Nissan Qashqai (ab 2014): Kaufberatung
Der Qashqai ist der meistverkaufte Nissan in Europa. Wir erklären das robuste und preiswerte Modell in der Kaufberatung.
Zwischen X-Trail und Tiida passt noch ein Modell, dachte sich Nissan und stellt 2006 den ersten Qashqai vor. Der Name ist dem im Iran ansässigen Nomaden-Volk Kaschgai entlehnt und soll etwas Wüste und Abenteuer ins Blech zaubern. So kompliziert der Name auch zu schreiben ist, so beliebt ist das Auto. Seit 2014 verkauft Nissan die zweite Generation – mit großem Erfolg. 2019 war der Qashqai das meistverkaufte Nissan-Modell in Europa.
Der Qashqai erreichte das beste Ergebnis in über zehn Jahren EuroNCAP-Crashtest-Geschichte.
Nissan Qashqai in Kürze
- Kompakt-SUV
- Ab 2013 in der zweiten Generation
- 430 bis fast 1.600 Liter Kofferraumvolumen
- Rustikaler Innenraum
- Acht Leistungsvarianten
- Gute Basisausstattung
- Facelift im Jahr 2017
- Technische Probleme wegen leerer Batterie
- Stabile Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt
Nissan Qashqai: Modellgeschichte, Beschreibung
Den SUV-Trend hat Nissan frühzeitig erkannt. Nach dem robusten und 4,45 Meter langen X-Trail schicken die Japaner 2006 den fast 14 Zentimeter kürzeren Qashqai (intern J10) aufs Feld. Das Kompakt-SUV mit seinen sparsamen Otto- und Dieselmotoren genießt aufgrund seiner Übersichtlichkeit, seiner Variabilität und seines üppigen Platzangebots rasch große Beliebtheit.
Der Qashqai kombiniert familientaugliche Maße mit einem fairen Preis: Weniger als 20.000 Euro verlangt Nissan 2007 für das Modell mit 114 PS. Allrad gibt es optional zu den starken Motoren, für große Familien bietet Nissan den Qashqai+2 an. 21 Zentimeter mehr Länge erlauben eine zusätzliche, dritte Sitzreihe. 2014 folgt die zweite Generation (intern J11). 2018 erhält der zweite Nissan Qashqai Facelift. Einen Siebensitzer gibt es nicht mehr, ansonsten bleibt der Qashqai jedoch ein gutes Paket zum guten Preis. Der Kofferraum des 4,39 Meter langen SUV fasst zwischen 430 und 1.598 Litern. Der in England hergestellte Japaner lässt außerdem weiterhin viel Platz in beiden Sitzreihen.
Nissan Qashqai Abmessungen
Länge | 4.394 mm |
---|---|
Breite | 1.806 mm |
Höhe | 1.590-1.630 mm |
Radstand | 2.646 mm |
Kofferraumvolumen | 430-1.598 l |
Anhängelast | max. 1.500 kg (beim Benziner) |
Gewicht | 1.375-1.510 kg |
Mit dem Facelift 2018 überarbeitet Nissan seinen Bestseller optisch und technisch. Dadurch ändert sich auch die Fahrdynamik. Hier muss Nissan nachholen, denn der Wettbewerb wird mit Hyundai Tucson, Kia Sportage, Ford Kuga, Seat Ateca und VW Tiguan zunehmend härter. Nissan ändert Kühlergrill, Frontschürze, Rückleuchten und den Innenraum, außerdem Radaufhängung, Dämpfung und Lenkung. Das macht den Nissan ruhiger, lässt ihn direkter und komfortabler fahren. Bis dahin fällt das SUV noch mit vergleichsweise lauten Geräuschen im Innenraum auf. Im Cockpit wird der Nissan nun angenehmer, die Materialien sind hochwertiger und schicker als zuvor. Dazu kommen neue Assistenzsysteme wie ein adaptiver Tempomat, Notbremsassistent und Querverkehrswarner. Seit dem Facelift und dem geänderten Fahrwerk bewegt sich der Nissan generell komfortabel und ruhig.
Nissan Qashqai: Zuverlässigkeit, Qualität, Rückrufe
Sechs Jahre nach dem Markteintritt finden sich viele Qashqai der zweiten Generation auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Große Probleme haben diese SUV zwar nicht mehr, dafür aber häufiger ein paar kleinere: Entladene Batterien sind eines der häufigsten. In der ADAC-Pannenstatistik schneiden frühere Modelle ab Erstzulassung 2014 mit 17 Pannen pro 1.000 zugelassener Fahrzeuge deutlich besser ab als Autos von 2017. Die kommen auf 42,7 Pannen. Damit liegt der Nissan auf dem letzten Platz in seinem Segment.
Auch einige Rückrufe muss Nissan starten: Bei Fahrzeugen des Bauzeitraums 09/2013 bis 05/2016 kann die Radhausverkleidung die Bremsleitung beschädigen. Bei Autos von Juni 2017 funktionieren die Blinker bei eingeschalter Spiegelheizung nicht. Der 1,6-Liter-Diesel aus April 2017 hält die Emissionswerte nicht ein. Bei Fahrzeugen ab Facelift wird der Ausfall des Blinkers nicht angezeigt. Alles Kleinigkeiten, doch auch die müssen behoben werden. Interessenten sollten darauf achten, dass alle diese Reparaturen bei der Werkstatt durchgeführt und die Probleme behoben wurden. Dann gibt es trotz vermehrter Rückrufe in der Vergangenheit keinen Grund zur Besorgnis.
