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Ein Feuerwehrmann hält eine Rettungskarte in der Hand.
Quelle: picture alliance / dpa | Tobias Hase
Rettungskarten liefern wichtige Informationen für Feuerwehren. Sie zeigen an, wo am Fahrzeug geschnitten werden darf.

Moderne Fahrzeuge verfügen über zahlreiche Sicherheitssysteme, die im Falle eines Unfalls Leben retten können. Rettungskräfte stellen sie allerdings vor große Herausforderungen. Müssen Insassen aus dem Fahrzeug geschnitten werden, ist oft nicht klar, wo sie mit schwerem Gerät ansetzen können, ohne die Opfer zusätzlich zu gefährden. Airbags können beispielsweise verspätet auslösen. Manche Stahlseile sind auch zu hart, um sie mit normalen Schneidwerkzeugen zu durchtrennen. Eine Rettungskarte im Auto ist ein Helfer in der Not. Sie zeigt Rettungskräften an, wo gefahrlos geschnitten werden kann. Dadurch können sie schneller handeln und wertvolle Sekunden sparen.

Was ist die Rettungskarte fürs Auto?

Die Rettungskarte ist eine Art Anleitung für Rettungskräfte, die Aufschluss über die Bauweise eines bestimmten Automodells gibt. Darauf ist schematisch dargestellt, an welcher Stelle sich rettungsrelevante Bauteile wie Airbags, Karosserieverstärkungen oder auch Batterien befinden. Rettungskräfte können anhand der Rettungskarte genau ablesen, an welchen Stellen sie mit dem Schneidwerkzeug ansetzen können und wo nicht. Verunfallte können so schneller gerettet werden – und je schneller eine Rettung möglich ist, desto höher sind die Überlebenschancen.

Die Rettungskarte fürs Auto gibt es in Form einer kleinen Karte oder auch als Übersicht im DIN A4-Format. Autohersteller sind dazu verpflichtet, für jedes Automodell beziehungsweise für jede Modellgruppe eine solche Notfallkarte zu erstellen. Da technisch relevante Details in der Ansicht gesondert gekennzeichnet sind, müssen Rettungskarten immer in farbiger Ausführung vorliegen. Nur so können sie auf einen Blick kritische Schnittstellen anzeigen.

Warum ist eine Rettungskarte sinnvoll?

Nach einem Unfall zählt für Verletzte jede Sekunde. 60 Minuten gelten als goldene Regel. Bis dahin sollten Verletzte eine medizinische Versorgung erhalten. In ländlichen Regionen, wo die nächstgelegenen Versorgungseinrichtungen weit entfernt sind, kann das Unfallopfern zum Verhängnis werden. Umso wichtiger ist es, dass verletze Personen schnell aus ihrem Fahrzeug befreit werden. Versteckt verbaute Stromleitungen, Airbags oder hochfeste Karosserieverbindungen können jedoch Verletzte und Rettungskräfte gefährden. Die Rettungskarte für Pkw liefert den Helfern die notwendigen Informationen und hilft, den Rettungsvorgang zu beschleunigen. So kann sie im Ernstfall sogar Leben retten.

Ist die Notfallkarte nicht vorhanden, kostet dies wertvolle Zeit bei der Rettung. Mobile Rettungskarten-Apps, die Fahrzeugdaten in einer Online-Datenbank bereitstellen, sollen Feuerwehren zusätzlich unterstützen. Helfer können sich bei einem Unfall die Rettungskarten für gängige Fahrzeuge am Smartphone anzeigen lassen. Pkw-Fahrer sollten sich jedoch nicht allein auf die technische Ausstattung der Feuerwehren vor Ort verlassen. Besser und sicherer ist es, die Rettungskarte für das eigene Automodell mit an Bord zu haben.

Ist die Rettungskarte Pflicht?

Die Rettungskarte fürs Auto ist freiwillig. Es besteht keine Mitführpflicht, die besagt, dass sie zwingend bei der Fahrt dabei sein muss. Dennoch ist es sinnvoll. So kann man schneller aus einem Unfallauto geborgen werden. Ist medizinische Hilfe notwendig, kann sie in kürzerer Zeit erfolgen. Außerdem erleichtert die Rettungskarte fürs Auto den Einsatzkräften vor Ort ihre Arbeit. Sie können schneller und zielgenauer vorgehen und bei Bedarf entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen wie beispielsweise die Deaktivierung des Hochvoltsystems bei einem Elektroauto.

