Start-Stopp-Automatik: Sinnvolle Spritspar-Technik?
Die Start-Stopp-Automatik kann Dir helfen, Sprit zu sparen. Wie dieses Feature funktioniert und warum es fast jedes neue Auto eingebaut hat erfährst Du hier.
Was bedeutet Start-Stopp-Automatik?
Nahezu alle neuen Fahrzeuge, welche auf dem Markt sind, haben eine sogenannte Start-Stopp-Automatik eingebaut. Die Automatik soll helfen, Sprit und damit auch Geld einzusparen. Die Technik gibt es seit den 70er-Jahren, als Erstes wurde das System im Toyota Crown verbaut. Weiter ging es in den frühen 80ern, als auch Audi und VW die Spritspar-Funktion vorstellten.
Wie funktioniert die Start-Stopp-Automatik?
Der Verbrennungsmotor schaltet sich bei einer Start-Stopp-Automatik automatisch selbst ab, sobald man stehen bleibt. Wird der Fuß vom Pedal genommen, beispielsweise wenn die Ampel auf Grün springt, startet der Motor wieder. Und Du kannst entspannt weiterfahren. Grundsätzlich funktioniert die Start-Stopp-Automatik bei manuellen und automatisierten Getrieben unterschiedlich. Das System greift nur, wenn kein Kraftschluss zwischen Getriebe und Motor herrscht. Das bedeutet, dass bei einem Handschalter die Kupplung und bei einem Auto mit Automatikgetriebe die Bremse getreten werden muss.
So sollen, je nach Hersteller, Sprit-Ersparnisse zwischen zehn und 15 Prozent möglich sein. Tatsächlich wird die Ersparnis aber durch verschiedenste Faktoren beeinflusst. Innerstädtisch, mit vielen Ampelphasen und längeren Stopps, ist die Ersparnis von bis zu 15 Prozent durch die Start-Stopp-Automatik durchaus realistisch. Bist Du aber vorwiegend auf Autobahnen und Schnellstraßen unterwegs, hat das System wenig aktive Phasen – und kann dadurch keine starke Ersparnis einbringen.
Die Besonderheit der Start-Stopp-Automatik im Vergleich zum kompletten Abstellen des Autos ist, dass das elektrische Bordsystem weiterhin aktiv bleibt. So kann man Sprit einsparen, muss aber nicht auf diverse Komfort-Features wie Sitzheizung, Radio oder Klimaanlage verzichten. Wer nicht möchte, dass die Automatik eingreift, zum Beispiel in der Waschstraße oder im Stau, kann sie deaktivieren. Das geht meist einfach über einen Knopf oder im Infotainment.
Mit dieser Formel lässt sich der Spritbedarf ganz einfach ermitteln. Außerdem werden Tipps zum Einsparen gegeben.
Welche Komponenten hat die Start-Stopp-Automatik?
Start-Stopp-Systeme bestehen aus den folgenden Einzelteilen:
Energiemanagement
Das Energiemanagement setzt sich aus einer Steuerung mit integriertem Start/Stopp-Koordinator und einem Batteriesensor, kurz EBS, zusammen.
DC/DC-Wandler
Dadurch, dass die Spannung beim Starten kurz abfällt, wird ein Gleichspannungswandler, auch DC/DC-Wandler genannt, eingesetzt. Er soll durch das Stabilisieren der Bordspannung beim Start-Stopp-Vorgang die elektrischen Geräte, wie Radio oder Navigationssystem, unter Strom halten.
Elektronischer Batteriesensor
Damit die Start-Stopp-Automatik immer über die Spannung der Batterie Bescheid weiß, wird bei jedem der Batteriepole ein elektronischer Batteriesensor, kurz EBS, verbaut.
Start-Stopp-Starter
Dadurch, dass der Starter bei einer Start-Stopp-Automatik stärker beansprucht wird, müssen folgende Maßnahmen erfolgen, um der Mehrbelastung Stand zu halten:
- Verbesserung des Anlasser-Getriebes
- Verstärkung der Lager im Gehäuse
- Verstärkung der mechanischen Komponenten
Sensoren
Das Start-Stopp-System möchte so viel wie möglich über den Fahrzeugstatus erfahren, um so präzise wie möglich die Funktion einzuplanen. Der Raddrehzahlsensor misst, ob das Auto wirklich stehen geblieben ist, wohingegen der Neutralgangsensor Informationen gibt, welcher Gang gerade gewählt ist.
Generator
Die elektrischen Generatoren sorgen dafür, dass auch bei niedrigen Drehzahlen genug Strom an die Batterien ankommt. Das ist wichtig, da die Start-Stopp-Automatik nur mit ausreichender Spannung ordnungsgemäß arbeiten kann.
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Wann arbeitet die Start-Stopp-Automatik nicht?
Warum die Automatik nicht funktioniert, kann einige Gründe haben. Meistens sind es die folgenden:
- niedrige Batteriespannung
- nicht erreichte Betriebstemperatur
- Auto steht an einer Steigung
- Fahrergurt nicht eingerastet
- Türen oder Motorhaube offen
- Lenkrad eingeschlagen
- Einpark-Assistent aktiviert
- Anhänger angekuppelt
- niedrige Außentemperatur
- hohe Außentemperatur
Warum funktioniert die Start-Stopp-Automatik schlechter im Winter?
Da es bei niedrigen Außentemperaturen zu Schäden im Motor und bei der Batterie kommen kann, schützt sich das System selbst, indem es die Start-Stopp-Automatik deaktiviert. Ab welchen Temperaturen das Schutzprogramm aktiv wird, entscheidet jeder Hersteller selbst. Meistens liegen die Grenztemperaturen bei plus drei bis minus fünf Grad. Die Automatik wird durch die vielen Sensoren wieder selbst aktiviert. Du als Fahrer kannst also einfach normal weiterfahren.
Ist die Start-Stopp-Automatik schädlich für das Auto?
Auch wenn die einzelnen Komponenten wie der Anlasser, die Batterie und der Motor einer stärkeren Belastung ausgesetzt sind, stellt eine Start-Stopp-Automatik keinerlei Gefährdung für die Langlebigkeit des Autos dar. Die Hersteller haben sämtliche relevanten Bauteile verbessert und verstärkt, sodass Du entspannt mit der Automatik fahren kannst und Dir keine Gedanken wegen teurer Reparaturen machen musst.