Sicherheit und Assistenztechnik im Nissan Qashqai
Beim Euro NCAP-Crashtest erhält der Qashqai 2014 die Maximalwertung von fünf Sternen. Die Erwachsenensicherheit erhält eine gute Wertung von 88 Prozent, bei Kindern schneidet der Nissan mit 83 Prozent ebenfalls gut ab. Fußgänger sind bei einem Zusammenstoß stärker gefährdet, die Wertung fällt mit 69 Prozent schlechter aus. Fahrassistenten bietet der Nissan. Je nach Baujahr und Ausstattung gibt es einen aktiven Tempomaten, Notbremsassistenten, Querverkehrs-Warner und Spurhalteassistenten. Beim Kapitel Assistenten schneidet der Nissan mit 79 Prozent gut ab. Für die Wertung zählen serienmäßige Assistenten oder solche, für die eine hohe Ausstattungsquote erwartet wird.
Das Mittelklasse-SUV ist nach dem, auf einer Insel vor Alaska lebenden, Kodiakbären benannt
Nissan Qashqai Motor und Getriebe
Von Beginn an setzt Nissan auf Vierzylindermotoren, die Diesel oder Super tanken. Seit der zweiten Generation zählen dazu ein 1,2-Liter mit 115 PS (bis 08/2018), ein 1,3-Liter mit 140 PS oder 160 PS sowie der bis 2018 gebaute 1.6 DIG-T mit 163 PS. Als Diesel wird bis 2018 der 1.5 dCi mit 110 PS eingebaut, ab 2018 leistet der Motor 115 PS. Bis 2018 gibt es noch einen 1,6-Liter-Diesel mit 130 PS, der dann von einem 1,7-Liter-Diesel mit 150 PS abgelöst wird. Serienmäßig wechseln Fahrer über ein manuelles Sechsgang-Getriebe die Gänge. Optional steht beim kleinsten Benziner ein CVT-Automatikgetriebe zur Wahl, ebenso bei den stärksten Dieseln. Zum Facelift 2018 ersetzt Nissan die stufenlosen Automatik durch ein automatisches Doppelkupplungsgetriebe (DCT). Den 160-PS-Benziner und 115-PS-Diesel gibt es dafür mit DCT-Doppelkupplungsgetriebe. Wer Allrad im Qashqai sucht, wird nur bei den stärksten Dieseln mit 130 PS und 150 PS fündig.
Empfehlung: Welches ist der beste Qashqai?
Der beste Antrieb im Nissan
Wer einen Qashqai hauptsächlich in der Stadt bewegen will, wenig fährt und mäßig zulädt, wird mit einem mittleren Benziner wie dem 1.3 DIG-T mit 140 PS und Euro 6d-TEMP glücklich. Vielfahrer wählen am besten einen Diesel. Selbstzünder mit Euro6d-temp-Einstufung wie den ab Oktober 2018 gebauten 1.5 dCI mit 115 PS - oder gleich den größeren Diesel mit 150 PS. Der Motor ist auch die erste Wahl, wenn ein Allradantrieb gesucht wird. Enttäuschend ist beim Benziner die geringe Anhängelast von nur 1.300 bis 1.500 Kilogramm. Die starken Diesel ziehen immerhin bis zu zwei Tonnen. Als Getriebe empfiehlt sich das einfach und flüssig zu schaltende manuelle Sechsganggetriebe.
Nissan Qashqai: Ausstattungen und Extras
Nissan verkauft ab 2014 die zweite Generation in den fünf Varianten Visia (Basis), Acenta, N-Connecta, N-Vision und Tekna. In der Basisvariante zählen elektrisch einstellbare Außenspiegel, Bluetooth-Schnittstelle für Mobiltelefone, elektronische Parkbremse, höhenverstellbarer Fahrersitz, elektrische Fensterheber, Tempomat, Klimaanlage, Lenkradfernbedienung, Mittelarmlehne vorne, CD-Radio und Zentralverriegelung zur Ausstattung. Bei der nächsthöheren Linie Acenta kommen 17-Zoll-Alufelgen, ein höhenverstellbarer Beifahrersitz, Notbrems-Assistent, Spurhalte-Assistent, Verkehrszeichenerkennung, Fahrlichtautomatik, automatisch abblendbarer Innenspiegel, Klimaautomatik, Lederlenkrad, Nebelscheinwerfer und Regensensor hinzu. Mit dieser Ausstattung ist der Qashqai gut ausgerüstet. Die anderen drei Varianten bieten mehr Komfort und Luxus wie Ledersitze, größere Aluräder oder verdunkelte Scheiben. Eine gute Wahl ist ein Fahrzeug nach dem Facelift ab 2018. Dann bietet der Qashqai moderne Assistenzsysteme und vor allem das ruhigere Fahrwerk und einen leisen Innenraum.
Nissan Qashqai Preise und Angebot auf mobile.de
Auf mobile.de werden rund 10.000 Nissan Qashqai ab Erstzulassung 2014 inseriert. Gut die Hälfte ist scheckheftgepflegt. Mehr als 3.000 dieser Fahrzeuge besitzen eine mindestens zwölf Monate gültige HU-Plakette. Die meisten weisen eine Laufleistung von weniger als 100.000 Kilometern auf, mehr als 2.600 Fahrzeuge haben sogar nicht einmal 50.000 Kilometer auf der Uhr.
Die günstigsten Fahrzeuge beginnen bei rund 11.000 Euro, Modelle in der empfehlenswerten Acenta-Ausstattung kosten weniger als 13.000 Euro. Ein guter Preis für ein robustes und geräumiges Auto mit einer umfangreichen Ausstattung.
Der Nissan Qashqai (ab 2014) in Bildern
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