Der Škoda Octavia RS wird vielfältig
Škodas scharfer Kompakter lernt eine neue Sportart: Der Octavia RS startet erstmals als Plug-in-Hybrid, außerdem weiterhin mit Benzin und Diesel. Alle Details.
Sportversion hin oder her, beim Škoda Octavia geht es letztlich um Vernunft. Er bietet immerhin den größten Kofferraum in der Kompaktklasse, auch als schneller Octavia RS. Der Hersteller besteht deshalb längst nicht mehr auf einem starken Benziner im Top-Modell, sondern bietet ihn alternativ als Diesel an. Im neuen Octavia kommt eine weitere Variante hinzu: Zum ersten Mal startet der Octavia RS als Plug-in-Hybrid.
Der teilelektrische Sportler heißt Octavia RS iV. Das Kürzel teilt er sich mit dem Superb Plug-in-Hybrid und dem vollelektrischen Kleinstwagen Citigo. Im schnellen Modell bedeutet es: Zwei Motoren sorgen für den Vortrieb. Ein Benziner und ein Elektromotor teilen sich die Aufgaben – oder sie arbeiten für maximales Tempo zusammen. Dann wird der Octavia RS iV 245 PS stark.
- Škoda Octavia RS erstmals als Plug-in-Hybrid
- Insgesamt drei Motorvarianten geplant
- Octavia RS und Octavia RS iV mit 245 PS
- Octavia RS TDI mit 200 PS
- Preise: 38.543 Euro (Octavia RS), 42.267 Euro (Octavia RS iV)
Etwa jeder fünfte Octavia-Käufer in Deutschland entscheidet sich für die sportliche RS-Variante.
Škoda Octavia RS und RS iV: Technik von Golf GTI, GTE, GTD
Wie bisher übernimmt der schnelle Octavia die Technik von den schnellen Golf-Modellen. Der Hybridantrieb stammt aus dem neuen VW Golf GTE. Von ihm erbt er den 1,4-Liter-Benziner (150 PS), den Elektromotor (85 kW) und das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, außerdem die Traktionsbatterie mit 13 kWh Kapazität. Der Škoda Octavia RS iV fährt laut Norm bis zu 60 Kilometer weit rein elektrisch. Im Sport-Modus liefern die Motoren beim Anfahren 330 Newtonmeter Drehmoment. Maximal stehen insgesamt 400 Newtonmeter an.
Der Octavia RS Plug-in-Hybrid soll eine echte Alternative zu den konventionellen RS-Modellen werden. Deshalb erhält er die gleiche Leistung: Der reguläre Octavia RS wird ebenfalls 245 PS stark. Auch er bekommt seine Technik vom Golf, allerdings vom GTI. Ein 2,0-Liter-Benziner treibt ausschließlich die Vorderachse an. Zunächst bietet Škoda nur ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an. Ein manuelles Sechsganggetriebe folgt später.
Mit seinem überarbeiteten Antrieb ist der neue Octavia RS so stark wie sein Vorgänger. Ganz anders der Octavia RS TDI: Im sportlichen Diesel kommt ein neuer Selbstzünder aus der Generation „EA 288 Evo“ zum Einsatz. Der leistet 200 PS, 16 PS mehr als der Antrieb im Vorgänger. Škoda bietet ihn als einzigen Octavia RS optional mit Allradantrieb an. Ein Doppelkupplungsgetriebe gibt es im Octavia RS TDI serienmäßig.
Starke Optik und eine bessere Ausstattung
Škoda gestaltet Front und Heck der Octavia-RS-Drillinge bullig, installiert große Räder und kleine Spoiler. Der Innenraum bekommt sportliche Sitze, Alcantara-Bezüge für viele Flächen, farbliche Akzente und eigene Grafiken für die Displays. Außerdem baut der Hersteller ein Sportfahrwerk ein.
Abgesehen davon bringt der neue Octavia RS alles mit, was Škoda kürzlich im Basismodell vorstellte. Das Cockpit wird digital und um ein (optionales) Head-up-Display ergänzt. Gegen Aufpreis hilft die Spracherkennung „Laura“ beim Planen der Navi-Route oder beim Bedienen des Autos. Auf der Rückbank und im Kofferraum gibt es mehr Platz als bisher, zumindest bei den konventionellen Antrieben. Die Traktionsbatterie des Plug-in-Hybriden schrumpft den Laderaum des Octavia RS iV um 150 auf 450 Liter (Limousine) bzw. 490 Liter (Combi). Der Tank fasst 40 statt 45 Liter Kraftstoff.
2017 frischt Škoda den Octavia auf. Deutlichstes Erkennungsmerkmal sind die geteilten Frontscheinwerfer.
Marktstart und Preise des Škoda Octavia RS (2020)
Die teilelektrische Variante des Octavia RS sollte auf dem Autosalon in Genf debütieren. Statt einer großen Messe gibt es jedoch nur eine kleine Online-Premiere. Hier nennt Škoda erste Daten zum Auto: Der Octavia RS iV beschleunigt in 7,3 Sekunden auf Tempo 100 und läuft 225 km/h Spitze. Der Octavia RS ohne Hybrid ist flinker unterwegs: Er sprintet in 6,7 Sekunden auf Landstraßentempo und rennt 250 km/h schnell. Der Diesel mit Allradantrieb ist eine Zehntelsekunde langsamer.
Der Škoda Octavia RS ist bereits als Benziner und Plug-in-Hybrid bestellbar. Mit klassischem Antrieb kostet die Limousine 38.543 Euro, der Kombi 39.225 Euro. Der Octavia RS iV steigt als Stufenheck bei 42.267 Euro ein. Mit großem Kofferraum kostet er 42.949 Euro, jeweils abzüglich Elektro-Prämie. Zum Diesel nennt Škoda noch keine Preise. Er wird sich zwischen Benziner und Hybrid einordnen.
Trotz gesenkter Mehrwertsteuer wird der Octavia RS rund 2.000 Euro teurer als das Vorgängermodell. Im Vergleich lohnt sich der Tscheche allerdings: Er kostet kaum mehr als ein vergleichbarer VW Golf. Der Aufpreis des Octavia RS gegenüber einem Golf GTI beträgt 900 Euro. Ein Octavia RS iV kostet 600 Euro mehr als ein Golf GTE. Die Autos fahren mit identischer Technik, aber unterschiedlichem Anspruch und Laderaum: In die Škoda-Modelle passt viel mehr Gepäck.