Jung gebliebene Klassiker mit H-Kennzeichen
Der Jahrgang 1994 wird 30 Jahre alt und kommt damit in das Oldtimer-Alter. Kaum zu glauben, welche Modelle 2024 zum historischen Kulturgut werden.
Was haben Alfa Romeo Spider, Audi RS2, Audi A8, Ferrari F355, McLaren F1 und der Toyota RAV4 gemeinsam? Richtig, sie wurden alle ab 1994 in Deutschland verkauft und die ersten Exemplare dürfen ab 2024 das H-Kennzeichen tragen, was sie offiziell zu Oldtimern macht. Auffällig viele Sportwagen, Coupés und Cabrios zählen zu den Neuerscheinungen von 1994. Aber längst nicht jedes neue Modell wurde freudig begrüßt.
Sportwagen für nahezu jeden Kontostand
Zweimal Dolce Vita von Alfa Romeo
Große Begeisterung lösten die von Pininfarina für Alfa Romeo entworfenen, wie übergroße Faustkeile auf der Straße lauernden Spider und GTV, intern Tipo 916 genannt, nicht aus. Das Design war für die Fans des klassischen Alfa Spider eine Herausforderung, aber der Frontantrieb war eine Provokation und erregte vor 30 Jahren die Gemüter. Schließlich hatte ein Sportwagen hinterradgetrieben zu sein, basta! Die Aufregung legte sich jedoch schnell, wenn man eins der Modelle gefahren war, denn den Alfa-Entwicklern war ein Fahrwerk gelungen, mit dem es große Freude bereitete, über kurvige Landstraßen zu toben. Die Vierzylinder lieben Drehzahlen, der Sechszylinder ist ein Prachttriebwerk mit typisch italienischem Schmelz in der Stimme. Diese Alfas sind ab 2024 zu Recht Klassiker.
Nobel-Gran-Turismo von Aston Martin
Den Titel Klassiker darf auch der Aston Martin DB7 beanspruchen. Genau genommen übrigens bereits seit 1994, denn der Sportwagen basierte auf der Bodengruppe des Jaguar XJS, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1975 zurückreichen. Aston Martin und Jaguar gehörten seit 1987 und 1989 zum großen Ford-Konzern, der in seiner Machtfülle verfügte, dass die ewig klamme Tochter Aston Martin dringend einen Nachfolger für den uralten DBS brauchte, aber kein Geld für eine Eigenentwicklung hatte. So wurde der ursprünglich als Jaguar-XJS-Nachfolger geplante Sportwagen der neue Aston Martin. Optisch ist der DB7 ein Hochgenuss. Für sein Design war Ian Callum verantwortlich, der spätere Designchef von Jaguar. Heute ist ein DB7 ein beinahe erschwinglicher Einstieg in die Welt der Edel-Sportwagen. Er wird bei mobile.de ab 29.000 Euro gelistet.
Der Engländer ist ein klassischer Gran Turismo britischer Prägung
Modellvielfalt bei Audi und BMW
Bestseller: Der Audi A4 B5
Ein wenig nach Mauerblümchen sieht dagegen der Audi A4 der fünften Generation aus. Ein Stück Autohistorie ist er allemal, weil er der Nachfolger des Audi 80 ist und mit knapp 1,7 Millionen gebauten Einheiten zu Recht als großer Erfolg für die Ingolstädter durchgeht. Und viele fahren immer noch herum, bei mobile.de sind mehr als 1.100 A4 B5 gelistet. Das Modell ist ein unermüdlicher Dauerläufer, denn der Korrosionsschutz war seinerzeit beispielhaft, die Bauqualität auf höchstem Niveau. Es gibt den A4 mit reizvollen Sechszylindermotoren und Allrad. Die frühen Diesel mit der Pumpe-Düse-Einspritzung laufen ziemlich rumpelig, sind aber sparsam.
Was ist ein H-Kennzeichen
Um den Erhalt historischer Autos, Lastkraftwagen und Motorräder zu fördern, wurde 1997 in Deutschland das H-Kennzeichen eingeführt. Das H am Ende des Kennzeichens adelt das Auto oder Motorrad, denn die so ausgezeichneten Fahrzeuge tragen zur „Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes“ bei. Und das wird belohnt, zum Beispiel durch eine geringere steuerliche Belastung, die pauschal auf 191,73 Euro im Jahr festgelegt ist. Autos mit H-Kennzeichen dürfen zudem in Umweltzonen einfahren.
