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Renault Captur Facelift vor einem modernen Gebäude fahrend
Quelle: Renault
Das Facelift des Renault Captur ist auf den ersten Blick an der überarbeiteten Front erkennbar, die mobile.de-Redaktion durfte diese schon begutachten.

Mit dem Captur hat Renault einen der beliebtesten Crossover des B-Segments im Angebot. Damit zählt er zu den wichtigsten Modellen der Franzosen, denn die Klasse der höhergelegten Kleinwagen gehört zu den erfolgreichsten überhaupt.

Die zweite Captur-Generation, die vor knapp fünf Jahren debütierte, setzte die 2013 mit der ersten Auflage begonnene Erfolgsgeschichte fort. Damit diese auch in der zweiten Lebenshälfte des Captur Nummer 2 nicht abreißt, hat Renault dem Captur ein Facelift spendiert.

Renault Captur Inserat
Renault Captur Inserat
Renault Captur

Die zweite Generation des Renault Captur ist auf mobile.de rund 2.800-mal vertreten. Gute Autos mit wenig Kilometern starten bei etwa 15.000 Euro.

Der Fokus lag dabei ganz klar auf den beiden großen Stärken, über die sich die meisten neuen Renault definieren: modernes Design und intuitives Infotainment aus dem Hause Google.

Was sich beim französischen VW-T-Cross-Konkurrenten ändert und wie sich der überarbeitete Renault Captur auf der Straße anfühlt, erfährst Du in diesem Artikel und den dazugehörigen Videos.

Das Wichtigste im Überblick

  • Neues Infotainmentsystem auf Android-Basis
  • Basisversion jetzt 750 Euro günstiger 
  • Neue Front mit Renaults typischem Markengesicht
  • Fahrwerk wirkt deutlich straffer als bisher
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Preise und Marktstart des Renault Captur-Facelifts

Gleich zu Beginn gibt es zwei gute Nachrichten: Das Update des Renault Captur steht bereits bei den Händlern. Und beim Blick auf das Preisschild dürfte so mancher Interessent positiv überrascht sein: Obwohl der im spanischen Valladolid gebaute Crossover mit der Überarbeitung spürbar gewonnen hat, wurden die Preise mit dem Facelift gesenkt. In der erschwinglichsten Ausstattung „Evolution“ bekommt man Renaults kleinstes SUV jetzt ab 22.950 Euro. Damit ist das Basismodell im Zuge der Überarbeitung 750 Euro günstiger geworden.

In der Mitte der Hierarchie ordnet sich der Captur „Techno“ ein – Renault rechtfertigt die 2.000 Euro Aufpreis gegenüber der absoluten Basis mit serienmäßigen Ausstattungsdetails wie glanzgedrehten 18-Zoll-Leichtmetallrädern, einer Klimaautomatik sowie einer induktiven Ladeschale für Smartphones. Ab dieser Ausführung, die mit mindestens 29.950 Euro zu Buche schlägt, ist auch der Vollhybridantrieb verfügbar.

Ganz neu im Programm ist die Topversion „Esprit Alpine“, die man schon von anderen Renault-Modellen kennt und die bei 31.750 Euro startet. Dafür bekommt man nicht nur eine üppige Ausstattung – ein intelligenter Abstandstempomat sowie eine frei schwebende Mittelkonsole sind serienmäßig an Bord –, sondern auch noch einige eigenständige Design-Details. Dazu gehören spezielle 19-Zoll-Felgen, Alpine-Plaketten auf den vorderen Kotflügeln, abgedunkelte Renault-Logos sowie schwarze Fensterumrahmungen.

Renault Captur Facelift von Vorne
Quelle: Renault
Die Topversion „Esprit Alpine” ist unter anderem an speziellen 19-Zöllern sowie Alpine-Plaketten auf den vorderen Kotflügeln erkennbar.

Testfahrt mit dem Facelift des Renault Captur

Meine Kollegin Conny Poltersdorf hatte bereits Gelegenheit, den überarbeiteten Captur auf spanischen Landsträßchen zu testen. Dabei fiel ihr eine Sache schnell auf: Obwohl er „nur“ einem Facelift unterzogen wurde, hat sich der Charakter des Crossovers deutlich stärker verändert als gedacht. Bisher war der Franzose für seine weiche und komfortable Fahrwerksabstimmung bekannt, die für viele Renault und insgesamt Autos aus unserem Nachbarland typisch ist. Die Lenkung war leichtgängig und gab wenig Rückmeldung. 


Renault hat die Dämpfer neu abgestimmt, der Effekt ist sofort spürbar: Der Captur federt deutlich straffer. Das wird laut der Redakteurin durch die 19-Zöller der „Esprit Alpine“-Ausstattung verstärkt, die den Captur noch härter abrollen lassen. So wird der Fahrer eindrücklich über Schlaglöcher und andere Fahrbahnunebenheiten informiert.

Renault Captur Ffacelift mit Conny Poltersdorf
Quelle: SuperPlus
Redakteurin Conny Poltersdorf fuhr das Facelift des Renault Captur in Spanien Probe.

