Top 7: Gebrauchtwagen mit Promi-Vorbesitz
Wer berühmt ist, kauft sich tolle Autos. Stimmt meistens, aber nicht immer: Hier sind sieben Fahrzeuge mit Promi-Vorbesitz für jeden Geldbeutel.
- Ferrari F430: Bella Machina von Daniele De Rossi
- Porsche Cayenne Turbo S: Power-SUV von Naby Keita
- Mercedes ML 63 AMG: Getuntes SUV von Yohan Cabaye
- VW Tiguan 2.0 TDI: Vernunftsauto von Perry Bräutigam
- Jaguar XJ12: Luxus-Brite von Tony Marshall
- Chrysler 300C: James Browns letztes Auto
- Opel Zafira: Van vom Box-Europameister René Weller
Vorbesitzer sind beim Autokauf ein wichtiges Kriterium. Ging der Wagen durch zu viele Hände, drückt das den Preis. Die falschen Vorbesitzer bedeuten mitunter hohe Reparaturkosten. Ganz bestimmte Briefeinträge können den Wert hingegen steigern: Prominente Vorbesitzer bedeuten oft einen ordentlichen Aufpreis.
Ganz objektiv betrachtet ergibt ein bekannter Name in den Papieren keinen Mehrwert. Aber der Gedanke daran, das ehemalige Auto einer berühmten Person zu besitzen, ist durchaus reizvoll. Entstanden auf diesen Sitzen die Ideen zu tollen Liedern oder gute Gags? Entspannte ein Fußballstar vor dem großen Match im weichen Leder?
Wenn Autos reden könnten, hätten sie sicher viel zu erzählen. Besonders diese Promi-Autos, die derzeit bei mobile.de zum Kauf angeboten werden. Sie gehörten einst berühmten Sportlern und Musikern – üblicherweise die richtigen Ansprechpartner für coole und ausgefallene Modelle.
Ferrari F430: Bella Machina von Daniele De Rossi
Ferrari und Fußball, das gehört irgendwie zusammen. Zumindest in der ersten Liga. Unvergessen bleibt Oliver Kahn, der lieber im Ferrari 360 Spider zum Training fuhr als in einem Modell des damaligen Bayern-Sponsors Opel. Manchmal ist die Lust eben größer als die Pflicht.
Ob es zu diesem Ferrari F430 ähnliche Anekdoten gibt, ist nicht bekannt. Wohl aber, wem er einst gehörte: Daniele De Rossi, 18 Jahre lang Spieler des AS Rom, erfüllte sich mit dem grauen Sportler wohl einen Kindheitstraum. Er schlug im Juli 2008 zu. Jetzt, 11 Jahre und knapp 20.000 Kilometer später, steht das Auto zum Verkauf.
Der Preis von 107.000 Euro beinhaltet offenbar keinen Promi-Aufschlag. Der Händler Hilgers feine Art orientiert sich am allgemeinen Markt – Modelle mit ähnlicher Laufleistung gibt es ohne berühmten Erstbesitzer zum gleichen Preis.
Porsche Cayenne Turbo S: Power-SUV von Naby Keita
Noch mehr Dampf, aber ein bequemeres Fahrverhalten bietet dieser Porsche. Der Cayenne Turbo S verfügt über reichlich Lade- als auch Hubraum. Der 4,8-Liter-Benziner leistet 570 PS. Genug, um anspruchsvolle Sportler schnell zu beschleunigen. Oft hat Erstbesitzer Naby Keita, Mittelfeldspieler des FC Liverpool, das wohl nicht ausprobiert. Der Cayenne hat in gut vier Jahren nur 7.200 Kilometer gesammelt.
Tatsächlich stand Keitas Auto nur in der Garage – und er selbst nicht einmal im Brief. Muss man nicht verstehen. Aber vielleicht war ihm das Auto zu unauffällig. Es trägt keine protzigen Schürzen, nur weißen Lack und schwarzes Leder. Eine konservative, aber beliebte Farbkombination. Ausstattung ist reichlich vorhanden, ein ausgefülltes Scheckheft auch. Kein Wunder bei dieser Laufleistung.
Der Promi-Cayenne kostet 84.900 Euro. Damit bietet ihn die Autogalerie Nord zu einem fairen Preis an, errechnet der mobile.de-Algorithmus. Und der ignoriert den Promi-Bonus.
Mercedes ML 63 AMG: Getuntes SUV von Yohan Cabaye
Etwas auffälliger mochte es offenbar der französische Nationalspieler Yohan Cabaye. Sein Mercedes-SUV liegt tiefer und bekam schwarze Trittbretter. Ganz in Schwarz und mit großen 21-Zoll-Rädern kommt der ML ganz schön böse daher. Und ganz schön schnell: Sein V8-Biturbo leistet 525 PS. Damit ist er kaum langsamer als der Keita-Porsche.
Verkäufer B19 Automobile verspricht brachialen Klang und einen guten Zustand. Schön: Das Auto wurde tatsächlich genutzt. 116.000 Kilometer stehen auf dem Tacho. Nicht übermäßig viel, aber ein ordentlicher Wert für das Alter von sieben Jahren. Wirklich teuer wird der Benz wegen seines berühmten Erstbesitzers nicht: 38.488 Euro sind nicht zu viel für ein Auto mit den Eckdaten des AMG-SUVs.
