Das stärkste SUV von Peugeot ist ein Plug-in-Hybrid
Nach den reinen E-Autos e-208 und e-2008 folgt der 3008 Hybrid4 als erster Plug-in-Hybrid von Peugeot. Erfahre hier alles zum SUV mit 300 PS und Allrad.
Den Modellnamen 3008 Hybrid kennen wir als Kombination aus Diesel- und Elektromotor, die Peugeot von 2011 bis 2015 anbot. Vorbei, mangels Erfolgs nahm Peugeot das Modell vorzeitig aus dem Programm. Nun starten die Strategen in Paris einen neuen Hybrid4 auf einer neuen Plattform, im erfolgreichen SUV 3008. Peugeot elektrifiziert jetzt nur noch Benziner. Bis 2023 setzt Peugeot seine komplette Modellpalette unter Strom. Den Anfang machte der vollelektrische e-208, gefolgt vom technisch identischen Mini-SUV e-2008.
Peugeots SUV bietet schickes Design und viel Stauraum
Das ist neu
Eine Größenklasse darüber schickt die französische Löwen-Marke ihren ersten Plug-in-Hybrid auf die Straße, den 3008 Hybrid4. Die aktuelle Baureihe gibt es seit 2016. Mehr als 700.000 Einheiten hat Peugeot bereits von dem Kompakt-SUV verkauft. Da lohnt es, dem Kunden neben Benziner und Diesel die Option eines Plug-in-Hybrids anzubieten. Der Wettbewerb besteht zum Beispiel aus dem Schwestermodell Opel Grandland X oder dem Ford Kuga.
Benziner plus zwei E-Motoren
Die Peugeot-Ingenieure haben Nägel mit Köpfen gemacht. Nach dem Motto „Alles, was geht“ kombinieren sie einen 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit zwei Elektromotoren und stimmen die drei Motoren so ab, dass am Ende souveräne 222 kW (300 PS) im 3008 Hybrid4 stecken. Stur addieren lässt sich die Leistung der Aggregate wie bei den meisten Elektroautos nicht. Ohnehin legte Peugeot mehr Wert auf ein harmonisches Gesamtsystem. Das System-Drehmoment von 520 Newtonmetern genügt in jedem Fall. Es reicht an das Niveau mancher Sechszylinder-Diesel heran.
Der Hybridantrieb macht das Kompakt-SUV mit großem Abstand zum stärksten Modell der Baureihe und gleichzeitig der gesamten Marke. Die Normalversion des 3008 endet derzeit bei 133 kW (180 PS).
So fährt der Peugeot 3008 Hybrid4
Was sofort auffällt, ist die Ruhe und Geschmeidigkeit beim Fahren. Der Wagen kann, sofern die Batterie im Heck komplett gefüllt ist, bis zu 65 Kilometer rein elektrisch fahren. Falls nötig, erreicht er dabei ein Tempo bis 135 km/h. Auf unserer Testroute rund um Barcelona reicht die Energie im Akku für 48 Kilometer. Diese Strecke dürfte den meisten Pendlern auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit ausreichen. Wer abends dann pflichtbewusst zu Hause lädt, kann theoretisch die ganze Woche über elektrisch unterwegs sein.
An einer üblichen Haushaltssteckdose dauert das Laden der Batterie (13,2 kWh) gute sieben Stunden, mit 16 A abgesichert reduziert sich die Zeit auf etwa vier Stunden. Wählt man unterwegs eine öffentliche Ladesäule, sind weniger als drei Stunden möglich. Eine CCS-Schnellladefunktion mit Gleichstrom hat der 3008 Hybrid4 nicht. Wozu auch? Als Plug-in-Hybrid nutzt der 3008 auf der Autobahn seinen Verbrennungsmotor.
In die Zukunft gedacht hat Peugeot mit dem kleinen Schalter „e-Save“. Denn es ist durchaus realistisch, dass in diversen Innenstädten Umweltzonen eingerichtet werden, in die Benziner und Dieselmotoren bald nicht mehr hineinfahren dürfen. Drückt der Fahrer im 3008 den e-Save-Button, kann er wählen, ob er in der Batterie eine Reichweite von zehn oder 20 Kilometern oder auch die vollständige Ladekapazität zur Verfügung haben möchte. Der Benziner würde dann den Akku unterwegs entsprechend laden. Zwar ist dies wenig effektiv, weil Sprit für Strom verbraucht wird. Am Zielort geht es dafür elektrisch und emissionsfrei durch die Stadt.
