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Wind und Wetter, aber auch Staub, Schmutz und Insekten setzen Scheinwerfern zu. Dann nimmt die Leuchtkraft entsprechend ab.
Quelle: Karl-Josef Hildenbrand (picture alliance/dpa)
Wind und Wetter, aber auch Staub, Schmutz und Insekten setzen Scheinwerfern zu. Dann nimmt die Leuchtkraft entsprechend ab

Tagein, tagaus sind sie Wind und Wetter, Sonne und Regen oder Eis und Schnee ausgesetzt. Auch Staub, Schmutz und Insekten setzen ihnen zu. Die Rede ist von Auto-Scheinwerfern, die über die Jahre verschiedenen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind und ihnen Tribut zollen müssen. Der transparente Kunststoff wird dann allmählich matt und milchig und die Leuchtkraft nimmt entsprechend ab.

Scheinwerfer aber, die das Geschehen vor sich auf der Straße nicht mehr ausreichend ausleuchten, können zu einem Sicherheitsrisiko werden. Manchmal blenden sie vielleicht gar durch kleine Kratzer, die den Lichtstrahl brechen, den Gegenverkehr. Nicht zuletzt werden Autos mit abgenutzten Scheinwerfern schlechter gesehen. Für den TÜV ist klar: Bei milchigen Scheinwerfern gibt es – je nach Grad der Eintrübung – kein Pardon. Er kann deswegen die HU-Plakette verweigern.

Blinde Scheinwerfer kannst Du ganz einfach selbst polieren. Aufgepasst: Das gilt nur für diejenigen aus Kunststoff.
Quelle: Christin Klose (picture alliance / dpa Themendienst)
Blinde Scheinwerfer kannst Du ganz einfach selbst polieren. Aufgepasst: Das gilt nur für diejenigen aus Kunststoff. Andernfalls solltest Du die Arbeit einem Fachmann überlassen

Schritt für Schritt zu mehr Durchblick

Um einen teuren Austausch der Scheinwerfer zu umgehen, polieren viele Autofahrer ihre Scheinwerfer selbst. Das ist in Deutschland verboten und mit diesem Vorgang erlischt die Bauartgenehmigung (§ 22a Abs. 7 StVZO). Der Grund für die Selbsthilfe liegt auf der Hand. Gerade bei älteren Autos kostet ein Satz neuer Scheinwerfer je nach Fahrzeug und Bezugsquelle – Hersteller oder Zubehörhandel – schnell 500 Euro und mehr.

Die Möglichkeit, blinde Scheinwerfer selbst zu polieren, gilt aber nur für solche aus Kunststoff. Scheinwerfer aus Glas, wie sie in älteren Autos und vor allem in Oldtimern noch verbaut sind, benötigen eine deutlich aufwendigere Behandlung. Dafür sind auch spezielle Arbeitsmaterialien notwendig. Deshalb ist es besser, diesen Job einem Fachmann zu überlassen.

Hat Dein Fahrzeug Plexiglas-Scheinwerfer, solltest Du überprüfen, ob sie vielleicht doch nur stark verschmutzt sind oder ob der Kunststoff tatsächlich bereits angegriffen ist. Deshalb solltest Du jeden Scheinwerfer zunächst einmal gründlich reinigen. Dafür verwendest Du am besten ein gängiges Auto-Shampoo aus dem Zubehörhandel und warmes Wasser. Sind die Scheinwerfer sauber, lässt Du sie gründlich trocknen. Anschließend kannst Du erkennen, ob nur Schmutz die Ursache für die geminderte Leuchtkraft war, oder ob sich das Material selbst eingetrübt hat und milchig geworden ist. Ist das der Fall, empfiehlt mobile.de den Kauf von neuen Scheinwerfern.

Die richtigen Schleifmittel für Scheinwerfer

Wer sich dennoch selbst helfen will, der findet im Zubehörhandel komplette Aufbereitungssets, die (je nach Anbieter) alles enthalten, was für die Aufbereitung benötigt wird. Manches Zubehör, wie Schleifpapier oder Malerkreppband, wird jeder Heimwerker wahrscheinlich ohnehin in seiner Materialkiste haben. 

Zunächst gilt es nun, den Lack zu schützen. Dafür werden die Kanten rund um die Scheinwerfer abgeklebt. Am besten mit Maler- oder Krepp-Klebeband. Das lässt sich nach getaner Arbeit besser als anderes Klebeband wieder ablösen, ohne dabei unschöne Schlieren auf dem Fahrzeug zu hinterlassen.

Nun muss die Oberfläche der Scheinwerfer mit Nassschleifpapier behandelt werden, um die Unebenheiten und Kratzer zu entfernen. Dazu eignet sich feines Schleifpapier mit einer Körnung im Bereich zwischen 1.500 und 3.000. Man beginnt mit etwas grobkörnigerem Schleifpapier und bearbeitet die Scheinwerferoberfläche mit kreisförmigen Bewegungen. Mit feinerem Papier wird dann nachgearbeitet, bis die Fläche geglättet ist.

Sehen und gesehen werden – das ist im Straßenverkehr überlebenswichtig.
Quelle: Christin Klose (picture alliance / dpa Themendienst)
Sehen und gesehen werden – das ist im Straßenverkehr überlebenswichtig. Deshalb solltest Du Deine Scheinwerfer immer sauber halten.

Scheinwerfer polieren mit Zahnpasta

Rückstände des Schleifvorgangs werden mit Wasser abgewaschen, bevor die Behandlung der Scheinwerfer mit einer kunststoffverträglichen Politur beginnt. Und auch, wenn nicht jedes viel gepriesene Hausmittel einer ernsthaften Überprüfung standhält: Hier trifft zu, was in manchen Do-it-yourself-Foren behauptet wird. Zahnpasta hilft nicht nur den Zähnen, sondern kann als Politur auch Auto-Scheinwerfer retten. Die Polierstoffe in der Zahnpasta, die gemeinhin die Zahnoberfläche von Ablagerungen befreien sollen, wirken ähnlich auch auf die Scheinwerferoberfläche ein. Egal, ob Zahnpasta oder Politur: Auf jeden Fall solltest Du die Scheinwerfer mit einem weichen, möglichst fusselfreien Tuch aus Mikrofaser polieren. 

Ist dieser Arbeitsschritt abgeschlossen, muss die Oberfläche für die spätere Versiegelung vorbereitet und mit Haftgrund behandelt werden. Dieser Durchgang sei nötig, damit der Klarlack später auch hält, so die Experten des Fachmagazins Auto Bild. Wichtig: Nur dünn auftragen!

Ist auch das erledigt, kann der Klarlack aufgetragen werden. Die Oberfläche der Scheinwerfer ist damit versiegelt und der Kunststoff vor erneutem Vergilben geschützt. Die Scheinwerfer strahlen wieder in neuem Glanz und auch ihre Leuchtkraft ist deutlich stärker als zuvor.

Scheinwerfer Aufbereitung – Arbeitsanleitung

  1. Scheinwerfer gründlich reinigen
  2. Karosseriekanten rundum die Scheinwerfer mit Malerkreppband abkleben
  3. Oberfläche der Scheinwerfer mit Nassschleifpapier behandeln
  4. Unebenheiten und Kratzer wegschleifen, bis die Fläche geglättet ist
  5. Rückstände abwaschen
  6. Mit einem weichen Tuch kunststoffverträgliche Politur auftragen
  7. Oberfläche mit Haftgrund vorbehandeln
  8. Oberfläche mit Klarlack versiegeln
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