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Wie verraten Dir, wie Du beim Autokauf am besten vorgehst, um Dich vor Betrügern zu schützen
Quelle: Picture-Alliance
Wie verraten Dir, wie Du beim Autokauf am besten vorgehst, um Dich vor Betrügern zu schützen

Es gibt einige Tricks, mit denen betrügerische Autoverkäufer Dich abzocken wollen. Wenn Du ein paar Hinweise zum sicheren Autokauf beachtest, fällst Du nicht so leicht auf Tricks herein.

Die Betrugsmasche ist meist gleich: Ein Auto wird besonders günstig angeboten, in der Regel deutlich unter dem normalen Wert. Beobachtest Du vor einem Kauf ein paar Wochen Dein Wunschauto bei mobile.de, bekommst Du schnell ein Gefühl für die gängigen Preise. Weicht der Preis des angebotenen Autos deutlich ab, kann etwas nicht stimmen. Denn keiner verschenkt Geld.

Auf Nachfrage erzählt der Käufer Dir dann gern, dass er in einer Notlage ist und das Auto schnell verkaufen muss. Gleichzeitig versucht der Verkäufer Druck aufzubauen, indem er erzählt, dass Du Dich schnell entscheiden musst – sonst sei das Auto weg. Bleib entspannt und lass Dich nicht zu einer Handlung zwingen. Nur Du entscheidest, wann und wo Du ein Auto kaufst.

Kein Geld im Voraus zahlen

Die Alarmglocken sollten ganz laut läuten, wenn der Verkäufer vorab Geld für das Auto haben will. Meist verlangt der Verkäufer dann einen Bargeldtransfer über Western Union oder MoneyGram. Dafür verspricht er Dir Sicherheiten in Form des Fahrzeugscheins (Zulassungsbescheinigung I oder II) oder eines Personalausweises. Der Betrüger sichert Dir ein Vorkaufsrecht zu, wenn er vorab als Sicherheit eine Bargeldüberweisung erhält.

 Diese soll ruhig auf eine Person Deiner Wahl ausgestellt werden, ein Bekannter oder Freund. Anschließend will der Verkäufer den Namen und die Summe des Bargeldtransfers wissen – als Beleg dafür, dass Du tatsächlich das Geld hast. Erhält der Betrüger die Daten, lässt er ein amtliches Dokument wie einen Personalausweis fälschen und das Geld anschließend abheben. Die vorher an Dich verschickten Sicherheiten stellen sich dann als gefälscht heraus, so dass nicht nur das Geld futsch ist, sondern Du auch nie ein Auto erhältst. Und die Person, mit der Du verhandelt hast, löst sich in Luft auf, ist für Dich nicht mehr zu erreichen.

 Deshalb: Grundsätzlich eignen sich von Finanzdienstleistern angebotene Bargeldtransfers nicht für die Bezahlung eines Fahrzeugs, da sie unsicherer sind als eine normale Überweisung oder das Bezahlen mit Bargeld. Transferiere Geld nur an tatsächliche Personen oder Unternehmen, die Dir persönlich bekannt sind. Verschicke außerdem niemals an Unbekannte auszahlungsrelevante Details oder Dokumente wie Ausweise oder Kfz-Papiere. Fotos oder Scans davon sind leicht zu fälschen und können für weitere Betrügereien verwendet werden.

Autokauf über Spedition oder Verschiffungsunternehmen

Exoten, Oldtimer oder auch Alltagsautos werden gerne aus dem Ausland zum Kauf angeboten. Natürlich besonders günstig, sehr gepflegt und mit geringer Laufleistung. Dann müssen die Autos zum Käufer, zu Dir, kommen. Findige Betrüger spannen dafür Speditionen oder Verschiffungsunternehmen als Treuhänder ein, je nachdem aus welchem Land die Autos kommen. Bei allen gleich: Es ist ein Trick.

Denn der vermeintliche Käufer, der im Ausland sitzt, schlägt per E-Mail oder WhatsApp eine Spedition vor, die für ihn treuhänderisch handelt. Die Internet-Präsenz des Unternehmens sieht auf den ersten Blick seriös aus – auf dem zweiten ist sie dann aber schon verschwunden. Denn nach einigen Betrugsfällen wird die Seite einfach abgeschaltet. Dann ist das Auto weg und das Geld natürlich auch. Tipp: Kaufe niemals über eine Spedition als Treuhänder, sei das Angebot noch so verlockend.

