheitspaket nennt Toyota „Safety Sense“. Aus Japan hat Konzernchef Akio Toyoda die Direktive erlassen, es in möglichst vielen Segmenten serienmäßig anzubieten. Dies erwarten wir daher auch für das Mini-SUV Yaris Cross.
Der Funktionsumfang dürfte dem im neuen Toyota Yaris entsprechen: Die autonome Notbremse erkennt per Radar Autos, Radfahrer, Fußgänger und andere Hindernisse auch bei schlechtem Licht. Der adaptive Abstands-Tempomat ACC kann mit einem Fingertip Tempolimits übernehmen. Ein Ausweich-Assistent berechnet im Notfall eine Ausweichspur. Kommt der Yaris einem Hindernis zu nah, greift die automatische Bremse ein. Wie im Yaris erwarten wir eine induktive Ladeschale für das Handy sowie ein Head-up-Display, das direkt in die Scheibe projiziert.
1994 begründet der Toyota RAV4 das Segment der Stadt-Geländewagen.
Antrieb und Motoren
Bei den Antrieben gibt es ebenfalls wenig Überraschung: Sie gleichen weitgehend denen im Kleinwagen Yaris. Konkret kündigt Toyota den gleichen Hybrid-Strang an. Der mobilisiert 116 PS Systemleistung aus einem 91 PS starken 1,5-l-Dreizylinder-Benziner und einem 59 kW kräftigen Elektromotor. Die Kraft gelangt wie üblich stufenlos an die Vorderräder. Den gleichen Motorblock bietet Toyota auch in einer Variante ohne Hybridtechnik an, dann mit rund 120 PS. Den Einstiegs-Benziner des Yaris (69 PS) erwarten wir im schwereren SUV nicht, einen Diesel sowieso nicht.
Eine Besonderheit: Den Yaris Cross gibt es mit Allradantrieb. Dabei setzt Toyota auf eine elektrische Variante, bei der ein Elektromotor die Hinterachse bei Bedarf mit antreibt. Eine Kardanwelle entfällt also. Ein ähnliches System setzen die Japaner im größeren RAV4 um.
Zwar teilen sich beide Yaris-Modelle die gleiche Plattform und die Antriebe. Beide sollen von einer steifen Karosserie und einem niedrigen Schwerpunkt profitieren, auch das SUV soll also ähnlich agil und komfortabel fahren, wie das der kleine Fünftürer im ersten Test unter Beweis stellen konnte. Der Konzept-Unterschied zwischen Kleinwagen und SUV zeigt sich deutlich im Verbrauch.
Der Yaris Cross wiegt schließlich mehr, sein Schwerpunkt liegt höher und die Aerodynamik fällt ungünstiger aus. Den voraussichtlichen Norm-Ausstoß gibt Toyota mit „weniger als 90 g/km CO2“ an. Die Allrad-Version soll bei weniger als 100 Gramm pro Kilometer liegen. Das entspricht für den Fronttriebler einem NEFZ-Verbrauch von 3,9 l/100 km Benzin. Der Verbrauch im realistischeren Messzyklus WLTP wird mindestens 5,1 l/100 km betragen. Der Vergleichswert des leichten und windschlüpfigen Yaris: 2,9 l/100 km bzw. 3,7 l/100 km.
Toyota Yaris Cross: Marktstart und Preise
Für die höhere Sitzposition und das großzügige Raumangebot zahlen Toyota-Kunden also an der Tankstelle – doch nicht nur. Kostet der Yaris Hybrid als Kleinwagen nach Liste voraussichtlich gut 20.000 Euro, wird es den Yaris Cross zu diesem Preis allenfalls ohne Elektrifizierung geben. Fingerzeig für den Hybrid: Der Hauptwettbewerber Hyundai Kona Hybrid startet bei 26.000 Euro – und Hyundai schafft es bei elektrifizierten Modellen meist, die Japaner im Listenpreis zu unterbieten.
Toyota will den Yaris Cross Seite an Seite mit dem Kleinwagen Yaris produzieren, und zwar im französischen Toyota-Werk in der Nähe von Valenciennes. Den Marktstart kündigen die Japaner bisher vage für 2021 an. Dann allerdings sollen jährlich 150.000 Yaris Cross vom Band laufen und im Mini-SUV-Segment einen Marktanteil von acht Prozent erobern. Ambitionierte Pläne – die aber aufgehen können, wenn sich europäische Kunden vermehrt an den Hybridantrieb gewöhnen.