Damit passen sich die Franzosen an den Massengeschmack an, was hierzulande einige Käufer überzeugen dürfte. Gleichzeitig geben sie damit eine der typischen Charaktereigenschaften des Captur auf. Es ist zwar noch erträglich, aber das kleine SUV wirkte während der Testfahrt teilweise etwas unkomfortabel.

Unabhängig von den Fahrmodi kann bei der neu kalibrierten Servolenkung der Grad an Rückmeldung stufenweise eingestellt werden, was den sportiveren Anspruch des Captur-Facelifts nochmals unterstreicht. Die Lenkung wird also je nach Geschmack schwer- oder leichtgängiger. Die Modi beeinflussen vor allem die Kennlinie des Gaspedals, im Sportmodus spricht der Motor beispielsweise direkter an.

Renault Captur Aussenansicht fahrend
Quelle: Renault
Der geliftete Captur federt für einen Renault ungewohnt straff.

Ein Kritikpunkt ist weiterhin die Verkehrszeichenerkennung. Diese erkennt Tempolimits jetzt zuverlässiger, fehlerfrei funktioniert der mittlerweile gesetzlich vorgeschriebene Assistent aber immer noch nicht. Der dazugehörende Geschwindigkeitswarner nervt wie bei vielen anderen Neuwagen mit intensivem Gepiepse. Glücklicherweise kann man die Assistenten recht einfach deaktivieren.

Während viele andere Hersteller diese Funktion umständlich in einem Untermenü verstecken, gibt es bei den Renault der aktuellen Generation neben dem Lenkrad eine physische Taste – wenn man diese mit einem Doppelklick betätigt, gibt der Geschwindigkeitswarner Ruhe.

Renault Captur Inserat
Renault Captur Inserat
Renault Captur

Die zweite Generation des Renault Captur ist auf mobile.de rund 2.800-mal vertreten. Gute Autos mit wenig Kilometern starten bei etwa 15.000 Euro.

Der Innenraum: Neues Infotainment ist großer Schritt nach vorn

Das Infotainmentsystem zählte bei der bisherigen Version des Captur zu den größten Kritikpunkten. Es war nicht intuitiv zu bedienen, reagierte teilweise verzögert auf Befehle und stürzte auch mal ab. Mit der Überarbeitung macht der kleine Crossover in diesem Bereich einen großen Sprung nach vorn. Renault setzt jetzt auch bei ihm auf Google-Know-how und spendiert ihm eine Android-basierte Software – eine Premiere im Kleinwagen-Segment.

In anderen Modellen, wie beispielsweise dem Megane E-Tech oder dem Austral, hat sich das „Open R-Link“ genannte und via Over-the-Air-Updates aktualisierbare System bereits bewährt. Bedient wird das System über einen 10,4 Zoll großen und hochkant stehenden Touchscreen. Darunter befinden sich Kippschalter für das Infotainmentsystem und die Klimabedienung, die die aus dem bisherigen Modell bekannten Drehregler ersetzen. Digitalinstrumente sind Serie, je nach Ausstattung sind deren Displays entweder 7 oder 10,25 Zoll groß.

Das Cockpit des Renault Captur Facelift
Quelle: Renault
Die frei schwebende Mittelkonsole ist auch bei der Ausstattung „Techno“ erhältlich, allerdings gegen Aufpreis.

Im Rahmen der Testfahrten in Spanien konnte Conny das Ganze testen und war durchaus angetan: Das Betriebssystem Android Automotive 12 überzeugt im Captur, vor allem das Navigationssystem, das die Daten, die Kartenansichten und die Menüstruktur von Google Maps übernimmt und damit einfach bedienbar ist. Außerdem gefiel Conny Renaults „Open R-Link“ mit seinem blitzschnellen Ansprechen ohne Ruckeln und einer Vielzahl von Apps wie beispielsweise Spotify, die über den Google Play Store heruntergeladen werden können. Auch die Sprachsteuerung funktioniert gut. Smartphones können über Android Auto oder Apple CarPlay eingebunden werden – sowohl per Kabel als auch über Bluetooth.

Abgesehen von dem umgekrempelten Infotainmentsystem belässt es Renault im Innenraum bei Detailänderungen wie neuen Sitzbezügen und anderen Materialien an manchen Stellen. Für die Ausstattung „Esprit Alpine“ hat Renault eine schwebende Mittelkonsole mit einem an die Luftfahrt erinnernden Automatikwählhebel entworfen, die gegen Aufpreis auch bei der Ausführung “Techno” bestellbar ist. Insgesamt geht die Qualität im Interieur voll in Ordnung, auch wenn es in dem Segment hochwertigere Konkurrenten gibt. Renault hat das Cockpit mit vielen Staufächern und Ablagen versehen.

Renault Captur Facelift aus der Frontansicht
Quelle: Renault
Die Tagfahrleuchten in Form eines halbierten Rhombus kennt man vom Scenic E-Tech.

Von vorn ist der Captur nicht wiederzuerkennen

Der Captur war das einzige Mitglied von Renaults SUV-Familie, das optisch aus der Reihe fiel – zumindest von vorn. Für Facelift-Verhältnisse fallen die Änderungen am Bug deshalb ungewohnt umfangreich aus. 