Peugeot 3008 Hybrid4: Sport kostet Sprit
Die volle Leistung des 3008 Plug-in-Hybrid ist abrufbar im Modus „Sport“. Hier ziehen Verbrennungsmotor und beide Elektromotoren – einer sitzt vorne in der Achtgang-Automatik, der andere an der Hinterachse – an einem Strang. Das Ergebnis beeindruckt: 5,9 Sekunden von null auf 100 km/h. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Peugeot 240 km/h an. Die sportliche Fahrweise fordert allerdings ihren Tribut. Der Verbrauch tendiert dann leicht Richtung zehn Liter pro 100 Kilometer. Von seiner eigentlichen Bestimmung, dem Spritsparen, ist der 3008 Hybrid4 dann Lichtjahre entfernt.
Der zweite E-Motor an der Hinterachse sorgt nicht nur auf der Straße – besonders im Winter – für mehr Sicherheit, sondern auch im Gelände. Wenn es denn einen mal dorthin verschlägt: „Allrad“-Modus gedrückt, los geht’s. Die Bodenfreiheit bleibt unverändert, aber die Motoren verteilen die Kraft so gut es geht auf alle vier Räder. Zusätzlich gibt es einen „Downhill“-Schalter. Der Fuß berührt die Bremse nicht, das System regelt selbstständig die Verzögerung. Im Schritttempo rollt der 3008 bergab.
Opels Kompakt-SUV als neue Elektro-Offensive.
Peugeot 3008 Hybrid4: Karosserie und Preise
Äußerlich hebt sich das Hybrid-SUV nicht von seinen Verbrenner-Brüdern ab. Wer genau hinschaut, bemerkt die zweite „Tankklappe“ links hinten sowie den bläulich-grün schimmernden Löwen im Grill. Dessen Farbe wechselt, je nach dem, von welcher Richtung man auf ihn schaut.
Auch innen haben die Peugeot-Designer nichts geändert. Das sogenannte i-Cockpit, bei dem die Armaturen oberhalb des kleinen Lenkrads liegen, bildet ein Markenzeichen und ein Alleinstellungsmerkmal von Peugeot. Die Anordnung wirkt anfangs seltsam, aber schon nach kurzer Zeit hat man sich an die Optik gewöhnt. Bald vergisst der Fahrer, dass er zuvor jahrelang zwischen Lenkradkranz und Pralltopf auf die Instrumente geschaut hat.
Ein Schnäppchen ist der Hybrid-3008 nicht. Seine aufwendige Technik mit Allradantrieb und seine hohe Leistung von 300 PS treiben den Preis nach oben. Knapp 50.000 Euro verlangt Peugeot. Vom teuersten Diesel mit 180 PS und Frontantrieb trennen den Allrad-Hybrid mehr als 8.000 Euro. Rechnen, ab wann sich der elektrifizierte Benziner wirtschaftlich lohnt, sollte man besser nicht. Stattdessen lieber die Ruhe und den Komfort im Auto genießen und so oft es geht elektrisch fahren.
Marktstart Januar 2020
Zeitgleich mit dem 3008 Hybrid4 schicken die Franzosen Anfang 2020 das Mittelklassemodell Peugeot 508 mit Plug-in-Hybrid an den Start, als Limousine und als Kombi (SW). Die Preise beginnen bei 44.000 Euro. Weil es sich bei der Hybridisierung um ein Baukastensystem handelt, kommt unter der Haube des 508 die gleiche Technik zum Einsatz. Einziger Unterschied: Es fehlt der Elektromotor an der Hinterachse, daher stehen nur 165 kW (225 PS) zur Verfügung. Peugeot ließ aber bereits durchsickern, dass es zum Herbst den 508 ebenfalls als Hybrid4 Performance-Variante geben wird. Und umgekehrt den 3008 Plug-in-Hybrid nur mit Frontantrieb, was den Preis um einige Tausend Euro nach unten korrigieren dürfte.
Technische Daten Peugeot 3008 Hybrid4
Modell | Peugeot 3008 Hybrid4 |
---|---|
Motor | 1,6 Liter-Vierzylinder-Benziner + zwei E-Motoren |
Systemleistung | 300 PS (222 kW) |
Systemdrehmoment | 520 Newtonmeter |
Getriebe | Achtgang-Automatik |
0-100 km/h | 5,9 s |
Geschwindigkeit elektrisch | 135 km/h |
Geschwindigkeit | 240 km/h |
Verbrauch | 1,2-1,7 l/100 km (WLTP) |
Stromverbrauch | 14,9-17,4 kWh/100 km |
CO2-Ausstoß | 28-39 g/km |
Batterieinhalt | 13,2 kWh |
Elektrische Reichweite | 55-65 km |
Länge | 4.447 mm |
Breite | 1.906 mm |
Höhe | 1.624 mm |
Radstand | 2.675 mm |
Kofferraumvolumen | 395-1.357 Liter |
Basispreis | 49.450 Euro |
Marktstart | 25. Januar 2020 |