Um das H-Kennzeichen tragen zu dürfen, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört etwa das Mindestalter von 30 Jahren, wobei der Tag der Erstzulassung des Autos entscheidend ist. Ebenso wichtig ist der Zustand: Das Fahrzeug muss absolut verkehrssicher sein und eine Hauptuntersuchung bestehen, nur dann macht das Oldtimer-Gutachten nach § 23 StVZO Sinn. Es kostet zusammen mit der HU etwa 200 Euro.
Dabei wird geprüft, ob das Auto weitestgehend dem Originalzustand entspricht. Das tun zwar häufig auch verbrauchte und stark verschlissene Fahrzeuge, aber sie bekommen das H-Kennzeichen nicht, weil ein guter Pflegezustand (zusätzlich zum guten technischen Zustand) Voraussetzung für die Einstufung als Oldtimer ist.
Umbauten, die zur Abweichung vom Werksauslieferungszustand führen, sind in gewissem Rahmen okay. Sie müssen allerdings zeitgenössisch sein. Die Prüfer akzeptieren sie, wenn sie innerhalb der ersten zehn Jahre nach der Erstzulassung möglich waren. Zulässig sind auch technische Änderungen, die innerhalb der Fahrzeugbaureihe während ihrer Bauzeit durchgeführt worden sind.
Der Spielraum, den die Prüfer haben, wird von ihnen allerdings unterschiedlich streng ausgelegt. Im Einzelfall muss nachgewiesen werden, dass Umbauten zeitgenössisch sind. Das kann beispielsweise mit Prospekten, Zeitungsartikeln oder historischen Gutachten geschehen.
Autos und Motorräder mit H-Kennzeichen müssen, wie alle anderen, alle zwei Jahre zur HU.
Sportikone: Der Audi RS2
Autofans verdanken dem Vorgänger des B5 den Beginn der Audi-RS-Geschichte. Schließlich war der brave Audi 80 Avant B4 die Basis für den mit Porsche entwickelten Audi RS2. Was für ein Traumwagen. Bei seinem Erscheinen war er der schnellste jemals gebaute Serien-Audi, der stärkste sowieso: 315 PS in einem Kombi, natürlich mit Allrad und nur echt mit den Porsche-Spiegeln und Rädern, das waren Zeiten. Und Preise, der RS2 kostete neu 98.900 Mark. Das wären heute etwa 50.000 Euro. Für die bekommt man aktuell in Ingolstadt nicht einmal mehr einen Audi S3.
Hightech beim ersten Audi A8
Und dann war 1994 auch noch das Jahr des A8. Er stellt sicher den Höhepunkt des 1994er-Modellfeuerwerks der vier Ringe dar. Geballte Ingenieurskompetenz auf vier Rädern. Extrem präzise aus Aluminium gefertigt, getragen von einem Aluminium-Fachwerk, dem berühmten Space Frame. Audis Auftritt im automobilen Oberhaus war mit dem nur gut 1,5 Tonnen leichten A8, beim frontgetriebenen Basismodell, die Manifestation des hauseigenen Slogans „Vorsprung durch Technik“.
Der kurze 3er-BMW
Audis Lieblingswettbewerber aus München kam mit dem BMW 3er Compact (E36) auf die überraschte Kundschaft zu. Der um 21 Zentimeter kupierte 3er avancierte schnell zum Liebling der höheren Töchter und Söhne. Kein Wunder, brachte er doch den freudvollen Heckantrieb in die Golfklasse und besaß damit ein echtes Alleinstellungsmerkmal, was ihn während seiner Laufzeit zu einer der erfolgreichsten Spielarten der Münchner Mittelklasse werden ließ.
