Tesla Model S Plaid (2021): Preis, Bilder, Daten, Marktstart
Tesla will das schnellste Elektroauto bauen: Das Model S kommt Ende 2021 in der Variante Plaid mit 1.100 PS für 140.000 Euro. Alles zum Auto und seinem Namen.
Eigentlich geht es bei Elektroautos ja um Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die knackigeren Vergleichsmöglichkeiten bieten jedoch die alten Disziplinen: Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Leistung. Seit 2019 heißt das schnellste elektrische Serienauto Porsche Taycan Turbo S. Er hängt den Zweitplatzierten, Teslas Model S, in fast allen Kategorien des Autoquartetts ab, vor allem im Sprint und auf der Rennstrecke. Tesla will das mit einem neuen Spitzenmodell ändern. Das Model S Plaid soll den Porsche überall ausstechen und mit einer Akkuladung viel weiter fahren. Sein Name hat einen besonderen Hintergrund.
Tesla Model S Plaid in Kürze
- Spitzenmodell des Model S mit drei Motoren
- Mehr als 1.100 PS, 320 km/h Spitze
- Schnellstes Serienfahrzeug auf der Viertelmeile
- Prognostizierte Reichweite: mehr als 840 Kilometer
- Der ungewöhnliche Name spielt auf “Star Wars”-Parodie “Spaceballs” an
- Marktstart Tesla Model S Plaid: Ende 2021
- Preis in Europa: 139.900 Euro
Der E-Motor im Model S leistet 422 PS. Bis Tempo 100 vergehen 4,4 Sekunden.
Tesla Model S Plaid kommt mit drei Motoren | Drei Motoren im Tesla Model S Plaid
Tesla verkauft das Model S seit 2012. Seitdem hat Tesla die große Limousine stetig weiterentwickelt. Das Leistungsangebot reicht inzwischen von 235 bis 800 PS, die Reichweite von etwa 250 bis 610 Kilometer. Das neue Spitzenmodell kommt mit eigener Technik.
Zum ersten Mal baut Tesla zwei Elektromotoren an die Hinterachse eines Model S. Ein dritter Stromer treibt die Vorderräder an. Gemeinsam sind sie maximal 1.100 PS stark – das Leistungsniveau eines aktuellen Hypersportwagens. Bisher ist nicht bekannt, wie lange das Model S Plaid seine volle Leistung abgeben kann. Aktuellen Modellen geht schnell die Puste aus. Ausgiebige Testfahrten auf dem Nürburgring deuten aber an: Tesla arbeitet an der Ausdauer.
Ob das Model S in der Eifel jetzt einen Rekord hält, verrät der Hersteller noch nicht. Wohl aber, wie schnell sich die Variante Plaid auf der kalifornischen Piste Laguna Seca bewegt: Das Auto umrundet die Strecke in 1:30,3 Minuten – etwa so schnell wie ein Lamborghini Huracan Performante. Tesla-Chef Elon Musk kündigt an, die Serienversion werde drei Sekunden schneller. Das wäre dann das Niveau des McLaren Senna. Noch schneller sind dort bisher nur Autos ohne Straßenzulassung.
Für Nicht-Rennfahrer gibt es greifbare Zahlen: Das Model S Plaid sprintet laut Werksangabe in weniger als 2,1 Sekunden auf Tempo 100 und rennt maximal 320 km/h schnell. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass sich Tesla häufig den Sprint schönrechnet und die Werksdaten im echten Leben nicht erreicht. Dennoch wird das Auto ganz vorn mitfahren.
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Tesla Model S Plaid: Reichweite und Akkukapazität
Laut Angaben im Tesla-Konfigurator beträgt die geschätzte Reichweite des Model S Plaid mehr als 840 Kilometer. Damit überbietet die Spitzenvariante den bisherigen Langstrecken-Meister (Model S) um rund 200 Kilometer. Tesla gibt allerdings nicht an, über welche Kapazität der Akku verfügt.
