Suzuki Across 2021 im Test: Preis, Daten, Bilder
Dieser Suzuki ist ein Toyota: Erster Test im Kompakt-SUV Across mit Plug-in-Hybrid-Antrieb und 306 PS
Kleinwagen und Allradantrieb. Oder Kleinwagen mit Allradantrieb. Dafür kennt man Suzuki hierzulande in erster Linie. Das können die Japaner, das funktioniert. Doch vielleicht geht mehr? Um das mit vertretbarem Aufwand herauszufinden, hat Suzuki sich mit Toyota zusammengetan. Zwei neue Modelle finden so den Weg ins Programm des Herstellers: Der Swace als Ableger des Toyota Corolla und der Across als Ableger des Toyota RAV4.
Bei letzterem, den wir hier erstmals fahren, stutzen Suzuki-Kunden: Einen solchen Brocken gab es bislang nicht im Angebot – Vitara und SX-4 waren zuletzt die größten Modelle. Der RAV4, Verzeihung, Across, ist deutlich größer. Und teurer: 58.280 Euro kostet er. Da staunt der Suzuki-Fachmann und der Laie wundert sich.
Suzuki Across mit 1,0 Liter Verbrauch
Die Erklärung: Den Across treibt ein Plug-in-Hybrid-Antrieb nach vorne. Und derlei Technik gibt es nicht mal von den guten Toyota-Freunden zum Schnäppchenpreis. Schon gar nicht, wenn Verbrenner und Elektromotoren gemeinsam 306 PS leisten. Doch er bringt Suzuki was, jedenfalls, wenn er gekauft wird: Mit einem Normverbrauch von 1,0 Litern hat er das Potenzial, den Flottenverbrauch zu senken und so Strafzahlungen zu vermeiden. Kurioser Nebeneffekt: So wird der größte Suzuki auf dem Papier zugleich der sparsamste.
Im Vergleich zu Modellen wie dem SX4 oder dem Vitara bietet der RAV4 deutlich mehr Platz bei größeren Abmessungen. Außerdem fällt die Ausstattung üppiger aus, Materialien und Verarbeitung geraten wertiger. 4,64 Meter misst der Across in der Länge, zwischen den Achsen liegen 2,69 Meter. Da gibt es reichlich Raum auf allen Sitzplätzen und ein Kofferraumvolumen von 490 bis 1.604 Liter.
Nicht alles, was es im Toyota gibt, kommt jedoch in den Suzuki. Das Head-Up-Display beispielsweise fällt weg, der Rückspiegel mit Panorama-Kamera findet ebenfalls nicht in den Across, das Infotainmentsystem kommt ohne Navigation. Abstandstempomat und Spurhalter jedoch bietet Suzuki genauso an wie den Querverkehrswarner fürs rückwärts Ausparken.
Zwei Elektromotoren und ein Benziner
Für Vortrieb sorgen wie beim RAV4 gleich zwei Elektromotoren. Der an der Hinterachse leistet 40 kW (54 PS), der an der Vorderachse 132 kW (180 PS). Der Akku im Unterboden speichert 18,1 kWh Energie und lässt sich an einer öffentlichen Ladesäule mit Wechselstrom oder an einer Wallbox in 4,5 Stunden vollladen. An einer Haushaltssteckdose dauert es 7,5 Stunden. Bis zu 75 Kilometer können mit voller Batterie rein elektrisch zurückgelegt werden. Damit das Heizen nicht den Akku über Gebühr leer saugt, wird per Wärmepumpe klimatisiert.
Der Druck auf den Startknopf weckt zunächst nur den Elektromotor. Lautlos stromert man so durch die Stadt und über Land. Bis zu 135 km/h schnell fährt der Across rein elektrisch, und er beschleunigt in ordentlichen 10 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Wer braucht da schon den 185 PS starken 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner? Nun, wer mehr Sport will.
Per Kickdown oder im sportlichen Fahrmodus greift der Benziner ins Geschehen ein. Die Systemleistung beziffert Toyota mit 225 kW oder 306 PS, wenn alle Aggregate zusammenwirken. Die E-Motoren verfügen zudem über 270 und 121 Newtonmeter Drehmoment, während der Benziner 227 Nm beisteuert. Kein Wunder, dass der Across einen vehementen Vorwärtsdrang entwickelt, den man dem kantigen SUV gar nicht zugetraut hätte. Und der die Reifen fast überfordert. Jetzt dauert der Sprint auf Tempo 100 nur noch 6,0 Sekunden.
Rund 11.000 Euro teurer als ein RAV4
Vom Sportwagen ist der Across dennoch weit entfernt. Zum einen stört das stufenlose CVT-Getriebe die Dynamik. Zwar haben die Toyota-Techniker sich Mühe gegeben, den prinzipbedingten Gummiband-Effekt so weit wie möglich zu reduzieren. Doch ihn zu eliminieren, gelingt nicht. Selbst das verbaute dicke Dämmglas lässt noch viel vom angestrengten Jaulen des Benziners durch.
Und dann ist da noch das Fahrwerk. Suzuki (bzw. Toyota) legt es komfortabel aus, nicht sportlich. So bügelt es zwar stoisch über Kanten und Wellen und lässt einen fast vergessen, dass der Plug-in-Hybrid rund drei Zentner mehr wiegt als ein RAV4 ohne Stecker. Doch in Kurven melden sich die Pfunde. Macht ja nichts. Der Across will nichts anderes sein als ein gemütlicher Freund der Familie. Ein bisschen Abenteuer ist trotzdem drin: Immerhin verfügt der Across, genau wie der RAV4 über Allradantrieb.
Einen großen Unterschied gibt es dann doch zwischen Across und RAV4. Einen 11.000 Euro großen Unterschied. Der Toyota RAV4 steht bereits ab 47.490 Euro in der Preisliste, der Across kostet mindestens 58.280 Euro. Natürlich bleibt die Summe nicht völlig ohne Gegenleistung. Der Across rollt deutlich besser ausgestattet vom Hof des Händlers. Und trotzdem: Wer alles in den RAV4 packt, was serienmäßig im Across steckt, bekommt ihn immer noch günstiger. Um die 2.000 Euro lassen sich beim Toyota-Händler sparen.
Ob als Cabriolet oder Fünftürer: Das populäre SUV überzeugt mit seinem robusten Wesen.
Suzuki Across 2021: Technische Daten
Modell | Across PHEV |
---|---|
Motor | 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner und zwei E-Motoren |
Leistung | 225 kW/306 PS |
Drehmoment | 227 Nm bei 3.200-3.700 U/min (Verbrenner) |
Antrieb | Allradantrieb, stufenlose Automatik |
0-100 km/h | 6,0 s |
Geschwindigkeit | 180 km/h |
Elektrische Reichweite | 75 km |
Normverbrauch | 1,0 l/100 km |
CO2-Ausstoß | 22 g/km |
Länge | 4,64 m |
Breite | 1,86 m |
Höhe | 1,69 m |
Radstand | 2,69 m |
Kofferraum | 460-1.604 l |
Preis | ab 58.280 Euro |
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