Peugeot 108 Kaufberatung: Probleme, Mängel
Mit nur 3,48 Metern Länge empfiehlt sich der Peugeot 108 als wendiger Stadtflitzer. Was er als Gebrauchtwagen kann, steht in unserem Ratgeber.
Sogar klein kann noch zu groß sein: Wer überwiegend innerstädtisch auf Kurzstrecken unterwegs ist und meist alleine fährt, braucht keinen Kleinwagen vom Format eines VW Polo oder Opel Corsa. Eine Nummer kleiner tut es auch. Autos wie die baugleichen Drillinge Citroën C1, Toyota Aygo und Peugeot 108 finden mit knapp 3,50 Metern Länge fast überall einen Parkplatz und brauchen wenig Sprit. Dabei bieten sie trotzdem Platz für bis zu vier Personen, falls doch mal wer mitfahren soll. Was der Kleinstwagen Peugeot 108 kann und wo man beim Gebrauchten genauer hinschauen sollte, steht im Gebrauchtwagen-Check.
Karosserie und Innenraum
Nur 3,48 Meter misst der Peugeot 108 in der Länge. Dennoch gibt es ihn nicht nur mit drei, sondern auch mit fünf Türen. Das Dach führen die Franzosen optional als elektrisch weit öffnendes Faltdach aus. Der Wendekreis von nur 9,60 Metern hilft beim Rangieren in engen Straßen- und bei knappen Parkplatzbedingungen.
Das Platzangebot fällt kleinstwagentypisch aus. Vier Sitzplätze stehen offiziell in der Zulassung, doch hinten geht es recht beengt zu. Wer öfter Passagiere mitnimmt, kann jedoch zum Fünftürer greifen, womit zumindest der Zustieg nicht schwerfällt. Fahrer und Beifahrer finden hingegen ordentliche Platzverhältnisse vor. Bei umgelegter Rückbank lassen sich bis zu 780 Liter Gepäck einladen, bei voller Bestuhlung bleiben 196 Liter für den Einkauf.
Im Jahr 2018 wurde der Peugeot 108 geringfügig überarbeitet. Dabei änderte sich jedoch optisch wenig. Einige zusätzliche Farben für die Lackierung fanden ins Programm.
Motoren und Antrieb
Zwei Benziner bietet Peugeot zum Marktstart des 108 an. Vom Kooperationspartner Toyota stammt der Einliter-Dreizylinder mit 60 PS (51 kW), dessen maximales Drehmoment bei 95 Newtonmetern liegt. Von 0 auf Tempo 100 braucht der Wagen aus dem Stand 14,3 Sekunden. Als Alternative zur Handschaltung gibt es halbautomatisiertes Fünfgang-Getriebe. Damit fährt der 108 etwas träger (0-100 km/h in 14,6 Sekunden). Feierabend ist bei 160 km/h. Der Verbrauch fällt mit 4,1 Liter auf 100 Kilometern angenehm niedrig aus.
Peugeots Elektro-Version des 208 wird von einem 136 PS starken Synchronmotor mit Permanentmagnet angetrieben.
Für gelegentliche Fahrten über Land erscheint der kräftigere 1,2-Liter-Benziner besser geeignet. Das Dreizylinder-Triebwerk stammt von den Franzosen selbst und leistet 82 PS (60 kW). Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 170 km/h. Tempo 100 erreicht der 108 damit nach 10,9 Sekunden. Der Verbrauch liegt mit 4,3 Litern knapp über dem des Basismodells.
Mit dem Facelift 2018 nimmt Peugeot den 1,2-Liter-Dreizylinder aus dem Programm. Dafür wird der 1,0-Liter-Motor gründlich überarbeitet. Dessen Leistung steigt auf 72 PS (53 kW), während das Drehmoment geringfügig von 95 auf 93 Nm sinkt. Der Verbrauch bleibt mit 4,1 Litern konstant.
Ausstattung und Sicherheit
Als er 2014 auf den Markt kommt, startet die schlicht Peugeot 108 genannte Basisversion bei günstigen Preisen von rund 8.900 Euro. Viel Ausstattung darf man dafür nicht erwarten. Es fehlt sogar eine Servolenkung. Erst ab der Ausstattungslinie „Access“ bekommt der Fahrer Lenkunterstützung serienmäßig. Außerdem gibt es ein Radio – als Extra gegen Aufpreis. Ganz klar: Peugeot hat vor allem Flottenbetreiber von Pflege- oder Lieferdiensten im Visier.
Privatkunden suchen weiter oben im Angebot, natürlich zu höheren Preisen. Die Ausstattungslinien „Active“ und Allure“ bieten allerlei Annehmlichkeiten, auf die man schon aus Gründen des Wiederverkaufswertes nicht verzichten sollte: Eine Zentralverriegelung etwa, elektrische Fensterheber, Klimaanlage und Multimedia-System. Das Faltdach erhöht den Appeal zudem erheblich.
Noch mehr Komfort bietet das Sondermodell „Roland Garros“. Hier ist eine Klimaautomatik an Bord, eine Rückfahrkamera, 15-Zoll-Alufelgen und schlüsselloser Zugang. Auch andere Modelle lassen sich mit einer Zweifarblackierung und diversen Innenraumdesigns hübsch machen.
Für einen Kleinwagen schneidet der Peugeot 108 beim Crashtest von EuroNCAP passabel ab. Er erreicht 2014 vier von fünf Sternen. Ab 2015 fährt die Topausstattung Allure über ein Notbremssystem und einen Spurverlassenswarner – wenn der Vorbesitzer sich dafür entschieden hat.
Seit 2013 gilt der 308 als einer der besten Kompromisse im Segment. Er taugt für agile Momente ebenso wie für lange Distanzen.
Qualität
Der 108 ist kein Musterknabe bei der Hauptuntersuchungen (HU), aber er schneidet passabel ab. Das Fahrwerk etwa fällt deutlich seltener mit Mängeln auf als bei der Konkurrenz. Auch Ölverlust an Motor und/oder Getriebe ist dem Kleinstwagen fremd. Die Beleuchtung hingegen wird sowohl vorne als auch hinten häufig bemängelt. Zudem gibt es öfter Ärger mit den Bremsscheiben. Rostende Auspuffanlagen werden ebenfalls häufig beanstandet. All das sind typische Verschleißerscheinungen von Autos, die vor allem auf der Kurzstrecke bewegt werden. Bei einem regelmäßig gewarteten Exemplar sollte dies daher kein großes Problem darstellen.
Fazit: Peugeot 108
Wer sich für einen gebrauchten Peugeot 108 interessiert, sollte sich zunächst über den Einsatzzweck beim Vorbesitzer informieren. Liefer- und Pflegedienste sorgen zwar üblicherweise für regelmäßige und vorschriftsmäßige Wartung, schonend behandelt werden die Autos im harten Arbeitsalltag jedoch selten. Ein Werkstatt-Check vor dem Kauf oder eine genauere Untersuchung durch den Schrauber des Vertrauens kann nei solchen Fahrzeugen nicht schaden. Die Preise starten bei rund 4.500 Euro für gebrauchte Exemplare.
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