Plug-in-Hybrid für den gelifteten Renault Mégane
Der Renault Mégane geht vielfältig in die zweite Lebenshälfte. Mit elektrifizierten 160 PS. Entrückten 300 PS. Und allem dazwischen. Erste Infos zum Facelift.
- Das Wichtigste zum Renault Mégane Facelift in Kürze:
- Teil-Autonomie für den Renault Mégane
- Mégane E-Tech: Erste Details zum PHEV-Antrieb
- Reine Verbrenner im Renault Mégane Facelift
- Modellpflege für den Kompaktsportler Mégane R.S.
- Neue Zwischenwelt: Die sportliche R.S.-Line
- Renault Mégane Facelift (2020): Erste technische Daten
Dieses Lifting widmet sich den Konturen: Klar, Renaults kompakter Mégane sieht nach der ersten Modellpflege noch ziemlich genauso aus, wie wir ihn seit dem Debüt im Jahr 2016 kennen. Und doch wird Generation vier an allen Enden spitzer. Sport-Varianten kommen schärfer. Brot-und-Butter-Versionen geraten bodenständiger. Und Spritspar-Bemühungen wirken ernsthafter.
Für die zweite Lebenshälfte erhält der VW-Golf-Konkurrent die Plug-in-Hybridvariante E-Tech und langfristig ein kleineres Einstiegs-Aggregat mit 1,0 Litern Hubraum. Außerdem orientiert sich die neue Sportausstattungs-Linie R.S.-Line stärker an den wilden Mégane-Varianten für Sportfahrer. Die wiederum leisten künftig in jeder Variante 300 PS. Was die Neuerungen zur Modellpflege im Detail sind, klären wir hier.
Die vierte Generation des kompakten Mégane schickt Renault 2016 auf die Straße.
Das Wichtigste zum Renault Mégane Facelift in Kürze:
- Neue Plug-in-Hybridversion mit 9,8-kWh-Akku
- Neuer Stau-Assistent für Renaults Golf-Gegner
- 300 PS in allen Mégane-R.S.-Kompaktsportlern
- Ausstattung GT-Line wird zur R.S.-Line – und in Details wilder
Teil-Autonomie für den Renault Mégane
Renault stattet den ab 4,36 Meter langen Kompakten in allen Ausstattungslinien mit LED-Scheinwerfern aus. Im Straßenverkehr erkennt man die gelifteten Varianten von Schrägheck und Kombi-Version Mégane Grandtour allenfalls an Details. Etwa wenn der Fahrer abbiegt – und das Blinker-Licht wischt von innen nach außen. Oder kurz nach dem Aufsperren, wenn der überarbeitete Mégane die Türgriffe hinterleuchtet.
Für den Innenraum des Mégane bietet Renault erstmals einen Digital-Tacho mit 10,2 Zoll großem Bildschirm, der unter anderem Informationen über die Arbeitsweise seiner Assistenten liefert. Neu ist ein Stau-Assistent: Hier kooperieren Adaptiv-Tempomat und Spur-Zentrierung, um den Fahrer im Stau zu entlasten. Daneben verfügt der Mégane (u. a.) über Toter-Winkel-Warner und Notbrems-Assistenten.
Der zweite Screen gehört zum Infotainment-System und misst wahlweise 7 oder 9,3 Zoll. Die größere Variante integriert Renault hochkant in das Armaturenbrett. Neu ist der Auswahlpunkt „MySense“ für Renaults Fahrprogramm-Menü. Bei reinen Verbrennern beeinflusst der Fahrer über Comfort-, Sport- oder Eco-Modus die Arbeitsweise von Lenkung und Antriebsstrang.
Mégane E-Tech: Erste Details zum PHEV-Antrieb
Beim Mégane mit Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang bieten sich dem Fahrer mehr Einstellungsmöglichkeiten: Im „Pure-Modus“ treibt ausschließlich der Elektromotor den Mégane E-Tech an. Das klappt laut Hersteller bei randvoll geladenem 9,8-kWh-Akku über eine Distanz von 50 Kilometern und bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h. Im innerstädtischen Bereich soll der Mégane mit Stromanschluss gar 65 Kilometer emissionsfrei fahren, ehe der Verbrenner anspringt. Es handelt sich um einen 1,6-Liter-Saugbenziner.
Leistungsdaten für die Komponenten des Antriebsstrangs veröffentlicht Renault noch nicht. Lediglich die Systemleistung von 160 PS und der CO2-Ausstoß (laut WLTP) sind bekannt: Klar, in der Praxis werden die genannten 40 g CO2/km (entspräche weniger als 2 Liter Super auf 100 Kilometer) nur unter optimalen Bedingungen zu schaffen sein. Also bei geladenem Akku und geringem Durchschnitts-Speed. Über die Auswahl des „E-Save“-Programms kann der Fahrer den Strom aufsparen. Dann hält der Mégane E-Tech etwa auf der Landstraße den Ladestand und hat noch Energie für die City. Im Sport-Modus schicken auf Wunsch beide Motoren ihr Leistungs-Maximum an die Vorderräder.