Das Team des Chefdesigners Gilles Vidal hat dem Captur ein erwachseneres Gesicht verpasst, das mit seiner gerade abschließenden Motorhaube, der teilweise geschwärzten Frontmaske und den fast schon grimmig dreinblickenden Scheinwerfern an seine großen Brüder Austral, Espace und Scenic E-Tech erinnert. Von Letzterem kennt man die auffälligen Tagfahrleuchten, die die Form eines halben Renault-Rhombus haben und die sich bis tief in die Frontschürze ziehen. Die tränenartigen Fortsätze unterhalb der Frontscheinwerfer sind mit der Überarbeitung passé. Im Video zum Captur bekommst Du einen detaillierten Eindruck davon, wie der Captur nach dem Facelift aussieht.

Erfolgsmodell

Der kleine Crossover Captur gehört zu den wichtigsten Modellen im Portfolio der Franzosen. Seit dem Marktstart der ersten Generation im Jahr 2013 liefen bereits zwei Millionen Stück vom Band. Vor allem die erste Generation verkaufte sich in ihren letzten Produktionsjahren blendend. Allein 2019 wurden weltweit fast 240.000 Stück verkauft.

2023 wurden knapp 159.000 Stück an die Frau oder den Mann gebracht, was immer noch ein sehr gutes Ergebnis war. Doch der Captur muss sich gegen eine Vielzahl starker Mitbewerber durchsetzen. Dazu gehören neben anderen der VW T-Cross, der Peugeot 2008, der Opel Mokka, aber auch der Toyota Yaris Cross und der Hyundai Kona.

In der Seitenansicht tut sich bis auf die neuen 17 bis 19 Zoll großen Felgen gar nichts. Auch hinten halten sich die Änderungen in Grenzen. Neben dem neuen Renault-Logo gibt es im Detail modernisierte Rückleuchten. Diese haben immer noch die gleiche Form, nur die Einfassungen sind zukünftig weiß und nicht mehr rot. Auch die Heckschürze wurde minimal angepasst, was auf den ersten Blick nicht wirklich auffällt.

Renault Captur Facelift Kofferraum
Quelle: Renault
In Sachen Kofferraumvolumen spielt der Captur in seinem Segment weiterhin ganz vorne mit.

Wie viel Gepäck kann man im Renault Captur verstauen?

Auch beim Kofferraumvolumen gibt es nichts Neues zu berichten, was nicht unbedingt                   schlecht ist, der Captur der zweiten Generation hat nämlich eines der größten Gepäckabteile  seiner Klasse und ist dank seiner um bis zu 16 Zentimeter verschiebbaren Rückbank, mit der das Volumen um bis zu 132 Liter erhöht werden kann, auch angenehm variabel.

  • Kofferraumvolumen in der Normal-Konfiguration: 484 Liter
  • Kofferraumvolumen mit Rückbank ganz vorne: 616 Liter
  • Kofferraumvolumen mit Rückbank umgelegt: 1.596 Liter
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Die Motoren im Detail: Angebot bleibt unverändert

Auch wenn das geliftete Gesicht andere Erwartungen weckt, bietet sich unter der Motorhaube des kleinen Crossovers ein gewohntes Bild. Renault bietet für den Captur drei Benziner, einen LPG-Motor sowie einen Vollhybrid an. Den Diesel hat Renault schon 2020 aus dem Programm genommen und auch die Version mit Plug-in-Hybridantrieb ist nicht mehr verfügbar.

  • Bei der Basismotorisierung handelt es sich weiterhin um einen 1,0-Liter-Dreizylinder mit 91 PS und 160 Newtonmeter Drehmoment. Die Kraftübertragung übernimmt hier immer eine Handschaltung mit sechs Gängen. 
  • Wer etwas mehr Geld in die Hand nimmt, bekommt einen Turbovierzylinder mit Mildhybrid-Support. Aus 1,3 Litern Hubraum schöpft der Motor 140 PS und 260 Newtonmeter Drehmoment, geschaltet wird auch hier serienmäßig per Hand. Vom selben Motor gibt es auch eine stärkere Version mit 158 PS und 270 Newtonmetern, hier ist ein EDC-Doppelkupplungsgetriebe Standard.
Renault Captur Facelift in der Heckansicht auf Straße fahrend
Quelle: Renault
Die Bumerang-förmigen Rückleuchten sind jetzt transparent.
  • Die LPG-Version basiert auf dem Basis-Benziner und soll laut Renault besonders niedrige Unterhaltskosten sowie eine Reichweite von bis zu 1.300 Kilometern versprechen. Auf ihrem Datenblatt stehen folgende Spezifikationen: Drei Zylinder, ein Liter Hubraum, 100 PS und 170 Newtonmeter Drehmoment.
  • Die Topmotorisierung kommt mit Elektro-Unterstützung und trägt die Bezeichnung E-Tech Full Hybrid. Den Verbrenner-Part übernimmt bei ihr ein 1,6-Liter-Vierzylinder, die Systemleistung beträgt 143 PS und 205 Newtonmeter. Die Gänge sortiert ein Multimode-Automatikgetriebe.
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