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140 PS treiben den nur knapp eine Tonne schweren Swift an
Quelle: Suzuki
140 PS treiben den nur knapp eine Tonne schweren Swift an

Wer sein sportliches Auto vor allem fürs Autoquartett und die Imponierfahrt vor der Eisdiele der Kreisstadt benötigt, braucht eines garantiert nicht: Einen Suzuki Swift Sport. Der kleine Japaner bietet weder eine beeindruckende PS-Zahl, noch sieht er wesentlich beeindruckender aus als ein Suzuki Swift eben aussieht. Wer dagegen einfach nur fahren will, und zwar möglichst fahraktiv, der wird schon nach ein, zwei Kurven im kleinen Japaner merken: Ja, 140 PS können richtig viel Spaß machen. Vor allem dann, wenn sie auf 1.045 Kilogramm Leergewicht treffen. Laut EU-Norm, also inklusive 75 Kilo für den Fahrer und Betriebsflüssigkeiten. Leistungsgewicht statt Leistung, da liegt der Swift Sport ganz vorn.

Ein geräumiger Kleinwagen war der Swift schon vor dem Modellwechsel. Gegenüber dem etwas pummeligen Vorgänger wirkt der aktuelle Suzuki Swift schlanker, drahtiger. Die Außenlänge blieb gleich (3,89 m), der Radstand wuchs auf 2,45 Meter. Neu sind die zwei zusätzlichen Türen. Die Sportvariante der Vorgänger-Generation wog rund 80 Kilogramm mehr und bot etwas weniger Leistung: 136 PS waren es. Nun treibt ein 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbo den Swift Sport an.

Motor, Fahrwerk, Fahrverhalten

Über den Turbo mobilisiert der Motor mehr Drehmoment, nämlich 230 anstelle von 160 Newtonmeter, und stellt es früher bereit. Der im Bordcomputer ablesbare Ladedruck ist ein japanisches Gimmick, in der Praxis reichen Gleichgewichtssinn und Ohren aus, um dem Fahrer zu sagen: Bei knapp unter 3.000 Umdrehungen kommt richtig Leben in den  Motor. Und bleibt gefühlt bis zum Drehzahllimit erhalten. Das leider etwas unterhalb der rot unterlegten 8.000 im Drehzahlmesser liegt, denn deutlich vorher macht der Begrenzer zu. Unspektakulär, ohne Ruck.

Abgasanlage und Turbolader sorgen, wie der Begrenzer, nicht für große Aufregung - es zwitschert wenig, es röhrt nicht viel. Der Swift setzt auf der Piste nicht auf Show, sondern auf seine Fahreigenschaften. Dazu gehören möglichst kurz-knackige Schaltwege im alternativlosen Sechsgang-Getriebe. Den Swift Sport liefert Suzuki ausschließlich mit Frontantrieb aus, obwohl der Kleinwagen tatsächlich mit Allrad zu bekommen ist. Macht nichts, Allrad vermissen wir am Kurvenausgang weniger als eine mechanische Differenzialsperre. Dann dreht mitunter das kurveninnere Rad beim Herausbeschleunigen durch. Meistens aber kommt die Vorderachse mit den 140 PS gut zurecht. Fahrer auf der Jagd nach dem letzten Zehntel mag das ärgern. Ebenso wie das elektronische Stabilitätsprogramm, das allzu mutige Manöver unterbindet und nicht komplett deaktivierbar ist.

Wenig Gewicht, viel Leistung. Das ist das Rezept beim Swift Sport
Quelle: Suzuki
Wenig Gewicht, viel Leistung. Das ist das Rezept beim Swift Sport

Interessant: Die japanische Vorstellung von Fahrspaß hat nicht unbedingt etwas mit einem brettharten Fahrwerk zu tun, sondern eher mit Bewegung in der Karosse. Das zeigt Mazdas famoser MX-5, und das zeigt auch der Suzuki Swift Sport. Auf grobe Unebenheiten reagieren die Monroe-Dämpfer zwar grob. Aber in schnellen Wechselkurven entsteht beachtlich viel Bewegung im Aufbau. Suzuki legte den Swift neutral bis untersteuernd aus. Einen Heckausbruch allerdings muss man schon bewusst provozieren, etwa mittels abruptem Lupfen und gleichzeitigem Einlenken.

Die sanfte Auslegung des Swift hat Vorteile, denn der Suzuki verzeiht und kaschiert Fehler - und erlaubt trotzdem das Anvisieren und Treffen von Scheitelpunkten. Die Lenkung ist dafür in jedem Fall ausreichend direkt und spricht um die Mittelstellung früh genug an für chirurgische Lenkvorgänge. Dabei bietet sie außerdem genug Widerstand, um nicht übernervös zu wirken. Lediglich mehr Rückmeldung wäre schön.

