Sieben Klassiker, die fast ewig halten
Du suchst einen Klassiker, der möglichst zuverlässig ist? Diese Modelle sind haltbar, zäh und sie funktionieren im Alltag. Ein Überblick.
Altes Auto und solide – das klingt erst einmal widersprüchlich. Schick sieht so ein Youngtimer ja aus. „Aber was ist, wenn mal was kaputt geht?“ Tatsächlich geht bei Klassikern vergleichsweise wenig kaputt, wenn sie gut gepflegt sind. Autos mit H-Kennzeichen schneiden bei der Hauptuntersuchung der Prüforganisationen überdurchschnittlich gut ab, das zeigen die Statistiken.
Das hat auch damit zu tun, dass die späten 80er- und frühen 90er-Jahre als eine goldene Zeit des Automobilbaus gelten. Gute Rostvorsorge dank verzinkter Bleche, fortschrittliche und zugleich robuste Motoren: Vor 30 Jahren kommen viele Modelle mit erstaunlichen Langzeitqualitäten auf den Markt. Die komplizierte Elektronik, die moderne Autos anfällig macht, wird damals noch in Maßen eingesetzt. Hier sind sieben Klassiker, die als besonders zähe und zuverlässige Autos gelten.
Audi 80 (B3) (1986 bis 1991)
Wer ein Auto zum Angeben sucht, ist beim Audi 80 (B3) sicherlich falsch. Ihren Ruf als fades Rentnerauto hat die nüchtern gezeichnete Limousine nie abgelegt. Doch auf den zweiten Blick überzeugt der Mittelklassewagen umso mehr – mit seinen inneren Werten. Er rostet kaum, von Anfang an wird die dritte Generation des Audi 80 mit voll verzinkter Karosserie ausgeliefert. Während die meisten Opel und Ford aus den Achtzigern längst weggefault sind, erfreuen sich Abertausende Audi 80 weiterhin bester Gesundheit.
Der vollverzinkte Audi glänzt mit seiner simplen, aber robusten Technik
Das liegt auch an der vergleichsweise simplen, aber robusten Technik. Anfangs reichen den Ingolstädtern schmale 55 PS aus, um den Wagen als „neue Leistungsklasse“ zu bewerben. Dafür sind die Motoren sparsam. Stärkere Antriebe lassen sich mit dem Allradantrieb „Quattro” kombinieren. Der Kombi Avant bietet ordentlich Platz für Familien. Unterm Strich ist der Audi 80 B3 zwar eine Opa-Kutsche mit begrenztem Fahrspaß – aber der ideale Klassiker für Risikoscheue.
BMW 5er (E34)
Solide, aber bitte mit Fahrspaß? Gibt es beim BMW 5er der Baureihe E34. Die obere BMW-Mittelklasse der späten Achtziger- und frühen Neunzigerjahre steht für eine Motorenqualität, die ihresgleichen sucht. „Eisenschwein“ nennen Liebhaber etwa den unverwüstlichen M30-Motor aus dem 530i und 535i. Seine Grundkonstruktion reicht in die Sechzigerjahre zurück. Aber auch die kleineren Reihensechszylinder 520i und 525i machen lange Spaß.
Sechs Töpfe als Maß der Dinge: Der BMW 5er E34 mit sechs Zylindern begeistert nicht nur Dienstwagenfahrer.
Großer Pluspunkt des E34, insbesondere gegenüber seinem Nachfolger E39: Fast alle Reparaturen sind günstig, der E34 ist schrauberfreundlich. Und die Ersatzteillage ist für ein 30 Jahre altes Modell hervorragend. Praktisch alle Verschleißteile des E34 liegen bei BMW parat. Sogar Karosseriekomponenten und Innenraumteile parken beim Hersteller auf Vorrat. Davon können Besitzer eines zeitgenössischen Opel Omega oderhttps://suchen.mobile.de/auto/ford-scorpio.html Ford Scorpio nur träumen.
Mercedes 190 E (1982 bis 1993)
1982 beginnt bei Mercedes-Benz eine neue Ära. Mit dem 190 E (W201) bieten die Schwaben erstmals ein Fahrzeug in der Mittelklasse an. Es soll dem populären BMW 3er Konkurrenz machen. „Baby-Benz“, spottet Daimlers Stammkundschaft, doch die Vorzüge des 190ers sprechen sich schnell herum: Handling und Straßenlage sind hervorragend. Vor allem die neue Raumlenker-Hinterachse ist ein Meisterstück, sie wird später auch im größeren W124 eingebaut.
1982 eröffnet Mercedes mit dem 190 E eine ihrer erfolgreichsten Modellreihen.
Dazu kommt eine herausragende Solidität beim 190 E. Haltbar wie eine S-Klasse soll der kleine Mercedes sein, lautet schließlich die Vorgabe an die Ingenieure. Rost kommt vor, aber längst nicht in dem Ausmaß wie bei anderen Autos aus dieser Zeit. Die Technik gilt als haltbar bis unzerstörbar. Viel mehr als Öl, Wasser und ab und an mal neue Bremsbeläge brauche der „Baby-Benz“ oft nicht, schwärmen Liebhaber. Wer einen bezahlbaren Mercedes für die Ewigkeit sucht, ist hier richtig.
