Peugeot 3008 Facelift 2020: Bilder, Ausstattung, Marktstart
Peugeots Kompakt-SUV 3008 bekommt ein Facelift: Neben einem neuen Grill ergänzen die Franzosen neue Assistenten. Aber: Der Top-Diesel entfällt.
Der Peugeot 3008 ist ein Kompakt-SUV des französischen Autoherstellers Peugeot. Angeboten wird das Modell seit Herbst 2016, und zwar zunächst ausschließlich mit Frontantrieb. Im Herbst 2019 folgt eine Allradversion mit Plug-in-Hybridantrieb und elektrifizierter Hinterachse. Im Herbst 2020 stellt Peugeot nach vier Jahren eine umfassende Modellpflege des Peugeot 3008 vor. Das SUV erhält eine neue Front, neue Anzeigen im Cockpit und überarbeitete Assistenten.
- Peugeot überarbeitet erfolgreiches Kompakt-SUV
- Neu: Front, Cockpit, Ausstattungen, Assistenten
- Nur noch ein Diesel, dafür zwei Plug-in-Hybride
- Marktstart Ende 2020
Peugeots SUV bietet schickes Design und viel Stauraum
Es lief von Anfang an gut für den Peugeot 3008: Eine Jury europäischer Fachjournalisten wählt den SUV-Neuling im ersten vollen Verkaufsjahr zum „Auto des Jahres“ 2017 – als erstes SUV überhaupt. Danach profitiert der französische PSA-Konzern, zu dem seit 2017 Opel gehört, voll vom SUV-Boom: 2019 verkauft Peugeot fast 200.000 Exemplare des 3008 in Europa. Beliebter sind nur noch VW Tiguan und Nissan Qashqai. Auf der Plattform des Peugeot stehen mittlerweile die Schwestermodelle Peugeot 5008, Citroën C5 Aircross, DS 7 Crossback und Opel Grandland X.
Das Konzept der Franzosen: Der Peugeot 3008 bietet auf 4,45 Metern Länge einen geräumigen Innenraum mit mäßiger Variabilität. Das SUV verfügt über ein betont digital wirkendes, extravagantes Cockpit-Design mit tief liegendem Lenkrad. Wer hinten sitzt, hat ausreichend Platz, mehr nicht. Immerhin ist die Rückenlehne verstellbar. Die Abstimmung wählt Peugeot flott, aber nicht zu dynamisch – und damit absolut stadttauglich.
Peugeot 3008: Das ist neu
Zum Facelift erhält das kompakte SUV zunächst einmal einen neuen Kühlergrill, neue Scheinwerfer und andere Schürzen (Stoßfänger). Die Front-Optik nähert sich den jüngeren Peugeot 208 und 2008 an. Der Grill verliert seinen Rahmen, die Scheinwerfer werden breiter und leuchten nun stets in LED-Technik. Auch die LED-Heckleuchten erhalten ein neues Design.
Im Cockpit beschränkt sich Peugeot auf den Austausch des digitalen Kombiinstruments (12,3 Zoll) sowie des zentralen Touchscreens. Der Funktionsumfang gleicht sich dem des 2008 an und umfasst nun beispielsweise einen 3D-Modus. Unter dem Touchscreen platzieren die Franzosen wie gehabt sieben Aluminium-Schalter, die jeweils die Themenbereiche des Infotainments ansteuern – etwa Radio, Klima, Navi oder Sprachsteuerung. Das bedeutet auch: Um die Temperatur zu verstellen, muss man weiter auf dem Touchscreen herumtippen.
Peugeot 3008 Motoren: Nur noch ein Diesel
Seitens der Benzinantriebe lässt Peugeot das Motorenprogramm unverändert. Wie bisher gibt es einen Dreizylinder-Turbo mit 130 PS sowie einen Vierzylinder-Turbo mit 180 PS. Darüber rangieren die Plug-in-Hybrid-Motoren mit 225 PS und Frontantrieb sowie mit 300 PS und Allradantrieb. Das System-Drehmoment der Topversion bringt kräftige 520 Newtonmeter.
Das Diesel-Angebot jedoch streicht Peugeot zusammen. Übrig bleibt die schwächere von bisher zwei Varianten mit 130 PS und wahlweise Sechsgang-Handschaltung oder Achtgang-Wandlerautomatik. Die gleichen Getriebeoptionen gelten für den Basis-Benziner. Alle anderen Motoren, darunter die Hybride, fahren immer mit Automatik.
Laut Kraftfahrt-Bundesamt ist der VW Tiguan kein SUV. Das KBA sortiert ihn unter Geländewagen ein.
Die Plug-in-Hybridversionen des Peugeot 3008 verfügen jeweils über eine Lithium-Ionen-Batterie mit 13,2 kWh Kapazität. Laden können sie sowohl einphasig mit 3,7 kW an der Haushaltssteckdose, gegen Aufpreis mit 7,4 kW an einer Wallbox oder mit bis zu 22 kW an einer Ladesäule. Die elektrische Reichweite gibt Peugeot nach dem Facelift mit 59 Kilometern für das Allradmodell oder 56 Kilometern für den Fronttriebler an – gemessen jeweils im realitätsnahen WLTP-Zyklus.
Das stärkere Auto fährt also mit derselben Strommenge weiter. Das liegt daran, dass das Allradmodell vor allem im Stadtverkehr und bei konstanter Geschwindigkeit die elektrifizierte Hinterachse mit starrer Übersetzung nutzt. Mit reinem Hinterradantrieb betrieben, leitet das Hybridsystem die Antriebsenergie nicht durch das Wandlergetriebe an der Vorderachse. So gibt es keine Wandlungsverluste und der Verbrauch sinkt.