Ein verunfallter weißer Pkw steht am Rand einer Straße, im Hintergrund steht ein Feuerwehrfahrzeug.
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Wohin gehört die Rettungskarte im Auto?

Die Rettungskarte hat im Auto einen festen Platz. Sie sollte immer hinter der Sonnenblende auf der Fahrerseite aufbewahrt werden. Dieser Aufbewahrungsort ist international einheitlich. Bei einem Unfall im Ausland wissen so auch die Rettungskräfte vor Ort Bescheid, wo sie das entsprechende Dokument finden können. Ein zusätzlich angebrachter Aufkleber am Rand der Windschutzscheibe signalisiert, dass sich eine Rettungskarte im Fahrzeug befindet. Der Aufkleber wird links oben oder unten außerhalb des Fahrer-Sichtbereichs auf die Windschutzscheibe geklebt.

Im Notfall abgesichert: In vier Schritten zur Rettungskarte

Rettungskarten können sich von Hersteller zu Hersteller, aber auch von Modell zu Modell stark voneinander unterscheiden. Es ist daher absolut wichtig, die richtige Karte für das eigene Fahrzeugmodell auszuwählen. Wir zeigen Dir, wie Du in vier Schritten zur passenden Rettungskarte gelangst, sie korrekt im Auto platzierst und ihr Vorhandensein für andere kenntlich machst.

1. Die richtige Rettungskarte auswählen

Rettungskarten sind grundsätzlich bei den Automobilherstellern erhältlich. Die kostenlosen Datenblätter findest Du in der Regel beim Hersteller online. Die passenden Links für die beliebtesten Modelle gibt es weiter unten in diesem Artikel. Achte darauf, dass die Typbezeichnung mit der Deines Autos übereinstimmt. Während manche Hersteller eigene Rettungskarten pro Fahrzeugtyp anbieten, bieten andere PDFs mit mehreren Modellen zum Download an. Hierbei muss man erst nach seinem eigenen Modell suchen. Bist Du Dir bei der Baureihe nicht sicher, schaue im Fahrzeugschein in Feld D.2 nach.

2. Rettungskarte ausdrucken

Hast Du die richtige Rettungskarte gefunden, drucke sie auf A4 in Farbe aus. Das ist besonders wichtig, da Bauteile wie Fahrzeugbatterien, Kraftstofftanks oder Steuergeräte in unterschiedlichen Farben dargestellt werden. Nur so sind Bereiche, die besonderer Vorsicht bedürfen, auf einen Blick erkennbar.

3. Rettungskarte im Fahrzeug platzieren

Klemme die ausgedruckte Rettungskarte hinter die Sonnenblende auf der Fahrerseite. Die meisten Sonnenblenden sind bereits mit einer Schlaufe ausgestattet, sodass dies problemlos möglich ist. Dort kann die Notfallkarte bei einem Unfall entnommen werden.

Eine Rettungskarte ist mit einer Schlaufe hinter die Sonnenblende auf der Fahrerseite geklemmt.
Quelle: picture alliance / dpa | Tobias Hase
Hinter der Fahrer-Sonnenblende ist der richtige Aufbewahrungsort für die Rettungskarte.

4. Ergänzend zur Rettungskarte: Aufkleber anfordern und anbringen

Ob sich eine Rettungskarte im Auto befindet, ist ohne einen entsprechenden Hinweis kaum erkennbar. Darum gibt es ergänzend zur eigentlichen Rettungskarte Aufkleber für die Frontscheibe. Sie sind unter anderem beim ADAC oder bei Prüfinstitutionen wie TÜV SÜD und DEKRA erhältlich.

Rettungskarten zum Downloaden

Über die folgenden Links kannst Du Dir die Rettungskarten für Automodelle der beliebtesten Hersteller herunterladen. Sollte Dein Automodell nicht dabei sein, kontaktiere Deinen Automobilhersteller. Übrigens: Neben dem Begriff „Rettungskarte“ verwenden einige Hersteller auch die Begriffe „Rettungsdatenblätter“ oder „Einsatzblätter“.

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