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Škoda Citigo in der Ansicht von vorne-links, eine Unterführung durchfahrend
Quelle: Škoda
Der Elektromotor im Citigo leistet 83 PS

Es fehlt etwas im neuen Škoda Citigo. Das kernige Knurren ist weg. Den Kleinstwagen gab es bisher ausschließlich mit Dreizylinder-Motoren. Das hat sich eingebrannt, der Sound gehört zum Auto. Nun sagt der Hersteller, damit sei Schluss. Er gehörte zum Auto. Denn Škoda ändert die Taktik. Die Verbrenner fliegen aus dem Programm, ihr Ersatz arbeitet rein elektrisch. Und damit: sehr, sehr leise.

Daran muss man sich gewöhnen. Denn alles andere bleibt im Škoda Citigo erhalten, sogar der klassische Autoschlüssel, den man ins Zündschloss steckt. Wer ihn dreht, spürt aber nicht mehr das Rütteln aus dem Vorderwagen, wenn sich der kleine Verbrenner auf Drehzahl pumpt. Es bleibt still und ruhig im Innenraum. Auch dann, wenn sich das Auto bewegt.

Nur eine künstliche Geräuschkulisse warnt (optional) Passanten, dass hier ein Auto fährt. Das zurückhaltende Surren des Elektromotors nimmt man im Škoda Citigo kaum wahr. Dafür aber das kräftige Drehmoment des Antriebs. Und die Erkenntnis, dass das Auto schon immer so hätte fahren sollen.

Škoda Citigo iV: Elektro-Kleinstwagen mit guter Reichweite

Das ergibt Sinn. Der voll elektrische Kleinstwagen wuselt flott und munter durch die Stadt, ohne die Umgebungsluft mit Schadstoffen zu belasten. Eine hohe Reichweite erwartet niemand in einem Auto wie dem Citigo. Weil er ein Stadtauto ist und nicht für lange Reisen gebaut wurde. Deshalb genügt eine kompakte Batterie, der Preis bleibt überschaubar.

Škoda citigo in der Seitenansicht, fahrend
Quelle: Škoda
Mindestens 20.950 verlangen die Tschechen für den Mini-Stromer

Für den Škoda Citigo iV bedeutet das konkret: Ein Akku mit einer Kapazität von 32,3 kWh (netto) speichert genug Strom für eine Reichweite von 260 Kilometern laut Norm. Nach der ersten Testfahrt scheint dieses Ziel erreichbar, im Öko-Kriech-Modus sogar recht locker. Für lange Fahrten zwischen den Ladepausen muss man sich aber nicht zurückhalten, sondern darf den kräftigen Motor genießen.

Ab der ersten Umdrehung des Elektromotors liegt ein Drehmoment von 212 Newtonmetern an. So stark war noch kein anderer Motor im Citigo. Škoda vermeidet ein harsches Zerren an der Vorderachse, lässt den Fahrer aber die Leistung spüren. Im Bereich bis 50 km/h zieht der Stromer die kleine Karosserie herrlich flott auf Tempo. Darüber wird der Citigo iV etwas zahmer, aber längst nicht zäh.

Das Knurren des alten Citigo vergisst man schnell, denn der Elektromotor macht Spaß. Er treibt das Auto spontan und elastisch an. Dabei kommt er mit einer festen Übersetzung aus. Gut so, denn das automatisierte Schaltgetriebe am Verbrenner war grauslich lahm. Der Elektromotor harmoniert perfekt mit allen Fahrbefehlen.

Viel Platz für ein kleines Auto

Natürlich darf man von einem Kleinstwagen nicht die Fahreigenschaften größerer Autos erwarten. Trotz des niedrigen Schwerpunkts neigt sich die Karosserie in flotten Kurven spürbar nach außen. Die Lenkung arbeitet direkt, aber gefühllos. Damit kann man sich arrangieren. Denn um Rundenzeiten und Kurvengeschwindigkeiten geht es in der Stadt nicht. Wohl aber um Praktikabilität.

Hier ist der Citigo nur schwer zu überbieten. Vier Personen passen ins Auto – wenn sie nicht zu groß geraten sind und sich gut verstehen. Vorn finden auch Menschen jenseits der Norm-Maße genug Platz. Die Sitze sind schlicht, das Infotainment-System nutzt das Display des Smartphones.

