Der Insignia kommt 2020 als Sports Tourer, Limousine und GSI
Opel liftet den Insignia: Das Mittelklassemodell erhält neue Motoren, neue Scheinwerfer und eine letzte Frist. Jetzt gibt es Preise, auch für den GSI mit 230 PS.
Seit Anfang März 2020 kann das geliftete Opel-Mittelklassemodell Insignia bestellt werden Es handelt sich um die planmäßige Überarbeitung zur Halbzeit des Lebenszyklus der Baureihe. Der Opel Insignia ist neben dem Astra das letzte Opel-Modell, das auf der Technik des ehemaligen Mutterkonzerns General Motors (GM) basiert. Nach dem Astra-Modellwechsel 2021 wird der Insignia noch bis 2023 im Programm stehen.
Klassischer Mittelklassewagen für die Langstrecke.
Es bleibt nach dem Facelift bei den Karosserieformen Grand Sport (Limousine) und Sports Tourer (Kombi). Die höher gelegte Country-Tourer-Variante des Kombi entfällt jedoch zunächst. Da Opel bewusst wenig nachgefragte Varianten gestrichen hat, wird es vermutlich dabei bleiben. Bei der Überarbeitung des Insignia folgt Opel dem Muster, das beim kompakten Astra bereits praktiziert wurde: Technisch wie optisch überarbeitet Opel den Insignia nur behutsam. Das Motorenprogramm jedoch schneidert Opel komplett neu. Nur so kann die Marke ihren Beitrag leisten, dem PSA-Konzern teure Strafzahlungen zu ersparen. Denn die bisherigen Motoren sind zu durstig für die PSA-CO2-Flottenziele. Die gute Nachricht: Trotzdem kommt wieder ein echter Benziner-GSI.
Neues LED-Matrix-Licht: 84 Lichtpunkte je Scheinwerfer
Die äußerlichen Änderungen halten sich in Grenzen, der Insignia B bekommt einen neuen Kühlergrill und neue Scheinwerfer. Die wichtigste technische Änderung betrifft das Licht. Zunächst einmal leuchtet künftig jeder Insignia mit LED-Licht. In der Basis zwar statisch, aber laut Opel besonders energieeffizient. Darüber rangiert im Insignia die neue Generation des Matrix-LED-Lichts, das bei Opel Intellilux heißt. Bisher verfügte das System über 32 LED-Elemente, nach dem Facelift leuchtet das adaptive Scheinwerfersystem mit 168 Lichtpunkten. 84 Elemente je Seite sind in drei Reihen pro Scheinwerfer angeordnet – so viele wie bei keinem anderen Volumenhersteller, hält Opel fest.
Damit sollen die Scheinwerfer schneller, präziser und genauer auf die Verkehrssituation reagieren. Die höhere Zahl an Lichtpunkten erlaubt eine fließende Anpassung des Lichtkegels an andere Verkehrsteilnehmer. Außerdem leuchtet das Matrix-Licht je nach Fahrsituation und Umgebung unterschiedlich weit und hell.
Bei den Assistenten bessert Opel ebenfalls nach und führt eine neue, digitale Rückfahrkamera sowie einen rückwärtsgerichteten Radar im Insignia ein. Die Kamera überträgt im Vergleich zum bisherigen System ein präziseres und schärferes Bild auf das Infotainment-Display. Das Radarsystem erfasst den Bereich links und rechts des Fahrzeugs und warnt den Fahrer beim Rückwärtsfahren vor Hindernissen oder Querverkehr. Darüber hinaus umfasst das Assistentenpaket wie bisher zum Beispiel eine autonome Notbremse, einen automatischen Parkassistenten und einen adaptiven Tempomaten.
Das Infotainment hatte Opel bereits 2018 grundlegend erneuert und die Systeme Multimedia Radio, Navi und Navi Pro eingeführt. Diese bieten je nach Ausführung weiterhin Online-Dienste wie Echtzeit-Navigation. Das System erhält allerdings ein Update, das sich zumindest im Design niederschlagen soll.
Update: Alle Motoren im Detail
Opel bietet mit dem Insignia Facelift ein komplett neues Motorenangebot an. Ähnlich wie im Astra, den Opel komplett auf Dreizylindermotoren umstellte, muss auch das Antriebsportfolio im Insignia deutlich effizienter werden. Den seit 2018 erhältlichen 1.6-Liter-Turbobenziner (200 PS) hat Opel bereits seit September nicht mehr im Programm. Auch der 1.5 Turbo entfällt. Und was passiert bei den Dieselmotoren? Schließlich greifen die meisten Insignia-Kunden traditionell zum Kombi – und trotz Dieselkrise zu mehr als 60 Prozent zum Dieselmotor. Der Insignia ist ein klassischer Dienstwagen für die Langstrecke.