Der 3er-BMW ist eines der beliebtesten Gebrauchtwagen-Modelle
Navi-Premiere im BMW 7er
Am oberen Ende der automobilen Nahrungskette fischte ab 1994 der BMW 7er, Modellreihe E38, nach solventer Kundschaft. Klassische Limousinen-Optik, gepaart mit Sahnemotoren und einem Spitzenfahrwerk, angereichert mit einer präzisen Lenkung, rückten den neuen 7er ganz nach oben auf die Wunschliste fahrdynamisch interessierter Chefärzte, Konzernlenker und Bankenchefs. Historisch bedeutsam ist dieser 7er auch, weil er das erste Auto war, für das sich ein Navi mit Kartendarstellung bestellen ließ. Carin hieß das gute Stück und stammte von Bosch-Tochter Blaupunkt.
Von den verschiedenen 7er-Baureihen werden mehr als 2.500 Fahrzeuge angeboten
US-Exot: Chrysler Neon
Ein Meilenstein war 1994 zweifellos auch der Chrysler Neon. Der kleinste der großen drei US-Hersteller hatte mit ihm ganz bewusst ein frontgetriebenes Modell für den europäischen Markt aufgelegt – mit Abmessungen, die ihn in die Nähe von Audi A4, BMW 3er und Mercedes C-Klasse gerückt haben. Der Erfolg blieb bescheiden, so wie die Qualität von Karosserie und Motoren, die nicht annähernd an die europäischen Wettbewerber heranreichte. Aber wer jetzt einen kauft, ist bei der nächsten Oldtimer-Rallye ganz sicher mit einem besonders seltenen Exoten am Start. Im Dezember 2023 listet mobile.de keine zehn Chrysler Neon auf, alle zum Schnäppchenpreis.
Der Eurovan von Citroën, Fiat, Lancia und Peugeot
Zurück aus Detroit, nach Europa. Italien und Frankreich, in der Autoindustrie von den Nordeuropäern gern ein wenig spöttisch mit „Club Med“ tituliert, wollten sich Anfang der 1990er gemeinsam ein Stück vom großen Van-Kuchen abschneiden und legten die Eurovans auf. So entstand das Kleeblatt Citroën Evasion, Fiat Ulysse, Lancia Zeta und Peugeot 806. Die vier unterschieden sich moderat durch unterschiedliche Stoßfänger vorn und hinten, markentypische Scheinwerfer und Kühlergrills sowie eine auf den jeweiligen Hersteller zugeschnittene Innenausstattung. Technisch waren die Eurovans identisch. Sie traten gegen Ford Galaxy, Renault Espace und VW Sharan an, konnten mit bis zu acht Sitzplätzen und zwei Schiebetüren überzeugen und verkauften sich in Frankreich und Italien hervorragend.
Neuauflage des kleinen Ferrari
Überzeugungskraft hatte auch der Ferrari F355. Für den 1994 mit 381 PS gestarteten Nachfolger des 348 entschieden sich über die Laufzeit immerhin mehr als 11.000 Kunden, davon wählten knapp 2.700 den offenen Spider. Die Ferrari-Einstiegsbaureihe wird von einem V8-Mittelmotor mit 3,5 Liter Hubraum befeuert. Vier Nockenwellen und fünf Ventile pro Zylinder machen den Motor zu einem technischen Schmuckstück. Die Einbauposition hinter den Sitzen sorgt für ein enorm agiles und handliches Fahrverhalten.
Gebrauchte Ferrari F355 gibt es ab knapp unter 100.000 Euro
Fiat Coupé mit mutigem Design
Italienische Sportwagen des Jahrgangs 1994 sind aber auch zu viel volkstümlicheren Preisen zu haben, etwa dank des Fiat Coupé, das bei mobile.de ab 3.000 Euro gehandelt wird. Das Design, entstanden im Fiat-eigenen Studio Centro Stile, ist großes Kino und stammt von keinem anderen als Chris Bangle, also genau von jenem Stylisten, der BMW 2001 den 7er der Baureihe E65 beschert hat. Sagen wir mal so, das Fiat Coupé ist ansprechender gelungen. Mit maximal 220 PS aus einem aufgeladenen Zweiliter-Vierzylinder-Frontmotor mimt der 2+2-Sitzer erfolgreich das Landstraßenfeuerzeug. Und nicht zuletzt die runden Rückleuchten erinnern an das eine oder andere Ferrari-Modell.
