Sparsame Autos in 2022: Geringe Kosten für die ganze Familie
Welches Auto verbraucht am wenigsten? Die Antwort ist komplex. Informiere Dich, was sparsame Autos ausmacht.
Verbrauch und Wirtschaftlichkeit erreichen bei Kundenbefragungen über Kaufgründe regelmäßig Spitzenpositionen. Kein Wunder, denn Klimaschutz rückt immer stärker in den Mittelpunkt. Außerdem profitierst Du natürlich auch finanziell von einem sparsamen Auto, nämlich an der Zapfsäule oder der Ladestation. Doch wie wird ein Auto eigentlich besonders effizient? Ein genügsamer Motor allein reicht jedenfalls noch nicht.
Wichtige Einflussfaktoren für den Verbrauch
- Gewicht
- Aerodynamik
- Räder
- Getriebe
- Allrad
Was macht ein Auto sparsam?
Neben Verbrauch und Wirtschaftlichkeit gehört auch das Platzangebot zu den wichtigsten Kaufargumenten. Ein großer Kofferraum ist natürlich praktisch und viel Beinfreiheit auf der Rückbank komfortabel für Mitfahrende. Allerdings sind größere Autos in der Regel schwerer. Und je schwerer ein Auto ist, desto mehr verbraucht dieses. Ein Praxisbeispiel zeigt: Der BMW 330d xDrive Touring ist in Anbetracht der kräftigen Leistung mit einem Verbrauch von 6,2 bis 5,5 Liter laut WLTP ein recht sparsames Auto in der Mittelklasse. Der gleiche Motor verbraucht im BMW 530d xDrive Touring schon 0,3 Liter pro 100 Kilometer mehr. Noch extremer fällt der Unterschied bei den hohen SUVs aus: Arbeitet der gleiche, sparsame Diesel im BMW X5, so verbraucht er dort schon 8,0 bis 6,6 Liter pro 100 Kilometer. Es lohnt sich also darüber nachzudenken, wie viel Platz Du wirklich brauchst und wie wichtig Dir eine hohe Sitzposition ist.
Maßgeblich für den Verbrauch ist außerdem das Getriebe. Zwar sparst Du beim Kauf eines Autos rund 2.000 Euro, sollte die Wahl auf eine Handschaltung fallen. Dafür musst Du nicht nur auf Komfort verzichten, sondern oft auch auf einen etwas geringeren Verbrauch. Ähnliches gilt für den Allradantrieb. Der sorgt zwar für mehr Traktion, schlägt sich aber noch negativer auf den Verbrauch nieder. Und auch die Räder beeinflussen den Verbrauch. Gut zu wissen: Seit dem 1. Mai 2021 müssen Reifenhersteller in der EU die Kraftstoffeffizienz ihrer Produkte angeben. Auch, wenn all diese Eigenschaften für sich alleine ein sparsames Auto noch in keine „Spritschleuder“ verwandeln, so können sie gemeinsam einen entscheidenden Unterschied ausmachen.
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Sparsamer Diesel oder Benziner?
Nichtsdestotrotz ist der Motor als Herzstück eines jeden Autos hauptverantwortlich für den Verbrauch. Dabei scheint auf dem Papier oft alles klar zu sein: Der kleine Dreizylindermotor ist sparsamer als ein Motor mit sechs Zylindern. Und ein Diesel mit sechs Zylindern verbraucht wiederum weniger als ein gleich großer Benziner. In der Praxis ist die Sache nicht ganz so simpel. Wenn Du regelmäßig auf der Autobahn mit höheren Geschwindigkeiten unterwegs bist, wirst Du schnell merken, wie sehr sich kleine und schwache Motoren anstrengen müssen und wie stark sich die Verbrauchswerte dann von den offiziellen Angaben unterscheiden. Ein größerer Motor ist hier im Vorteil: Sein Realverbrauch ist oftmals näher an den WLTP-Werten dran. Wobei er unterm Strich sowohl laut Normmessung als auch in der Realität mehr verbraucht.
Was in der Regel schon zutrifft, ist, dass Dieselmotoren aufgrund der höheren Energiedichte des Treibstoffs rund 20 bis 30 Prozent sparsamer sind als Benziner. Außerdem ist Diesel an der Zapfsäule günstiger – im Jahr 2020 um etwa 14 Cent pro Liter. Allerdings ist ein sparsamer Diesel in der Anschaffung teurer als der vergleichbare Ottomotor. Ob sich der Mehrpreis im Laufe der Zeit rentiert, hängt vor allem von Deinen individuellen Fahrgewohnheiten ab. Wenn Du viel auf langen Strecken unterwegs bist, dann eignet sich ein Auto mit einem sparsamen Dieselmotor sehr gut. Wenn Dein Fahrzeug hingegen regelmäßig auf kurzen Strecken betrieben wird und längere Reisen nur die Ausnahmen sind, passt der Ottomotor optimal – vielleicht sogar mit elektrischer Unterstützung.
