Opel Meriva B (2010-2017): Kaufberatung, Mängel, Ausstattung
Kleinfamilie sucht? Der Opel Meriva bietet wenig Prestige, aber viel Platz und robuste Technik. Lies hier, worauf Du bei gebrauchten Opel Meriva achten musst.
- Karosserie und Konzept: Opel Meriva
- Ausstattungslinien: Edition, Innovation, Selection
- Ausstattung: Was sollte, was darf, was nicht muss
- Der beste Motor und das beste Getriebe im Opel Meriva
- Typische Mängel im Opel Meriva
- Der beste Opel Meriva gebraucht auf mobile.de
- Alternativen zum Opel Meriva
- Opel Meriva 1.4 Turbo: Technische Daten
In der Disziplin „familientaugliches Auto zum kleinen Preis“ ist dieser Opel eine Art Geheimtipp. Der SUV-Boom drückt die Van-Preise, dabei haben Vans einiges zu bieten. Zumindest, wenn der Familienwagen nicht modisch sein muss, aber praktisch sein darf. Meriva B in akzeptablem Zustand gibt es bereits für 5.000 Euro oder weniger. Nicht viel Geld für einen fast zeitgemäßen Minivan mit fünf Sitzplätzen und bis zu 1.500 Litern Ladevolumen – der außerdem schon früh Euro-6-Motoren erhielt und das Gimmick gegenläufig öffnender Türen bietet. Wir sagen, welcher Opel Meriva der beste ist und worauf Du bei der Suche nach einem gebrauchten Modell Ausschau halten solltest.
Familienautos sollten viel Platz bieten und Sicherheit für alle Insassen.
Karosserie und Konzept: Opel Meriva
Als der Opel Meriva B 2010 auf den Markt kam, glaubten die Hersteller noch an den Van – unternahmen aber schon einiges, um ihn für die Kunden attraktiver zu gestalten. Beim Opel Meriva sind das gegenläufig öffnende Portaltüren. Ein netter Gag. Wichtiger ist: Jeder Meriva B bietet regelmäßig längs und quer einstellbare Einzelsitze im Heck sowie einen verstellbaren Gepäckraumboden – und bei Bedarf und umgeklappten Rücksitzen eine komplett ebene Ladefläche. „Flex Space“, nennen das die Rüsselsheimer. In einen Meriva B passen nur zwei Kindersitze. Solange die reichen, lässt er wenig Raumwünsche offen. Eine vierköpfige Familie reist bequem, vier Erwachsene ebenfalls.
Das Facelift 2014 bringt nicht viel, das den Mehrpreis jüngerer Modelle lohnend macht. Ab 2014 erfüllen alle Meriva die Abgasnorm Euro 6. Dafür setzt Opel teilweise neue Motoren ein. Darunter ein 1,6-l-Diesel – gekauft hat ihn kaum jemand, fast 90 Prozent aller Meriva fahren mit Benziner. Für die stärkeren Verbrenner kommt eine neue Automatik, außerdem bietet Opel nun ein „IntelliLink“-Infotainment mit Smartphone-Integration.
Ausstattungslinien: Edition, Innovation, Selection
Opel-typisch gibt es den Meriva in drei Grundlinien. Dazu addiert der Hersteller einige Ausstattungen, die aber nur kurz angeboten werden. Die durchgängig verfügbare Basis heißt Selection und beinhaltet nicht viel: Elektrische Außenspiegel und Fensterheber (mit Einklemmschutz), Berganfahrhilfe und der variable Innenraum sind Serie. Erst ab Edition gehört ein Bordcomputer zur Serienausstattung, außerdem gibt es hier Radio und Klimaanlage. Die Top-Version Innovation beinhaltet Abbiegelicht, Regensensor und ab 2014 das große Infotainment – aber kein Navi, das kostet stets Aufpreis. Xenon- oder LED-Licht leuchten niemals im Meriva.
Ausstattung: Was sollte, was darf, was nicht muss
Wie alle deutschen Hersteller bietet Opel für den Meriva B viele Sonderoptionen an. Nicht alles ist für jeden sinnvoll. Wir geben einen Überblick und sagen Dir, worauf Du Wert legen solltest.
Notwendige Ausstattung: Klimaanlage und Radio sind Pflicht, daher sollte ein gebrauchter Meriva mindestens die Edition-Ausstattung aufweisen – oder entsprechend ausgerüstet sein. Auch ein Bordcomputer gehört ins Auto, ebenso eine Telefonschnittstelle.
Schöne Ausstattung: Ein echtes Plus in jedem Opel sind die ergonomischen Sitze mit AGR-Siegel. Achtung: Opel bietet im Meriva alternativ eine einfache Version an, die lediglich Lendenwirbelstützen zum Basis-Sitz addiert. Der ausfahrbare FlexFix-Fahrradträger ist nützlich, wenn Fahrräder mitsollen. Das Infotainment „IntelliLink” (ab 2014) erlaubt die Smartphone-Kopplung. Einparkhilfe, Lenkrad- und Sitzheizung, Klimaautomatik und Regensensor erleichtern den Alltag. Die „FlexRail“ genannte verschiebbare Mittelarmlehne muss nicht sein, schadet aber auch nicht.