Cockpit-Ansicht des Škoda Citigo
Quelle: Škoda
Im Innenraum verteilt Skoda einige Folien auf den Kunststoff-Flächen

Škoda hübscht die Plastiklandschaft mit schicken Folien auf. Leider fehlt dem Lenkrad eine Tiefenverstellung. Dadurch findet nicht jeder Fahrer eine ideale Sitzposition. Zudem dürften die Sitze gern mehr Seitenhalt bieten. Für lange Strecken eignen sie sich nur bedingt. Der Kofferraum genügt für die meisten Besorgungen, mit umgelegter Rückbank auch für mehr. Die Akkus ducken sich unter die Sitze, sie schränken den Laderaum also nicht ein.

Drei Elektro-Kleinstwagen von Škoda, Seat und VW

Insgesamt gelingt Škoda mit dem Citigo mit Elektromotor ein praktischer, agiler und spritziger Stadtflitzer mit alltagstauglicher Reichweite zu einem fairen Preis. Er startet bei 20.950 Euro, abzüglich der Umweltprämie von Staat und Hersteller. Klimaautomatik, Zentralverriegelung, Radio, vier Türen, elektrische Fensterheber vorn und ein Wechselstrom-Ladegerät gibt es serienmäßig. Schnelles Gleichstrom-Laden (40 kW) kostet extra.

Škoda citigo in der Ansicht von vorne-rechts, fahrend
Quelle: Škoda
Eine Verbrenner-Variante des Citigo bietet Škoda nicht mehr an

Der VW-Konzern stellt alle Kleinstwagen auf Strom um. Škoda Citigo iV, Seat Mii Electric und VW E-Up fahren mit identischem Antrieb und Akku zu recht ähnlichen Preisen. Technisch unterscheiden sie sich nicht, in der Ausstattung kaum. Welcher der Richtige ist, entscheidet das individuelle Angebot vom Händler – oder die persönliche Verbindung zur Marke.

Derzeit bietet innerhalb des Trios nur VW im Up noch einen Verbrenner an. Der 60-PS-Benziner war der Verkaufsschlager und bleibt deshalb im Programm. Škoda denkt darüber nach, ihn ebenfalls wieder in die Preisliste zu schreiben. Wenn daraus nichts wird: halb so schlimm. Denn spätestens nach unserer Testfahrt vermissen wir das Knurren nicht mehr.

Škoda Citigo iV: Technische Daten

ModellŠkoda Citigo iV 
Motor Elektromotor
Getriebe Feste Übersetzung
Leistung 61 kW (83 PS)
Drehmoment212 Nm Anfahrmoment
0-100 km/h 12,3 s
Höchstgeschwindigkeit 130 km/h (abgeregelt)
Normverbrauch 13,5-16,4 kWh/100 km (WLTP)
CO2-Emissionen 0 g/km 
Kofferraumvolumen250-923 l
Länge 3.597 mm 
Breite 1.645 mm 
Höhe 1.478 mm
Radstand 2.417 mm 
Akkukapazität32,3 kWh (netto)
Reichweite260 km
PreisAb 20.950 Euro

Der Škoda Citigo iV in Bildern

Škoda citigo in der Ansicht von vorne-rechts, stehend
Škoda Citigo in der Ansicht von vorne-links, eine Unterführung durchfahrend
Škoda citigo in der Seitenansicht, fahrend
Škoda citigo in der Ansicht von vorne-rechts, fahrend
Škoda citigo in der Frontansicht, fahrend
Škoda Citigo in der Heckansicht, fahrend
Cockpit-Ansicht des Škoda Citigo
Ansicht der Instrumente im Škoda Citigo
Blick in den Innenraum des Škoda Citigo
Quelle: Škoda
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Ein Ladegerät für Wechselstrom ist serienmäßig. Wer schneller laden will, muss draufzahlen. Das Gleichstrom-Ladegerät (40 kW) kostet extra
Quelle: Škoda
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Der Elektromotor im Citigo leistet 83 PS
Quelle: Škoda
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Mindestens 20.950 verlangen die Tschechen für den Mini-Stromer
Quelle: Škoda
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Eine Verbrenner-Variante des Citigo bietet Škoda nicht mehr an
Quelle: Škoda
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Passanten werden von künstlichen Geräuschen gewarnt, wenn der Citigo vorbeifährt
Quelle: Škoda
6 von 9
Maximal fährt der kleine Stromer 130 km/h
Quelle: Škoda
7 von 9
Im Innenraum verteilt Škoda einige Folien auf den Kunststoff-Flächen
Quelle: Škoda
8 von 9
Die Instrumente bleiben im Citigo klassisch-analog
Quelle: Škoda
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Der Kleinstwagen bietet im Innenraum viel Platz. Den Sitzen fehlt allerdings etwas Seitenhalt
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