VW Tiguan 2.0 TDI: Vernunftsauto von Perry Bräutigam
Alles zu schnell, zu groß, zu teuer? Kein Problem, es gibt Fußballer mit weniger extravagantem Autogeschmack. Zum Beispiel Perry Bräutigam, Ex-DDR-Nationalspieler und aktueller Torwart-Scout bei RB Leipzig. Das Autohaus Wittenberg verkauft den VW Tiguan des Sportlers.
Das SUV ist im Vergleich mit anderen erfrischend normal. Bräutigam wählte nicht einmal die Top-Motorisierung, sondern ließ den soliden 190-PS-Diesel einbauen, der viele Modelle des VW-Konzerns antreibt. Im Tiguan ist er sparsam und kräftig genug. Allrad und das automatische Getriebe DSG gibt es dazu, außerdem eine gute Ausstattung mit LED-Lampen und Standheizung.
Das Auto ist gut zwei Jahre alt und hat 30.000 Kilometer auf der Uhr. Der Preis passt dazu: Den Tiguan gibt es für knapp 34.000 Euro. Ein faires Angebot.
Jaguar XJ12: Luxus-Brite von Tony Marshall
Schlagersänger Tony Marshall findet: Senioren sind nur zu früh geboren. So nannte er jedenfalls sein letztes Album. Sein Jaguar XJ12 wurde hingegen zur richtigen Zeit gebaut, nämlich Mitte der 1980er-Jahre. Pininfarina-Design und ein überarbeiteter V12-Motor machen die britische Limousine besonders: Mit modernen Zylinderköpfen sank der Verbrauch im Vergleich zum Vorgänger spürbar.
Dass Tony Marshall ein Auto ohne Kat kaufte, bedeutet heute keinen finanziellen Nachteil mehr. Das Alter von mehr als 30 Jahren qualifiziert den Jaguar für ein H-Kennzeichen, die jährliche Steuer liegt also bei 192 Euro. Kritisch bleibt nur der Durchschnittsverbrauch von 14 bis 20 Litern Super pro 100 Kilometer. Der Preis für knapp 300 PS aus zwölf Zylindern – und für ein Raumgefühl wie in einem Wohnzimmer.
Marshall verkaufte den Jaguar nach rund zehn Jahren an einen Architekten in seiner Nachbarschaft. Derzeit steht die Limousine bei Sky Automobile in Eschweiler bei Aachen zum Verkauf. Der Preis: 19.850 Euro. XJ12 ohne Promi-Bonus kosten weniger, aber der Aufschlag hält sich in Grenzen – zumal das Auto auf den Fotos ausgezeichnet aussieht.
Chrysler 300C: James Browns letztes Auto
Der „Godfather of Soul“ ist bekannt für seine einzigartige Musik. Gelegentlich posierte James Brown auch mit tollen Autos, zum Beispiel mit einem Lincoln Continental Mark III Coupé. Sein letztes eigenes Auto scheint vernünftiger gewesen zu sein: Ein Jahr vor seinem Tod kaufte er eine Chrysler 300 C Limousine. Kein pompöses Flaggschiff, sondern ein einfacher Sedan mit 3,5-Liter-V6-Motor.
Viel Leistung gibt es nicht im Brown-Mobil. Zumindest gemessen daran, was Chrysler für seine Limo anbot. Letztlich sind die 249 PS aber Nebensache. Autohändler CTS aus Berlin sieht das Auto als Wertanlage. Der wenig gelaufene, schwarze Chrysler mit den Chromfelgen würde ohne seinen berühmten Vorbesitzer vermutlich kaum mehr als 10.000 Euro kosten. Die Historie hebt den Preis auf 195.000 Euro. Frei nach dem Motto: Get on up.
Opel Zafira: Van vom Box-Europameister René Weller
Bei Promi-Autos geht es ganz oft um Prunk und Prestige. Dieses Modell ist eher praktisch. Und, ganz wichtig: günstig! Denn die Kombination aus einem prominenten Briefeintrag und einem normalen Auto ist selten. Wenn es sie doch gibt, können sie trotzdem verdammt teuer werden – man denke nur an den VW Golf von Papst Benedikt, der bei eBay für 190.000 Euro versteigert wurde.
Dieser gebrauchte Opel Zafira kostet, was ein gebrauchter Opel Zafira eben so kostet. 2004er Baujahr, 100-PS-Diesel, nur Euro-3-Norm, aber mit grüner Plakette und knapp 230.000 Kilometern auf dem Tacho. Macht: 2.500 Euro. Ein fairer Preis, sagt der mobile.de-Algorithmus. Der Boxer René Weller kaufte einst diesen Zafira. Davon zeugt noch die „Rewell“-Folierung auf Haube und Flanken. Wie viel „der schöne René“ tatsächlich mit dem Opel unterwegs war, ist nicht überliefert. Ein praktischeres Promi-Auto wirst Du jedenfalls kaum finden.