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Die Detailansicht eine Cockpits im BMW 7er zeigt unter anderem dem Kraftstoffverbrauch bei 140 km/h.
Quelle: Peter Besser
Bei hohen Geschwindigkeiten verbrauchen alle Fahrzeuge überdurchschnittlich viel Kraftstoff. Hoch bedeutet ab rund 140 km/h

Keine Geschwindigkeitsbegrenzung, die linke Spur ist frei - und Du genießt es. Deutlich schneller als mit der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h geht es über die Autobahn – und Du kannst der Tanknadel beim Sinken zuschauen. Nach einer kurzen Vollgasetappe leuchtet die Tankanzeige. Warum ist das so? Lies hier, was die Geschwindigkeit mit dem Benzinverbrauch des Autos zu tun hat und wie Du sparen kannst.

Wie verändert sich der Spritverbrauch in Abhängigkeit zur Geschwindigkeit?

Ganz klar: Je schneller Du fährst, desto mehr verbraucht Dein Auto. Denn mit zunehmendem Tempo steigt der Luftwiderstand. Der drückt gegen das Auto, das mehr Kraft aufwenden muss. Der Motor strengt sich mehr an und verbraucht daher mehr Sprit. Dabei gilt zu beachten, dass eine windschnittige Karosserie einen niedrigeren cw-Wert bietet als eine weniger windschnittige Karosserie.

In der Stadt benötigt das Auto seine Energie hauptsächlich dafür, dass es die Masse des Fahrzeuges bewegt, also dessen Gewicht. Dazu kommt noch der Rollwiderstand. Der Luftwiderstand spielt bei einem Tempo von weniger als 60 km/h eine untergeordnete Rolle. Auf Landstraßen und Autobahnen sieht das anders aus: Das merkst Du schon, wenn Du bei 80 km/h kurz die Hand aus dem Seitenfenster hältst.

Porsche Taycan
Porsche Taycan
Porsche Taycan Turbo

Kein Verbrenner – trotzdem Turbo. Die zwei Synchronmotoren im Taycan Turbo leisten zusammen 625 PS.

Der Luftwiderstand drückt nun gegen die Fahrzeugfront und bestimmt maßgeblich den Energieverbrauch. Das Gewicht und der Rollwiderstand des Autos spielen hingegen eine untergeordnete Rolle. Während der Rollwiderstand bei allen Geschwindigkeiten gleichbleibt, steigt der Luftwiderstand quadratisch zur Geschwindigkeit an. Schon ab rund 80 km/h übertrifft der Luftwiderstand den Rollwiderstand.

Bei hohen Geschwindigkeiten verbrauchen alle Fahrzeuge überdurchschnittlich viel Kraftstoff. Hoch bedeutet ab rund 140 km/h. Nach Angaben des ADAC verbraucht ein Mittelklasseautos um bis zu zwei Drittel mehr Kraftstoff, wenn es statt 100 km/h mit 160 km/h über die Autobahn fährt. Fährst Du mit Deinem Auto noch schneller, erhöht sich der Luftwiderstand weiter und der Motor benötigt noch mehr Sprit.

Es ist also die Geschwindigkeit, die hauptsächlich den Verbrauch bestimmt. Dazu kommen weitere Faktoren wie der Wirkungsgrad, die Leistung und die Größe des Motors. Den niedrigsten Verbrauch erzielst Du, wenn Du je nach Strecke im möglichst höchsten Gang zwischen 60 und 90 km/h fährst.

Auf Autobahnen sind niedrige Geschwindigkeiten und niedrige Drehzahlen aber weniger realistisch. Dort fährst Du spritsparend mit einer Geschwindigkeit zwischen 100 und 130 km/h. Aber auch hier kommt es auf das Fahrzeug mit Motor und Getriebe an. Manche Autos besitzen neun oder zehn Gänge. Die letzten Gänge sind extra so lang ausgelegt, dass sie die Motordrehzahl senken und sehr effizient fahren und damit einen niedrigen Kraftstoffverbrauch schaffen.

