Scheinwerferreinigungsanlage – Das musst Du darüber wissen
Es ist nicht allzu lange her, da waren vor allem höherpreisige Fahrzeuge mit Xenonlicht und einer Scheinwerferreinigungsanlage ausgestattet. Mittlerweile aber ist die kurz SRA genannte Sprühvorrichtung Pflicht für die meisten Autos. Wir geben Dir die notwendigen allgemeinen Informationen über Gesetzeslage, Funktion und Kosten für eine eventuelle Nachrüstung.
Egal ob Xenon oder LED-Scheinwerfer: Eine Scheinwerferreinigungsanlage ist mehr als eine nette Spielerei und nicht nur ein weiteres Komfort-Feature aus der Aufpreisliste der Fahrzeughersteller. Zudem lassen sie sich heute gut Nachrüsten, auch wenn dies nicht unbedingt günstig ist.
Wie funktioniert eine Scheinwerferreinigungsanlage?
Schon der Name sagt es: Die Scheinwerfer Reinigungsanlage ist eine Vorrichtung (bei Kraftfahrzeugen), die für die Reinigung der Frontscheinwerfer zuständig ist. Dafür sprüht sie ein Wasser-Reiniger-Gemisch auf die Scheinwerfer. Ursprünglich fand diese vor allem bei Fahrzeugen mit Xenon Scheinwerfern Anwendung.
Das ergibt doppelt Sinn: Zum einen garantieren komplett saubere Scheinwerfer im Vergleich zu verschmutzten eine deutlich größere Lichtreichweite Deines Autos (Verschmutzungen auf dem Scheinwerferglas können die Reichweite des Lichts um bis zu zwei Drittel mindern). Zum anderen vermeidest Du dank klarer Scheinwerfer auch eine etwaige Blendung des Gegenverkehrs. Denn je stärker die Leuchtkraft (im extremsten Fall Xenon) eines Scheinwerfers, desto größer ist auch die Blendgefahr – vor allem bei schmutzigen Scheinwerfern, denn sie bewirken, dass der Lichtstrahl wie durch ein Prisma gebrochen wird. Damit leuchten die Scheinwerfer nicht mehr nur den Bereich vor dem eigenen Fahrzeug aus, sondern streuen das Licht beim Fahren auch in den Gegenverkehr.
Kurzum: Eine Scheinwerferreinigungsanlage ist ein sinnvolles Feature - insbesondere bei Fahrzeugen mit Xenon - das die eigene sowie die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer erhöht. Sollte Dein Auto keine SRA haben, kann es sich durchaus lohnen, entsprechend nachzurüsten.
Die Scheinwerferreinigungsanlage wird meist über die Scheibenwischerbetätigung angesteuert und gemeinsam mit der Windschutzscheibenreinigungsanlage aktiviert. Das heißt: Wird die Windschutzscheibe gereinigt, werden auch die Scheinwerfer gereinigt. Das funktioniert so: Auf dem Stoßfänger des Fahrzeugs sind (Teleskop-)Düsen angebracht. Wird die Reinigung aktiviert, fahren sie aus dem Stoßfänger heraus und sprühen ein Wasser-Reiniger-Gemisch auf den Scheinwerfer. Durch den Druck des Strahls wird der Scheinwerfer gereinigt. Eine ältere, nicht mehr gebräuchliche Lösung sind kleine Wischarme, die an Miniaturscheibenwischer erinnern. Mittels Gummilippe oder Borsten reinigen sie die Scheinwerferoberfläche.
Welche Autos brauchen eine SRA?
Alle Fahrzeuge, die seit dem 1. April 2000 zugelassen sind und die ein Abblendlicht mit einer Leuchtstärke von mehr als 2.000 Lumen aufweisen, müssen über eine Scheinwerferreinigungsanlage verfügen.
Vor allem viele der heute verbauten Xenon-Scheinwerfer (Ausführung mit 35 Watt) benötigen zwangsläufig eine SRA, da ihr Abblendlicht mehr als die genannten 2.000 Lumen leistet. Viele LED-Scheinwerfer sowie alle Halogen-Scheinwerfer dagegen liegen unter diesem Wert. Für sie ist eine Scheinwerferreinigungsanlage gesetzlich nicht vorgeschrieben.
Viele Autohersteller konzipieren ihre LED- oder Xenon-Lichter so, dass sie den Grenzwert nicht überschreiten. Deshalb sind sie auch nicht verpflichtet, bei ihren Fahrzeugen eine SRA zu liefern.
In der Praxis jedoch ist die Leuchtkraft der Scheinwerfer auch unterhalb dieses Grenzwertes immer noch groß genug, dass es bei dreckigen Scheinwerfergläsern zu einer geringen Lichtreichweite oder der Blendung des Gegenverkehrs kommen kann - wer hat sich noch nicht über Xenon im Gegenverkehr geärgert? Hier sparen die Hersteller also an der falschen Stelle, wie auch der ADAC kritisiert.
Scheinwerferreinigungsanlage zum Nachrüsten
Der nachträgliche Einbau einer Scheinwerferreinigungsanlage ist durchaus möglich. Allerdings ist die Montage von Düsen oder Teleskopdüsen (sie sind für die Öffnungen in der Stoßstange notwendig), von Schlauch, Pumpe und Wischwasserbehälter, Ventilen und Steuer-Relais eher kein Fall für den Laien. Das Nachrüsten sollte daher besser von einem Fachmann in einer Werkstatt durchgeführt werden.
Ganz billig ist eine solche Nachrüstung beim Auto allerdings nicht. Der Preis ist abhängig von Fabrikat und Bezugsquelle des Nachrüstsatzes sowie vom Fahrzeugmodell. Die Kosten für das Material liegen bei bis zu 500 Euro. Dazu kommen noch die Kosten für das Einbauen sowie die Lackierung der Stoßstange. Dafür fallen 300 bis 400 Euro an.
Du möchtest Dein Auto mit Xenon-Scheinwerfern nachrüsten? Dann solltest Du bedenken, dass damit meist ebenfalls eine SRA nachgerüstet werden muss. Gesamtkosten von rund 3.000 Euro sind keine Seltenheit. Wer glaubt, sich nicht an die gesetzliche Vorgabe halten zu müssen und die Kosten für die SRA sparen zu können, der riskiert nicht nur die Betriebserlaubnis, sondern auch den kompletten Versicherungsschutz seines Fahrzeugs.
Aus diesen Komponenten beziehungsweise Bauteilen setzt sich eine Scheinwerferreinigungsanlage zusammen:
- Düsen beziehungsweise Teleskopdüsen
- Schlauchsystem
- Wischwasserbehälter mit Pumpe
- Mehrere Ventile
- Steuer-Relais