Mit der 100-kWh-Batterie der schwächeren Model S wird der Hersteller diese Distanz nicht erreichen können. Der Plaid-Akku wird also größer. Wir rechnen mit einer Kapazität von ungefähr 130 kWh. Damit hätte Tesla wohl langfristig die größte Batterie eines Elektro-Pkw im Programm. Selbst Mercedes stellt für die elektrische Luxuslimousine EQS nur eine Kapazität von „ungefähr 100 kWh“ in Aussicht. Die Reichweite des EQS soll bei rund 700 Kilometern liegen.
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Bis es konkrete Zahlen gibt, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Tesla kündigt den Start des Model S Plaid für Ende 2021 an. Nach Deutschland kommt er wohl erst im darauffolgenden Jahr. Zum Marktstart rechnen wir mit konkreten Daten zu Gewicht, Reichweite und Beschleunigung des Model S Plaid.
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Preis des Tesla Model S Plaid
Wie bei Tesla üblich lässt sich das Auto aber schon vorbestellen. In Deutschland kostet der schnelle Tesla in der Basis 139.900 Euro. Vergünstigungen gibt es in dieser Preisklasse nicht, Extras schon: Mit Autonomie (wird langfristig nachgerüstet), großen Felgen, rotem Lack und hellem Interieur liegt das Model S Plaid bei 157.670 Euro.
Damit kostet die voll ausgestattete Spitze so viel wie zwei nackte Basismodelle. Viel Geld, sogar für eine schnelle Oberklasse-Limousine. Im Vergleich mit dem Taycan Turbo S wirkt der Tesla aber fast schon günstig: Der Porsche kostet mit seiner stärksten Motorisierung mindestens 181.638 Euro. Er ist kleiner, (auf dem Papier) langsamer und nicht so gut ausgestattet. Ob sich das auf die Verkaufszahlen auswirkt?
Darum heißt das schnellste Tesla Model S „Plaid“
Tesla-Chef Elon Musk mag Insiderwitze, besonders die schwer verständlichen. Viele von ihnen lassen sich kaum übersetzen, zum Teil existieren die Referenzen in Deutschland gar nicht. Ein Beispiel: Erst kürzlich sank der Preis für das Model S auf eine Summe von 69.420 US-Dollar. Beim ersten Teil dieser Zahl schmunzeln Teenager, den zweiten verstehen vor allem US-Amerikaner: „420“ ist dort ein Code für Cannabis.
Solche Späße ziehen sich durch die Autos. Das bisher schnellste Fahrprogramm bei Tesla heißt „Ludicrous Mode“, auf Deutsch ungefähr: lächerlicher oder aberwitziger Modus. Der Witz steckt aber nicht in der Übersetzung, sondern im Hintergrund. In Mel Brooks‘ „Star Wars“-Parodie „Spaceballs“ von 1987 fliegt ein Raumschiff mit „Ludicrous Speed“ – im Film zwei Stufen schneller als Lichtgeschwindigkeit.
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Der Name Plaid des neuen Topmodells bezieht sich auf die gleiche Filmszene. Das lächerlich schnelle Schiff sieht in der Film-Logik kariert aus. Eine Reaktion auf dieses Tempo: „They’ve gone to plaid.“ In der Synchronisation wird daraus: „Sind die denn total pläd (blöd, Anm. d. Red.)?“ Die wörtliche Übersetzung würde lauten: Sie sind kariert.
Nicht lustig? Der Witz funktioniert nicht in der direkten Übersetzung. Fans diskutieren in Online-Foren zusätzlich über den tieferen Sinn in einer Meta-Ebene. Die plausibelste Theorie stützt sich auf ein weiteres Film-Universum: Der Begriff „Warp“ (hohes Reisetempo aus der „Star Trek“-Filmreihe) stammt eigentlich aus der Weberei. Er bezeichnet eine der beide Garn-Richtungen eines Stoffes. Plaid bedeutet außerdem: Tuch, also viel mehr als nur ein Faden, folglich besonders schnell. Etwas speziell das Ganze – aber das sind die Autos von Tesla ja auch. Vor allem die mit lächerlichen Fahrmodi.