Elektrisierende Alternativen
Denn der Blick auf offizielle WLTP-Werte zeigt deutlich: Plug-in-Hybride gehören zu den sparsamsten Autos am Markt. Gängige Modelle verbrauchen, solange die Batterie mithilft, oft zwei Liter oder weniger und können etwa 40 bis 60 Kilometer rein elektrisch fahren. Dadurch wird auf vielen Strecken nicht einmal ein einziger Tropfen Benzin verbrannt. Und für längere Strecken hast Du wiederum den Verbrennungsmotor in der Hinterhand, zeitaufwändige Ladestopps gibt es deshalb keine. Allerdings sollten Plug-in-Hybride, die mit verhältnismäßig kleinen Verbrennern ausgestattet sind, die Langstrecke im Idealfall so oft wie möglich meiden: Denn wenn die Batterie einmal leer ist, wird der Verbrennungsmotor ganz schön durstig. Immerhin muss er viel zusätzliche Technik bewegen, besonders der Lithium-Ionen Akku fällt wortwörtlich ins Gewicht.
Außerdem solltest Du einen genauen Blick auf Deine Lademöglichkeiten werfen, denn auch Strom kostet. Besonders viel übrigens an öffentlichen Ladestationen, moderat sind die Preise hingegen an der Haushaltssteckdose beziehungsweise der eigenen Wallbox. Weshalb bei reinen Elektroautos nicht nur die Batteriegröße zählt, sondern vor allem der Verbrauch. Große Unterschiede zu konventionellen Verbrennern gibt es da übrigens keine: Je leichter und windschlüpfriger das E-Auto ist, desto weniger Strom verbraucht es. Und desto mehr Geld sparst Du.
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Ökologische ist nicht gleich ökonomische Sparsamkeit
Damit sich die ökologische Sparsamkeit auch in der Geldbörse bemerkbar macht, solltest Du also auch beim E-Auto auf den Verbrauch achten und außerdem soviel wie möglich Zuhause oder an leistungsschwächeren Ladestationen Strom „tanken“. 100 Kilometer Reichweite können unter fünf Euro kosten - oder über 12 Euro. Im BMW 3er aus dem vorherigen Praxisbeispiel zahlst Du rund 7,50 Euro für 100 Kilometer. Wobei sich ökonomische Sparsamkeit freilich nicht nur am Verbrauch messen lässt. Was Du dir mit dem Diesel-PKW an der Zapfsäule ersparst, löst sich nach Bezahlen der KFZ-Steuer unter Umständen wieder in Luft auf. Besonders gut schneiden auch hier wieder Plug-in-Hybride ab, da die CO2-Emission in die Berechnung der KFZ-Steuer einfließt.
Die Top 7 der sparsamen Autos – geringe Kosten für die ganze Familie
Zusammengefasst ist der offizielle WLTP-Verbrauch zwar ein wichtiges Indiz dafür, wie sparsam ein Auto ist, allerdings sind die individuellen Mobilitätsgewohnheiten genauso bedeutend. Der auf dem Papier unschlagbare Plug-in-Hybrid ist in der Praxis nur dann sparsam, wenn er regelmäßig geladen wird und überwiegend auf Strecken unterwegs ist, die er rein elektrisch absolvieren kann. Für Wenigfahrer wird sich ein Diesel nicht rentieren, da sie teurer in der Anschaffung sind und auch die KFZ-Steuer höher ist. Wer viel längere Strecken fährt, kann hingegen zum Selbstzünder greifen. Viel hängt also von den persönlichen Lebensumständen ab. Weil das Thema so vielfältig ist, solltest Du unsere nachfolgende Liste der sparsamen Autos auch nicht als allgemeingültig sehen, sondern als einen beispielhaften, bunten Mix.
Die besten sparsamen Autos für die ganze Familie
Toyota Prius Plug-in: Plug-in-Hybrid für die Stadt
Gar nicht mehr aus der Stadt wegzudenken ist der Toyota Prius. Vielen schießt er als erstes durch den Kopf, wenn man sich fragt: Welches Auto verbraucht am wenigsten? Als Plug-in-Hybrid setzt der Prius der Sparsamkeit allerdings die Krone auf. 1,3 Liter Benzin auf 100 Kilometern sind ebenso beeindruckend wie nur 29 Gramm CO2, die der Prius Plug-in verbraucht und produziert. Als Plug-in-Hybrid kommt er außerdem auf eine rein elektrische Reichweite von 45 Kilometern und kann so vor allem innerstädtisch durchaus einen ganzen Tag bewältigen, ohne den 98 PS starken 1,8 Liter-Benziner zu bemühen. Die Systemleistung beträgt im Verbund mit dem 72 PS-Elektromotor 122 PS. Zwar wiegt der Prius Plug-in durch das Hybridpaket 1.605 Kilogramm, die aerodynamische Form trägt aber weiter sehr zur Sparsamkeit des 4,645 Meter langen Autos bei. Ab 38.000 Euro.