Überflüssige Ausstattung: Abbiegelicht und LED-Tagfahrlicht ändern nichts daran, dass der Meriva stets mit Halogen funzelt. Die Rückfahrkamera braucht niemand, Parkpiepser reichen für den übersichtlichen Van. Das Sportpaket mit Schürzenlippe und Dachspoiler wirkt am Meriva etwas albern. Außerdem kann das Hersteller-Navi grundsätzlich nicht mit dem auf dem Smartphone mithalten. Für den ab 2015 angebotenen „OnStar“-Dienst stellt Opel den Support ein. Leder muss nicht sein. Das Panoramadach lässt sich nicht öffnen und macht nur das Auto schwer – und im Sommer warm. Das Ambientelicht kann am unübersichtlichen Armaturenbrett nicht viel retten.
Der beste Motor und das beste Getriebe im Opel Meriva
Drei verschiedene Dieselmotoren in fünf Leistungsstufen bietet Opel über die siebenjährige Bauzeit im Meriva an – im Nachhinein grundlos, fast 90 Prozent aller Meriva fahren mit 1,4-Liter-Benziner. Für den Familieneinsatz reicht im Grunde der robuste Sauger mit 100 PS, die Turbos (120 PS, 140 PS) machen mehr Spaß und verbrauchen nicht viel mehr. Das gilt allerdings nur in Verbindung mit dem manuellen Schaltgetriebe, das erst mit dem stärksten Benziner sechs Gänge bietet. Die Automatik macht den Meriva zum Säufer. Daher fährt der beste Meriva mit Benzin, hat 120 oder 140 PS sowie Handschaltung.
• Motor: 2,0-Liter-Turbobenziner
• Leistung: 300 PS
• 0-100 km/h: 5,2 s | Vmax: 247 km/h
Typische Mängel im Opel Meriva
Der Meriva B macht, verglichen mit dem Vorgänger, erstaunlich wenige Probleme. Bremse, Abgasanlage, Achsen und Lenkung halten in der Regel. Bei älteren Exemplaren verdienen die Federn einen zweiten Blick, gelegentlich zickt die Motorsteuerung. Gehäuft vermeldet der TÜV jedoch gesteigerten Ölverlust schon ab der 2. HU. Daher empfiehlt sich bei gebrauchten Opel Meriva B ein genauer Blick auf Öl-Laufspuren an Ventildeckeln und Zylinderköpfen.
Es gab bei diesem Opel nicht viele Rückrufe, aber ernste: Bei Modellen bis 2015 kann bei einem Unfall die Gurtpeitsche, bei Meriva aus 2013 die Zahnstange der Lenkung brechen. Bei Fahrzeugen aus 2013-2015 muss Opel einen Motorkabelsatz neu verlegen, Exemplare aus 2016 leiden an nicht korrekt zündenden Airbags. Alle Rückrufe sollten bei gebrauchten Meriva durchgeführt und nachweisbar sein.
Der beste Opel Meriva gebraucht auf mobile.de
Rund 2.000 Opel Meriva B finden sich auf mobile.de, 1.700 davon mit weniger als 125.000 km Laufleistung. Mit Euro-5-Diesel wird es bei 4.000 Euro interessant, die meisten fahren mit Benziner und kosten ab 4.500 Euro. Facelift-Modelle mit guter Ausstattung, Turbobenziner und fünfstelliger Laufleistung gibt es ab rund 8.000 Euro.
Alternativen zum Opel Meriva
Im direkten Wettbewerb zum Opel Meriva befindet sich Ford mit den ebenfalls eingestellten B-Max und C-Max. Aus Korea kommt der Kia Venga. Dann wird es eng. Wer mehr Platz wünscht, kann sich nach einem gebrauchten Opel Zafira oder VW Touran umsehen – im Schnitt kosten diese größeren Familienauto-Klassiker jedoch deutlich mehr.
Opel Meriva 1.4 Turbo: Technische Daten
Modell | Opel Meriva 1.4 Turbo |
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Motor | 1,4-l-Turbobenziner |
Leistung | 120 PS (88 kW) |
Drehmoment | 175 Nm zw. 1.750-4.800 U/min |
Getriebe | manuelles Fünfgang-Getriebe |
0-100 km/h | 11,3 s |
Höchstgeschwindigkeit | 188 km/h |
Normverbrauch | 5,4-5,3 l/100 km |
CO2 | 127-124 g/km |
Länge | 4.300 mm |
Breite | 1.812 mm |
Höhe | 1.615 mm |
Radstand | 2.644 mm |
Leergewicht | 1.408 kg |
Zuladung | 522 kg |
Kofferraum | 350-1.500 l |
Neupreis 2015 | ab 19.925 Euro |