Škoda Fabia 4 (2021): Bilder, Maße, Preise, Marktstart
Der neue Škoda Fabia verkleidet sich als sein Vorgänger: Kurz vor seinem Marktstart absolviert der Kleinwagen Straßentests. Wir verraten, was in ihm steckt.
Der geräumigste Kleinwagen im VW-Konzern bekommt einen Nachfolger: Škoda bereitet den Marktstart des Fabia 4 vor. Einige Monate vor seiner Premiere sind kaum getarnte Erlkönige auf öffentlichen Straßen unterwegs. Mit geschickt platzierten Folien an den Lampen und Polstern auf den Blechen tarnt Škoda sie als alte Modelle. Aber die Prototypen können ihr neues Gesicht nicht verheimlichen.
Der Škoda Fabia 4 passt sich dem aktuellen Markendesign an. Er bekommt eine neue Front, die der des Škoda Octavia ähnelt, und breitere Rückleuchten. Die Vorserienmodelle sind mit schwarz lackierten Kühlergrills und LED-Scheinwerfern unterwegs. Vermutlich handelt es sich um die höchste Ausstattungsvariante „Monte Carlo“. Trotz guter Tarnung verraten sie bereits wichtige Details zum Serienmodell.
Der tschechische Bruder des VW Polo
Škoda Fabia 4: Ab 2021 mit mehr Platz
Der auslaufende Škoda Fabia 3 hat nicht das beste Timing. Als er im Jahr 2014 startet, stellt der VW-Konzern bereits viele Modelle auf eine neue Architektur um: Im „Modularen Querbaukasten“ (MQB) setzt der Konzern hoch- und höchstfeste Stähle sowie unterschiedliche Fügungstechniken ein, um das Gewicht zu senken, die Steifigkeit zu erhöhen und die Raumausnutzung zu verbessern. Der Octavia basiert bereits seit 2012 auf dieser Architektur. Für einen Kleinwagen ist sie beim Start des Fabia 3 noch nicht bereit.
Erst Seat Ibiza, VW Polo und Audi A3 führen sie ab 2017 im kleinen Segment ein. Nun holt der Fabia nach, was seine Konzerngeschwister schon können: Zum Modellwechsel im Jahr 2021 bekommt er alles, was ihm bisher fehlt. Škoda verbessert Antriebe, Technik und Platz, modernisiert das Infotainment und ergänzt Assistenten. Außerdem wächst das Auto deutlich.
Traditionell ordnet Škoda seine Modelle am oberen Ende der jeweiligen Klasse ein. Als der Fabia 3 startet, gehört er mit einer Länge von 3,99 Metern zu den großen Modellen des Segments. Mittlerweile haben ihn die meisten Konkurrenten überholt. Diesen Rückstand holt er auf: Das Auto wächst um mindestens fünf, vermutlich sogar um zehn Zentimeter in der Länge. Die Proportionen der Prototypen deuten an, dass Škoda dafür vor allem den Radstand verlängert.
Der neue Fabia bietet seinen Insassen also mehr Platz. Vor allem die Passagiere auf der Rückbank dürften profitieren. Wir rechnen mit dem größten Knieraum seiner Klasse. Zudem wird voraussichtlich der Kofferraum größer. Bisher lädt der Fabia 330 Liter Gepäck unter die Abdeckung. Nach seinem Modellwechsel erwarten wir ein Kofferraumvolumen von 350 bis 380 Litern – das Niveau eines Kompaktwagens. Damit eignet sich der Fabia für Familien.
Einen Škoda Fabia Combi wird es ebenfalls wieder geben. VW-Konzernchef Herbert Diess bestätigt in einem Statement auf der Plattform „Linkedin“, dass die große Variante des Kleinwagens im Jahr 2023 startet. Die Strategie: Das Kernmodell soll zügig modern werden und bereits 2021 gegen die längst renovierte Konkurrenz antreten. Der alte Fabia Combi bleibt weitere zwei Jahre im Programm und bietet viel Platz für wenig Geld. Dann löst ihn sein Nachfolger ab.
Keine Diesel im Škoda Octavia 4
Antriebsseitig erwarten wir keine großen Überraschungen. Auf Diesel verzichtet Škoda bereits seit 2018 im Fabia. Dabei bleibt es: Ihre Abgasreinigung ist mittlerweile zu teuer, um im Kleinwagensegment Geld zu verdienen. Deshalb kommt der neue Fabia vorerst nur als Benziner auf den Markt. Ergänzend könnte eine Erdgas-Variante kommen.
Weiterhin treiben vor allem Dreizylinder-Motoren den Fabia an. In der Basis leistet ein Saugmotor voraussichtlich rund 70 PS. Darüber bietet Škoda zwei Turbo-Dreizylinder mit etwa 95 und 110 PS an. Diese drei Antriebe decken einen Großteil der Verkäufe ab. Als Spitzenmotorisierung könnte ein Vierzylinder mit 1,5 Litern Hubraum und 150 PS kommen. Einen neuen sportlichen Fabia RS plant Škoda für Generation vier nicht.
An den Basismotor schraubt Škoda ein manuelles Fünfganggetriebe. Die Turbomotoren bekommen einen sechsten Gang, die stärkeren optional ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Sie treiben ausschließlich die Vorderräder an. Allradantrieb ist im MQB für Kleinwagen generell nicht vorgesehen, nicht einmal Audi bekommt eine vierradgetriebene Version.
2017 frischt Škoda den Octavia auf. Deutlichstes Erkennungsmerkmal sind die geteilten Frontscheinwerfer.
Ein digitales Cockpit und mehr Assistenz
Neben Motoren und Platzangebot verbessert Škoda mit dem Modellwechsel Infotainment und Assistenz des Fabia. Der Kleinwagen wird sich an den Modellen Scala und Octavia orientieren. Bedeutet: Im Innenraum kommen weniger Knöpfe und Tasten zum Einsatz. Künftig steuert ein großer Touchscreen die meisten Funktionen. Gut möglich, dass Škoda nicht auf alle klassischen Bedienelemente verzichtet: Für die Klimaanlage könnten weiterhin Drehregler zum Einsatz kommen.
Optional ersetzt voraussichtlich ein großes Display die klassischen Rundinstrumente hinter dem Lenkrad. Wir erwarten ein aufgeräumtes, schlankes Cockpit mit hohem Hartplastik-Anteil, aber schicker Struktur und hübschen Blenden.
Die wichtigsten Helfer dürfte Škoda serienmäßig im neuen Fabia installieren. Frontradar mit Fußgängerkennung, Spurassistent und eine Tempobegrenzung erwarten wir in jedem Auto. Gegen Aufpreis kommt mehr Unterstützung hinzu: Die Aufpreisliste wird einen adaptiven Tempomaten, Parkassistenten, LED-Lampen, Fernlichtassistent und einen proaktiven Unfallassistenten umfassen.
Wenn der Fabia etwa zur Jahresmitte 2021 startet, wird er mehr kosten als sein Vorgänger. Mit verbesserter Basisausstattung und mehr Platz als im aktuellen Modell erwarten wir einen Einstieg bei ungefähr 14.900 Euro. Die Auslieferungen starten voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2021.