Autoverkauf und Betrug per WhatsApp

Eine recht neue Masche ist die Abzocke beim Autoverkauf oder Autoankauf über WhatsApp. Dabei läuft die Kommunikation am Anfang per E-Mail. Dort werden alle Einzelheiten geklärt, wie die technischen Daten, eventuelle Defekte und der Preis. Kurz vor dem Kaufabschluss wechselt der Betrüger auf WhatsApp. Die Beschreibung des Autos ändert sich nun, aus einem Unfallwagen wird ein tadelloses Auto, die Kilometerangabe stimmt nicht mehr und der Preis ändert sich. Auch wenn der Ankäufer oder Verkäufer auf telefonische Nachfrage nur von einem „kleinen Fehler“ spricht und Dich bittet, mit „okay“ zu antworten, mach das auf keinen Fall. Denn dahinter steckt eine miese Masche. Der Händler versucht, Dich nach der Bestätigung mit einem Anwaltsbrief zur Erfüllung des Vertrages zu drängen – also ein Auto wie in der WhatsApp beschrieben zu kaufen oder zu verkaufen. Ein Auto, dass es so nicht gibt. 

Phishing – Betrug per Email/SMS

Ebenfalls eine beliebte Betrugsmasche sind Phishing-Mails/SMS. Dahinter stecken Datendiebe, die eine E-Mail oder SMS in der Optik bekannter und seriöser Unternehmen verschicken. Das können Automarken, Autohäuser, Banken oder Plattformen wie mobile.de sein. Das ist technisch möglich, ohne dass die betroffenen Firmen das verhindern können.

 Auf den ersten Blick sehen die E-Mails seriös aus. In der E-Mail oder einer Weiterleitung wirst Du aufgefordert, vertrauliche Daten wie Kontoverbindungen, Kreditkartennummer, Geburtsdatum, Wohnort oder Nutzerdaten wie zu Deinem mobile.de-Konto preiszugeben. Als Grund nennen die Betrüger Überprüfung des Kontos oder Einrichtung eines Treuhandservices. Klickst Du auf den weiterführenden Link in der E-Mail, gelangst Du zu einer gefälschten Seite, die Dir entweder Deine persönlichen Daten entwendet oder Dir einen gefährlichen Computervirus oder Trojaner überträgt. Das kann Dir ebenfalls passieren, wenn im E-Mail-Anhang eine Datei integriert ist, die Du öffnen sollst. Ist der Virus einmal aktiv, kann er Deinen Computer manipulieren und ungewollt Zugriff von außen ermöglichen.

Deshalb: Öffne niemals Datenanhänge von Absendern, die Du nicht kennst. Beantworte außerdem niemals in E-Mails Fragen nach Bankverbindungen oder persönlichen Daten. mobile.de wird Dich niemals nach solchen Informationen fragen. Weder per E-Mail noch per WhatsApp, Telefon oder anderen Messanger-Diensten.

Gefälschte Dokumente

Autokauf ist nicht nur Vertrauenssache, sondern ein amtlicher Vorgang. Zumindest später bei der Anmeldung. Damit Du ein Auto kaufen und anmelden kannst, benötigst Du alle Papiere. Dazu zählen die Zulassungsbescheinigungen I und II, auch Fahrzeugschein und Fahrzeugpapiere genannt. Es sind amtliche Dokumente, die in der Regel fälschungssicher sind. Es sei denn, sie werden per E-Mail elektronisch verschickt. Fotos oder PDF Dokumente lassen sich per Fotobearbeitungssoftware einfach verändern. Daher sind sie nicht sicher. Du solltest deshalb diese Daten weder per E-Mail verschicken noch solchen Daten trauen. Denn sie bieten keine absolute Sicherheit als Nachweis der Identität des Verkäufers oder als Besitzurkunde des Fahrzeugs. Die Mailanhänge sind nur als Dateninfos zu gebrauchen.

 Deshalb: Lass Dir ruhig als erste Info die Daten per E-Mail oder WhatsApp-Foto zuschicken. Bei der Besichtigung des Fahrzeugs kontrolliere aber die Original-Dokumente und vergleiche beispielsweise die Fahrgestellnummer mit der im Fahrzeug angeschlagenen. Nur so stellst Du sicher, dass es sich auch um das tatsächliche Auto handelt – und um die tatsächlichen passenden Dokumente. Die Fahrgestellnummer befindet sich entweder von außen sichtbar im Bereich der Windschutzscheibe, im Motorraum oder im Fußraum der Beifahrerseite. 

Sind Halter und Verkäufer identisch?

