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Jemand klemmt das rote Ende eines Starthilfekabels an eine Autobatterie.
Quelle: dpa / Picture Alliance
Die Starthilfe solltest Du nur bei einer leeren Batterie vornehmen, nicht bei einer defekten

Aus dem Radio leiert müde ein Song, der Scheibenwischer schleicht über die Windschutzscheibe. Du brauchst gar nicht erst zu versuchen, den Motor zu starten, denn die Batterie des Autos wird leer sein. Wenn Du jetzt weit weg von einer Steckdose parkst und kein Starthilfegerät besitzt, kannst Du nur die Batterie zum Laden ausbauen – oder das Auto überbrücken. Die Batterie-Starthilfe ist nicht schwierig, selbst wenn Du das noch nie gemacht hast. Wir erklären Dir Schritt für Schritt, was Du zum Überbrücken eines Autos benötigst und worauf Du achten musst.

BMW 1602 in der Ansicht von vorne-links, stehend
BMW 1602 in der Ansicht von vorne-links, stehend
Oldtimer von BMW

Die 02-Baureihe war Vorgängerin des 3er BMW (ab 1975). Bereits 1929 rollt das erste Serienautomobil mit dem Namen "DA 2" bei den Bayerischen Motorenwerken vom Band.

Praxistipp: Starthilfe Kurzanleitung

  1. Verbinde eine Polzange des roten Kabels mit dem Pluspol der Starterbatterie des Spenderfahrzeugs
  2. Verbinde die andere Polzange des roten Kabels mit dem Pluspol der Autobatterie des Pannenfahrzeugs
  3. Das schwarze Kabel an den Minuspol der Starterbatterie des Spenderfahrzeugs anklemmen
  4. Das andere Ende des schwarzen Kabels an den Massepunkt (s.u.) des Pannenfahrzeugs anklemmen
  5. Starte den Motor des Spenderfahrzeugs und warte ein paar Minuten
  6. Starte den Motor des Pannenfahrzeugs. Wenn er nicht anspringt, Vorgang wiederholen
  7. Beide Autos einige Minuten laufen lassen
  8. Elektrische Verbraucher (Klima, Licht, Radio) im Pannenfahrzeug anschalten
  9. Polzangen des schwarzen Kabels erst vom Spenderauto und dann vom Pannenauto abklemmen
  10. Polzangen des roten Kabel in der umgekehrten Reihenfolge abklemmen, unnötige Verbraucher abschalten
  11. Vorsichtig mit dem Pannenauto losfahren, einige Kilometer fahren

Starthilfe ausführlich: Vorbereitungen

Die Starthilfe solltest Du nur bei einer leeren Fahrzeugbatterie vornehmen, nicht bei einer defekten. Das kannst Du allerdings nicht immer vorher feststellen, denn in den seltensten Fällen liegt ein Spannungsmessgerät im Auto. Tut es das doch, dann gilt: Wenn die Batterie weniger als 2 Volt anzeigt, ist sie wahrscheinlich defekt. Auch wenn die Batterie ausgelaufen, stark verformt oder extrem heiß ist, ist sie vermutlich defekt. Dann solltest Du nicht überbrücken, sondern das Auto besser vom Pannendienst abschleppen lassen. Sieht die Batterie aber normal aus, kannst Du das Auto überbrücken. Dafür benötigst Du lediglich ein Starthilfekabel zum Anschließen der Fahrzeugbatterie des Pannenfahrzeugs und ein Spenderauto mit einer frischen Batterie.

Anleitung: Auto überbrücken

Schritt 1: Anschlusspunkt suchen

Nicht bei jedem Auto ist der Masseanschluss (Minus) gleichzeitig der Minuspol der Batterie. Um Batterie und Elektronik zu schonen, solltest Du Dir als Masseanschluss ein Metallteil an der Karosserie suchen. Bei manchen Autos ist der Ort in der Betriebsanleitung beschrieben. Bei den meisten Autos sitzt die Batterie vorne unter der Motorhaube, bei manchen jedoch auch im Kofferraum oder unter dem Beifahrersitz. Der Ort der Batterie steht in der Betriebsanleitung.

Schritt 2: Das richtige Starthilfekabel nehmen

Starthilfekabel ist nicht gleich Starthilfekabel. Zu schwache Starthilfekabel helfen Dir nicht weiter: Ein Starthilfekabel sollte der DIN-Norm 72.553 oder der ISO-Norm 6.722 entsprechen und biegsam sein. Vollisolierte Kabel verhindern Kontakt zu der Karosserie und damit Funkenflug. Für starke Motoren oder Dieselantriebe benötigst Du ein dickeres Kabel als für einen schwach motorisierten Kleinwagen. Sonst wird das Kabel zu heiß und es kann unter Umständen die Isolierung schmelzen. Schalte in dem havarierten Fahrzeug alle elektrischen Verbraucher aus, auch das Radio. So fließt der komplette Strom dem Anlasser zu.

Ein ADAC-Mitarbeiter klemmt ein Starthilfekabel an eine Autobatterie an.
Quelle: dpa / Picture Alliance
ADAC-Mitglieder können auch den Automobilclub um Starthilfe bitten. Der kann auch gleich überprüfen, ob die Batterie "nur" leer und nicht defekt ist

Schritt 3: Rote Kabel mit dem Pluspol der Spenderbatterie

Nachdem Du das Spenderauto parallel zu Deinem Fahrzeug geparkt hast, öffnest Du beide Motorhauben. Anschließend entfernst Du die Schutzkappen beider Batterien und verbindest zuerst das rote Kabel (Plus) mit der Batterie des Spenderautos. Dann klemmst Du das rote Kabel an die Batterie des havarierten Fahrzeugs. Eine genaue Beschreibung findest Du meist in der Bedienungsanleitung der Fahrzeuge. Manche Hersteller schlagen eine andere Reihenfolge vor.