Innenraum, Ausstattung und Fazit zum Suzuki Sport Swift

Der relativ schmale Lenkradkranz in der Hand wirkt im ersten Moment etwas leichtgewichtig. Das irritiert aber nur kurz, es passt gut zum leichten, wendigen Kleinwagen. Kritikpunkt jedoch: Bei optimaler Dreivierteldrei-Handhaltung liegen die Handballen nicht auf dem perforierten Leder auf, sondern auf Klavierlack. Das rutscht etwas.

Suzuki investierte viel Mühe, um den Innenraum des Sport-Swift von dem braverer Versionen des Kleinwagens abzugrenzen. Rote und glänzend schwarze Inseln sorgen für Akzente im mattem Hartplastik des Swift, ohne ihn auf ein neues Niveau zu heben. Zur Sport-Ausstattung gehören neben den Alu-Pedalen die vorderen Sitze. Sie bieten mit ihrer hohen Taille einen sehr überzeugenden Seitenhalt. In punkto Verstellmöglichkeiten wünscht man sich für wirklich sicheren Halt aber eine stärkere Neigung der Sitzflächen, wenn es mal wirklich um die Kurve geht.

Im Innenraum soll der Swift Sport seinem Namenszusatz entsprechen und sportlich wirken
Quelle: Suzuki
Im Innenraum soll der Swift Sport seinem Namenszusatz entsprechen und sportlich wirken

Äußerlich grenzt Suzuki den Swift Sport mit einem speziellen, weitmaschigen Kühlergrill und breiteren Schwellern in Carbon-Optik vom regulären Swift ab, Und mittels Lackfarbe: Nur der stärkste Swift trägt den knalligen Gelbton “Champion-Yellow”. Und zwar ohne Aufpreis,  während abweichende Metallictöne jeweils 500 Euro zum Endpreis addieren. Damit sind sie allein auf weiter Flur, denn weitere Optionen bietet Suzuki für den Swift Sport nicht an. Die Vollausstattung macht die Sportversion also gleichzeitig zur Topversion.

Das erklärt den auf den ersten Blick hohen Startpreis. 21.400 Euro kostet der Swift Sport, ausgestattet mit 17-Zöllern, Lenkassistent, einem manchmal nervösem City-Notbremsassistenten und adaptivem Tempomat von 40 bis 160 km/h. Ähnlich starke Modelle des Wettbewerbs kosten etwas weniger, sind aber deutlich spartanischer ausgestattet. Egal jedoch ob Abarth 595, Opel Corsa GSI oder der stärkere VW Polo GTI: Sie alle wiegen mehr als der Suzuki.

Technische Daten: Suzuki Swift Sport

  •             Modell: Suzuki Swift Sport 1,4 Boosterjet
  •             Motor: 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
  •             Getriebe: Sechsgang-Handschaltung (keine Automatik-Variante erhältlich)
  •             Leistung: 140 PS bei 5.500 Umdrehungen
  •             Drehmoment: 230 Nm bei 2.500-3.500 Umdrehungen
  •             Verbrauch: 5,6 l/100 km
  •             CO2: 125 g/km
  •             0 – 100 km/h: 8,1 s
  •             Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
  •             Länge: 3.890 mm
  •             Breite: 1.735 mm
  •             Höhe: 1.480 mm
  •             Radstand: 2.450 mm
  •             Leergewicht (EU): 1.045 kg
  •             Kofferraum: 265 - 947 l
  •             Grundpreis: 21.400 Euro

Suzuki Swift Sport (2018) im Test

Von 0 auf 100 km/h braucht der Swift Sport 8,1 Sekunden
140 PS treiben den nur knapp eine Tonne schweren Swift an
Wenig Gewicht, viel Leistung. Das ist das Rezept beim Swift Sport
Das Heck lässt der Swift Sport nur bei bewusster Provokation ausbrechen
Im Innenraum soll der Swift Sport seinem Namenszusatz entsprechen und sportlich wirken
Die Sitze gehören zur Sportausstattung. Ebenfalls enthalten: Pedale aus Aluminium
Der Swift Sport lädt zwischen 265 und 947 Liter
Bei 210 km/h ist Schluss im Swift Sport
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Von 0 auf 100 km/h braucht der Swift Sport 8,1 Sekunden
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140 PS treiben den nur knapp eine Tonne schweren Swift an
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Wenig Gewicht, viel Leistung. Das ist das Rezept beim Swift Sport
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Das Heck lässt der Swift Sport nur bei bewusster Provokation ausbrechen
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5 von 8
Im Innenraum soll der Swift Sport seinem Namenszusatz entsprechen und sportlich wirken
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Die Sitze gehören zur Sportausstattung. Ebenfalls enthalten: Pedale aus Aluminium
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Der Swift Sport lädt zwischen 265 und 947 Liter
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Sportliche Armaturen. Erst bei 210 km/h ist Schluss im Swift Sport
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