Nur wer im Fahrzeugbrief als Halter eingetragen ist, ist auch Besitzer des Fahrzeugs. Und rein rechtlich darf nur er es verkaufen. Kontrolliere deshalb, ob Verkäufer und Halter dieselbe Person sind. Ist das nicht der Fall, verlange eine Vollmacht des Eigentümers, also der Person, die im Fahrzeugschein als Halter eingetragen ist. Handelt es sich um ein Unternehmen, kann das ein gesetzlicher Vertreter sein. Andernfalls könnte das Auto gestohlen sein und der Besitzer weiß nichts über den Verkauf. Dann ist der Kauf unwirksam und unter Umständen ist Dein Geld weg – das Auto dann auch. Dies gilt allerdings nicht für Gebrauchtwagenhändler: Diese werden nicht in den Kraftfahrzeugbrief eingetragen, wenn er den gebrauchten Wagen weiterverkauft.

 Über die Vertrauenswürdigkeit von Käufer oder Verkäufer kann mobile.de keine Auskunft erteilen – und erteilt sie deshalb nicht. Solltest Du eine E-Mail mit Angaben über die besondere Vertrauenswürdigkeit eines Käufers oder Verkäufers erhalten, kannst Du sie getrost löschen. Sie ist gefälscht und stammt nicht von mobile.de 

Ausstattung im Kaufvertrag nennen

Nicht nur Angaben zur Laufleistung, Motor, Anzahl der Halter und ob es sich um einen Unfallwagen handelt, gehören in den Kaufvertrag. Auch die Anzahl der Schlüssel und die Sonderausstattung solltest Du aufnehmen, ebenso Zubehör. Dazu zählen eventuelle spezielle Felgen mit Sommerrädern, Winterräder, Dachträger, Navigationssysteme oder Entertainmentsystem mit Soundsystem. Bei Cabrios kann es das Hardtop sein, bei Geländewagen abnehmbare Anhängerkupplung oder Frontbügel. 

Vorsicht vor manipulierten Tachometern

Der Wert eines Autos richtet sich in der Regel nach dem Alter und der Laufleistung. Am Alter können die wenigsten Betrüger drehen, denn der Tag der ersten Zulassung steht im Fahrzeugschein. Einfach ist dagegen die Manipulation der Kilometerangaben im Tachometer. Ließ der sich früher nur mechanisch zurückdrehen, geht es heute per Software.

 Deshalb: Es ist wichtig, den Kilometerstand mit dem Scheckheft, Wartungen, Inspektion oder Reparaturen zu vergleichen. Auch HU-Protokolle helfen bei einer Kontrolle. Stimmen die Kilometerangaben nicht überein, lass die Finger von dem Auto. Kann der Verkäufer nicht plausibel erklären, warum das Auto so wenig gelaufen ist, zieh besser weiter. Es gibt zwar Anzeichen für eine hohe Laufleistung, wie abgewetzte Pedalgummis, verschlissene Schalthebel oder Sitzwangen. Doch ein hundertprozentiger Beleg ist das nicht. Du kannst höchstens das Auto in einer Fach- oder Vertragswerkstatt überprüfen lassen: Diese lesen dann das Steuergerät aus und damit die tatsächliche Laufleistung. Doch ob der Verkäufer dem vor dem Kauf zustimmt, ist eher unwahrscheinlich. 

Allgemeines zur Kaufabwicklung

Autokauf ist Vertrauenssache. Es stecken viele Tricks und Kniffe dahinter. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit und Kontrolle wirst aber auch Du Dein nächstes Auto kaufen können. mobile.de unterstützt Dich mit der Plattform bei der Suche und beim Inserat. Jedoch ist mobile.de nicht bei der Kaufabwicklung beteiligt, gibt grundsätzlich keine Empfehlung zur Bezahlung, zum Käufer oder Verkäufer ab, auch nicht über die Vertrauenswürdigkeit. Alle Vereinbarungen handeln Käufer und Verkäufer untereinander aus. Solltest Du dennoch eine E-Mail über Vertrauenswürdigkeiten, Bezahlformalitäten oder Treuhand-Konten erhalten, stammen die nicht von mobile.de, sondern sind eine Betrugsmasche.

Vorsicht bei der Geldübergabe

Autos wechseln häufig noch als Bargeldgeschäft die Seiten. Bei teuren Autos können das ein paar zehntausend Euro sein. Wenn Du ein Auto von privat kaufst oder verkaufst, gehe niemals allein zur Geldübergabe. Meide dunkle Orte, Ecke, anonyme Orte wie Autobahnraststätten, Parkhäuser oder ungewöhnliche Uhrzeiten wie mitten in der Nacht. Die Geldübergabe oder Anzahlung sollte stets in einem unverdächtigen Umfeld stattfinden. Das kann die Wohnung des Verkäufers sein, wenn die Adresse bekannt ist, oder ein Autohaus oder eine Bank. Wichtig auch: Lass Dich nicht unter Druck setzen. Du bestimmst, ob und wann Du Dein Auto kaufst oder verkaufst. Das nächste Angebot wartet auf mobile.de.

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