Designvielfalt in der Oberklasse
Ungewöhnlich: Der Ford Scorpio
Beinahe runde Leuchten, allerdings an der Front, sind auch ganz typische Merkmale der zweiten Ford-Scorpio-Generation. Sie ging 1994 mit ganz viel amerikanischem Design in Europa in den Verkauf, wurde aber seltsamerweise in den USA nicht angeboten. Mit „umstritten“ ist die Optik des großen, heckgetriebenen Ford nur sehr unzureichend beschrieben. Wenn man erst mal eingestiegen ist und das Äußere nicht mehr sehen muss, findet man sich in einem, im besten Sinne, konservativen Auto mit viel Platz und beinahe schon gediegen gutem Komfort wieder. Mit V6-Motor bestückt, wird der Scorpio zum kommoden Gleiter für die Langstrecke. Seine inneren Qualitäten reichten allerdings nicht aus, um die Kundschaft zu begeistern: Schon nach vier Jahren Produktionszeit war Schluss, übrigens auch mit Fords Anwesenheit im Segment der oberen Mittelklasse. Damit ist der Ford Scorpio ganz sicher ein automobilhistorisches Kulturgut.
Bietet ordentlich Ladevolumen: Der Ford Scorpio Turnier
Neue Oberklasse von Jaguar
Das ist der Jaguar XJ immer gewesen. Seine Wurzeln reichen zurück bis in das Jahr 1968: Die elegante Limousine war quasi ein viertüriger E-Type, von dem die wesentlichen technischen Baugruppen (Motor, Getriebe, Teile der Achsen) stammten. Der 1994 vorgestellte X300 stellte bereits die fünfte Generation des großen Jaguar dar und besaß, anders als der XJ40 genannte Vorgänger, wieder das Vieraugengesicht der ersten Modellreihen. Pracht- und kraftvolle Sechs- und Zwölfzylindermotoren sorgen für Vortrieb. Der beste Platz im XJ, auch in der Version mit längerem Radstand, war immer der hinter dem Lenkrad, denn einen großen Jaguar will man unbedingt selbst fahren und die Freude daran nicht seinem Chauffeur überlassen.
Lancia Kappa: Italienische Extravaganz
Italiens Nobelmarke Lancia legte vom Topmodell Kappa neben der Limousine (104.752 Exemplare) auch ein erfolgloses Coupé (nur 3.721 Stück wurden gebaut) und einen Kombi (9.193 Stück) auf, die Letzteren müssen aber noch bis 2028 auf den Oldtimer-Status warten. Die edel ausgestattete viertürige Limousine umgarnt ihre Kunden seit 1994 mit einer üppigen Motorenpalette (Vier-, Fünf- und Sechszylinder, Benzin- und Dieselmotoren) und optionalem Leder vom Edel-Hersteller Poltrona Frau. Gegen die Konkurrenz von Audi, BMW und Mercedes hatte es der Kappa in Deutschland schwer, entsprechend wenig Modelle sind hier zu finden. Bei mobile.de ist im Dezember 2023 kein Dutzend gelistet. Die Preise sind moderat: Ab etwa 2.500 Euro wird man fündig und bekommt einen Klassiker, der wirklich nicht auf jedem Parkdeck steht.
Das Oberklasse-Modell hat in Deutschland Seltenheitswert
Le-Mans-Sieger für die Straße
Garantiert auf keinem Parkdeck, sondern in einer klimatisierten Garage steht unser nächster Jubilar: der McLaren F1. Der Superlativ mit drei Sitzen in einer Reihe – Fahrersitz mittig – baut auf einem Monocoque aus kohlefaserverstärktem Kunststoff auf, als erstes Serienfahrzeug der Welt. Insgesamt wurden 107 Exemplare von Hand gefertigt – inklusive der Rennversionen, die 1995 beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans siegten. Ein maximal 680 PS starker 6,1-Liter-V12, der von BMW stammt, macht den Straßen-F1 mehr als 390 km/h schnell. Neu kostete der Supersportwagen des britischen Formel-1-Rennstalls ab etwa 1,3 Millionen Mark, heute werden bei Versteigerungen Preise über 1,5 Millionen Euro erzielt. Wir haben es hier offenbar mit einem mehr als nur wertstabilen Klassiker zu tun.