Reine Verbrenner im Renault Mégane Facelift
Der Mégane bleibt nach der Modellpflege ein reiner Fronttriebler. Der vielfältig genutzte 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner bleibt im Programm. Wie vor dem Facelift liefert das aufgeladene Aggregat 115, 140 oder 160 PS. Zusätzlich nimmt Renault eine 100-PS-Version des Motors in das Portfolio auf. Allerdings: Für den deutschen Markt ist das neue Einstiegs-Aggregat ebenso wenig bestätigt wie der angekündigte kleinste Benziner – ein nachgereichter 1,0-Liter-Benziner mit 120 PS soll der sparsamste Benziner ohne E-Unterstützung werden.
Erwartungsgemäß bleibt der Selbstzünder hierzulande im Programm. Am bekannten 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 115 PS hält Renault beim Mégane IV Facelift jedenfalls fest. Reguläre Verbrenner (mit wie ohne Zündkerze) koppelt Renault wie bislang an ein Sechsgang-Handschaltgetriebe oder ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (EDC).
• Motor: 2,0-Liter-Turbobenziner
• Leistung: 290 PS
• 0-100: 5,6 s | Vmax: 250 km/h
Modellpflege für den Kompaktsportler Mégane R.S.
Bei den sportlichen Top-Modellen Mégane R.S. und Mégane R.S. Trophy sorgt Renault mit der Modellpflege für weniger Vielfalt – und gesteigerte Fairness: In beiden Modellen arbeitet der bekannte 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, wie er auch die Sportwagen-Schwester Alpine A110 antreibt. Im ersten Leben des Mégane IV führt der Weg zur stärksten Variante mit 300 PS nur über das Rennstrecken-Tool Mégane R.S. Trophy – also die nachgeschärfte Version des Kompakt-Sportlers. Der Vor-Facelift Mégane R.S. kommt mit 20 PS weniger. Und schließt mit der Modellpflege auf.
Zugegeben, ein wenig ungleich sind die Kräfteverhältnisse immer noch verteilt: In ein angeschlossenes Doppelkupplungsgetriebe schickt das Mégane-Top-Triebwerk ein Drehmoment von 420 Newtonmetern, 20 Newtonmeter mehr als mit Sechsgang-Handschaltung im Motorraum. Allein der Trophy kommt laut ersten Informationen mit dem Cup-Chassis mit härteren Dämpfern und mechanischer Torsen-Sperre. Der reguläre Mégane R.S. ist künftig über das Sport-Chassis zu etwas mehr Milde und offenem Differenzial verdammt.
Neue Zwischenwelt: Die sportliche R.S.-Line
Zwischen Track-Tools und Alltags-Modellen bleibt beim Mégane noch Raum. Bislang füllt den die Ausstattung GT Line. Mit geschärfter Optik in Ex- und Interieur herrscht aber Vernunft im Motorraum. Also das, was ab dem Facelift die R.S.-Line bietet. Optisch jedoch parkt man damit näher an den Kompaktsportlern. Mit dem R.S.-Emblem außen und innen, Sportsitzen, Sichtcarbon-Einlagen und breiteren Schwellern. Beim Schrägheck findet ein zweites Endrohr ans Heck, beim Kombi Mégane Grandtour nicht.
Den Plug-in-Mégane gibt es zum Marktstart nur als Kombi. In die Schrägheck-Version findet der PHEV erst später. Preise für geliftete Mégane und Mégane Grandtour nennt Renault noch nicht. Das Vor-Facelift kostet ab 20.290 Euro. Und wirkt noch relativ frisch – nur eben an den Eckpunkten des Portfolios weniger scharf gezeichnet.
Renault Mégane Facelift (2020): Erste technische Daten
Modell | Renault Mégane |
---|---|
Motoren | Turbobenziner mit 1,3 bis 1,8 Litern, 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel |
Plug-in-Hybrid-Antrieb | 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner und Elektro-Einheit mit 9,8-kWh-Akku |
Getriebe | Sechsgang-Handschaltung und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe |
Karosserievarianten | Kompaktmodell mit Schrägheck, Kompakt-Kombi |
Länge | 4.359 mm bis 4.628 mm |
Breite | 1.814 mm bis 1.875 mm |
Höhe | 1.428 mm bis 1.449 mm |
Radstand | 2.669 mm bis 2.712 mm |
Marktstart | Sommer 2020 |