Hier geht's zum Mercedes 190 E 2.3/2.5 -16 im Gebrauchtwagen-Tipp
VW Golf IV (1997 bis 2003)
Der VW Golf ist das meistverkaufte Auto in Deutschland, seit Kurzem ist die achte Generation auf dem Markt. Aber welche Baureihe ist die beste? Kenner sagen: Es ist der Golf IV. Bei seiner Premiere 1997 setzt er neue Maßstäbe in der Kompaktklasse. Die Verarbeitungsqualität ist herausragend, sie ist das Resultat einer groß angelegten Qualitätsoffensive unter dem damaligen Konzernchef Ferdinand Piëch.
1997 startet der Wolfsburger Klassiker in die vierte Generation.
So werden die Bleche voll verzinkt. Volkswagen gibt den Golf-IV-Kunden 12 Jahre Garantie gegen Durchrostung. Auch Technik und Motoren sind grundsolide: Alle Aggregate – ob Diesel oder Benziner – taugen bei normaler Pflege für hohe Laufleistungen. Hinzu kommen eine gute Ersatzteillage und Schrauberfreundlichkeit. Das Ergebnis: Noch heute sind zahlreiche Golf IV auf den Straßen unterwegs. Als Youngtimer werden sie folglich nicht so richtig anerkannt – doch die Top-Modelle GTI oder R32 sind bereits gesucht.
Mazda MX-5 (1. Generation) (1989 bis 1998)
Bezahlbares Sommerauto gesucht? Der Mazda MX-5 ist das Schnäppchen unter den Sportflitzern. Brauchbare Autos sind schon für 2.500 Euro zu finden. Dazu kommt eine exzellente Ersatzteillage. Ob Karosseriekomponenten, Verschleißteile oder Zierrat: Für den schrauberfreundlichen Japaner erhält man eigentlich alles – und das günstig. Die Verdecke sind meist nach zehn Jahren hinüber. Ein neues kostet aber höchstens 500 Euro.
Die Klappscheinwerfer sind ein typisches Erkennungsmerkmal für die erste Generation des Mazda MX-5.
Vor 30 Jahren ist der Fahrzeugtyp des Roadsters so gut wie ausgestorben. Dann bringt Mazda den MX-5 heraus und das Kontingent ist hierzulande binnen Tagen ausverkauft. Der Zweisitzer liegt fantastisch auf der Straße, die Schaltwege sind knackig kurz. Kurven liebt der Zweisitzer, nur Alltagstauglichkeit geht ihm mit dem Mini-Kofferraum ab. Zwei Beulen im Deckel zeugen oft vom Versuch, einen Bierkasten zu verstauen. In den Folgejahren wird der Mazda-MX 5 mit über einer Million verkaufter Exemplare zum meistverkauften Roadster der Welt. Andere Hersteller ziehen mit eigenen Modellen nach – BMW mit dem Z3 oder Mercedes mit dem SLK. Aber die sind deutlich teurer in Anschaffung und Unterhalt.
Mehr Infos zum Mazda MX-5
Saab 900 (1978 bis 1994)
Als der Saab 900 im Jahr 1978 auf den Markt kommt, sieht er im Vergleich zu anderen Autos aus, als käme er aus der Zukunft. In seiner Klasse gibt es vor allem Stufenheck-Limousinen. Dagegen wirkt das lang gezogene, schräge Fließheck des 900 revolutionär. Die Karosserie-Linien des eleganten Gleiters erinnern daran, was Saab ursprünglich war und bis heute ist: ein Flugzeugbauer.
Die 1. Generation des Saab 900 gibt es als Sedan-, Fließheck- oder Cabrioversion.
Das passt gut, denn auf den Autobahnen gibt der Saab 900 den Abfangjäger – insbesondere die Turbo-Versionen. Die sind erstaunlich robust, Laufleistungen von mehreren Hunderttausend Kilometern sind bei normaler Pflege kein Problem. Hinzu kommt eine gute Rostvorsorge, der Schwedenstahl ist ab Werk gut geschützt. Obwohl die Automarke Saab vor einigen Jahren starb, stimmt die Teileversorgung. Die frühere Saab Parts GmbH, heute Orio Deutschland GmbH, existiert weiter.
Volvo 740/760 (1982 bis 1992)
Es gibt viele haltbare Modelle von Volvo. Die Modellreihe 700 ist besonders zäh. „Ziegelstein“ lautet vor 30 Jahren der Spitzname für das kantige Mittelklasse-Modell aus Schweden. Die Limousine mit dem schrägen Heckfenster kommt in den USA gut an. In Deutschland entscheiden sich die meisten Käufer für den riesigen Kombi mit zwei Meter langer Ladefläche.
Die robuste Karosserie für den Alltag - Der Volvo 740/760.
Alltagstauglich sind beide, bis heute. Es soll Volvo 740/760 geben, die statistisch gesehen bereits zehn Mal um die Erde gefahren sind und noch kein bisschen Rost angesetzt haben. Allenfalls der Auspuff gammelt alle paar Jahre durch. Ein Problem ist das nicht, denn die Ersatzteillage beim Volvo 740/760 ist ordentlich. Selbst Wartungsstau muss kein Grund zur Sorge sein: Die meisten Reparaturen bekommt man beim schrauberfreundlichen Basismodell 740 wieder hin. Lediglich der V6-Euromotor im 760 gilt als empfindlich. Das Gleiche soll für den von Volkswagen zugekauften Turbodiesel gelten. Am besten wählt man also ein Basismodell, in dem die soliden Volvo-Vierzylinder mit 113 oder 145 PS (Turbo-Version) arbeiten.
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