Peugeot 3008 2020: Motoren-Übersicht
Kraftstoff | Antrieb | Hubraum | Zylinder | Leistung | Getriebe | Verbrauch | CO2 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Benzin | Front | 1,2 l | 3 | 96 kW (131 PS) | 6-Gang manuell / 8-Gang Automatik | 5,0 l/100 km | 114 g/km |
Benzin | Front | 1,6 l | 4 | 133 kW (181 PS) | 8-Gang Automatik | 5,4 l/100 km | 117 g/km |
Plug-in-Hybrid | Front | 1,6 l | 4 | 165 kW (225 PS) | 8-Gang Automatik | 15,7 kWh / 1,5 l/100 km | 35 g/km |
Plug-in-Hybrid | Allrad | 1,6 l | 4 | 220 kW (300 PS) | 8-Gang Automatik | 15,5 kWh/100 km / 1,5 l/100 km | 34 g/km |
Diesel | Front | 1,5 l | 4 | 96 kW (131 PS) | 6-Gang manuell / 8-Gang Automatik | 3,9 l/100 km | 103 g/km |
Neue Assistenten im Peugeot 3008
Im Detail wird beim Peugeot 3008 einiges technisch nachgebessert. Die LED-Scheinwerfer verfügen über eine statische Kurvenlicht-Funktion sowie über einen „Nebelmodus“, der den Nebelscheinwerfer überflüssig macht. Die LED-Lampen am Heck blinken nun sequenziell. Alle Modelle mit Automatikgetriebe erhalten serienmäßig einen Fahrmodus-Schalter. Der erlaubt das Umschalten zwischen Normal, Sport und Eco. Das System wirkt analog zu den Hybrid-Modellen, wo es bereits zum Serienumfang gehört, vor allem auf Lenkung und Gaspedalkennlinie. Ein adaptives Fahrwerk hat der Peugeot 3008 nicht.
Zum erweiterten Assistentenangebot gehören künftig eine Nachtsicht-Funktion, die mit Infrarot-Technik Lebewesen vor dem Fahrzeug erkennt und grafisch darstellt. Erstmals hat Mercedes diese Technologie 2005 in Deutschland angeboten. Bei PSA debütiert sie 2018 im DS 7. Der automatische Abstandstempomat ACC hält das Auto in der Mitte der Spur und kann – Automatikgetriebe vorausgesetzt – im Stau selbstständig bis zum Stillstand abbremsen und innerhalb von drei Sekunden wieder anfahren. Die autonome Notbremse erkennt nun auch Radfahrer und funktioniert Tag und Nacht bei Geschwindigkeiten zwischen 5 und 140 km/h.
Der Qashqai erreichte das beste Ergebnis in über zehn Jahren EuroNCAP-Crashtest-Geschichte.
Ausstattung: Neue „Packs“
Neben neuen Leder- und Stoffoptionen für den Innenraum strukturiert Peugeot außerdem die Ausstattungsliste des 3008 um. Die Basis-Linien Active, Allure und GT ergänzen passende „Packs“ mit besonders häufig nachgefragten Ausstattungen. Das „Active Pack“ etwa ergänzt die Basisausstattung um die „Mirror Screen“-Smartphone-Konnektivität, elektrisch anklappende Außenspiegel und eine Einparkhilfe samt Rückfahrkamera. In der Topversion GT steuert das „Pack“ beispielsweise den Parkassistenten, größere Felgen, das Premium-Soundsystem von Focal sowie Ergonomiesitze bei.
Vorteil Peugeot: Mit den vorkonfigurierten Paketen sinkt die Vielfalt der Varianten, die der Hersteller produzieren muss. Bisher bietet Peugeot viele Zusatzausstattungen für den 3008 als Einzeloption an. Das treibt die Produktionskosten. Die Paket-Lösung senkt die Komplexität am Fließband und damit die Prozesskosten im Werk.
Groß geworden: Im Vergleich zum Vorgänger bietet der Peugeot 2008 II mehr Platz.
Peugeot 3008 Facelift 2020: Preise und Marktstart
Preise und Termine für den Marktstart nennt Peugeot noch nicht. Das ist nicht verwunderlich, denn die Corona-Krise hat bei vielen Herstellern die Zeitpläne durcheinandergewirbelt. Wir gehen davon aus, dass das behutsam überarbeitete SUV noch im Jahr 2020 auf den Markt kommen soll. Garantieren will das bei Peugeot aktuell noch niemand: Der Peugeot 3008 wird im PSA-Stammwerk Sochaux in Nordfrankreich montiert. Zuletzt mühte sich PSA damit, die Produktivität der Fabrik wieder auf das Vor-Lockdown-Niveau zu heben. Französischen Wirtschaftszeitungen zufolge sucht PSA derzeit rund 1.000 Interims-Kräfte, um den täglichen Ausstoß von 2.000 Fahrzeugen auf 2.200 Fahrzeuge anzuheben. Dafür will der Hersteller eine zusätzliche Nachtschicht einführen.
Die Preise wird Peugeot wohl im Zuge der Modellauffrischung, die neue, serienmäßige Ausstattungen umfasst, geringfügig anheben. Bisher nennt Peugeot noch keine neuen Preise. Aktuell startet das französische Kompakt-SUV bei 28.415 Euro. Der günstigste Diesel kostet rund 31.000 Euro, die Plug-in-Hybride gibt es ab 41.987 Euro.