Ein Cabrio fährt auf einer sommerlichen Landstraße und verbraucht dabei weniger Sprit als innerorts oder auf der Autobahn
Quelle: Peter Besser
Auf der Landstraße ist der Spritverbrauch in der Regel geringer als in der Stadt oder auf der Autobahn - Dein Auto kann länger rollen

Wie kannst Du den Verbrauch selbst berechnen?

Es gibt natürlich eine Benzinverbrauch-Geschwindigkeits-Formel, mit der Du den genauen Kraftstoffverbrauch berechnen kannst. Für die genaue Berechnung des Kraftstoffverbrauchs benötigst Du allerdings viele technischen Angaben wie den genauen Rollwiderstand der Reifen, den Luftwiderstandsbeiwert des Autos, Stirnfläche des Autos, Luftdichte der Umgebung und alle Motorkenndaten. Für den Alltag dürfte die genaue Berechnung des Kraftstoffverbrauchs bei allen Geschwindigkeiten daher zu kompliziert sein.

Grob lässt sich aber der Kraftstoffverbrauch auch so berechnen: Der Benzinverbrauch hängt, unabhängig vom Wirkungsgrad des Motors, quadratisch von der Geschwindigkeit ab. Das bedeutet, dass Dein Auto für die doppelte Geschwindigkeit die vierfache Kraft und sogar die achtfache Leistung benötigt, nur um den Luftwiderstand zu überwinden. Die Größe oder Leistung des Motors oder die gefahrene Strecke spielen dabei keine Rolle. Dementsprechend steigt der Kraftstoffverbrauch exorbitant an.

AutoCenter Benz GmbH2
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Der Skoda Octavia RS

Etwa jeder fünfte Octavia-Käufer in Deutschland entscheidet sich für die sportliche RS-Variante.

Einfach kannst Du den erhöhten Kraftstoff benennen, wenn Du annimmst, dass Du bei 160 km/h über die Hälfte mehr verbrauchst als bei 100 km/h. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 6,5 Liter auf 100 Kilometern bei 100 km/h sind es bei 160 km/h schon fast 10 Liter Sprit auf 100 Kilometern. Du verbrauchst also 3,25 Liter pro 100 Kilometer zusätzlich. Die beste Benzinverbrauchs-Formel für niedrigen Spritverbrauch hast Du also selbst in der Hand: Fahre langsamer, dann verbrennst Du weniger Sprit und auch Geld.

Die Formel für den Benzinverbrauch im Durchschnitt lautet unabhängig vom Wirkungsgrad:

Getankte Liter x 100 : gefahrene Kilometer = Durchschnittsverbrauch in Liter 

Oder du berechnest:

(Liter : gefahrene Kilometer) x 100 = Durchschnittsverbrauch in Liter 

Du hast ein Elektroauto: Wie ist der Stromverbrauch dann?

Ähnlich zum Auto mit Verbrennungsmotor steigt auch der Energieverbrauch eines E-Autos. Je schneller es fährt, umso mehr Strom verbraucht es. Manche Hersteller drosseln deshalb ganz bewusst die Höchstgeschwindigkeit ihrer Elektroautos bei 140 km/h, 160 km/h oder bei 180 km/h.

Eine Szene aus dem Straßenverkehr in Berlin: Fußgänger und Radfahrer queren eine Ampel während Autos warten
Quelle: Peter Besser
In der Stadt benötigt das Auto seine Energie hauptsächlich dafür, dass es die Masse des Fahrzeuges bewegt, also dessen Gewicht

Welche Möglichkeiten hast Du, um den Verbrauch möglichst gering zu halten?

Um Sprit zu sparen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Dazu zählen unter anderem:

1. Sanft beschleunigen

2. Möglichst hohen Gang wählen

2. Schmale Reifen wählen

3. Korrekten Luftdruck einstellen

4. Dachträger und Dachboxen nach Benutzen demontieren

5. Kofferraum leerräumen

6. Kurzstrecken vermeiden

7. Vorausschauend fahren

8. Auto regelmäßig warten lassen

9. Durchschnittsverbrauch regelmäßig berechnen

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