Schritt 4: Das schwarze Kabel mit dem Minuspol der Batterie verbinden

Danach verbindest Du zuerst das schwarze Starthilfekabel mit der Spenderbatterie und dann mit dem zu startenden Auto. Achte darauf, dass das Massekabel auch mit dem Massepunkt oder mit einem Metallteil/der Fahrzeugmasse der Karosserie verbunden wird und nicht mit dem Minuspol der Batterie. Auch hier geben die technischen Daten in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs genaue Anweisungen. Verlege die Kabel in den Motorräumen so, dass sie keine sich drehenden Teile berühren. Sonst können die Kabel abreißen und Schäden verursachen.

Ein Citroen C3 steht vor einer Wand mit Graffiti.
Ein Citroen C3 steht vor einer Wand mit Graffiti.
Sparsame Benziner

Mit diesen Autos sparst Du an der Tankstelle, denn sie verbrauchen maximal 5 Liter Benzin pro 100 km

Schritt 5: Spenderauto starten

Starte nun das Spenderauto und lass es einige Minuten laufen. Erst danach startest Du oder startet ein Helfer das Fahrzeug mit der leeren Batterie. Springt das Auto nicht sofort an, orgle den Anlasser nicht zu heiß, sondern gönn ihm nach zehn Sekunden Arbeit eine Minute Pause. Tipp: Springt der Motor an, schalte hohe elektrische Verbraucher wie Heckscheibenheizung, Gebläse oder Licht kurz an, so verhinderst Du Spannungsspitzen, die der Elektronik schaden können. 

Schritt 6: Die Kabel in umgekehrter Reihenfolge wieder lösen

Zuerst löst Du das schwarze Kabel vom Spenderauto, dann vom Pannenauto. Anschließend löst Du das rote Kabel vom Pannenauto und dann vom Spenderauto. Den Motor lässt du weiterlaufen. Am besten fährst Du eine längere Strecke, damit sich die Batterie wieder auflädt.

Ein Mitarbeiter eines Fachbetriebs klemmt ein Überbrückungsgerät an eine Autobatterie an.
Quelle: dpa / Picture Alliance
Werkstätten haben meist ein mobiles Startgerät um leere Batterien wieder fit zu bekommen

Warum Pluspol und Minuspol nicht vertauscht werden sollten

Wenn Du die Kabel zwischen Plus- und Minuspol vertauschst, gibt es einen Kurzschluss. Das erkennst Du daran, dass Funken sprühen. Wenn Du Glück hast, verhindert eine Sicherung eine Überlastung. Die in Autos üblicherweise verwendeten Schmelzsicherungen schmelzen dann und der Strom fließt nicht weiter. Jedoch wird bei einer direkten Überbrückung die Batterie zerstört. Unter Umständen nicht nur die im liegengebliebenen Fahrzeug, sondern auch die im Spenderauto. Deshalb ist es wichtig, dass das schwarze Kabel an beiden Minuspolen hängt und das rote Kabel an den Pluspolen. Darauf solltest Du unbedingt achten.

Worauf beim Überbrücken noch zu achten ist

Neben dem korrekten Sitz der Überbrückungskabel, solltest Du bei der Auto-Starthilfe darauf achten, dass die Kabel vom Motor weg laufen, so dass sie sich nicht in drehenden Teilen wie dem Lüfter verheddern können. Auch sollte die Isolierung der Überbrückungskabel intakt und an allen Stellen vorhanden sein: Andernfalls kann durch Kontakt zum Fahrzeugblech ein Kurzschluss entstehen. Bei der Fahrt zum Aufladen der Batterie solltest Du auf große Verbraucher wie die Heckscheibenheizung verzichten.

Funktionieren Starthilfe-Booster?

Statt ein Spenderauto für die Auto-Starthilfe zu nutzen, können auch sogenannte Elektrobooster Starthilfe geben. Diese Starthilfegeräte sind kleine und starke Stromgeneratoren oder Power-Akkus, die ausreichend Energie für einen Fremdstart bereithalten. Andere Namen dafür sind Powerpack, Powerbank, Jump Starter, Akku-Booster oder Schnellstartsystem. In einem Kunststoffgehäuse steckt meist ein starker Lithium-Ionen-Akku, der übers 230-Volt-Netz aufgeladen werden kann. Mit einem externen Ladegerät lässt sich ein Motor indes nicht starten. 

Probleme bei Kälte und Starthilfe

Auch bei tiefen Temperaturen kannst Du natürlich Starthilfe geben. Meist verlangt eine alte Batterie genau in solchen Situationen nach etwas mehr Saft. Die Arbeit gleicht der bei warmen Temperaturen. Einen Unterschied machen nur die härteren Ladekabel und das schlechtere Anspringen des Motors. Vor allem, wenn das Fahrzeug über Nacht in der Kälte stand, ist das Öl noch dickflüssiger. Dann verlangen die Kolben mehr Energie vom Anlasser, um auf Touren zu kommen. Es kann also sein, dass der Motor des Fahrzeugs länger orgeln muss, vor allem bei Diesel-Fahrzeugen. Tut sich auch nach mehrfachen Versuchen nichts, solltest Du lieber den Pannendienst rufen.

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