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Die sogenannten "Beruhigungsstrecken" lassen Baustellen oft viel größer erscheinen als sie eigentlich sind
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Die sogenannten "Beruhigungsstrecken" lassen Baustellen oft viel größer erscheinen, als sie eigentlich sind

Irgendwo wird immer gebaut. Auf den rund 13.000 Kilometern deutscher Autobahn gehören Baustellen zur Tagesordnung. Die Verkehrsbehinderungen nerven schon deshalb, weil sie oft zu Staus führen. Viele Autofahrer fühlen sich zudem unwohl, wenn sie sich einer Baustelle nähern. Meist wird es eng, oft wird der Verkehr dicht, und der geringe Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern macht nervös. Dabei kommt man mit etwas Ruhe und Umsicht auf jeden Fall sicher durch die Baustelle.

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Richtiges Verhalten vor der Baustelle

Autobahnbaustellen kommen nie überraschend. Rechtzeitig vor der Behinderung weisen Schilder auf sie hin. Fast immer gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Autofahrer sollten ihr Tempo daher rechtzeitig reduzieren, damit sie nicht abrupt vor der Baustelle abbremsen müssen. Dann muss unter Umständen auch der folgende Verkehr plötzlich Bremsen und es kann zu einem unnötigen Rückstau kommen. Wenn alle gleichmäßig fahren, verbessert das den Verkehrsfluss.

Kommt es vor der zu einer Fahrspurverengung und zu einer Reduzierung der zur Verfügung stehenden Fahrstreifen, gilt das Reißverschluss-Prinzip. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) schreibt in Paragraf 7 vor: „Ist auf Straßen mit mehreren Fahrstreifen für eine Richtung das durchgehende Befahren eines Fahrstreifens nicht möglich oder endet ein Fahrstreifen, ist den am Weiterfahren gehinderten Fahrzeugen der Übergang auf den benachbarten Fahrstreifen in der Weise zu ermöglichen, dass sich diese Fahrzeuge unmittelbar vor Beginn der Verengung jeweils im Wechsel nach einem auf dem durchgehenden Fahrstreifen fahrenden Fahrzeug einordnen können (Reißverschlussverfahren).“

Das heißt: Alle Autofahrer sollten zunächst auf ihrer Spur weiterfahren. Erst kurz vor der Engstelle, wenn einer der Fahrstreifen endet, sollte der Spurwechsel erfolgen. Wie beim Schließen eines Reißverschlusses sortieren sich dabei die Fahrer auf der endenden Spur im Wechsel auf die weiterführende Spur ein. Autofahrer auf der freien Spur sind verpflichtet, die Autofahrer auf der endenden Spur reinzulassen.

Die Vorschrift soll sicherstellen, dass der Verkehrsraum möglichst effizient ausgenutzt wird. Ordnen sich die Autofahrer schon ein, bevor die Spur endet, bleibt sie ein gutes Stück ungenutzt. Ergo: Es steht weniger befahrbare Strecke für die gleiche Anzahl an Autos zur Verfügung. Das erhöht die Gefahr, dass sich ein Stau bildet.

Hat sich bereits ein Stau gebildet oder gerät der Verkehr stark ins Stocken, muss eine Rettungsgasse gebildet werden, damit Einsatzfahrzeuge schnell an einen möglichen Unfallort kommen. Das muss bereits passieren, wenn der Verkehr stockt. Denn steht der Verkehr, ist es zu spät. Eine Rettungsgasse lässt sich nicht mehr oder nur noch sehr langsam bilden, wenn alle Autos eventuell vorhandene Lücken schließen.

Um den vertraglich vereinbarten Baubeginn sicherzustellen, errichten einige Baufirmen die Baustelle, ohne auf ihr zu arbeiten
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Um den vertraglich vereinbarten Baubeginn sicherzustellen, errichten einige Baufirmen die Baustelle, ohne auf ihr zu arbeiten

Richtiges Verhalten in der Baustelle

Ganz klar, wenn es eng wird, ist erhöhte Konzentration gefordert. In vielen Baustellen werden die Fahrspuren verengt. Und zwar deutlich. Üblich ist eine Breite von 3,75 Metern, in Baustellen sind es oft nur 2,20 oder gar 2,10 Meter. Selbst Breiten von nur 2 Metern sind möglich. Allerdings sind nicht alle Spuren gleich betroffen. Die rechte Spur darf eine bestimmte Breite nicht unterschreiten, damit Lkw sie weiter befahren dürfen. Die linke und, wo vorhanden, auch die mittlere Spur können stärker verengt werden.

Damit verbunden sind Einschränkungen, die nicht nur für Lkw gelten. Auch Autofahrer dürfen unter Umständen nicht alle Spuren befahren. Ist das Fahrzeug inklusive Außenspiegel breiter als die Baustellenspur, darf sie nicht befahren werden. Der Fahrer ist verpflichtet, sich rechts einzuordnen. Wer das nicht berücksichtig und mit einem zu breiten Fahrzeug die falsche Spur wählt, kann belangt werden. Ein Bußgeld in Höhe von 20 Euro kann verhängt werden.

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Tatsächlich sind mittlerweile viele Autos breiter als zwei Meter, vor allem große SUVs können auch die Marke von 2,10 Metern überschreiten. Wie breit das Auto inkl. Spiegeln tatsächlich ist, steht nicht in den Fahrzeugpapieren. Hier wird nur die Breite ohne Spiegel angegeben. Im Zweifel hilft: Nachmessen.

Kein Wunder, dass viele Autofahrer sich nicht trauen, in einer Baustelle einen Lkw zu überholen. Der Abstand zwischen dem eigenen Auto und dem Lkw auf der linken Spur lässt sich oft schlecht einschätzen. Wer unsicher ist, sollte auf keinen Fall die Überholspur besetzen und dort in Schockstarre hinter dem Lkw verharren. Das nervt andere Autofahrer. Für alle angenehmer ist es, wenn man sich dann rechts einordnet und die „mutigeren“ Verkehrsteilnehmer passieren lässt.

Ansonsten gilt in der Baustelle alles, was auch sonst gilt: Das Tempolimit ist einzuhalten, genügend Abstand zum Vordermann und bei Regen und schlechter Sicht gilt es extra umsichtig zu fahren. Vorsicht auch bei Bauarbeitern im Bereich der Fahrbahnen.

Verhalten nach der Baustelle

Hat man es unfallfrei durch die Baustelle geschafft, sollte man sich zunächst rechts einordnen und dort so lange beschleunigen, wie das möglich ist und kein langsameres Auto vor einem fährt. Das Rechtsfahrgebot schreibt das im Übrigen auch so vor. So kann sich der Verkehr wieder langsam sortieren, der beste Verkehrsfluss ist gewährleistet. Das hilft schließlich allen.

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