Der letzte Oberklasse-Opel
Billiger wird ein Opel Omega B sicher auch nicht mehr. Er war der letzte Opel, mit dem die Rüsselsheimer in der oberen Mittelklasse vertreten waren, und zwar ziemlich erfolgreich. Ganze neun Jahre lief das Modell, als viertürige Limousine oder als Caravan genannter Kombi, vom Band. Nicht nur die Briten bekamen ihn als Vauxhall Omega kredenzt, auch in Amerika kam der Omega zu den Händlern. Dort allerdings mit anderer Kühlermaske und unter dem Namen Cadillac Catera, denn sowohl Cadillac wie Opel gehörten Anfang der 1990er-Jahre zum General-Motors-Marken-Universum, der australische Hersteller Holden auch. Darum trat der Omega in Australien als Holden Commodore an. Und weil die Aussies Humor haben, machten sie aus dem Omega auch einen Pick-up, der Crewman genannt wurde. Alle Omega waren hinterradgetrieben, und vor allem die Modelle mit den drehmomentstarken V6-Motoren sind großartige Reisewagen mit üppigem Platzangebot. BMW verkaufte Opel 2,5-Liter-Dieselmotoren, die im Omega leistungsmäßig einige PS hinter den Aggregaten zurückbleiben mussten, die BMW selbst in den 525tds steckte. Zu viel Augenhöhe war nicht gewünscht. 1994 nahm man die Konkurrenz aus Rüsselsheim in München durchaus ernst.
Toyota RAV4: Das Ur-SUV
Konkurrenz hatte der Toyota RAV4 bei seiner Premiere keine. Ein Spaß-Geländewagen, fahrdynamisch wie ein Kompakter, praktisch wie ein Offroader – ein völlig neues Fahrzeugsegment war geboren. Heute nennen wir diese Modelle SUV. RAV4 ist auch so ein Kürzel und steht beim größten Autobauer der Welt für „Recreational Active Vehicle 4-Wheel Drive“. Statt auf Leiterrahmen, wie ein Jeep Wrangler oder ein Mercedes G-Modell, setzt der RAV4 auf eine selbsttragende Karosserie und verzichtet auf schwere Brocken wie ein Reduktionsgetriebe oder sperrbare Achsdifferentiale. Immerhin das Differential zwischen den Achsen lässt sich verriegeln. Gemeinsam mit den kurzen Überhängen vorn und hinten und der Bodenfreiheit wird der RAV4 deshalb bei Bedarf zum talentierten Kletterer. Vor allem die kurze Version, mit der 1994 alles begann, macht aber auch auf kurvigen Landstraßen Freude. Wie jedem Toyota haftet auch dem RAV4 der Ruf des Unzerstörbaren an. Modelle, die im Gelände geschunden worden sind, neigen jedoch zu Korrosion und Defekten an den Achsen.
Erfolgsmodell: Der VW Polo 6N
Irgendwie unzerstörbar war auch die dritte Generation des VW Polo, intern als Typ 6N bekannt. Auch deutlich mehr als zwanzig Jahre alte Polo gehören noch in großen Stückzahlen zum normalen Verkehrsgeschehen. Der Lack mag matt sein, die eine oder andere Delle die Flanken zieren, der Heckwischer fehlen, aber fahren tut so ein Polo mit großer Zuverlässigkeit. Der kleine Wolfsburger ist ein echtes Langzeitauto und kommt mit dieser Eigenschaft seinem Urahn Käfer ziemlich nahe. Anders als den zweitürigen Käfer gab es den Polo als Zwei- und als Viertürer, als Variant und sogar als Stufenheckmodell. Den etwas albern auftretenden Harlekin mit den bunt durcheinanderlackierten und -gewürfelten Karosserieteilen verschweigen wir an dieser Stelle nicht. Natürlich ebenso wenig die Variante mit dem großen Faltschiebedach – Open Air genannt. Er ist ganz klar die spaßigste Version, um mit H-Kennzeichen bei einer der großen Klassiker-Veranstaltungen 2024 dabei zu sein. 60 PS reichen dafür übrigens locker.
Dauerbrenner: Seit den 1970er-Jahren werden die Polo-Modellreihen von VW angeboten