Der alteingesessne Hybrid aus Japan ist auch in seiner neuesten Form sparsam wie eh und je.
Mercedes-Benz E 300de T-Modell: Premium-Kombi als Diesel-Plug-in-Hybrid
Wer von Plug-in-Hybriden spricht, meint meist Benziner in Kombination mit einem Elektromotor. Doch Mercedes setzt auch bei dieser Technologie auf den Selbstzünder –als einziger Hersteller am Markt. Im E 300de T-Modell bedeutet das einen Normverbrauch von 1,6 Litern pro 100 Kilometer und einen CO2-Ausstoß von nur 42 Gramm pro Kilometer – und das bei 306 PS und 4,945 Meter Länge. Vorausgesetzt man lädt den Premium-Kombi regelmäßig. Doch selbst wenn die Batterie einmal leer ist, springt ein Diesel anstelle eines Benziners an und hält den Verbrauch auch auf der Langstrecke moderat. Da kann man auch die 2.145 Kilogramm Leergewicht gut hinnehmen. Komfort schreibt Mercedes sowieso groß, alle Insassen sind garantiert bestens aufgehoben. Ein Kofferraumvolumen von 480 bis 1.660 Litern rundet das Angebot ab. Ebenfalls als 300de verfügbar ist übrigens die C-Klasse. Rund 50 Kilometer schafft der Mercedes außerdem rein elektrisch. Einstiegspreis: 60.017,65 Euro.
Mercedes ist die letzte Marke, die weiterhin Diesel-Plug-In-Hybride wie den E 300de produziert.
BMW 320e Touring: Premium-Mittelklasse-Kombi als Plug-in-Hybrid
Auch die sportlichen Münchner von BMW haben sich längst dem Plug-in-Hybriden als Antriebskonzept zugewendet und statten mittlerweile ihren Klassiker, den 3er, damit aus. Das Ergebnis ist der 320e Touring, der mit einer Systemleistung von 204 PS zwar BMW-typisch kraftvoll antritt, aber dennoch mit einem Verbrauch von 1,4 Liter und CO2-Emissionen von 32 Gramm pro Kilometer beeindruckt. Hinzu kommt eine elektrische Reichweite von satten 59 Kilometern und schon ist man höchst ökologisch unterwegs. Dass es auch sparsame Autos über 150 PS gibt, beweist der BMW 320e. 1.840 Kilogramm Gewicht bei 4,709 Metern Länge sind für einen Plug-in-Hybriden ebenfalls im Rahmen. Gerade in der beliebten Mittelklasse gibt es inzwischen zahlreiche sparsame Autos, der BMW 320e gehört besonders als Touring, ab 50.500 Euro, zu den praktischsten unter ihnen.
Der BMW 320e spricht für sich: ein sparsames Hybridkonzept, was sich bei Neuanschaffung auch für die Förderprämie eignet.
Seat Leon 1.5 TGI: CNG-betriebener Kompaktwagen
Erdgasantrieb ist zuletzt dem Vormarsch der Elektromobilität zum Opfer gefallen. Seat baut jedoch weiterhin auf CNG. Der Leon 1.5 TGI macht die Vorteile dieser Antriebsart deutlich: Mit einem Verbrauch von vier Kilogramm Erdgas pro 100 Kilometer kommt der Leon 440 Kilometer weit. Bei Bedarf kann er noch auf seinen neun Liter großen Not-Benzintank zurückgreifen. Das Tankstellennetz ist allerdings weit genug ausgebaut, dass man problemlos nur mit Erdgas unterwegs sein kann. Trotz der kräftigen 130 PS stößt der Seat nur 109 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Der stylische Kompaktwagen bietet auf seinen 4,388 Metern Länge eine Menge Platz, ist so auch für eine Familie mit Nachwuchs geeignet und findet dennoch in der Stadt immer einen Parkplatz. Das clevere Gesamtpaket ersteht man ab 27.720 Euro. Generell ist der Leon als TGI eine attraktive Alternative für sparsame Langstreckenfahrer. Und übrigens: In die Parkgarage darfst Du mit dem CNG-Auto auch.
Durch die Möglichkeit, statt Benzin auch Erdgas zu nutzen, fährt der Leon TGI unabhängig von Spritpreisen günstig.