Aus dem Astra wird Opel zwei Dreizylinder-Motoren in den Insignia übernehmen. Die Basis bildet der 1.4 Turbo, der wie im Opel Astra 145 PS leistet. Zunächst bietet Opel den Motor ausschließlich mit Sechsgang-Handschaltung an. Der mittlere Benziner entfällt, da im Insignia ohnehin mehr Bedeutung bei den Dieselmotoren liegt. Bei den Selbstzündern startet der Insignia mit dem neuen 1.5 Diesel, ebenfalls ein Dreizylinder. Hier ersetzt die Version mit 122 PS (90 kW) den bisherigen Einstiegsdiesel (110 PS). Vorerst nur mit manuellem Getriebe, eine Neungang-Automatik könnte analog zum Astra nachgereicht werden.
Oberhalb der Brot-und-Butter-Motoren führt Opel im Insignia noch einmal eine neue Generation 2,0-Liter-Vierzylinder ein. Erstmals kommt eine Zylinder-Abschaltung zum Einsatz, und zwar bei den Benzinern. Der Antrieb steht mit 200 PS oder als sportlich abgestimmter GSI mit 230 PS zur Wahl, jeweils gekoppelt an eine Neungang-Automatik.
Die sportliche GSI-Ausstattung umfasst künftig eine neu abgestimmte Bremsanlage sowie serienmäßig ein adaptives Sportfahrwerk (Flexride). Sportsitze und Tieferlegung gehören weiter zum GSI-Paket.
Der ebenfalls neu entwickelte 2.0 Diesel soll erst im Laufe des Jahres folgen: Bisher hält sich Opel hier mit Details zurück. Gesetzt ist die Leistungsklasse um 170 PS. Auch diese Motoren schalten optional oder serienmäßig mit der Neungang-Automatik.
Opel Insignia Facelift 2020: Motoren und Preise
Motor | Getriebe | Zylinder | Kraftstoff | Leistung | Drehmoment | Verbrauch (Limousine) | CO2 (Limousine) | Basispreis |
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1.4 T | 6-Gang man. | 3 | Benzin | 145 PS (107 kW) | 236 Nm | 5,3-5,0 l/100km | 122-117 g/km | n.n. |
2.0 T | 9-Gang autom. | 4 | Benzin | 200 PS (147 kW) | 350 Nm | 6,5-6,3 l/100 km | 151-146 g/km | 41.605 EUR |
2.0 T GSI | 9-Gang autom. | 4 | Benzin | 230 PS (169 kW) | 350 Nm | 7,0 l/100 km | 163 g/km | 49.725 EUR |
1.5 D | 6-Gang man. | 3 | Diesel | 122 PS (90 kW) | 300 Nm | 4,2-4,0 l/100 km | 111-105 g/km | 31.790 EUR |
2.0 D | 6-Gang man. | 4 | Diesel | 174 PS (128 kW) | 380 Nm | 4,3 l/100 km | 113 g/km | 38.155 EUR |
2.0 D | 8-Gang autom. | 4 | Diesel | 174 PS (128 kW) | 380 Nm | 4,7 l/100 km | 123 g/km | 40.405 EUR |
Marktstart im Frühjahr 2020
Zum Frühjahr wird Opel zügig die Produktion in Rüsselsheim auf das neue Modell umstellen. Nur dann entfaltet das Facelift seine maximale Wirkung beim CO2-Schnitt. Die Preise des neuen Insignia liegen geringfügig über denen vor dem Facelift. Das liegt daran, dass Opel vorerst nur drei Motoren anbietet - der kommende Einstiegsmotor ist nicht dabei. Los geht es mit dem 1,5-l-Diesel (122 PS) für 31.790 Euro. Der 2,0-l-Diesel (174 PS) startet in der Ausstattung "Elegance" bei 38.155 Euro. Der vorerst einzige Benziner verfügt ebenfalls über 2,0 Liter Hubraum und 200 PS. Hier starten die Preise bei 41.605 Euro. Der Kombi Sports Tourer kostet jeweils 1.000 Euro Aufpreis. Vor dem Facelift startete der große Opel bei 29.000 Euro.
Die Bänder für den Opel Insignia B stoppen voraussichtlich Ende 2023. So lange liefert Opel noch Derivate des Insignia an die ehemaligen Schwestermarken: Als Buick Regal steht das Modell zum Beispiel in den USA im Sortiment, in Australien verkauft Holden den Insignia als Commodore. Wenn diese Lieferverpflichtungen ausgelaufen sind, kann Opel die Produktion des allerletzten GM-Opel-Modells im Stammwerk Rüsselsheim beenden. Danach wird Opel voraussichtlich nur noch Fahrzeuge auf die Straße bringen, die auf der Technik des neuen Mutterkonzerns PSA basieren.