Kia Ceed Sportswagon 1.6 GDI Plug-in-Hybrid: Kompaktkombi mit Plug-in-Hybrid-Antrieb
Ebenfalls in die Riege der Plug-in-Hybride reiht sich der Kia Ceed Sportswagen als 1.6 GDI ein. Mit einem selbst für Plug-in-Hybride niedrigen Verbrauch von 1,3 Litern und einem CO2-Ausstoß von 30 Gramm pro Kilometer zählt der Ceed Sportswagon zu den ganz großen Sparefrohs. 4,605 Meter Länge bieten außerdem mehr als genug Platz für Kind und Kegel. Allerdings bleibt der Kia mit 1.533 Kilogramm Leergewicht definitiv auf der leichteren Seite. Und auf der Günstigeren: Wer zum 141 PS starken Kompaktkombi greifen will, ist ab 34.990 Euro mit dabei. Alleine schafft der Elektromotor rund 50 Kilometer, bevor ihm der Benziner zu Hilfe kommen muss. Ideal für alle City-Bewohner und jene, die im Gebiet rund um die Stadt wohnen. Denn gerade der Stadtverkehr ist mit dem Verbrenner ein teures „Vergnügen“, da wirkt ein Plug-in-Hybrid wahre Wunder.
Sparsam durch den Alltag: Der Hybridantrieb des Kompaktkombis zeigt seine Stärken vor allem im Stadtverkehr.
VW Touran 2.0 TDI: Diesel-Kompaktvan mit optional sieben Sitzen
Bei der Kombination von Platzangebot und Sparsamkeit muss man immer bis zu einem gewissen Grad einen Kompromiss eingehen. Traditionell stehen seit jeher Kompaktvans für diese Verbindung. Der VW Touran bietet auf kompakten 4,527 Metern Platz genug für einen bis zu 1.980 Liter großen Kofferraum und bei Bedarf bis zu sieben Sitze. Er wiegt mit 1.589 Kilogramm aber nicht die Welt und kommt dank seines 122 PS starken 2.0 Liter-Dieselvierzylinders auf einen niedrigen Verbrauch von 5,2 Litern. Ein für diese Klasse mehr als nur angemessener CO2-Ausstoß von 136 Gramm pro Kilometer rundet dieses sparsame Dieselauto ab. Mit dem VW Touran 2.0 TDI ist die ganze (Groß-)Familie aber nicht nur sparsam, sondern auch bequem unterwegs. Der Dieselmotor ist dabei der ideale Antrieb, da er besonders auf der Langstrecke seine Stärken ausspielen kann. Als Neuwagen zu haben ab 33.855 Euro.
Trotz Diesel noch vorne dabei: Der Familienklassiker von VW fährt selbst ohne elektrische Hilfe sparsam durch den Alltag.
Tesla Model 3: Elektroauto mit großer Reichweite
Wer an Elektroautos denkt, denkt zwangsläufig auch an den Pionier auf diesem Gebiet, Tesla. Das Model 3 gehört mit seinen 4,694 Metern in die Mittelklasse und besticht vor allem mit einer unglaublichen Reichweite. Je nach Konfiguration schafft man 614 Kilometer rein elektrisch. Und das bei einem atemberaubenden Antritt von null auf 100 in 4,4 Sekunden. Möglich machen das eine 82 Kilowattstunden große Batterie sowie insgesamt 440 PS aus mehreren Elektromotoren. Alternativ kann man auch Versionen mit kleinerer Batterie oder mehr Power bestellen. Das Gewicht des Model 3 schwankt ebenfalls je nach Modellvariante. Jene mit der größten Reichweite bringt 1.844 Kilogramm auf die Waage. Dank der ausgefeilten Aerodynamik verbraucht das Tesla Model 3 als Long Range AWD lediglich 14,8 kWh pro 100 Kilometer. Ein guter Wert für Elektroautos. Im Alltag wissen außerdem die gigantischen 649 Liter Gepäckraum zu gefallen. Großer Vorteil: Das Tesla Model 3 Long Range ist natürlich komplett emissionsfrei unterwegs. Und das ab 49.990 Euro. In diesem Testbericht zum Tesla Model 3 erfährst Du mehr.
Das Einsteigermodell des Elektroherstellers besticht mit guter Reichweite und der für E-Autos typischen zügigen Beschleunigung.
Zusammengefasst die neue Liste:
- Prius (hier evtl auch Plug-in-Hybrid)
- E300de (diesen Diesel-Plugin gibt es alternativ auch im C300de)
- 320e Plug-in-Hybrid
- Seat Leon 1.5 CGI
- Kia ProCeed 1.5 GDI Plug-in-Hybrid
- VW Touran 2.0 TDI
- Tesla Model 3